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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2017

Ein amüsanter Chick-Lit-Roman und eine nette Lektüre für zwischendurch

Mondscheinzauber
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Nach einer gescheiterten Ehe und der niederschmetternden Erkenntnis wegen einer über fünfzig Jahre alten und unattraktiven Postbeamtin verlassen worden zu sein, zieht die fünfunddreißigjährige Cleo Moon ...

Nach einer gescheiterten Ehe und der niederschmetternden Erkenntnis wegen einer über fünfzig Jahre alten und unattraktiven Postbeamtin verlassen worden zu sein, zieht die fünfunddreißigjährige Cleo Moon in das kleine Dörfchen Lovers Knot, wo sie noch einmal von vorne beginnen will. Doch anstatt in ihrer Rolle als Privatassitentin bei der exzentrischen Millionärin Mimi Pashley-Royle aufzugehen, stolpert sie über einen äußerst attraktiven Mann, der von nun an ihre Gedanken bestimmt. Ein wahres Musterexemplar, dem die Frauen reihenweise zu Füßen liegen und so ist sich Cleo von Anfang an bewusst, dass mit dem charmanten Gigolo niemals etwas Handfestes werden kann. Doch zum Glück ist nicht alles so, wie es scheint und ein klein wenig Magie tut ihr Übriges dazu, dass mit einem Mal ein Liebeszauber in Lovers Knot erwacht.

"Mondscheinzauber" ist ein amüsanter Chick-Lit-Roman, der mit einer ordentlichen Portion Romantik, ein klein wenig Hexerei und einigen turbulenten Verwicklungen kurzweilig zu unterhalten versteht. Und ohne, dass es kitschig wirkt, zeichnet Christina Jones die Welt im ländlichen Berkshire rosarot, während die von ihr liebevoll erdachten und ihrer Art oft etwas verschrobenen Einwohner den täglichen Pflichten nachgehen. Da ist zum einen Cleo, die ihren Job im imposanten Herrenhaus professionell versieht und privat von einem Chaos in das nächste stürzt. Zum anderen lernt der Leser die hübsche Elvi kennen, die im nächsten Jahr die Abschlussklasse absolvieren wird und sich Hals über Kopf in den Sprössling reicher Eltern verliebt. Und dann sind da noch die beiden Jungfern Belly und Flip, die ganz fantastisch backen können, der längst erwachsene und Kind gebliebene Jerome, der auf einem unsichtbaren Pferd um die Wohnwagen galoppiert oder die oft zu Tränen gerührte Mrs Hancock, die inmitten ihrer unzähligen Katzen zu Hause ist. Menschen, die auf ihre Art etwas ganz Besonderes sind und die den Roman auf wundersame Art beleben.

Fazit:
Herrlich leicht, mit viel Charme und Humor geschrieben, gelingt es Christina Jones ihre Leser an einen Ort zu entführen, an dem zauberhafte Dinge geschehen. Eine nette Lektüre für zwischendurch, die angenehm entspannend und wunderbar herzerweichend ist.


Veröffentlicht am 22.11.2017

Ein emotional ergreifender Kriminalroman, der der zwar nur mäßig spannend ist, dafür aber überaus interessant.

Jamey. Das Kind, das zuviel wußte
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Der Kinderpsychologe Alex Delaware erhält mitten in der Nacht einen Anruf, der von seinem ehemaligen Patienten Jamey stammt. Der Siebzehnjährige, der zurzeit in einer Nervenklinik verweilt, ist überaus ...

Der Kinderpsychologe Alex Delaware erhält mitten in der Nacht einen Anruf, der von seinem ehemaligen Patienten Jamey stammt. Der Siebzehnjährige, der zurzeit in einer Nervenklinik verweilt, ist überaus verwirrt und schnell erhärtet sich der Verdacht, dass Wahnvorstellungen verantwortlich für seinen desolaten Zustand sind. Doch bevor Deleware Jamey helfen kann, ist der dieser verschwunden und taucht erst wieder mit einem Messer in der Hand neben zwei übel zugerichteten Leichen auf. Ein Anblick, der Schreckliches vermuten lässt und nur Delware ist sich sicher, dass Jamey keine Mörder ist und etwas ganz anderes hinter den irritierenden Ereignissen steckt.

"Jamey - Das Kind, das zuviel wusste" ist der dritte Fall für den Kinderpsychologen Alex Deleware, der auch diesmal wieder gemeinsam mit dem homosexuellen Detektiv Milo Sturges auf die Suche nach der Wahrheit geht. Doch entgegen üblicher Gepflogenheiten sollte der Leser bezüglich der Spannung diesmal nicht zu viel erwarten. Denn anstatt als Zeuge eine dramatisch verlaufende Verfolgungsjagd und nervenaufreibende Ermittlungen regelrecht über die Seiten zu fliegen, wird er mit einem niederträchtigen Verbrechen und dessen menschenverachtenden Begleiterscheinungen konfrontiert. Mehr als nur harte Kost, die mit vielen Informationen zum Thema Psychodrogen und Geisteskrankheiten verbunden ist und einen sehr düsteren Backround besitzt.

Kombiniert wird der in seiner Entwicklung ungewöhnliche Fall mit interessanten Dialogen, einem wendungsreichen Verlauf und lebensnahen Figuren. Vor allem Alex Deleware als eine der Hauptfiguren überzeugt durch seinen ungewöhnlich hohen Einsatz als Arzt, der mehr als nur das Geld hinter den von ihm behandelten Patienten sieht. Ein sympathischer Charakter, dem man es anmerkt, dass auch sein Schöpfer in psychologischen Gefilden tätig ist. Zwar könnte man meinen, dass es Jonathan Kellermann mit der Einarbeitung seines Fachwissens in die von ihm verfassten Romane etwas übertreibt. Doch wer sich für die Psyche von Opfern und Tätern interessiert, wird von den diesbezüglichen Informationen begeistert sein.

Fazit:
Ein emotional ergreifender Kriminalroman, der der zwar nur mäßig spannend ist, dafür aber überaus interessant.

Veröffentlicht am 11.08.2022

Ein verhängnisvolles Beziehungschaos, das sich viel zu schnell offenbart

Nur du und ich
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Das gut geplante Wochenende in einem einsam gelegenen Haus in Long Island soll die Liebe zwischen dem Literaturprofessor Steven und seiner jungen Collegestudentin Ellie krönen. Nur sie beide, Liebesspiele ...

Das gut geplante Wochenende in einem einsam gelegenen Haus in Long Island soll die Liebe zwischen dem Literaturprofessor Steven und seiner jungen Collegestudentin Ellie krönen. Nur sie beide, Liebesspiele am Kamin und Zeit, sich näher kennenzulernen. Doch was als romantischer Ausflug an den Ozean beginnt, endet schon bald in einer Katastrophe. Denn ein Schneesturm zieht auf und schneidet sie von der Außenwelt ab, während im Inneren des Hauses ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

„Nur du und ich“ ist der Debüt-Thriller der in London lebenden Autorin Laure van Rensburg, der mit einer bedrückenden Atmosphäre und gut gehüteten Geheimnissen seinen Anfang nimmt. Allerdings nur für eine gewisse Zeit. Denn kaum ist das ungleiche Paar in seinem idyllisch gelegenen Liebesnest angekommen, wendet sich das Blatt. Die erhoffte Nervenspannung plätschert plötzlich nur noch vor sich hin und wirkliche Geheimnisse gibt es auch nicht mehr. Hier wurde einfach zu früh verraten, worum es in dem verhängnisvollen Beziehungschaos zwischen dem begehrenswerten Universitätsprofessor und seiner ihn anbetenden Studentin geht.

Der Schreibstil von Laure van Rensburg ist angenehm flüssig. Die sich wechselnden Passagen aus der Sicht von Steven und Ellie lesen sich zügig weg. Ihre Handlungsweisen sind zwar nicht immer nachzuvollziehen. Aber wer steckt schon in den Köpfen der ihm nahestehenden Menschen drin? Dafür wird nicht mit Aktionen gespart, einige unerwartete Wendungen und Rückblicke in die Vergangenheit gibt es auch. Insgesamt eine Geschichte, die viel von den Charakterzügen und Gefühlen seiner beiden Hauptprotagonisten verrät, in Sachen Spannung aber etwas zu schwach geraten ist.

Fazit und Bewertung:
Nach einem gelungenen Einstieg lässt der Thriller merklich nach und driftet letztendlich in ein unschönes Gemetzel ab. Schade. Eine subtilere Herangehensweise und ein bis zum Schluss geheimnisvoller Verlauf hätten dem Thriller besser getan.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Ein spannender und blutiger Thriller, der zu viele Baustellen hat.

Herzschlag des Bösen
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Die Journalistin Hanna Engels möchte der ganzen Welt von den Gräueltaten der islamistischen Extremisten berichten. Deshalb fährt sie trotz ernsthafter Warnungen gemeinsam mit einem Fotografen und einem ...

Die Journalistin Hanna Engels möchte der ganzen Welt von den Gräueltaten der islamistischen Extremisten berichten. Deshalb fährt sie trotz ernsthafter Warnungen gemeinsam mit einem Fotografen und einem Trupp der nigerianischen Armee ins Rebellengebiet. Was ihr dort widerfährt, wird sie nie vergessen. Froh, nach ihrer Befreiung wieder in Frankfurt zu sein, ahnt sie nicht, dass auch dort eine Überraschung auf sie wartet, die extrem gefährlich ist. Denn ein Serienmörder hat es auf sie abgesehen und wartet darauf, mit ihr als Opfer sein blutiges Finale zu begehen.

„Herzschlag des Bösen“ ist ein spannender Thriller, der anfangs zu viele Baustellen hat und dadurch unübersichtlich in Erscheinung tritt. Erst später entwickelt sich das eigentliche Geschehen, das mit einer Reihe grausamer Morden einhergeht und für zartbesaitete Gemüter nicht geeignet ist. So fließt neben der detaillierten Beschreibung der Taten viel Blut und auch die Gedanken des tötenden Psychopathen sind abartig und widerlich. Hier hätten Andeutungen und kurze Tatortbeschreibungen ausgereicht, um die Gefährlichkeit und Abnormalität des Mörders nachvollziehbar darzustellen.

Der Schreibstil von Matthias Soeder ist flüssig, die Handlung wurde mit vielen interessanten Informationen versehen. Angefangen mit einem kleinen Einblick in die Gewalttaten der islamistischen Rebellen in Nigeria, über die verantwortungsvolle Arbeit eines Frachtflugpiloten, bis hin zu durchgeführten Mordermittlungen oder den Möglichkeiten eines Hackers, erfährt der Leser gut recherchierte oder selbst erlebte Details. Demgegenüber bleiben die Figuren erstaunlich blass und eindimensional. Und letztendlich ist es lediglich der Mörder selbst, der tief in sein Seelenleben blicken lässt.

Fazit und Bewertung:
„Herzschlag des Bösen“ ist ein Thriller, der schockt und polarisiert. Leser, die blutige und abartige Taten mögen, werden sich gut unterhalten fühlen, alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen.

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Ein ungewöhnlicher Thriller, der leider zu spannungsarm geraten ist.

Angst sollst du haben
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Henrietta und Lloyd ziehen in ein neues Haus, um ihrer verhängnisvollen Vergangenheit zu entfliehen. Ein Ortswechsel, der dringend notwendig ist und ihnen die nötige Ruhe verschaffen soll. Doch kaum sind ...

Henrietta und Lloyd ziehen in ein neues Haus, um ihrer verhängnisvollen Vergangenheit zu entfliehen. Ein Ortswechsel, der dringend notwendig ist und ihnen die nötige Ruhe verschaffen soll. Doch kaum sind sie in Dartford angekommen, hegt Henrietta einen schlimmen Verdacht. Ihr Nachbar Matthew, der als Geschichtslehrer an der Highschool tätig ist, scheint ein Mörder sein. Denn nach einem gemeinsamen Abendessen hat sie in dessen Arbeitszimmer eine Trophäe entdeckt, die von einem ermordeten Jugendlichen stammt. Henrietta, der niemand Glauben schenken will, beginnt Matthew zu beschatten und gerät bald selbst in größte Gefahr.

„Angst sollst du haben“ ist ein ruhiger Thriller, der viel zu schnell verrät, was mit dem sympathischen Geschichtslehrer Matthew nicht stimmt und wie Henrietta damit umzugehen versucht. Doch an dem Punkt, an dem Matthew seine Achillesferse schonungslos offenbart, ist die Geschichte eines ungeheuren Verdachts längst nicht zu Ende erzählt. Bald gibt es einen weiteren Mord, Henrietta ist als Zeugin dabei und ihre Aussage auf der Polizeiwache erhält kein Gewicht, da ihre Vergangenheit im Wege steht. Eine verzwickte Situation, die Peter Swanson in den Mittelpunkt der weiteren Handlung stellt und somit die Vertrauenswürdigkeit seiner Hauptfigur gnadenlos untergräbt.

Die Künstlerin Henrietta, aus deren Sicht ein großer Teil des Thrillers geschrieben ist, erscheint weder sympathisch, noch sind ihre Handlungen glaubhaft in Szene gesetzt. Denn wer bitteschön stellt den Nachbarn zur Rede, weil er vermutet, dass dieser ein Mörder ist? Aber auch Matthew kommt in dieser Hinsicht nicht gut weg. Sein Geständnis gegenüber der unbekannten Nachbarin ist alles andere als durchdacht und völlig fehl am Platz. Deshalb fällt es lange Zeit schwer, einen Sinn in dem Besorgnis erregenden Durcheinander zu sehen, das erst am Ende seine Bedeutung erhält. Dafür macht der flüssige Schreibstil des Autors einiges wett und die Frage, ob Henrietta alles gut übersteht.

Fazit und Bewertung:
„Angst sollst du haben“ ist ein Thriller, mit dem Peter Swanson viel will und wenig erreicht. Denn der ungewöhnliche Aufbau mutiert zum Spannungskiller, während die Figuren blass und unglaubwürdig sind. Trotzdem verfügt die Geschichte des vermeintlichen Killers über einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert und profitiert von seiner Unvorhersehbarkeit.

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