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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2022

Fesselnd bis zum Ende

Die Vertraute
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In „Die Vertraute“ erzählt Gilly Macmillan die Geschichte von Lucy. Heute ist Lucy eine Autorin von Kriminalromanen, früher war Lucy die Schwester des Jungen, der auf mysteriöse Weise verschwunden ist. ...

In „Die Vertraute“ erzählt Gilly Macmillan die Geschichte von Lucy. Heute ist Lucy eine Autorin von Kriminalromanen, früher war Lucy die Schwester des Jungen, der auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Und als Dan, der Ehemann von Lucy, ebenfalls verschwindet, steht plötzlich die Frage im Raum, ob Lucy vielleicht doch in beiden Vermisstenfällen eine düstere Rolle gespielt haben könnte.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass mich „Die Vertraute“ absolut gefesselt und begeistert hat. Meiner Meinung nach passt der englische Titel des Buches „To tell you the truth“ viel besser zu der eigentlichen Geschichte und deren Konstruktion. Denn Lucy ist alles andere als eine verlässliche Erzählerin. Und das setzt Gilly Macmillan absolut grandios um. Jede Information, jede Erinnerung, Interaktionen mit anderen Menschen und selbst die Zwiegespräche zwischen Lucy und Eliza – nichts ist aus Lucys Perspektive, aus der die Geschichte erzählt wird, absolut eindeutig.
Gerade dadurch wurde für mich auch Lucys Unsicherheit und das Gefühl, langsam aber sicher im Wahnsinn zu versinken, während der gesamten Lektüre spürbar. Ist Lucy eine 100% sympathische Protagonistin? Absolut nicht. Aber sie ist interessant, gezeichnet von ihrer Vergangenheit und war insbesondere dadurch für mich eine glaubhafte Protagonistin.
Der Spannungsbogen wird zudem bis zum Ende aufrecht erhalten. Längen sucht man in „Die Vertraute“ meiner Meinung nach vergeblich. Für mich war das Buch einfach nur großartig und ich vergebe daher auch volle fünf Sterne für den Roman.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Geschichten mit und über Katzen

Pfoten vom Tisch!
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Ich bin ein großer Fan von Hape Kerkeling und ich liebe Katzen. Daher war ich unglaublich neugierig auf „Pfoten vom Tisch! – Meine Katzen, andere Katzen und ich“.

Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht ...

Ich bin ein großer Fan von Hape Kerkeling und ich liebe Katzen. Daher war ich unglaublich neugierig auf „Pfoten vom Tisch! – Meine Katzen, andere Katzen und ich“.

Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. In dem Buch wechseln sich Anekdoten aus dem Leben von Hape Kerkeling mit Fokus auf die Katzen, die ihn in seinem Leben bisher begleitet haben, mit interessanten Informationen über die Geschichte der Katzen, die Katzenhaltung, abergläubischen Annahmen über Katzen und vielem mehr ab. Die ausgewählten Episoden aus dem Leben von Hape Kerkeling mit seinen verbeinigen Haustieren sind unterhaltsam, herzerwärmend und man merkt den Erzählungen des Autors einfach seine große Begeisterung für die Katzen als Haustier seiner Wahl an.

Insbesondere, weil Hape Kerkeling sein Buch selbst vertont hat. Mich hat „Pfoten vom Tisch“ auf jeden Fall unterhalten, zum Schmunzeln gebracht und mir noch das eine oder andere über die Entwicklung der Katze zum beliebten Haustier beigebracht.

Von mir erhält das Hörbuch volle fünf Sterne und eine definitive Empfehlung für alle Fans von Hape Kerkeling und/oder alle Katzenfreunde.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Gelungene Mischung aus Drama, Romantik und Humor

Morgen schreib ich dir ein Happy End
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Wenn ich mir das Cover zu „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ anschaue, dann vermittelt es mir dein Eindruck einer eher locker-flockigen Geschichte rund um zwei Menschen in New York City. Und ja, man ...

Wenn ich mir das Cover zu „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ anschaue, dann vermittelt es mir dein Eindruck einer eher locker-flockigen Geschichte rund um zwei Menschen in New York City. Und ja, man bekommt eine Liebesgeschichte, aber man bekommt noch so viel mehr. Tash Skilton hat mit Miles und Zoey zwei Charaktere geschaffen, die auf den ersten Blick wie Feuer und Wasser wirken. Die Autorin verfügt über ein sehr feines Gespür für Humor, dafür, Emotionen aus dem Papier in die Herzen der Leser zu projizieren. Die Geschichte fesselt einfach.
Ich musste oft schmunzeln beim Lesen, dann habe ich wieder mit den Augen gerollt und mich im Wechsel mit Zoey und Miles über die Unarten des jeweils anderen aufgeregt. Der Roman hat genau die richtige Mischung aus Drama, Romantik und Humor – und hat gerade in der aktuellen Situation, in der so vieles so trist und grau wirkt, für ein paar Lesestunden einen echten Lichtschimmer für mich dargestellt.
Sowohl Zoey als auch Miles waren für mich greifbare, dreidimensionale Charaktere, mit denen ich gerne mal ein paar Stunden im Gespräch in ihrem Stammcafé verbringen würde.
Ich hoffe wirklich, dass nach „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ noch weitere Bücher der Autorin folgend werden.
Ich jedenfalls vergebe fünf von fünf Sternen und kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Von Herzschmerz bis Lachen ist hier alles mit dabei

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Wenn mich nicht schon der Klappentext unglaublich neugierig auf die Geschichte gemacht hätte, so hätte mich spätestens das wunderschöne Cover, das thematisch einfach großartig zur Geschichte rund um den ...

Wenn mich nicht schon der Klappentext unglaublich neugierig auf die Geschichte gemacht hätte, so hätte mich spätestens das wunderschöne Cover, das thematisch einfach großartig zur Geschichte rund um den Postboten Albert passt, definitiv auf dieses Buch aufmerksam gemacht.

Und hinter dem relativ fröhlich anmutenden Cover versteckt sich eine absolut wundervolle Geschichte, die aber auch den einen oder anderen Herzschmerzmoment bereithält. Wenn ich ehrlich bin, musste ich das Buch ein oder zweimal aus der Hand legen, weil mich bestimmte Szenen emotional ziemlich betroffen haben. Das ist definitiv als Kompliment an die Erzählkunst von Matt Cain gemeint – die Charaktere, denen man begegnet, allen voran natürlich Albert, sind für mich authentisch gewesen und ich hatte beim Lesen das Gefühl, gemeinsam mit Albert die Gefühlsbandbreite von warmem Glück, Zufriedenheit, tiefer Traurigkeit und Verzweiflung und langsam wachsender Entschlossenheit zu durchlaufen.

Man erhält im Verlauf des Romans einen Blick in die Vergangenheit von Albert und George und langsam und extrem berührend breitet Matt Cain den weiteren Verlauf der Geschichte vor seiner Leserschaft aus. Dabei hat der Autor einen sehr schönen Schreibstil und ein feines Gespür für die Auswahl der Szenen und Ereignisse, die Alberts Geschichte bilden.

„Das geheime Leben des Albert Entwistle“ ist für mich eines dieser Bücher, das noch in einem nachklingt, dessen Charaktere nicht einfach aus dem Gedächtnis verschwinden, sondern die in Erinnerung bleiben. Ich freue mich, dass ich Matt Cain als Autor für mich entdeckt habe und ich freue mich schon auf (hoffentlich viele) weitere Werke aus der Feder des Briten.

Von mir erhält der Roman 5 Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Psychologisch unglaublich gut konstruiert

SCHWEIG!
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Esther und Sue sind Schwestern. Schwestern, die ein schwieriges Verhältnis zueinander haben, eines, das von Spannungen, Vorwürfen und Zorn geprägt ist. Der Klappentext verrät schon einmal, dass "Schweig" ...

Esther und Sue sind Schwestern. Schwestern, die ein schwieriges Verhältnis zueinander haben, eines, das von Spannungen, Vorwürfen und Zorn geprägt ist. Der Klappentext verrät schon einmal, dass "Schweig" keine beschauliche Weihnachtsgeschichte ist.

Hinzu kommt, dass die Autorin genau das liefert, was sie verspricht - zwei Erzählerinnen, die jeweils für sich glaubhaft zu sein scheinen - bis die andere Schwester zu Wort kommt und auf einmal die gleichen Ereignisse in einem ganz anderen Licht erscheinen. Wem soll man glauben? Besser - wem kann man glauben? Zusätzlich zu den beiden Schwestern kommt auch noch Esthers Ehemann zu Wort, dessen Wahrnehmungen und Eindrücke der Handlung, die sich eigentlich nur über wenige Stunden an Weihnachten hinzieht, eine weitere Dimension hinzufügen. Die Geschichte und deren Aufbau haben mich unglaublich fasziniert.

Durch den fortlaufenden Wechsel an Perspektiven, der absoluten Wahrheit, die jeder Erzähler für sich beansprucht und die aufgeladene Stimmung, die sich aus einer speziellen Familiendynamik heraus ergibt, fesselt der Roman von Judith Merchant bis zum großen Finale. Der Spannungsbogen wird durch geschicktes Einbinden von Informationen aus der Vergangenheit und Rückblicken zum letzten Weihnachtsfest kontinuierlich gesteigert.

Ich jedenfalls vergebe für "Schweig" volle fünf Sterne und eine Empfehlung für alle Fans von psychologischen Spannungsromanen und Thrillern. Den Roman kann man definitiv nicht nur zu Weihnachten gut lesen!

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