Hexenschwestern und ein Auftrag
EVENTORRA - Das schwarze Herz der Liebe (Band 1)4 Schwestern. Hexen. Jede mit einer anderen Gabe. Ein Auftrag: die Ermordung des Kronprinzen, um die Bluthochzeit mit der Prinzessin aus dem Finsteren Tal zu verhindern, die vollständige Dunkelheit über ...
4 Schwestern. Hexen. Jede mit einer anderen Gabe. Ein Auftrag: die Ermordung des Kronprinzen, um die Bluthochzeit mit der Prinzessin aus dem Finsteren Tal zu verhindern, die vollständige Dunkelheit über Eventorra bringen würde. Dieser Auftrag stellt die Schwestern vor große Herausforderungen, denn es schwellen nicht nur Konflikte unter ihnen, sondern der Kronprinz stellt sich dazu noch als überaus charmant heraus. Immer mehr geraten die Schwestern in einen Konflikt mit Mächten außerhalb ihrer Welt.
Als jüngste der vier Schwestern ist Violetta das Nesthäkchen der Familie und hat gerade zu ihrer älteren Schwester Nora eine tiefe Verbindung. Mit ihrer Gabe, durch die sie erkennen kann, wessen Herz gut und böse ist, besitzt sie die schwächste Gabe unter ihren Schwestern. Violetta ist sehr aufbrausend und hält mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Für ihre sechzehn Jahre ist sie sehr taff, teilweise aber auch naiv und handelt überstürzt ohne Nachzudenken, was mich an manchen Stellen zwar genervt hat, da sich die ein oder andere brenzlige Situation vermeiden hätte lassen können, aber angesichts ihren jungen Alters, ist dieser Charakterzug authentisch.
Nora besitzt die Kraft in den Träumen anderer zu wandeln, beherrscht diese Magie jedoch nicht so recht. Das hält sich aber nicht davon ab, immer wieder selbstlos und mutig zu handeln und alles für ihre Schwestern, trotz der Differenzen zu tun. Bei ihr spürt man die tiefe Liebe, die sie für ihre Schwestern empfindet und sie gehört zu einem meiner liebsten Charaktere in dem Buch.
Das ganze Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Nora und Violetta geschrieben, sodass man diese besonders gut kennenlernt und durch ihre Augen die Geschichte erlebt. An sich mochte ich den Schreibstil recht gern. Er lässt sich flüssig lesen und lässt in die Welt eintauchen, doch immer wieder gab es Rechtschreibfehler und komische Formulierungen, die sich einfach nicht schön haben lesen lassen, wofür ich aber unteranderem das Lektorat, gerade bei den Rechtschreibfehlern, mit verantwortlich machen würde.
Die Handlung ist von Beginn an durchgehend spannend. Weder den Leserinnen noch den Charakteren wurde wirklich eine Pause und Erholung gegeben, was dazu führt, dass das Buch einen hohen Suchtfaktor besitzt, aber manchmal die neuen Infos auch überhand nahmen und ich mich wie erschlagen gefühlt habe. Gerade die Einführung in die High Fantasy Welt war mir an manchen stellen zu viel und verwirrend, wodurch es schwer war, all die Informationen zu verarbeiten. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man sie mehr Häppchenweise erhält. Die gesamte Handlung und das Worldbuilding hat mir sehr gut gefallen. Beides war gut durchdacht und lässt noch einen großen Spielraum für die folgenden Bände. Die Leserinnen bekommen Spannung, Magie, Liebe, Freundschaft und Kämpfe, also alles was eigentlich ein Fantasyherz begehrt. Doch für mich hat es leider an der Umsetzung gehapert. Auch wenn die Welt durchdacht ist, fiel es mir doch schwer, die einzelnen Orte vorzustellen. Gefühle hat die Autorin zwar grundsätzlich gut beschrieben, doch diese haben mich leider nicht wirklich erreicht, sodass ich nie richtig mit den Charakteren mitfühlen konnte, was gerade bei den Liebesbeziehungen mir jeden Spaß an der Lektüre genommen hat. Auch der große Plotttwist am Ende konnte mich nicht überraschen, da er meiner Meinung nach zu offensichtlich war und kaum falsche Fährten im vorhinein gelegt wurden.
„Eventorra“ stellt ein Buch mit einer interessanten und durchdachte Fantasywelt dar, dass mich handlungstechnisch abholen konnte, jedoch nicht auf emotionaler Ebene.