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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2021

Jane Austen von einer neuen, sehr privaten Seite

Von ganzem Herzen ...
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In Zeiten in denen Briefe die einzige Kommunikationsmöglichkeit auf Entfernung war, wurden sehr gepflegte und ausführliche Briefe geschrieben. Der epistolare Stil war nie nachlässig. In der Eile ein paar ...

In Zeiten in denen Briefe die einzige Kommunikationsmöglichkeit auf Entfernung war, wurden sehr gepflegte und ausführliche Briefe geschrieben. Der epistolare Stil war nie nachlässig. In der Eile ein paar Zeilen hingeworfen, achtlos, ohne Form und Stil war undenkbar. Wäre auch mit Gänsekiel und Tintenfass nicht gegangen. Nun hat uns Penelope Hughes Hallett ein bezauberndes Buch vorgelegt. Jane Austens Briefe, aus ihrer Jungendzeit bis zu ihrem viel zu frühen Tod 1817, mit 41 Jahren, unterlegt mit zahlreichen Bildern der Zeit: die zwei Porträts die uns von Jane erhalten sind, die Häuser in denen sie gelebt hat, die Orte, die Stationen ihres Lebens waren, wie Steventon, Bath, Southampton, Chawton. Gestorben ist sie dann in Winchester, beerdigt in der Kathedrale von Winchester.
Das Buch selbst ist in Kapitel unterteilt, die ihren Aufenthalten in den oben aufgezählten Orten entsprechend. Die frühesten erhaltenen Briefe wurden in Steventon geschrieben. Sie zeugen von einer jugendlichen, charmanten, manchmal leicht (wirklich nur eine kleine Prise) boshaften Jane, wie der Brief vom 30. Januar 1801, wo sie sich über Dienstboten auslässt, die zwar untereinander Affären haben dürfen aber bloß keine Kinder!
Interessant in dieser Zeit ist auch Janes Beschäftigung mit Mode. Hauben werden immer wieder geändert um sie öfters tragen zu können, Hutschmuck der zwischen Blumen und Obst variiert, Kleider und Stoffe werden kommentiert. Das Ganze mit einer feinen Dosis Humor kombiniert, wie z:B. im Brief vom 2. Juni 1799, in dem Jane trocken erklärt, dass noch Früchte auf den Hüten fehlen würden, obwohl es sie beim Obst- und Gemüsehändler gäbe.
Die Bemerkung, dass eine Frau aus der Nachbarschaft nach einem Schrecken eine Totgeburt erlitten hat und der Schrecken darauf zurückzuführen sei, sie hätte ihren eigenen Mann angesehen, klingt brutal. Aber Totgeburten waren in jener Zeit etwas Alltägliches. Und vielleicht hat Jane mit solchen Bemerkungen selbst versucht sich abzuhärten, sollte jemand in ihrer Familie eine Totgeburt erleiden.
Später, in Bath, Southampton und Chawton werden die Briefe gelassener, freundlicher, sie zeigen eine reife Jane Austen, die ihre Familie über alles liebt, regen Anteil am Leben und Wohlergehen aller Familienmitglieder nimmt, Brüder, Schwester, Eltern, Neffen, Nichten und vor allem an Cassandra Austen, Janes ältere Schwester. Cassandra und Jane Austen haben nie geheiratet und standen sich Zeit ihres Lebens sehr nahe.
Jane Austens Briefe an Cassandra, an Ihre Brüder, Neffen und Nichten, an Freundinnen aber auch an bekannte Persönlichkeiten, wie den britischen Autor Sir Walter Scott lassen die Autorin lebendig werden vor unseren Augen. In der meisterhaften Übersetzung von Gisella M. Vorderobermeier kommen der pointierte Humor und die Herzenswärme Jane Austens wunderbar zur Geltung.
Immer wieder werden die Briefe mit Passagen aus den Werken von Jane Austen unterlegt, die beweisen, dass ihre Romane durchaus autobiografische Züge tragen aber auch Aspekte der damaligen Zeit darstellen.
Die zahlreichen Bilder (und doch – fast zu wenige) lassen das Buch noch schöner und lebendiger erscheinen. Es sind viele Damen und Herren in eleganter Kleidung abgebildet, aber auch Dienstboten und Zofen, Gärtner, Bauern, Briefträger, arme Leute. Bilder von Steventon, Ansichten von Bath und Chawton oder Cheltenham und Winchester, ein Buchladen in den ich mich auch gerne aufhalten würde, Ausstellungsräume, diverse Arten von Kutschen, Viehmärkte, Gärten und Parkanlagen, häusliche Szenen. Penelope Hughes-Hallett hat uns das Zeitalter von Jane Austen so nahe wie möglich gebracht.
Dieses Buch ist ein Muss für Jane Austen Fans aber auch für Geschichtsinteressierte der Regency-Zeit des britischen Empire.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Marokko, mon amour

Auf Basidis Dach
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Das Buch ist eine wunderschöne und gelungene Mischung aus Sachbuch, Kindheitserinnerungen und Anekdoten. Der Stil ist manchmal ernst und sachlich, manchmal humorvoll, manchmal fast schon poetisch zu nennen.
Hauptaugenmerk ...

Das Buch ist eine wunderschöne und gelungene Mischung aus Sachbuch, Kindheitserinnerungen und Anekdoten. Der Stil ist manchmal ernst und sachlich, manchmal humorvoll, manchmal fast schon poetisch zu nennen.
Hauptaugenmerk des Buches ist Marokko und Monas Verhältnis zum Land ihres Vaters. Sie versucht uns dieses wunderschöne Land näher zu bringen, die Menschen, die da leben, reiche und arme, Händler und Bauern, Männer und Frauen. Ihre Freundlichkeit, Offenheit, die Liebe und der Respekt die in der Familie herrschen, der Wert der auf gute Bildung und Ausbildung in der Ameziane Großfamilie gelegt wird, werden wie selbstverständlich dargestellt und implizite in den anderen Großfamilien der marokkanischen Gesellschaft auch.
Die Landschaft, ob auf dem Land oder in der Stadt, wird uns nähergebracht, aber so schön, dass ich mich auch gerne auf Basidis Dach zu einem Pfefferminztee hinzusetzen und den Blick über die Dächer von Fes schweifen lassen würde.
Ameziane schreibt auch über die Schattenseiten Marokkos: Gewalt gegen Frauen, Vergewaltigungen, minderjährige Dienstmädchen die brutal ausgebeutet werden. Armut, Bettler auf den Straßen, Händler, die von ausländischen Touristen überhöhte Preise verlangen.
Das Titelbild erinnert stilisiert an einen Sonnenuntergang über einem Flachdach und schafft somit die Verbindung zum Titel des Buches.
Liebe Mona Ameziane, darf ich an dieser Stelle einen Wunsch anbringen? Dieses Buch war ja über Marokko, zumindest nahm ich es so wahr. Könnten Sie vielleicht auch ein Buch über Deutschland und wie Sie es sehen, schreiben?

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Weltkonzerne und korrupte Regierungen

Wie schön wir waren
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Erinnert Ihr Euch an die Aktionen von Shell im Nigerdelta? Oder an Exxon Mobil, auch im Nigerdelta? Defekte veraltete Pipelines, kaputte nie erneuerte Bohrköpfe, Erdgase, die abgefackelt wurden und dadurch ...

Erinnert Ihr Euch an die Aktionen von Shell im Nigerdelta? Oder an Exxon Mobil, auch im Nigerdelta? Defekte veraltete Pipelines, kaputte nie erneuerte Bohrköpfe, Erdgase, die abgefackelt wurden und dadurch die Luft verpesteten, auf Jahrzehnte hinaus verseuchter Ackerboden, Massensterben der Fische im Fluss, unzählige Tote, Kinder und Erwachsene, weil sie verunreinigtes Grundwasser tranken und die Ernte ihrer Äcker vergiftet war. Dabei hatte Shell noch die Chuzpe, sich zu beschweren, wieso Shell zur Verantwortung gezogen wird, wenn die Umweltkatastrophe von einer Shell-Tochter in Nigeria verursacht wurde. Shell hat doch bitte schön eine blütenreine Weste.
Klingt bekannt? Genau diese Sachlage beschreibt Imbolo Mbue in ihrem wunderbaren, grausamen und zugleich wunderschönen Roman „Wie schön wir waren“.
Doch warum im fernen exotischen Afrika nach Umweltverschmutzung suchen? Wie war das in Rumänien, einem EU-Land, in Baia Mare, als ein australisch-rumänischer Konzern (der rumänische Anteil war verschwindend gering) das Auffangbecken mit Natrium-Cyanid Schlamm einer Goldmine durch fehlende Wartung bersten ließ? Der Damm zerbrach, das ganze Cyanid ergoss sich in die Flüsse, die dann in der Theiss alles Leben erstickten und dann in der Donau, in Ungarn, Serbien, Rumänien und Ukraine das große Fisch- und Pflanzensterben auslöste. Die Auswirkungen des Cyanids im Schwarzen Meer wurden nicht weiter untersucht, weil zu schwierig, aber da muss es auch welche gegeben haben.
Oder in den USA? Wir kennen alle den Film Erin Brockovich. Drei Jahrzehnte lang hat die Firma Pacific Gas and Electric in Hinkley (CA) bewusst ungefiltert hochgiftiges Chrom (VI) in den Boden sickern lassen und das Grundwasser verseucht. Menschenleben? Solange der Profit stimmt, unwichtig.
Das fiktive afrikanische Dorf Kosawa ist überall. Überall dort wo internationale Konzerne und korrupte Politiker eine unheilvolle Allianz eingehen, ob es in Rumänien, Indien, Bangladesch, afrikanische Länder oder China geschieht.
Was dieses Buch so einzigartig macht, ist der Schreibstil. Mbue lässt die Dorfbewohner zu Wort kommen, mit seinen Nöten, Problemen, Erinnerungen, Mutlosigkeit, Verzweiflung, Hoffnungen und Schmerzen. Der schier aussichtslose Kampf des David gegen Goliath wird aus der Sicht der Kinder von Kosawa geschildert, der Erwachsenen, der Großeltern. Dabei wissen die Großeltern, dass der Ölkonzern „Pexton“ nicht der erste war, der Unheil brachte. Vor langer Zeit kamen Häscher, fingen die Menschen ein, erschlugen die Greisen und die Säuglinge, und führten die Menschen im arbeitsfähigen Alter angekettet fort, woher sie niemals wiederkehrten. Dann kamen Europäer, zwangen die Dorfbevölkerung auf Kautschukplantagen bis zur totalen Erschöpfung zu arbeiten. Alle kommen zu Wort in diesem Buch. Eine zentrale Stelle nimmt Thula ein. Hochintelligent, hat sie die Chance die weiterführende Schule in einer Stadt in Afrika zu besuchen und dann erhält sie ein Stipendium um in New York (von den Kosowanern „Große Stadt“ genannt) zu studieren. Thula kehrt zurück und setzt den Kampf mutig gegen Pexton fort.
Sprachgewaltig und beeindruckend, lässt dieser Roman den Leser nicht mehr los. Manche Passagen, in denen sich die Bewohner dieses kleinen Dorfes versuchen das Leben und die Gedanken der Amerikaner vorzustellen und sich zu erklären, habe eine gewisse Naivität und Tragikomik, man muss trotz allem verhalten lächeln. So auch die unverständlichen Missionierungsversuche der Europäer, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind: „…jemandem, der vor langer Zeit übers Wasser gelaufen war, ein Mann mit zwölf Freunden, die ihm überallhin folgten. Das Lied ergab überhaupt keinen Sinn….Während wir ihnen zuhörten, fragten wir uns, warum ihr Geist so verbittert und irrational war.“ (S. 268). Dieser lapidaren Definition des Christentums ist nichts mehr hinzuzufügen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Zerrissene Familien

Wenn ich wiederkomme
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Diogenes legt uns ein schmerzhaftes Buch vor. In Osteuropa müssen viele Erwachsene ihre Kinder verlassen, entweder in der Obhut von Anverwandten oder ganz allein, und im westlichen Ausland Arbeit zu suchen. ...

Diogenes legt uns ein schmerzhaftes Buch vor. In Osteuropa müssen viele Erwachsene ihre Kinder verlassen, entweder in der Obhut von Anverwandten oder ganz allein, und im westlichen Ausland Arbeit zu suchen. Die Probleme die sich daraus ergeben sind das Thema dieses wunderschönen doch auch schmerzhaften Romans.
Es sind mannigfache Probleme. Im Heimatland bleiben die Kinder praktisch Waisen zurück, die paar Wochen die die Eltern im Jahr wieder zurückkehren sind viel zu wenig, um die Bindung Mutter-Kind oder Vater-Kind wieder herzustellen. Die Eltern entfremden sich von den Kindern. Schlechte schulische Leistungen, Verwahrlosung, Entwurzelung sind die Folgen auf Seiten der Kinder. Und die Eltern? Es sind hauptsächlich Frauen, die ihre Familie zurücklassen, von der materiellen Not und Arbeitslosigkeit oder zu geringer Verdienst, um die Familie durchzubringen, um in der Fremde Arbeit zu suchen. Untrainiert aber voll guten Willens, beginnen sie alte Menschen zu pflegen. Neben den körperlichen Gebrechen der Patienten, müssen sie auch mit Demenz, Alzheimer oder Krebs der Menschen die sie pflegen, fertig werden. Sie sind ungeschult, haben von häuslicher Pflege keine Ahnung, aber sie packen es an. Meistens arbeiten sie illegal, die Arbeitgeber weigern sich, diesen Frauen einen Vertrag zu geben, so können sie sich auch nicht wehren, wenn sie plötzlich entlassen werden, sei es, weil der alte Mensch stirbt, oder ins Krankenhaus kommt oder eine Äthiopierin die Pflege für weniger Geld macht. Dabei werden diese osteuropäischen Frauen ständig von Sorgen um die Familie daheim geplagt: ob die Kinder gut in der Schule zurechtkommen, ob es den Großeltern gelingt, die Kinder vor der Verwahrlosung zu bewahren, ob die Kinder nicht ins verbrecherische Milieu abrutschen, ob der Ehemann zu Hause Arbeit sucht oder das geschickte Geld versäuft, usw.
Marco Balzano hat sich dieser Problematik angenommen, er lässt sowohl die Kinder als auch die Mutter zu Wort kommen. Wir erleben mit Daniela, die in Italien alte Menschen pflegt oder als Kindermädchen arbeitet und mit ihren Kindern, Manuel und Angelica, die in Rumänien Schule, respektive Hochschule besuchen. Alle drei erzählen ihre Geschichten unaufgeregt, leise, wie ihr Leben. Sie bäumen sich nicht auf, sie wissen alle drei, die Mutter muss im Ausland arbeiten, damit die Kinder in Rumänien gute Schulen besuchen können, damit sie studieren können, obwohl es so schwer und schmerzhaft ist, ohne Mutter zu sein. Sie bringen alle auf ihre Art Opfer, unaufdringlich, bescheiden.
Und genau das ist es, was dieses Buch so ergreifend macht. Ohne Pathos und große Gefühle lautstark zu verkünden, lernen wir liebenswerte und liebevolle Menschen kennen, die exemplarisch für tausende Frauen aus den osteuropäischen Ländern stehen.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Roaring Twenties in Berlin

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Der Erste Weltkrieg ist vorbei, die sozialen und politischen Unruhen, die in der Weimarer Republik münden werden, sind in Vorbereitung. Die dargestellten Personen wirken sympathisch und lebensecht. Sie ...

Der Erste Weltkrieg ist vorbei, die sozialen und politischen Unruhen, die in der Weimarer Republik münden werden, sind in Vorbereitung. Die dargestellten Personen wirken sympathisch und lebensecht. Sie trauern um die Gefallenen, freuen sich über die Kriegsheimkehrer. Langsam nimmt das Leben wieder seinen Gang. Hungersnot, Inflation, Arbeitslosigkeit prägen das Leben der Deutschen. Anhand von fünf Einzelschicksalen wird versucht die Entwicklung der deutschen Gesellschaft zu thematisieren. Die fünf Hauptgestalten schaffen es, trotz aller Widrigkeiten, sich nicht vom linken oder vom rechten Spektrum der Gesellschaft einfangen zu lassen, aber um sie herum radikalisiert sich das Leben zunehmend. Die politisch sehr wirren Zeiten, die vielen Streiks, Aufmärsche, Hitlers Putsch und die immer zügellosere Gewalt gegen Juden werden im Buch deutlich gemacht.
Und inmitten all dieser politischen und sozialen Unruhen lernen wir Ilse und ihren Bruder Johann, Luise und Ihren Ehemann Robert sowie Ella aus dem Hinterhof kennen. Damals gab es den Begriff nicht, aber heute wissen wir, Johann und Robert leiden unter posttraumatischen Störungen aus den Jahren im Krieg. Johann ist ohne einen Arm und mit einer steifen Hüfte aus dem Krieg zurückgekommen, Robert ist zwar äußerlich unversehrt, aber seine Wunden sind psychischer Natur. Ilse ist ein Freigeist, künstlerische begabt, bekennende Lesbe. Sie kennt die Bohème Berlins, verkehrt mit SängerInnen, SchriftstellerInnen, SchauspielerInnen. Vicky Baum, Marlene Dietrich, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, The Comedian Harmonists, Hans Albers, Klaus und Erika Mann und viele andere gehören zu ihrem Bekanntenkreis. Dies zeigt auch, die Zwanziger Jahre in Berlin waren nicht nur geprägt von braunen Aufmärschen und Straßenschlachten. Die Kultur erreichte einen richtigen Höhenflug, bedeutende Maler, Schriftsteller, Musiker prägten dieses Jahrzehnt ebenso.
Das Buch endet mit dem Schicksalsjahr 1933, mit der großen Bücherverbrennung. Ab da beginnt eigentlich die große Gleichschaltung, andersdenkende werden mundtot gemacht, die Literatur verfällt dem Blut- und Bodenwahn, Malerei, Skulptur und Architektur verkommen ins Giganteske, heroische Posen und Heldenkitsch bestimmen das Bild.
Das Buch ist angenehm zu lesen, erstens wegen der spannenden Handlung, zweitens wegen der Zeitläufte, die uns näher gebracht werden und drittens (aber nicht letztens) wegen des fließenden und ansprechenden Schreibstils.
Ulrike Schweikerts Roman reiht sich in eine äußerst lesenswerte Reihe von Büchern, angefangen mit Erich Maria Remarques „Drei Kameraden“ bis Helene Sommerfelds „Das Leben ein Traum“ der jüngeren Literatur.

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