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Veröffentlicht am 16.06.2022

Ein Thriller???

Die Psychologin
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Sara, die Psychologin, ist mit ihrem Mann Sigurd in das renovierungsbedürftige Haus Sigurds Großvater gezogen. Die Renovierung des Hauses und der Beginn ihrer beider beruflichen Selbstständigkeit fordern ...

Sara, die Psychologin, ist mit ihrem Mann Sigurd in das renovierungsbedürftige Haus Sigurds Großvater gezogen. Die Renovierung des Hauses und der Beginn ihrer beider beruflichen Selbstständigkeit fordern ihren Tribut. Sie verbringen immer weniger Zeit miteinander bis plötzlich Sigurd verschwindet.
In den darauffolgenden Tagen wird Sara schmerzlich bewusst, dass ihr Mann sie belogen hat, vermutlich sogar betrogen hat.
Dann findet man seine Leiche…



Erstlingswerk, Erstlingsthriller der Autorin Helene Flood – er wurde in den höchsten Tönen gelobt und von der Werbung gepuscht, aber mir hat er nicht gefallen.
Langsam, aber sicher mache ich mir schon Gedanken darüber, ob ich hochgelobte und beworbene Thriller lesen sollte. In letzter Zeit haben mir die „fantastisches Thriller-Debüt“ oder „Der beste Thriller des Jahres“ und „meisterhaft“ überhaupt nicht gefallen.
Was ist daran so „meisterhaft“, wenn sich die Thriller-Autoren 300 seitenlang an die Spannung heranpirschen. Die Gedanken Konstrukte und Vergangenheitserinnerungen einer Psychologin, die ja bekanntlich zu Ausschweifungen und Spiegelungen neigen, sind absolut nicht spannend oder gruselig.
Erst ab Seite 300 entstand so etwas wie Spannung. Plötzlich passierte etwas, aber auch diese Dramatik wurde schnell durch Warten, Grübeln und Gedankenspiele abgemildert. Statt Bewegung gab es wieder nur Berichte aus zweiter Hand, Mutmaßungen und Schlussfolgerungen.
Für einen Thriller war mir das einfach zu harmlos, zu verkopft. Gänsehaut, Überraschungen und gegebenenfalls auch Action waren nicht vorhanden.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Schleppender Auftakt

Schneeblind
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Der angehende Polizist Ari und die angehende Ärztin Kristin leben zufrieden in ihrer kleinen Stadtwohnung in Reykjavik. Als Ari unerwartet eine Stelle im rauen Norden Islands, dem Fischerdorf Siglufjör∂ur, ...

Der angehende Polizist Ari und die angehende Ärztin Kristin leben zufrieden in ihrer kleinen Stadtwohnung in Reykjavik. Als Ari unerwartet eine Stelle im rauen Norden Islands, dem Fischerdorf Siglufjör∂ur, angeboten wird, nimmt er sofort diese Gelegenheit wahr, ohne den Ortswechsel vorher mit seiner Partnerin abzusprechen.
Als Fremder fällt es ihm sehr schwer in diesem Ort Fuß zu fassen. Nach einem vermeintlichen Treppensturz des bekannten Autors Hrólfur stürzt er sich gleich in die Ermittlungen und erntet Unwillen bei seinem Vorgesetzen.


Vorweg: Dunkel, Insel, Nebel und Frost haben mir sehr gut gefallen. Die Beschreibungen der jeweiligen Umgebung der Hulda Hermannsdottir, Ihre Gedanken und leisen Töne der Geschichte haben mich verweilen lassen und auch etwas ruhiger lesen lassen.
Der erste Band der Dark-Iceland-Serie hat mich hingegen enttäuscht. Wahrscheinlich handelt es sich sogar um dieselbe ruhige und leise Erzählweise, aber ich fühlte mich erschlagen von den vielen Lebensgeschichten der einzelnen Dorfbewohner. Vielleicht wollte der Autor das Dorf in seiner Gänze und Vergangenheit vorstellen, aber in zweidrittel des Buches haben die einzelnen Geschichten gar nichts miteinander zu tun. Als endlich einige Erzählungen und Beobachtungen zusammenpassen, werden die Zusammenhänge nur angedeutet. Der Leser wird im Unklaren gelassen und Ari ermittelt weiter, ist überrascht oder auch verängstigt, aber niemand weiß warum.
Die Klärung der Ereignisse erschien mir wie ein Déjà-vu mit Hercule Poirot.
Nach dem etwas amüsanten 46. Kapitel des Buches, war ich kurz im Zweifel, dem zweiten Band noch eine Chance zu geben, aber ich glaube nicht.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Konnte mich nicht fesseln

Die Teehändlerin
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Frankfurt 1838
Im Hause Ronnefeldt herrscht Aufbruch Stimmung. Der Teehändler Tobias Ronnefeldt beabsichtigt zu Forschungszwecken nach China zu reisen.
Da er viele Monate unterwegs sein wird, stellt er ...

Frankfurt 1838
Im Hause Ronnefeldt herrscht Aufbruch Stimmung. Der Teehändler Tobias Ronnefeldt beabsichtigt zu Forschungszwecken nach China zu reisen.
Da er viele Monate unterwegs sein wird, stellt er einen neuen Prokuristen ein, der sein Geschäft während der Zeit führen soll. Seine schwangere Ehefrau Frederike muss jedoch bald feststellen, dass dem Prokuristen nicht zu trauen ist. Trotz Schwangerschaft und vier kleinen Kindern arbeitet Frederike sich in die Geschäftsführung ein. Das wird aber weder von ihrer Familie noch von der Frankfurter Gesellschaft gerne gesehen.

Ich liebe Tee und trinke besonders gerne Ronnefeldt-Tee. Natürlich war ich deshalb neugierig auf die Ronnefeldt-Story.
Leider wurde ich enttäuscht. Zu fragmentarisch kam die Geschichte daher. Natürlich kann die Autorin nicht die verschiedenen Erzählstränge in aller Ausführlichkeit im ersten Teil einer geplanten Trilogie erzählen, aber mir wurden Puzzleteile vorgelegt. Mal erlebte ich vereinzelte Episoden in Frankfurt, dann wurden einzelne Bruchstücke von Tobias Reise geschildert, es folgen sehr ausführliche Szenen in Frankfurt und Wiesbaden, aber ohne Abschluss geht’s in China weiter, zeitlich manchmal vorgespult oder auch zurückgespult. Plötzlich berichtet Tobias, nachdem er schon einige Wochen zu Hause ist, von Ereignissen aus China und von Eheschwierigkeiten. Mir fehlten immer die Übergänge oder Verbindungen zu den einzelnen Fragmenten.
Außerdem störten mich die Überschriften über die teilweise sehr kurzen Kapitel. Sie stellten eigentlich immer eine Essenz des Nachfolgenden dar. Meiner Meinung nach war das überflüssig.
Die immer mutiger und stärker werdende Friederike hatte zum Beispiel direkt nach ihrer Entscheidung die Geschäftsführung selbst in die Hand zu nehmen und einer kurzen Buchführungseinführung, einen Geschäftstermin in Wiesbaden, der zu einem einträglichen Geschäftsabschluss führte. Toll, aber ist das nachvollziehbar?
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind sicher richtig und gut recherchiert, aber leider konnte dieser Roman mich nicht fesseln. Es wurde auch keine Neugier für die folgenden Bände geweckt.

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Langweilig und emotionslos gesprochen

Gejagt im Eis
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Martin Moltzau, ehemaliger Arktisheld, stellt seine Erfahrung interessierten Touristen zur Verfügung und bietet Schneemobiltouren auf Spitzbergen, dem Eis und Schneeparadies, an.
Im Laufe der Zeit hat ...

Martin Moltzau, ehemaliger Arktisheld, stellt seine Erfahrung interessierten Touristen zur Verfügung und bietet Schneemobiltouren auf Spitzbergen, dem Eis und Schneeparadies, an.
Im Laufe der Zeit hat er einiges mit den Touristen erlebt. Trotzdem befremdet ihn das Verhalten der amerikanischen Familie, die unbedingt zu einer verlassenen russischen Bergbausiedlung wollen.
Die Tour entwickelt sich zum Höllen-Trip. Erst verliert er einen Gast im Nebel, ein anderer Gast stürzt in eine Felsspalte und dann begegnet ihnen eine schwerbewaffnete, russische Truppe.


Ich muss es leider sagen, aber wäre ich nicht die ersten zwei Stunden des Hörbuchs gewalkt, wäre ich sicher eingeschlafen.
Sebastian Dunkelmann hat emotionslos den ohnehin anfänglich eher zähfließenden Text gelesen, dass ich eigentlich das „Hörvergnügen“ frühzeitig abbrechen wollte.
Im zweiten Drittel des Thrillers überschlugen sich die Ereignisse und es wurde zunehmend spannender. Die emotionslose Sprechweise brachte da tatsächlich etwas Ruhe rein, aber gebraucht habe ich das nicht. Ich habe mich zwischenzeitlich über Herrn Dunkelmanns Sprechweise regelrecht geärgert. Ich fand es nervig.
Zum Inhalt, wie gesagt, er war anfänglich sehr zäh und wurde erst im Laufe des Thriller spannender, aber vieles erschien mir unlogisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein erfahrener Arktis-Scout ohne ärztliche Versorgung nach einem Unfall eine große Tour unternimmt. Martin Moltzau erschien mir ziemlich blauäugig. Er wundert sich, dass seine Touristen keine medienwirksamen Fotos wollten, aber er wirkt unsicher, als er einen Gast im Nebel verliert. Er lässt den zweiten Gast sich vom Schneemobil entfernen, ohne zu realisieren, dass die Gruppe sich in einem Gebiet befindet, wo sich viele Felsspalten befinden.
Die Jagd ist spannend und auch reißerisch beschrieben, trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass zwei Menschen, die in Eiswasser getrieben sind, anschließend eine lange Strecke mit dem Schneemobil fahren und dann noch etliche Kilometer auf Socken, in ihren gefrorenen Anzüge laufen konnten.
Pech, dass dieser mich nicht überzeugende Thriller auch noch ruhig und fast einschläfernd gelesen wurde.
Das war wahrlich kein Hörvergnügen.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Konnte mich nicht begeistern

Die Leuchtturmwärter
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1972 verschwinden drei Leuchtturmwärter, Oberwärter Arthur Black, Wärter William „Bill“ Walker und Hilfswärter Vincent Bourne spurlos vom Maiden-Rock-Leuchtturm.
Zwanzig Jahre lang wurde keine Spur von ...

1972 verschwinden drei Leuchtturmwärter, Oberwärter Arthur Black, Wärter William „Bill“ Walker und Hilfswärter Vincent Bourne spurlos vom Maiden-Rock-Leuchtturm.
Zwanzig Jahre lang wurde keine Spur von diesen Menschen gefunden.
1992 macht sich der Schriftsteller Dan Sharp auf die Suche nach der Wahrheit über die drei Verschollenen.

Leider muss ich zugeben, ich habe keinen Zugang zu diesem Roman gefunden.
Die ersten Kapitel, quasi die Einleitung ließen sich noch gut lesen und verstehen, aber ab den Interviews der Frauen, der verschollenen Leuchtturmwärtern, bekam ich Schwierigkeiten. Lediglich die Antworten und Gedanken der Frauen zu lesen, hat mich mit der Zeit gelangweilt. Ähnlich erging es mir mit den Berichten und fiktiven Gedanken der Leuchtturmwärter. Anfangs war es interessant mehr über das Leben dreier Männer auf einem einsamen Leuchtturm zu erfahren, aber der stetige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Frauen, die verlassen wurden und ihrem Leben danach und den Leuchtturmwärtern, hat mich daran gehindert, in den Roman zu finden.

Sorry, viele Leser scheinen von diesem Debütroman begeistert zu sein, mich konnte er nicht überzeugen und schon gar nicht fesseln.

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