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SaintGermain

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Mh oder Mhm

Das Meer von unten
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Connie, die trotz Matura als Küchengehilfin arbeitet, ist nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben. Als in die Nachbarwohnung im Gemeindebau eine neue ausländische Familie einzieht, steht plötzlich immer ...

Connie, die trotz Matura als Küchengehilfin arbeitet, ist nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben. Als in die Nachbarwohnung im Gemeindebau eine neue ausländische Familie einzieht, steht plötzlich immer öfter deren Kind vor Connys Tür. Irgendwann sind dann die Eltern weg und Conny steht mit ihrer neuen Arbeitskollegin Hana und dem Kind alleine da. Doch wie soll sie sich um das Kind kümmern, wenn sie schon nicht ihr eigenes Leben in den Griff bekommt?

Das Cover ist nicht sehr ansprechend, passt aber genauso wie der Titel zum Buch, wobei man den Zusammenhang erst spät zu lesen bekommt.

Der Schreibstil der Autorin ist relativ einfach; leider werden Charaktere und Orte nur sehr mangelhaft dargestellt. Auch dass das Kind weder einen Namen noch ein Geschlecht hat, trägt dazu bei, dass sämtliche Protagonisten sehr eindimensional wirken und im Kopf des Lesers/der Leserin keine Bilder entstehen können. Aus eben diesem Grund ist man auch nicht fähig mit den Charakteren irgendetwas mitzufühlen.

Der Plot, der sich im Klappentext interessant anhört, ist letztendlich kaum eine Handlung - es geht hauptsächlich um die Arbeit und/oder das Kind und wirkt alles wie Routine.

Was mich dann richtig nervte, war Connies ewiges "Mh" oder ab und an "Mhm" als Antwort.

Zudem wirkt das Buch so, als ob in Wien nur Ausländer leben würden, denn neben Conny sind nur der Koch Andreas und die Restaurantbesitzerin Berta scheinbar Österreicher und haben diese Staatsbürgerschaft (naja die Dame vom Amt und die 2 Polizisten natürlich auch).

Ich, als Landsmann der Autorin, verstand alles, was Lesern aus Deutschland möglicherweise einiges erschweren könnte.

Doch trotz der sehr überschaubaren Handlung war das Buch schnell zu lesen und man wollte wissen, ob endlich mal was passiert.

Am Ende des Buches gibt es dann auch keinen wirklichen Abschluss, was ebenso ärgerlich war.

Fazit: Wenig Handlung mit kaum greifbaren Charakteren. 2,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Pretty woman

Die Schwebfliege
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Der Umwelt-Beamte Hinnerk Thies, der Schwebfliegen liebt, wird Opfer eines Trickbetrugs. Dabei ist auch seine Ex-Freundin Tatjana. Um sie aus den Fängen ihres gewalttätigen Freundes zu befreien, muss er ...

Der Umwelt-Beamte Hinnerk Thies, der Schwebfliegen liebt, wird Opfer eines Trickbetrugs. Dabei ist auch seine Ex-Freundin Tatjana. Um sie aus den Fängen ihres gewalttätigen Freundes zu befreien, muss er in die Hamburger Bordell-Szene eintauchen, wo er die Prostituierte Cindy kennenlernt. Doch kann er Cindy wirklich trauen oder spielt sie mit Tatjana zusammen ein falsches Spiel?

Das Cover des Buches ist schlicht und düster, was ausgezeichnet zum Buch passt; ganz ansprechend finde ich es jedoch nicht.

Der Schreibstil der Autorin ist gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Dazu wirkt das Buch auch hervorragend recherchiert. Aufgrund des außergewöhnlichen Schreibstils, oft auch mit nicht alltäglichen Wörtern gespickt, ist das Buch nicht so leicht zu lesen und nichts für so nebenbei. Mir gefiel dies allerdings.

Für einen Krimi kam für mich die Spannung leider viel zu kurz; manchmal fühlte es sich so an, als ob sich einiges wiederholte, obwohl es nicht so war. Die Protagonisten und Charaktere waren mir alle nicht sehr sympathisch und konnten mich daher - genauso wie die Handlung - leider nie wirklich abholen.

Allerdings blieb doch ein wenig Interesse, denn abbrechen wollte ich das Buch dann doch nicht. Allerdings brauchte ich für meine Verhältnisse doch relativ lang für das Buch und war froh als ich es fertig gelesen hatte.

Teilweise blitzte auch ein wenig Humor auf, der das Buch auflockerte.

Gesellschaftspolitisch ist dieses Buch zwar interessant, als Krimi für mich aber völlig ungeeignet.

Fazit: Mehr ein schmutziger Gesellschaftsroman als ein Krimi. 2,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Escape 3D 2 - Leonardo da Vinci

Escape Game 3D – Leonardo da Vincis letztes Geheimnis
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Als zeitreisender Geheimagent soll der Leser innerhalb von 2 Stunden im Schloss Chambord ein unentdecktes Geheimnis von Leonardo da Vinci finden.

Gespielt wird mit dem Buch und mittels einer App.

Das ...

Als zeitreisender Geheimagent soll der Leser innerhalb von 2 Stunden im Schloss Chambord ein unentdecktes Geheimnis von Leonardo da Vinci finden.

Gespielt wird mit dem Buch und mittels einer App.

Das Buch selbst kommt hochwertig als Hardcover daher. Die Beschreibung ist ausgezeichnet, sodass man schnell ins Spiel einsteigen kann. Allerdings hatte ich dann schon Probleme das richtige Datum, wohin ich reisen muss, zu finden. Dies schaffte ich dann aber mit vielem Probieren. Zu dieser Aufgabe gibt es auch keinen Hinweis bzw. keine Lösung.

Für alle anderen Rätsel gibt es dann aber Hinweise und die Lösungen.

Die Illustrationen sind sehr gut gemacht.

Ich habe das Buch in einer Leserunde bekommen. Wie ich in dieser Runde erfahren habe, hatten nicht nur meine Frau und ich Probleme mit der App, sondern auch sämtliche andere MitleserInnen/MitspielerInnen .

So waren natürlich einige Rätsel nicht nur nicht zu lösen, man sollte auf der Rückseite (in der App) auch Dinge erkennen. Selbst mit der Lösung konnten wir diese Dinge (Farben bzw. Muster) nicht erkennen.

Da dies aber bereits das 2. Escape-Buch in 3D des Verlages ist, sollte die App eigentlich funktionieren. Und natürlich sollte es erst recht nach der Veröffentlichung des Buches funktionieren.

Ich hoffe, dass dieses Problem bald behoben wird, da die Rätsel ansonsten eigentlich gut waren. Allerdings muss ich eben den Ist-Zustand bewerten, als ich das Buch gelesen/gespielt habe.

Fazit: Da man für das Buch eine App benötigt, die aber nicht immer funktioniert gibt es nur 2,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Señor G

Die Sieben Türen
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Der junge Gabriel Camarasa ist 1874 gerade mit seiner Familie von London nach Barcelona zurückgezogen, als es beim Zeitungskonkurrenten brennt. Dabei wird Gabriel fast von einer Straßenbahn überfahren ...

Der junge Gabriel Camarasa ist 1874 gerade mit seiner Familie von London nach Barcelona zurückgezogen, als es beim Zeitungskonkurrenten brennt. Dabei wird Gabriel fast von einer Straßenbahn überfahren (sic!), doch der Architekturstudent Antoni Gaudi rettet ihn davor. Die beiden Jugendlichen freunden sich an, während Gabriels Vater nicht nur unter Verdacht steht das Feuer beim Konkurrenten gelegt , sondern auch jemanden erstochen zu haben.

Das Cover des Buches passt zu einem historischen Buch besser als zu einem Krimi und wirkt daher für mich nicht wirklich ansprechend.

Genau so beginnt auch das Buch, denn für das erste Drittel des Buches (fast 200 Seiten!) ist der Brand zu Beginn das einzige was einigermaßen mit einem Krimi zu tun hat. Ansonsten sind die Beschreibungen der damaligen Zeit, der Orte und der Personen sehr bildhaft beschrieben - teilweise schon etwas sehr langatmig, sodass ich schon fast geneigt war, das Buch nach ca. 150 Seiten abzubrechen.

Dazu wirbt das Buch natürlich auch mit Gaudi. Allerdings hat der mitspielende Gaudi doch nur marginale Ähnlichkeiten mit dem berühmten Architekten.

Auch den deutschen Titel finde ich absolut misslungen: "Die sieben Türen" sind ein Lokal in dem Gaudi und Gabriel zu Beginn des Buches öfters essen gehen, mit der Handlung hat es rein gar nichts zu tun. Der Originaltitel "G" wäre hier auch in Deutsch (vielleicht als "Señor G") passender, origineller und interessanter gewesen.

Insgesamt wirkt das Buch gut recherchiert, allerdings hat man aufgrund des Genres Krimi eine völlig andere Erwartungshaltung als Leser. Wenn ein Krimi in ein historisches Ambiente eingewickelt ist, mag ich das; während ich rein historische Werke äußerst selten lese. Und hier ist der Krimi eben nur eine Nebenhandlung, die zwar gut eingebettet wurde, aber weder genug Raum einnahm, noch für Überraschungen oder ausreichend Spannung sorgen konnte.

So muss sich der (Krimi-) Leser beinahe 200 Seiten (von ca. 500) durch langatmige Belletristik-Szenen und Historie durchquälen bis es letztendlich zu einem Krimi kommt, der annähernd klassisch daherkommt, aber eben ohne Überraschungen und auch auf den Weg dahin immer wieder durch vieles andere in den Hintergrund gerückt wird.

Fazit: Als Historienroman 4, als Krimi gibt es nur 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Das "Schloss"

Solikante Solo
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Ruth und Jann haben sich nicht nur auseinandergelebt - eigentlich sind sie grundverschieden. Und trotzdem lieben sie sich irgendwie, genauso wie ihre gemeinsame Tochter Sisal. Während Ruth in Berlin den ...

Ruth und Jann haben sich nicht nur auseinandergelebt - eigentlich sind sie grundverschieden. Und trotzdem lieben sie sich irgendwie, genauso wie ihre gemeinsame Tochter Sisal. Während Ruth in Berlin den Großstadttrubel liebt, mag Jann die Abgeschiedenheit in Solikante.

Das Cover des Buches ist zwar eher unscheinbar, passt aber zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstil gefiel mir einerseits, allerdings blieben - während die Orte gut beschrieben wurden - sämtliche Charaktere etwas farblos und nicht greifbar. Von Sympathie kann man sowieso nicht sprechen, denn am sympathischsten ist wohl Sisal, aber auch die gefiel mir höchstens mittelprächtig.

Während das Buch teilweise - v.a. zu Beginn - gesellschaftskritisch ist und die beiden gegensätzlichen Persönlichkeiten dies auch gut ausdrücken, flacht es dann immer mehr in eine Liebesgeschichte ab, die eigentlich keine ist. Zudem wechselt das Buch kapitelweise zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wo ein chronologischer Aufbau wahrscheinlich besser gewesen wäre.

Und logisch reagiert nicht wirklich eine Person - v.a. Ruth, die immer wieder zu Kate rennt, die sich eigentlich nur selbst wichtig ist.

Auf Spannung in irgendeiner Form hofft man vergebens, denn irgendwie passiert fast nichts - ähnlich wie beim berühmten Stück "Warten auf Godot":

Und dann kommt irgendwann das Ende - das eigentlich nicht vorhanden ist, denn einen wirklichen Abschluss gibt es in kein(st)er Weise.

Fazit: Weder Liebesroman, noch Drama, noch Gesellschaftsroman, keine Spannung und kein Ende mit unsympathischen, farblosen Figuren. 2,5 von 5 Sternen

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