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Veröffentlicht am 04.10.2021

Willkommen an der Burlington University!

Was wir in uns sehen - Burlington University
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"Was wir in uns sehen" ist der 1. Teil aus Sarina Bowens neuer Reihe, rund um die Burlington University und ist am 30.09.2021 im LYX-Verlag erschienen.
Es handelt sich hierbei um eine Spin-off Serie, basierend ...

"Was wir in uns sehen" ist der 1. Teil aus Sarina Bowens neuer Reihe, rund um die Burlington University und ist am 30.09.2021 im LYX-Verlag erschienen.
Es handelt sich hierbei um eine Spin-off Serie, basierend auf der True North Reihe, das heißt, wer diese schon gelesen hat, wird dem ein oder anderen bekannten Charakter wiederbegegnen. Wer die True North Bücher aber noch nicht gelesen hat, wird dadurch keinen Nachteil erfahren. "Was wir in uns sehen" ist ein in sich abgeschlossener Teil und kann vollkommen unabhängig gelesen werden. Und darum geht's:

Erzählt wird die Geschichte von Chastity und Dylan. Chastity hatte es in ihrer Jugend weiß Gott nicht leicht. Aufgewachsen in einer streng religiösen Sekte, rigoros abgeschirmt von der Außenwelt und die Zukunft längst verplant durch das Urteil der Anführer, gelingt ihr mit 19 Jahren das Undenkbare: Sie flieht.
Das ist nun zwei Jahre her. Zwei Jahre in denen Chass lernen konnte was Nagellack ist und auch dass es vollkommen okay ist, enge Jeans zu tragen. Dass sie mit Fleiß alles schaffen kann, genauso wie sie es geschafft hat ein begehrtes Stipendium für die Burlington University zu ergattern. Doch in diesen zwei Jahren musste sie auch lernen, wie furchtbar es sein kann, unglücklich verliebt zu sein. Verliebt in den Besten Freund, der sie niemals ansehen würde, wie er jede andere auf dem Campus anzusehen scheint. Aber Chass lässt sich nicht unterkriegen und sie ist bereit für das zu kämpfen, was sie will.
Dylan Shipley, Chastitys Nachbar und bester Freund, genießt sein Studentenleben in vollen Zügen. Er genießt die Zeit mit seinen Freunden, die nicht abbrechenden Bekannschaften mit hübschen Frauen und auch dem Feiern ist er reichlich zugetan. Eine Pause von seinem Studentendasein gibt es für ihn nur an den Wochenenden, an denen er zur Familienfarm fährt um seinem Bruder bei der Arbeit unter die Arme zu greifen. Als dann auch noch seine beste Freundin Chass an derselben Uni studieren soll wie er, könnte es eigentlich nicht besser für Dylan laufen. Wäre da nicht die Angespannte Stimmung zwischen seinem Bruder und ihm, der ewigen Frage nach der Wahl seines Hauptfachs und dem unberechenbaren Knistern, das seit Neustem immer auflodert, kaum dass Chass in seiner Nähe ist. Doch Dylan ist fest entschlossen, zumindest diese eine Sache nicht zu verbocken. Denn Chass verdient so viel mehr als einen Typen, der Beziehungen eigentlich meidet wie die Pest...

Wie es sich zwischen den beiden weiterentwickelt, dürft ihr natürlich selbst herausfinden.

Mir hat "Was wir in uns sehen" insgesamt wirklich gut gefallen. Zunächst ist das Cover in meinen Augen sehr gelungen. Schlicht aber schön. Die dunkle Farbgebung finde ich sehr ansprechend und sie harmoniert gut mit den Floralen Details. Am meisten überzeugt mich aber der Wiedererkennungswert, da unverkennbar eine gewisse Ähnlichkeit zu Sarina Bowens anderen Büchern besteht. Es sieht nicht zu abgekupfert aus, aber man kann doch gut erkennen, dass es eben dieser Autorin zuzuordnen ist.

Für mich war dieser Roman das erste Buch von Sarina Bowen, deshalb konnte ich beim Schreibstil natürlich keine Vergleiche ziehen. Mir hat ihre Art zu Schreiben aber sehr gut gefallen. Die Geschichte lässt sich leicht, flüssig und in einem guten Tempo lesen, die Beschreibungen sind bildhaft und die Dialoge haben eine gute Dynamik. Das Buch erlaubt einem schnell dieses vollständige Abtauchen in die Geschichte, was mir sehr gut gefallen hat.

Besonders einnehmend war auch das Setting und die Atmosphäre in der Geschichte. Dadurch dass sich weite Teile der Handlung auf der Shipley Farm abgespielt haben, kam in kürzester Zeit richtiges Herbstfeeling auf. Da hätt ich mich am Liebsten mit dicken Kuschelsocken und einer heißen Schokolade bewaffnet in den Sessel gekuschelt und nur noch vor mich hin gelesen, während draußen der Wind an den Bäumen zerrt. (Leider war das Wetter aber "zu gut" um richtig zu der Fantasie zu passen.)
Ein bisschen schade ist dafür aber, dass man nur sehr wenig Uni-Feeling beim Lesen bekommt, da sich die Szenen an der Burlington im Grunde auf Chass' oder Dylan's Wohnungen beschränken.

Darüber hinaus überzeugt dieses Buch mit liebevoll ausgestalteten, vielschichtigen Charakteren, die den Leser recht schnell für sich einnehmen. Besonders Chastity ist mir schnell ans Herz gewachsen. Durch ihre unglückliche Kindheit hat sie sehr viele Dinge nicht erlebt, gesehen oder kennengelernt, die die allermeisten als selbstverständlich betrachten. Genauso war es ihr zu Beginn der Geschichte geradezu unmöglich über ihre eigenen Gefühle und Wünsche zu sprechen. Man erlebt also, wie sie sich Stückchen für Stückchen aus der Umklammerung ihres alten Lebens löst und dabei eine wundervolle Entwicklung durchmacht.
Entscheidend dafür war natürlich unter anderem auch ihre Freundschaft zu Dylan.
Dylan auf der anderen Seite hat es einem von Zeit zu Zeit schwer gemacht in seinem Team mitspielen zu wollen. Der Unterschied zwischen Uni-Dylan und Farm-Dylan war wie der von Tag und Nacht und ich muss gestehen, dass mir Uni-Dylan nicht übermäßig sympathisch war. Dennoch hat er Charaktereigenschaften, die es schlicht unmöglich machen, ihn nicht gern zu haben. Beispielweise ist er pflichtbewusst, engagiert und unglaublich loyal seinen Freunden und der Familie gegenüber. Und je besser man ihn kennenlernt, desto klarer wird auch, dass er mit seinen eigenen Schatten der Vergangenheit zu kämpfen hat.

Eine große Bereicherung waren für mich auch diverse Nebenfiguren, so wie Chass' neue Freundin Ellie oder Dylan's Mitbewohner Rickie. Durch sie hat die Geschichte eine gute Portion Humor dazu bekommen und Dylan und Chass einen guten Gegenpol zu ihrer hitziger werdenden Beziehung.

Dieser Roman ist eine hervorragende Mischung aus süß und sexy geworden. Die Entwicklungen zwischen Chass und Dylan sind sehr glaubhaft dargestellt und es wird kein ewiges Katz und Maus Spiel aus ihrer Beziehung. Auch wie sie sich selbst (besonders Dylan) mit ihren Gefühlen füreinander auseinander setzen, ist hier sehr gelungen.
Leider muss ich sagen, dass mir die letzten Kapitel, verglichen mit dem Rest des Buchs etwas übereilt vorgekommen sind, als müsse die Geschichte plötzlich schnell zu einem Ende kommen. Hier hätte ich mir vielleicht ein paar Seiten zusätzlich gewünscht. Nichts desto trotz muss man sagen, dass zum Schluss alle losen Enden gut zusammen finden.

"Was wir in uns sehen" schafft es zwar leider nicht unter meine Lieblingsbücher, mein Fazit fällt aber dennoch rundum positiv aus. Es ist ein tolles Buch mit schön ausgearbeiteten, interessanten Charakteren, einer einnehmenden Atmosphäre und einer geglückten Friends-to-Lovers Handlung. Wer also noch eine schöne, romantische New Adult Lektüre zur Einstimmung auf die kalte Jahreszeit sucht, wird hiermit sicher glücklich werden. Von mir gibt es für "Was wir in uns sehen" auf jeden Fall eine Leseempfehung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 01.10.2021

Ein facettenreiches, schonungslos ehrliches und mitreißend emotionales Gesellschaftsportait

Die Tränen der Welt
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"Die Tränen der Welt" ist der jüngste Roman aus der Feder des bekannten, spanischen Autors Ildefonso Falcones und das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe.
Bekannt für seine Chronik des spanischen ...

"Die Tränen der Welt" ist der jüngste Roman aus der Feder des bekannten, spanischen Autors Ildefonso Falcones und das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe.
Bekannt für seine Chronik des spanischen Mittelalters in "Die Kathedrale des Meers" (2007), nimmt sich der Autor in seinem neusten Werk des Arbeiterkampfes an, der Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts in eiserner Umklammerung hielt. "Die Tränen der Welt" zeichnet ein kontrastreiches Gesellschaftsportrait Barcelonas im Angesicht hochmütigster Opulenz und bitterster Armut, das seinen Leser vollkommen in seinen Bann zu ziehen weiß.

Der Roman begleitet das Leben des aufstrebenden Jung-Künstlers Dalmau Sala. Als Angestellter in der Keramikfabrik des hoch angesehenen Don Manuel Bello, welcher zudem als Mentor an seiner Seite steht, hat Dalmau mehr Glück, als die Meisten anderen Menschen in der Arbeiterklasse. Geblendet von der verschwenderischen Fülle und Opulenz des reichen Bürgertums, erhofft sich der junge Dalmau durch den Verkauf seiner Werke an ebendiese Menschen, seinerseits Zugang zu diesem wundersamen Kreis zu erlangen. Doch geht dies im Grunde entgegen all seiner Überzeugungen.
Als Sohn anarchistischer Eltern und Bruder ebenso gesinnter, kampfeswilliger Anhänger der Arbeiterbewegung, engagiert er sich gleichsam für die Rechte der Arbeiterklasse. An der Seite seiner Schwester Montserrat und seiner großen Liebe Emma geht er regelmäßig auf die Straße um für bessere Arbeitsbedingungen zu protestieren.
Trotzallem scheint er seine so entgegengesetzten Ziele miteinander vereinen zu können. Zumindest solange, bis ein tragisches Schicksal seine Welt aus den Angeln hebt und nichts mehr ist, wie es war. Dalmau's Beziehung zu Emma zerbricht und fortan werden beide vor Herausforderungen gestellt, die sie zu zerbrechen drohen.

Ich muss zugeben, dass ich eine Weile gebraucht habe, um mit diesem Buch warm zu werden. Falcones' Schreibstil braucht nach meinem Empfinden seine Zeit, um den Leser einzufangen. Gerade zu Beginn waren die Seiten teilweise überladen mit Ausführungen zu Kunst und Architektur, Politik, Klassenkampf und natürlich zu wichtigen Charakteren. Während man dabei viele Nebenfiguren kennenlernt, blieb Dalmau mir aber zunächst zu schwach umrissen, als dass ich sofort eine Bindung zu ihm als Hauptprotagonisten hertellen konnte.
Vor diesem Hintergrund muss ich sagen, dass es sich empfiehlt das Buch wirklich nur dann zu lesen, wenn man sich voll und ganz darauf konzentrieren kann. Als eine entspannte Lektüre für Nebenbei habe ich es nicht empfunden.

Dennoch, gut Ding will Weile haben, wie es so schön heißt und das war für mich auch bei "Die Tränen der Welt" der Fall. Als ich mich erstmal in der Geschichte eingefunden habe, hat sie mich nicht mehr losgelassen. Facettenreich und glaubhaft gewährt uns der Autor einen Einblick in die tiefsten Abgründe sozialer Ungerechtigkeiten. Durch die eingearbeiteten Perspektivwechsel, unter anderem zwischen Dalmau und Emma, erlebt man den Kontrast zwischen Elend und Überfluss auf sehr drastische Weise. Besonders Emmas Schicksal hat mich mitgerissen und auf eine Weise berührt, die mich über die Seiten hinwegfliegen ließ.
Eine Sache, die mir auch sehr gefallen hat, ist wie schonungslos der Autor mit seinen Figuren und damit unweigerlich auch mit dem Leser umgegangen ist. Es gibt keine "Gerade nochmal davon gekommen"-Situationen oder weichgespülten Andeutungen über Schlimme Dinge, die den Protagonisten widerfahren. Es blieb zu jeder Zeit authenitsch. Und auf diese Weise habe ich als Leserin eine Menge gefühlt, über Wut und Frustration, Freude und Genugtuung. Auch wenn im Roman an sich nicht viel Raum gelassen wurde für Emotionalität und die Gefühlswelten seiner Protagonisten, würde ich dennoch sagen, dass die Geschichte auf eine Art hoch emotional ist. Dem Autor ist gelungen, dass man am Schicksal seiner Figuren hängt und mit ihnen mitfiebert.

Die Charaktere sind überwiegend gut ausgestaltet und interessant, wobei nicht immer im Vorneherein klar wird, welche Motive sie antreiben.
Mit Dalmau als Hauptfigur hatte ich teilweise Schwierigkeiten. Durch seine nur wenig Selbstreflektierte und leicht zu beeinflussende Art, hat er sich stetig weiter tiefer in den Abrung begeben, nur leider fällt es schwer Mitleid mit ihm zu haben. Seine Entwicklung in der zweiten Hälfte des Romans hat mir dann mit der Zeit aber besser gefallen.
Die tragenden Pfeiler dieser Geschichte waren für mich zweifellos Emma und Dalmaus Mutter Josefa. Letztere lernt man zunächst als Nebenfigur kennen, doch ihre Rolle gewinnt im Laufe der Geschichte immer mehr an Bedeutung. Trotz all der Dinge, die diese beiden Frauen erleiden müssen, verlieren sie niemals den Kampfgeist und den Glauben an ihre Überzeugungen. Fairerweise muss ich zugeben, dass mir das Buch längst nicht so gut gefallen hätte, wären nicht die Kapitel aus Emmas Perspektive gewesen, da mir Dalmaus Schicksal längst nicht so viel bedeutet hat, wie das von Emma und Josefa. Mit ihnen leidet und fiebert man mit, weil sie, anders als Dalmau, ihr Unglück nicht selbst zu verantworten haben, sondern zu Opfern der Umstände werden. Und abermals anders als der junge Künstler, lassen sich die Frauen davon jedoch nicht in die Knie zwingen. Falcones hat hier zwei außergewöhnlich starke und beeindruckende weibliche Figuren erschaffen.

Zusammenfassend hat mir "Die Tränen der Welt" gut gefallen. Trotz des schweren Einstiegs und teilweise langatmiger Abschnitte in der Handlung, ist dies ein emotionaler und mitreißender historischer Roman, mit einer spannungsvollen Atmosphäre und gut konzipierten Charakteren. Wer gerne historische Romane liest, sollte defintiv in Erwägung ziehen, dieses Werk in die Hand zu nehmen. Ferner ist es ein spannender Einstieg für jeden, der sich näher mit der Geschichte Spaniens auseinandersetzen möchte. Gut recherchiert und mit Hingabe zum Detail hat Ildefonso Falcones eine wunderbare Hommage an die Stadt Barcelona erschaffen.
Für mich ist "Die Tränen der Welt" ein absolut lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Machtspiele, Intrigen und jede Menge Leidenschaft

IMPERIAL - Wildest Dreams 1
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Mit Imperial - Wildest Dreams erscheint der Auftaktband aus Maddie Sage's neuer romantischen Buchreihe.

Gemeinsam mit Protagonistin Lauren und ihrer besten Freundin Jane verschlägt es uns an den königlichen ...

Mit Imperial - Wildest Dreams erscheint der Auftaktband aus Maddie Sage's neuer romantischen Buchreihe.

Gemeinsam mit Protagonistin Lauren und ihrer besten Freundin Jane verschlägt es uns an den königlichen Palast von Wittles Cay Island, wo der König mit seiner Familie residiert. Dort soll für die beiden nun ihr lukratives Jahrespraktikum beginnen, das heißt, sie werden ein Jahr lang im Schloss wohnen und arbeiten.
Lauren sieht dieser neuen Zeit jedoch mit gemischten Gefühlen entgegen. Nachdem ihr Vater vor beinahe vier Jahren spurlos verschwand, fällt ihr der Abschied von Mutter und Schwester ganz besonders schwer, aber sie braucht dieses Praktikum, um endlich ihr Studium finanzieren zu können. Aber der Einstieg in ihr neues Leben ist alles andere als einfach. Während Jane hauptsächlich ihrem feierwütigen Naturell folgt, stolpert Lauren über ein Problem, dass ihren Aufenthalt zur wahren Herausforderung machen wird. Dieses Problem heißt Prinz Alexander und ist mit seinem Charme und den Augen, in denen man sich verlieren kann, nur schwer abzuschütteln.

Wider Willen entwickeln sich zwischen den Beiden Gefühle, die alles auf den Kopf stellen und ohne es zu ahnen, werden Alex und Lauren zur Zielscheibe mächtiger Gegenspieler.

Ob die Beiden zueinander finden, könnt ihr dann ab dem 14.07.2021 selbst herausfinden!

Da der Klappentext für mich sehr vielversprechend klang, habe ich das Buch mit entsprechender Neugierde angefangen und muss sagen, ich wurde nicht enntäuscht. Die Handlung schreitet zügig voran, sodass sich schon früh ein gewisser Grad an Spannung aufbaut. Langeweile kann man hier also ganz schnell bei Seite schieben.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen und die Beschreibung der Handlungsorte (hauptsächlich Schloss und Umgebung) lassen ein traumhaftes Bild vor Augen entstehen. Mir hat ebenfalls gefallen, wie die Autorin die Gefühle ihrer ProtagonistInnen nachvollziehbar dargestellt und die zwischenmenschlichen Konflikte ausgearbeitet hat. So fiel es mir leicht, Zugang zu den Charakteren zu finden.

Besonders Lauren und Alex, die wir durch die wechselnde Erzählperspektive noch besser kennenlernen können, haben mir gut gefallen. Lauren ist mir als authentischer, freundlicher und auch etwas chaotischer Charakter begegnet, der durchaus seine Ecken und Kanten hat. Es ist leicht sie gern zu haben.
Bei Alex war es besonders spannend sein wahres Ich besser zu ergründen. Es ist beinahe traurig, wie wenig er das nach Außen hin teilen kann. Es widerspricht in jeder Hinsicht dem draufgängerischen Frauenheld-Klischee, das die Öffentlichkeit aus ihm gemacht hat. So sind die Szenen, in denen man mehr von diesem "wahren" Alex erlebt richtige kleine Schätze.

"Wildest Dreams" hat den "typischen" Charakter eines Einstiegsbands. Man lernt den ersten Schwung wichtiger Figuren kennen, ihre Interessen und Hintergründe, sowie Ziele. Auch die Beziehung zwischen Alex und Lauren bekommt hier genügend Zeit, um sich zu entwickeln. Überrascht hat mich aber, dass sich hinter diesem zurückhaltenden Cover eine solche Spannung versteckt. Neben den sehr leidenschaftlichen und romantischen Momenten, zeigen sich immer wieder Situationen, die eine gewisse Gefahr mit sich bringen. Da war die Anspannung der ProtagonistInnen sehr spürbar und ist direkt auf mich übergegangen. Nach diesem wirklich fiesen Cliffhanger am Ende kann ich es kaum erwarten Teil 2 in die Finger zu bekommen. Da werde ich mich also in Geduld üben müssen.

Bis dahin kann ich für "Imperial - Wildest Dreams" eine überzeugte Lesempfehlung aussprechen. Die Reihe hat zweifellos viel Potential.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Eine schöne Liebesgeschichte à la friends-to-lovers!

Game on - Chancenlos
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Der zweite Teil der Game On-Reihe von Kristen Callihan knüpft locker an die Ereignisse des ersten Teils an und erzählt die Geschichte von Gray und Ivy. (Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen ...

Der zweite Teil der Game On-Reihe von Kristen Callihan knüpft locker an die Ereignisse des ersten Teils an und erzählt die Geschichte von Gray und Ivy. (Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen werden.)

Als Ivy erfährt, dass Ihr Vater ihren geliebten, rosafarbenen Fiat an den Footballstar Gray Grayson verliehen hat, ist sie erstmal gar nicht begeistert. Eine nette Droh-SMS ist daher mehr als angebracht, denkt sich Ivy, um den Sportler daran zu erinnern, was er zu erwarten hat, wenn sie ihr Auto nicht in tadellosem Zustand zurückbekommt. Aber bei einer SMS bleibt es nicht. Ohne sich jemals gesehen (oder gegoogelt) zu haben und durch einen ganzen Ozean voneinander getrennt, entwickelt sich zwischen den Beiden schnell eine innige Freundschaft. Womit jedoch keiner der beiden gerechnet hat, ist die starke Anziehungskraft, die zwischen ihnen entsteht, kaum dass sie sich zum ersten Mal gegenüber stehen. Und weder Gray, der noch nie in seinem Leben ernsthafte Gefühle für eine Frau entwickelt hat, noch Ivy, die ganz andere Pläne für ihre Zukunft hat, als eine Beziehung einzugehen, möchte diese wertvolle Freundschaft durch unangebrachte Gefühle in Gefahr bringen. Da sind Probleme vorprogrammiert!

Alles in allem hat mich diese Fortsetzung noch etwas mehr abholen können, als der erste Teil. Es fällt unglaublich leicht Gray und Ivy ins Herz zu schließen, weil beide für sich schon sehr sympathisch sind. Besonders gefallen haben mir auch die kleineren und größeren Markel ihrer Charaktere, frei nach dem Motto "weniger Klischee, mehr menschlicher Individualismus". So ist Gray gerade nicht der Klischee beahftete Football-Gott, sondern überrascht den Leser mit einer unverhofften Vielschichtigkeit und hat dabei noch absolutes Book-Boyfriend-Potential.

Ivy hingegen ist eine selbstbewusste, schlagfertige junge Frau, die noch nicht ganz den Durchblick hat, was sie mit ihrer Zukunft anstellen will und sich hie und da trotzallem von ihren Unsicherheiten leiten lässt. Sie ist ganz und gar nicht perfekt und gerade das macht sie authentisch und auch sympathisch.

Der Einstieg in die Geschichte war mal was anderes, weil man zunächst nur die SMS zwischen Ivy und Gray zu lesen bekommt. Die Sympathie zwischen ihnen war gleich spürbar, allerdings waren die Unterhaltungen für meinen Geschmack zeitweise etwas zu oberflächlich, um die Innigkeit der Freundschaft gleich als diese wahrzunehmen. Dieser Punkt kam dann für mich erst, bei ihrer ersten Begegnung. Dieses Gefühl des "sich ewig Kennens obwohl man sich nie getroffen hat", ist sofort auf mich übergesprungen.

Der "Friends-to-Lovers" Ansatz hat viel dazu beigetragen, dass die Geschichte an Tiefgang gewonnen hat. Das war zur Abwechslung kein Kennenlernen, bei dem die Protagonisten von der gegenseitigen Anziehung umgehauen werden, sondern alles basiert auf dem vertrauten Umgang miteinander und der Vertrauensbasis, die sie sich bereits aufgebaut hatten, bevor sie sich begegnet waren. Man konnte also richtig mitfiebern, während sich jeder für sich langsam eingestehen musste, dass die Gefühle für den jeweils anderen, mehr als nur freundschaftliche Zuneigung bedeuten.

Neben den kitschi-kitschi-Gänsehaut-Momenten hat es aber auch überraschend ernsthafte und tiefgründige Szenen gegeben, die ich so in der Geschichte nicht erwartet hatte.

Unterm Strich ist "Chancenlos" ein toller Liebesroman, der vorallem mit seinem locker-leichtem Schreibstiel und einer wundervollen Auswahl liebenswerter, aufregender Charaktere zum Tagträumen einlädt

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Ein beeindruckender Auftakt für eine vielversprechende Fantasy-Reihe!

Goldene Flammen
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Mein erstes Leigh Bardugo Buch war das Lied der Krähen und es hat mich total umgehauen. Da war es nur eine logische Konsequenz, dass ich eher früh als spät auch die "original" Grischa-Reihe lesen muss. ...

Mein erstes Leigh Bardugo Buch war das Lied der Krähen und es hat mich total umgehauen. Da war es nur eine logische Konsequenz, dass ich eher früh als spät auch die "original" Grischa-Reihe lesen muss. Und das brachte mich unweigerlich zu Goldene Flammen.

Der Inhalt der Geschichte ist vermutlich schon in den groben Zügen bekannt. Alina Starkov ist nur ein kleines Licht in der ersten Armee des Zaren von Ravka. Unscheinbar und vorallem austauschbar. Neben ihrem Besten Freund aus Kindheitstagen und erfolgreichen Fährtensucher der ersten Armee Malyen, fühlt sie sich geradezu unsichtbar.
Doch durch eine Wendung des Schicksals geraten beide in Gefahr und ausgerechnet Alina rettet ihrem Freund auf unerklärliche Weise das Leben. Ab da ist nichts mehr wie es war, denn es stellt sich heraus, dass Alina in Wirklichkeit eine Grischa ist - und eine Mächtige obendrauf.
Sie und Mal werden voneinander getrennt und Alina wird in die die Hauptstadt Ravkas gebracht, wo sie unter dem strengen Blick des ältesten und mächstigsten der Grisha zu einer von ihnen ausgebildet werden soll. Allein und ohne eine Vertrauensperson merkt Alina schnell, dass jeder seine eigenen Ziele mit ihr zu verfolgen scheint...

Bevor es inhaltlich ins Detail geht, möchte ich noch einmal auf die Aufmachung des Buchs eingehen. Das Cover trifft total meinen Geschmack. Es ist minimalistisch aber trotzdem hat es was Anziehendes. Die Farben sind toll und die kleinen Details sehr durchdacht.
Im Inneren des Buches findet man anschließend eine wunderschön illustrierte Karte die Ravka, seine Umgebung und die wichtigsten Orte darstellt. Persönlich gefallen mir Karten in Büchern immer gut, weil es die Handlungsorte, Routen etc. etwas greifbarer macht. Ich habe beim Lesen immer Mal wieder nachgesehen, wo Alina sich gerade aufhielt.
Auch gibt es eine Auflistung der Grischa, was sehr hilfreich ist, da man zu Beginn doch ab und an durcheinander kommen kann, wer nun die Korporalki sind und wer die Ätheralki.

Innerhalb kürzester Zeit war es mir möglich vollkommen in diese Welt einzutauchen, die voll von Konflikten und Heimlichkeiten, Sagen und Legenden durchdrungen ist. Ravka und seine Gesellschaft sind inspiriert von einem zaristischen Russland. Dieser kulturelle und sprachliche Einfluss ist insgesamt sehr gut mit der Handlung verflochten und spiegelt sich in der Gesellschaft und ganz besonders am Hof des Zaren sehr present wieder.

Die Geschichte an sich konnte mich auch sehr überzeugen. Die Idee um die Grischa ist Neu, etwas bei dem Man im Lesefluss nicht den Eindruck bekommt, dass man es irgendwo, in irgendeiner Form schonmal gelesen hat. Goldene Flammen überrascht schon früh mit enorm Spannungs-geladenen Szenen, die es mir schwer gemacht haben, von der Geschichte loszukommen. Zu sagen, es wäre durchgehend spannend, wäre zu viel des Guten, aber "Ruhe-" und Spannungsphasen halten sich die Waage, sodass es nicht langweilig wird. (Mit Ruhephasen meine ich Solche, in denen der Fokus auf der Handlung und Weiterentwicklung der Charaktere liegt.)

Die einzelnen Personen sind auch ein bedeutsamer Faktor für die Qualität der Geschichte. Der erste Teil der Reihe hat, finde ich, einen hauptsächlich einleitenden Charakter. In diesem Zusammenhang lernen wir hier auch nur eine kleine Auswahl an wichtigen Figuren näher kennen.

Während mich einige der Nebencharaktere sehr begeistern konnten, hatte ich zeitweise Schwierigkeiten mit Alina warm zu werden. Das ist schade, weil man die Geschichte aus ihrer Perspektive miterlebt. Warum das so war, kann ich aber nicht fest bestimmen. Es gab durchaus Momente, in denen habe ich mit ihr mitfühlen können und gerade manch eine sarkastische Bemerkung ihrerseits konnte mich zum Lachen bringen. In anderen Situationen wiederum hat sie mich mit ihrer Art beinahe etwas genervt. Sie ist als Person für mich in ihrer Gesamtheit einfach nicht ganz greifbar. Ich hoffe sehr darauf, dass ihr Charakter in Folge der vielen Erlebnisse auch eine entsprechende Entwicklung macht.

Erwähnenswert finde ich auch die Figur des Dunklen. Mit ihm hat Leigh Bardugo ihren Lesern einen, in meinen Augen, sehr interessanten Gegenspieler vorgesetzt. Er ist keine Person, die man vom ersten Kennenlernen an sympathisch finden kann. Dafür reicht sein Ruf schon viel zu weit, weshalb besonders auch Alina ihm zunächst mit sehr viel Angst und Unsicherheit begegnet. Und Obwohl sich ihre Beziehung zueinander mit der Zeit ändert, hatte ich nicht das Gefühl, ihn auf irgendeine Weise besser zu kennen. Dieser erste Teil hat für mich bei Weitem nicht ausgereicht, um den Dunklen voll durchschauen und einschätzen zu können. Er hat etwas sehr Unnahbares. Seine Motivation, auf den ersten Blick eindeutig, auf den zweiten wieder nicht, bleibt für mich unklar. Ich vermute, das wird sich auch bis zum Final-Teil nicht ändern. Gerade dieser Umstand konnte mich dann letzten Endes aber zu packen. Seine Motive, Gesinnung, überhaupt seine ganze Geschichte nur Häppchenweise kennenzulernen hält die Spannung aufrecht.

Unterm Strich freue ich mich sehr darauf zu erfahren, wie es mit ihm und besonders auch mit Alina und Mal weitergeht. Teil 1 Endet mit keinem wahnsinns Cliffhanger, hat mich aber mit einer Anspannung zurückgelassen, dass ich nur ungern mit dem Einstieg in Teil 2 warten will.

Mit Goldene Flammen hat Leigh Bardugo insgesamt einen sehr spannungsgeladenen, packenden Auftakt für eine Reihe geschrieben, die ihre Leser absolut mitreißen wird. Für Fans des Fantasy-Genres ein unausweichliches Lesevergnügen!

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