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Veröffentlicht am 10.01.2022

Ein Thriller muss nicht immer blutig sein, um fesseln zu können

Schweigende Seele
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Ben ist dreizehn, als er spurlos verschwindet. Seine Schwester gibt sich die Schuld daran, immerhin hat sie ihn in den Garten zum Spielen geschickt, um mit ihrem Freund Nick alleine zu sein.
Drei Jahre ...

Ben ist dreizehn, als er spurlos verschwindet. Seine Schwester gibt sich die Schuld daran, immerhin hat sie ihn in den Garten zum Spielen geschickt, um mit ihrem Freund Nick alleine zu sein.
Drei Jahre lang ist Ben wie vom Erdboden verschluckt, bis ihn ein älteres Ehepaar ihn auf einem Feld aufliest.
Völlig apathisch, verletzt und zu keinem Wort fähig.
Lisa kann es nicht fassen und versucht ihren Fehler von damals wieder gut zu machen.
Ben hingegen blockt völlig ab und will über seine Entführerin kein Wort sagen.
Immerhin hat er es ihr versprochen?
Was ist dem Jungen wirklich zugestoßen und was hat die Entführerin mit ihm gemacht, dass ihn so sehr verändert hat?
Als Lisa endlich die Wahrheit erfährt, bricht auch ihr eigenes Leben komplett auseinander.

Der Schreibstil der Autorin hat mich schon auf den ersten Seiten von sich eingenommen. Angefangen bei Bens Verschwinden zieht sich der rote Faden durch das gesamte Buch und weist eine Geschichte auf, die mich am Ende tatsächlich überraschen konnte. Die Autorin hat es geschafft, einen Knoten nach dem anderen in ihren Faden zu integrieren und immer, wenn ich das Gefühl hatte, einen gelöst zu haben, hat Andrea Bernhardt einem neuen Knoten geknüpft, um mich ins Stolpern zu bringen.
Bens Schweigen belastet nicht nur die Beziehung zu seiner Schwester, sondern auch die Ermittlungen der polizeilichen Ermittlungen.
Ich konnte nachvollziehen, dass er sich verschließt, aber ich hätte mir auch gewünscht, dass er sich wenigstens seiner Schwester ein wenig mehr öffnet.
Der Plot hat mir unglaublich gut gefallen und die Hintergrundgeschichte, die überhaupt erst zu Bens Entführung geführt hat, ist etwas völlig anderes und konnte mich wirklich überraschen.
Lisas Fürsorge hat mich manchmal etwas genervt, aber ich könnte auch verstehen, dass sie für ihren Bruder da sein will.
Und auch ihren Fehler von damals wieder gut machen will.
Die Charaktere konnten unterschiedlicher nicht sein. Alle mit ihren eigenen Geschichten und doch alle miteinander verknüpft.

Ein Thriller muss nicht immer blutig sein, um überzeugen zu können. Er muss einen roten Faden mit vielen Knoten zum entwirren haben und das hat Andrea Reinhardt mit Schweigende Seele erreicht.
Sie hat einen tiefen Einblick in die menschliche Seele ermöglicht, der mich förmlich ans Handy gefesselt hat.
Mit authentischen Charakteren, mit einem Plot, der fesseln konnte und einem Ende, dass mich überrascht hat, ist das Buch für mich zu einem Leseerlebnis geworden.
Eines, dass ich so gar nicht erwartet, dafür aber umso mehr genossen habe.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Eine echte Leseempfehlung ♥

Bullheart: Wenn die Arena dich ruft
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So sehr, wie mich der Klappentext direkt fasziniert hat - das Cover ignorieren wir jetzt einfach mal lach - genauso sehr konnte mich auch direkt der Schreibstil der Autorin gefangen nehmen.
Avanna habe ...

So sehr, wie mich der Klappentext direkt fasziniert hat - das Cover ignorieren wir jetzt einfach mal lach - genauso sehr konnte mich auch direkt der Schreibstil der Autorin gefangen nehmen.
Avanna habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Gemeinsam mit ihrem Bruder Ty finanziert sie die Ranch ihrer Eltern mit dem Geld, was sie beim Bullriding verdienen. Als Ty's bester Freund bei einem der Events ums Leben kommt, bricht für Typ alles zusammen. Er bringt in seiner Wut und Trauer nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern zerstört auch beinahe die Karrie Elius.
Um den Zuchtbullen irgendwie "abbezahlen" zu können, den Ty diesem schuldet, lässt Eliu ihn auf seiner Ranch arbeiten.
Avanna, die ihn dort auslösen will, trifft auf der Ranch auf Eliu. Obwohl sie ihn nicht ausstehen können will, lässt sich ihr Herz nicht davon überzeugen. Sie kommt dem Bull Riding Weltmeister näher, als ihr lieb ist und muss sich einmal mehr selbst fragen, ob sie den Dämen ihrer eigenen Vergangenheit gewachsen ist. Oder ob die Schattenseiten Elius alles zerstören, bevor es überhaupt begonnen hat.

Mit ihrer Hintergrundgeschichte rundum das Bull - Riding hat Lara Kalenborn mich in ein Setting geworfen, dass ich bislang noch nicht komplett kannte, aber mit dem ich schon etwas anfangen konnte.
Durch den Schreibstil und die Informationen, mit denen Lara Kalenborn ihre Leser versorgt, spürt man deutlich, wie sehr sie sich mit dem Thema auseinander gesetzt hat.
Und das sie sich damit auskennt.

Die Charaktere sind so liebeswert, dass ich gar keinen rauspicken kann, den ich am liebsten möchte.
Avannas Art hat mir sofort gefallen. Sie weiß was sie will und opfert sich für ihre Familie und ihre Freunde auf. Auch, wenn das bedeutet, dass sie sich dabei selbst vergisst.
Ty ist einfach jemand, den man regelmässig in den Arm nehmen möchte. Manchmal, um ihn einfach nur zu knuddeln, aber manchmal auch, um ihm einmal kräftig durchzuschütteln, damit er wieder zu Sinnen kommt.
Seine Trauer und Wut waren so sehr spürbar, dass ich das Gefühl hatte, ich sass an seiner Seite.
Und Eliu hat den Ruf des harten Machos, dabei steckt in ihm viel mehr, als das. Harte Schale, weicher Kern beschreibt ihn am besten und er hat nicht nur Avannas Herz im Sturm erobert.
Er ist ein gebrochener Mann, der den Dämonen in seinem Inneren den Kampf ansagt - egal, was das für ihn bedeutet.

Der Wechsel der perspektivischen Handlung zwischen Avanna und Eliu hat mir sehr gefallen und mir beide doch auf unterschiedliche Art und Weisen näher gebracht. Der Schreibstil der Autorin trägt dazu bei, dass man förmlich an den Seiten klebt - und ihr wisst ja, wie das inzwischen bei mir und den eBooks ist.

Lara Kalenborn hat es geschafft, dass mein kleines Leserherz sich in ihren Schreibstil und die Charaktere verliebt hat. In die Handlung und das Setting.
Es hat schlicht und einfach alles bekommen, was es sich gewünscht hat.
Von mir gibt es für Eliu und Avanna eine glasklare Leseempfehlung und ich freu mich auf weitere Werke aus der Feder von Lara Kalenborn.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Eine echte Leseempfehlung ♥

Ein Fremder am Strand
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Der Zeichenstil dieses Mangas ist unglaublich niedlich. Der Stil des schönen Cover zieht sich durch das komplette Buch und hat dafür gesorgt, dass ich den Manga binnen kurzer Zeit tatsächlich inhaliert ...

Der Zeichenstil dieses Mangas ist unglaublich niedlich. Der Stil des schönen Cover zieht sich durch das komplette Buch und hat dafür gesorgt, dass ich den Manga binnen kurzer Zeit tatsächlich inhaliert habe.

Die Storyline ist unglaublich süß, auch wenn sie längst nichts neues ist. Beide Charaktere habe eine schwere Vergangenheit hinter sich, entwickeln Gefühle füreinander und dann taucht plötzlich jemand auf, der all diese Gefühle wieder zunichte machen könnte.
Kanna Kii hat hier ihre eigene Note in die Geschichte gebracht und Shun's und Mio's Story auf eine Art und Weise erzählt und gezeichnet, die ich unglaublich toll fand.
Die Gefühle der beiden entwickeln sich langsam, sie lernen sich langsam kennen. Es wird nicht auf biegen und brechen eine Beziehung herbeigeführt.
Obwohl dieser Manga lediglich 208 Seiten aufweist, schafft Kanna Kii es, dass sich dieses zarte Gefühl der Annäherung durch das gesamte Buch schleicht.
Obwohl dieser Band eigentlich als Einzelband gesehen werden kann, werde ich mir die Folgebände auch zulegen.
Das Ende ist zwar eigentlich in sich abgeschlossen, aber es macht auch neugierig. Auf das weitere Zusammenleben der Jungs, auf das gemeinsame Leben.
Ein süßer Manga, mit einem tollen Zeichenstil und Charakteren, die man trotz ihrer Eigenarten einfach lieben muss.
Vielleicht aber auch gerade deswegen.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Alles, was mein Leserherz sich wünscht. ♥

In all seinen Farben
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Gleich mit den ersten Sätzen war mir klar: Dieses Buch wird mich nicht mehr loslassen. Ich werde in ihm versinken und es lieben von der ersten bis zur letzten Seite.
Ich werde mit Robin mitbangen und fiebern. ...

Gleich mit den ersten Sätzen war mir klar: Dieses Buch wird mich nicht mehr loslassen. Ich werde in ihm versinken und es lieben von der ersten bis zur letzten Seite.
Ich werde mit Robin mitbangen und fiebern. Ich werde mit ihm leiden, lachen oder weinen. Ich werrde mit ihm fühlen.

Die Absage der Schauspielschule, die Robin erhält, lässt alles zusammenbrechen, was er sich bislang erträumt hat.
Er muss sich damit auseinander setzen, nicht zu wissen, was er mit seinem Leben anfangen soll, während seine Freunde in die Welt entlassen werden.
Am College ihr Glück versuchen, ihre eigenen Erfahrungen machen und all das ohne ihn.
Ich hatte mit jedem Satz, den George Lester schreibt, um mir Robin näher zu bringen, das Gefühl, einer von Robins Freunden zu sein.
An seiner Seite zu stehen und zu sehen, wie er leidet und doch versucht auf seine Art und Weise für seine Freunde dazu sein.
Sich für sie zu freuen.
Der erste Besuch in der Drag Show verändert für Robin alles und hat auch mich als Leserin in eine Welt entführt, die mir zwar bekannt ist, aber nicht auf die Art und Weise, wie George Lester sie mir nahe gebracht hat.

Robin als Charakter muss man einfach mögen. Man muss sich einfach an seine Seite begeben und all das erleben, was er erlebt. Gerade auf Gefühlsebene. Seine Suche nach dem eigenen Selbst sorgt nicht nur dafür, dass Robin verletzt wird, sondern dass er auch selbst derjenige ist, der Gefühle verletzten muss.
Bis er sich findet. Die Person, die er schon immer sein sollte und vielleicht auch ein kleines Stück wollte.

Dieser Roman ist gefühlvoll und berührend und er öffnet eine Welt, in die wir uns viel öfter begeben sollte.
Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt, mich schmunzeln und vor allem fühlen lassen.
Es hat einen Einblick in die Welt der Drags gewehrt, einen Blick hinter die Kulissen quasi. Und - so komischer das jetzt vielleicht klingt - ich habe mich bei den Treffen zwischen Robin und den Dragqueens regelrecht wohl gefühlt.
Dieses herzliche, familiäre und wunderbare Auftreten der Menschen, die fortan eine Rolle in Robins Leben spielen, hat mir sehr gefallen. Sie animieren ihn dazu, zu sich selbst zu stehen. Zu seinen Gefühlen, zu seinen Gedanken. Zu dem Robin, der er ist.
Mit allem, was dazu gehört.

Ich könnte noch ewig weiter schwärmen, aber das würde hier vermutlich total den Rahmen sprengen.
Ich kann, möchte und muss euch dieses Buch einfach ans Herz legen. Sei es als Einstieg ins queere Geschehen, sei es für alte Hasen oder einfach für jene, die sich von Robin und seiner Suche nach seinem eigenen Selbst, verzaubern lassen wollen.
Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Eine echte Leseempfehlung ♥

Das Tagebuch der Jenna Blue
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Könntest du dir vorstellen, deine Schwester zu töten? Könntest du dir vorstellen, ihr ein Seil um den Hals zu legen und es immer fester zu ziehen?
Fester und Fester?
Oder einfach eine lockere Stufe oder ...

Könntest du dir vorstellen, deine Schwester zu töten? Könntest du dir vorstellen, ihr ein Seil um den Hals zu legen und es immer fester zu ziehen?
Fester und Fester?
Oder einfach eine lockere Stufe oder Schindel? Könntest du es dir vorstellen?

Jenna und Scarlett sind Schwestern und könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie hassen sich wie die Pest und vor allem Scarlett lässt ihre Schwester jeden Tag aufs Neue spüren, was sie von der Älteren hält.
Nichts. Absolut rein gar nichts.
Jenna versucht auf ihre Weise nicht nur auf ihre Weise damit fertig zu werden, sondern sie versucht auch, ihrer Schwester Paroli zu bieten.
Einzig und allein ihr Tagebuch weiss, was sie wirklich denkt. Oder wie sie Scarlett gegenüber empfindet.
Als Scarlett dafür sorgt, dass sie es "verliert" entdeckt Jenna bei ihrem Versuch, ihr buch wieder zu finden, ein noch viel größeres Kontrukt aus Lügen, Leiden und Verrat. Und sie und ihre Schwester stecken mitttendrin.

Oh, was hat dieses Buch nur für einen wunderbaren Schreibstil. Ich muss gestehen, dass ich bislang noch nie etwas von Julia Adrian gelesen habe, aber in den Schreibstil bei diesem Buch war ich sofort verliebt.
Die Idee zwei Handlungsstränge aus Vergangenheit und Gegenwart zu einem zusammenzuführen, ist zwar nicht neu, aber hier hat Julia Adrian genau das richtige Mittelmass gefunden.
Die Ereignisse oder Gedanken aus der Vergangenheit lässt sie mittels Tagebucheinträgen in den Storyverlauf einfließen und behält es auch in der Gegenwart bei, indem Jenna das Tagebuch schreiben erneut aufgreift.
Der ewige Kraftakt, sich mit ihrer Schwester messen zu müssen zerrt nicht nur an Jennas Nervenkostüm, sondern auch an dem ihrer Schwester.
Wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise.
Das rätselhafte Verschwinden ihrer Mutter in der Vergangenheit hat die Schwester längst entzweit und verbindet sie doch auf eine Art und Weise, wie sie tragischer nicht sein könnte.

Scarlett war ein Charakter, den ich anfangs absolut gar nicht verstehen konnte. Erst im Laufe des Buches hat sich der Grund für ihr Verhalten offenbart. Ich will nicht sagen, dass ich es nachvollziehen konnte, aber ich konnte sie ein kleines bisschen mehr verstehen.
Jenna hingegen tat mir einfach nur leid. Unter den Attacken ihrer Schwester leidend stellt sich auch Anna - die zweite Schwester - auf die Seite Scarletts. Und selbst ihr eigenes Vater sieht tatlos zu, wie sich seine beiden Töchter bis aufs Blut bekämpfen.
Die beiden Jungs - Lee und Yakub, die im Laufe der Story gerade in Jennas Leben eine große Rolle spielen - fand ich wirklich gut gelungen und es hat mir sogar ein Schmunzeln entlockt, die Kabbeleien der beiden zu lesen.
Das auch die beiden noch eine tragendere Rolle spielen würden, habe ich nicht erwartet. Oft genug hat Julia Adrian versucht, mich auf eine völlig falsche Spur zu locken. Und es ist ihr gelungen.
Jennas Geschichte konnte mich wirklich begeistern. Sie berührt und schockiert auf eine Art und Weise, die gar nicht erst zulässt, dass man das Buch einfach so an die Seite legt.
Eine echte Leseempfehlung von mir.

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