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Veröffentlicht am 08.10.2021

gute Einführung sowie Schritt-für-Schritt-Vermittlung von 15 verschiedenen Schmuck-Projekten

Kreativer Schmuck aus Holz
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Zunächst führt Sarah King ausführlich in Grundlagen ein, beschreibt die Verwendung und Auswahl, Arbeitsschritt, wie das Trocknen oder die Wahl der passenden Holzsorte. Dem folgen Grundtechniken zur Holzformung, ...

Zunächst führt Sarah King ausführlich in Grundlagen ein, beschreibt die Verwendung und Auswahl, Arbeitsschritt, wie das Trocknen oder die Wahl der passenden Holzsorte. Dem folgen Grundtechniken zur Holzformung, beispielsweise Aussägen oder Fräsen, was alles Schritt-für-Schritt in Text sowie Begleitfotos im Rahmen von hergestellten Schmuckstücken gezeigt wird. Das Nacharbeiten der einzelnen Projekte fällt dank der sehr guten Anleitungen leicht, wobei es sich auch zunächst um eher unaufwändige Schmuckstücke handelt. Danach werden aufwändigere und auffallendere Schmuckstücke unterschiedlicher Stile gezeigt, samt Herstellung und manchesmal auch mit Gespräch der entsprechenden Designerin. Abschließend werden verschiedene Oberflächenbearbeitungen, wie veredelen, Polieren, Einlegen von Silberdrähten und mehr, gezeigt und Werkzeug sowie Materialien vorgestellt.

Die Erklärungen gefallen mir sehr gut, auch die vielen Schritt-für-Schritt-Anleitungen; Grundlagenwissen sowie Techniken werden gut vermittelt. Bei den einzelnen Werkstücken werden verschiedene Modelle und Techniken anschaulich aufgezeigt. Selbstverständlich gilt auch für die Werkstücke, dass sie reine Geschmackssache sind. Mir ist da einiges viel zu groß; das hatte ich mir vorab etwas anders vorgestellt, sehe aber, dass sich so die verwendeten Techniken viel anschaulicher vermitteln lassen.

Veröffentlicht am 05.10.2021

schön gestaltetes Kochbuch mit 77 veganen Rezepten

Magic Food
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Franziska Gräfin Fogger von Babenhausen stellt in ihrem Kochbuch „Magic Food“ 77 vegane Rezepte vor, die sie nach einem Stenteinsatz im Herzen bei ihrem Ehemann Maestro Mauro Bergonzoli, nach Umstellung ...

Franziska Gräfin Fogger von Babenhausen stellt in ihrem Kochbuch „Magic Food“ 77 vegane Rezepte vor, die sie nach einem Stenteinsatz im Herzen bei ihrem Ehemann Maestro Mauro Bergonzoli, nach Umstellung auf vegane Küche, selber entwickelt hat. Der Maestro hat die Obst- und Gemüseminiaturen des Covers, die auch im Buch enthalten sind, gemalt; man kennt das Motiv, mit dem er berühmt wurde: ein Zeichtrickauge, das an das Schutzamulett gegen den bösen Blick erinnert. In diesem Buch finden sich viele Fotos, die angerichtete Speisen und auch die Familie zeigen, manchmal mit einem Zeichentrickhasen des Maestros dekoriert.

Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut, ist ein echter, farbenfroher Hingucker. Bei den 77 Rezepten der Autorin handelt es sich eigentlich überwiegend um Klassiker der veganen Küche; es wurde darauf geachtet, sie möglichst gluten-, zucker- und lactosefrei zu halten. Unterteilt wurden die Rezepte in die Kapitel: Breakfast & Brunch, Soap & Salat, Pasta, Risotto & Co, Sweet & Gelato sowie den Magic Powers. Die Rezepte selber wurden auf Deutsch geschrieben, ihre Namen wurden aber nur deutsch untertitelt und die meisten groß gedruckten Rezeptnamen beinhalten den Zusatz „Magic“, manchmal auch erst in der kurzen Beschreibung unter dem Titel. Genaugenommen wird fast jedes Rezept als magisch,himmlisch, perfekt oder (hand-)gezaubert beschrieben, erzählt, welche adligen Besucher oder wichtige Kontakte von der gereichten „Götterspeise“ verzückt waren. Die Autorin vermittelt ein unglaubliches Selbstbewußtsein dabei; mir war das schon zu viel des Guten und des Selbstlobes,. So beschreibt sie beispielsweise als Einstimmung zu ihrem nachgebauten Rezept „Cookie Dough Ice Cream“: „Ben & Jerry’s, Häagen Dazs können alle einpacken.“. Oder sie stellt sich selber als „Magic Contessa Franziska“ vor, erzählt, aus welch ärmlichen Verhältnissen ihr Ehemann kommt und, dass er vor der Ernährungsumstellung ein alter Mann war und nun, dank ihrer Küche sie wieder liebt wie ein junger Kavalier. Oh bitte, sowas will ich in einem Kochbuch überhaupt nicht lesen und mich schreckt dieses ganze Drumrum schon ziemlich ab.

Die Rezepte sind, wie bereits erwähnt nicht so ganz neu; bei manchen fallen besondere Gewürze auf, die verwendet werden und ich will wohl glauben, dass es sich um eine persönliche Abwandlung eines Klassikers handelt. Besonders aufgefallen sind mir verschiedene Nudelsaucen, die mit Prosecco angereichert wurden sowie ein Kürbisrisotto (Pumpkin Risotto Royale) mit Amaretto. Abgesehen von solchen Würzungen finde ich die vorgestellten Rezepte recht bodenständig und gut nachkochbar, beispielsweise eine rote Linsensippe, Glasnudeln, die mit Rote Beetesaft eingefärbt werden, Süßkartoffelpommes vom Blech, ein Chia-Vanille-Aprikosen-Puddingein Brotaufstrich, überwiegend aus aus Cashewnüssen, Muffins, Pfannkuchen mit verschiedenem Obst, Kartoffelcremesuppe, Mexikanische Maiskolben, überbackene Zwiebelsuppe, Spagetti mit Basilikumpesto oder Fusilli mit Pfifferlingen. Die Zubereitung wird jedesmal sehr gut erklärt, durch ein ganzseitiges Foto des fertigen Gerichtes sowie einen Tipp in einem roten Kreis ergänzt, beispielsweise „Pfifferlinge gut säubern. Dann knirscht keine Erde zwischen den Zähnen!“.

Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden; dennoch hätte ich ein wenig aufregendere Rezepte erwartet. Sehr gut gefällt mir die hochwertige Gestaltung und Erstellung des Buches, und ganz besonders das Kapitel, in dem gesundheitsfördernde Eigenschaften einzelner Obst- und Gemüsesorten aufgezählt werden, illustriert mit vergrößertenBildern des Covers. Praktisch und erleichternd dürfte es sein, dass auf gängige vegane (Austausch-) Zutaten zurückgegriffen wird, die man in jedem Supermarkt erhält, wie Cashewkerne, Agavendicksaft, Kokos-/Pflanzenmilch. Für Leser, die die vegane Küche erst neu für sich entdecken, bietet sich hier eine schöne Auswahl an verschiedenen Rezepten, die sicherlich sehr gut schmecken werden; aber auch Leser, die sich bereits pflanzenbasiert ernähren, werden sicherlich ansprechende Rezepte entdecken.

Veröffentlicht am 05.10.2021

sehr einfach erklärt, besonders gut für Neueinsteiger geeignet

Fermentista
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Frau Bierwolf, Ernährungsberaterin, Herstellerin und dem Buch zu entnehmen Vertreiberin verschiedener fermentierter Produkte, erläutert mit einfachen Worten in diesem Buch, wie Fermentation von statten ...

Frau Bierwolf, Ernährungsberaterin, Herstellerin und dem Buch zu entnehmen Vertreiberin verschiedener fermentierter Produkte, erläutert mit einfachen Worten in diesem Buch, wie Fermentation von statten geht und zeigt aufbauend darauf in einzelnen Kapiteln die Herstellung von Sauerkraut, Kombucha, Essig Milch- und Wasserkefir, Joghurt sowie Sauerteig. Zudem weist Frau Bierwolf in ihrem Vorwort darauf hin, dass demnächst ein weiteres Buch, in Gemeinschaftsarbeit mit ihren Kolleginnen, entstehen wird.

Bei der Erstellung dieses Buches wurde sie von einem Freundeskreis unterstützt, den man auf vielen Fotos beim Probieren der Getränke und auch beim Teilen eigener Rezepte sieht und wahrnimmt. Manchesmal fand ich das für mich schon ein wenig grenzwertig, beispielsweise von Frau Dr. Johanna Bartussek, die nicht nur das lobende Vorwort, sondern in einem anderen Schreiben auch eine Laudatio auf eine Auswahl von Frau Bierwolf hergestellten Produkte in „absoluter Topqualität“ hält, die sie privat und für ihre Patienten bestelle. Ich finde da eindeutig weniger mehr.

Wie gesagt, die Erklärungen fallen sehr einfach aus, die Anleitungen leicht verständlich; vieles davon sollte man bereits als Alltagswissen kennen. Viele persönliche Tipps und Vorlieben erfährt man, und manches davon fällt leider nicht immer zwangsläufig schlüssig aus, beispielsweise, wenn zu Beginn des Buches die Vorteile von selbstgemachtem, frischen Sauerkaraut hervorgehoben werden, im Gegensatz zu dem Sauerkraut aus Supermärkten, die eingekocht und dadurch alle wichtigen Inhaltsstoffe abgetötet wurden. Glaubhaft wirkt es dann nicht, wenn die Autorin fermentiertes Gemüse als Bereicherung beispielsweise in Muffins oder Kuchen einbackt. Ich kenne die vorgestellten Fermentationen seit jahren und hatte auf neue Ideen gehofft und auch wirklich gefunden. Es finden sich unter den Tipps auch viele, die nicht nötig gewesen wären, beispielsweise. wenn du viel Gemüse fermentieren willst, „dann brauchst Du entweder mehr Gläser, größere Gläser oder Du besorgst Dir größere Gärtöpfe““ ( große Tipp-Blase, S. 111) oder „“Schmeckt Dei Kombucha sauer wie Essig, verwende ihn als Essig.“ ( Tipp-Blase, S. 155). Für mich war der Arbeitsvorgang einer zweiten Fermentation in der beschriebenen Form vollkommen neu, kenne sonst nur die Möglichkeit der direkten Verdünnung. Zudem habe ich Wasserkefir auch immer nur mit Wasser und nicht mit Tee zubereitet. Für mich hat dieses Buch eindeutig neue Ideen beinhaltet und doch würde ich es eher für absolute Neueinsteiger in die Fermentation empfehlen, die dann auch direkt ein paar schöne, ansprechende Rezepte, beispielsweise für Knoblauchpaste

Veröffentlicht am 22.09.2021

nicht alltägliche, aufwändig vorgestellte Wohnkonzepte

Best of Interior 2021
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In diesem Jahr werden in „Best of Interior“ die von einer Jury ausgewählten 50 schönsten Wohnkonzepte vorgestellt. Gezeigt wird ein Spiel mit Kontrasten in Farbe, Form, Material und Stilmix.

Die Gestaltung ...

In diesem Jahr werden in „Best of Interior“ die von einer Jury ausgewählten 50 schönsten Wohnkonzepte vorgestellt. Gezeigt wird ein Spiel mit Kontrasten in Farbe, Form, Material und Stilmix.

Die Gestaltung des Buches ist, wie gewohnt sehr hochwertig; viele Fotos zeigen die einzelnen Konzepte sehr anschaulich, kurze Beschreibungen und sehr klein dargestellte Grundrisse ergänzen. Viele perfekte Fotos zeigen Ausschnitte der einzelnen Wohnkonzepte; jedoch wird nie ein komplettes Objekt gezeigt. Dafür sind einfach die durchschnittlichen vier Seiten, die pro Wohnkonzept zur Verfügung stehen zu wenig. Vorgestellt werden Wohnräume, die sich nicht nur in ihrer Größe unterscheiden; so findet man unter anderem Gestaltungslösungen für eine 650qm große Villa, ein 120qm großes grünes Apartment, einen 88qm geroßen Palazzo Veneziano, ein 450 qm großes Einfamilienhaus sowie ein 50,5qm großes Endhaus der Maikäfersiedlung in München, dessen Wohnfläche sich auf 2 Etagen und Keller erstreckt und von vier Personen bewohnt wird. Bei allen vorgestellten Raumkonzepten wurde eine ganz persönliche, auf den jeweiligen Bewohner zugeschnittene Lösung bis ins Detail angestrebt. Da versteht sich von selber, dass nicht jedes vorgestellte Konzept für jeden Leser gleich ansprechend wirken kann.
Auch wenn ich vieles des Vorgestellten nicht selber umsetzen würde, war die Vielfalt der eingesetzten Farben und Materialien schon spannend. Gerade auch im Kapitel „Lösungen des Jahres“ bin ich auf Interessantes gestoßen, wie „Dekton Slim“ oder „Pflanzenwelten“. Ich muss gestehen, dass viele Ideen für mich gestalterisch und vermutlich auch preislich etwas zu abgehoben waren, einige Aspekte und Lösungen aber schon ansprechend und inspirierend waren. Besonders gefallen hat mir da auch bei einem Objekt die Liebe zum Detail und Hochwertigkeit der Materialien bis hin zur Steckdose oder bei einem anderen das Ausschöpfen aller Möglichkeiten; hier wurde die Außenwand auf der Innenseite weitgehend abgetragen, von außen gedämmt, um dem Ganzen noch einen Quadratmeter zum Aufstellen eine Bank abzuringen (s.o. Maikäfersiedlung). Das Betrachten der vorgestellten Lösungen samt kurzer Beschreibung fand ich sehr spannend und interessant; wenngleich ich mir bei mancher Gestaltung auch ein „Vorher-Foto“ gewünscht hätte um die geleistete Arbeit noch etwas genauer wirken lassen zu können. Auf alle Fälle bietet die Vielfalt der vorgestellten Raumkonzepte für jeden Leser jede Menge Anschauung und Erklärungen oder, wenn man nicht auf die im Anhang aufgeführten Firmen zurückgreifen möchte, vielleicht Inspiration für eine eigene, preiswertere Lösung.

Veröffentlicht am 05.09.2021

hätte etwas spannender seien können

Eigenbedarf
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Bei „Eigenbedarf“ handelt es sich um den dritten, in Berlin spielenden, Fall für die Gesellschaft für unkonvetionelle Maßnahmen“ aus der Feder von Michael Opoczynski. Die beiden vorangegeangenen Fälle ...

Bei „Eigenbedarf“ handelt es sich um den dritten, in Berlin spielenden, Fall für die Gesellschaft für unkonvetionelle Maßnahmen“ aus der Feder von Michael Opoczynski. Die beiden vorangegeangenen Fälle habe ich nicht gelesen, was auch nicht zum Verstehen dieses Romans vorausgestzt wird.

Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen wird von einem Ehepaar eingeschaltet, das befürchtet, von einem Immobilieninvestor terrorisiert und aus ihrer Wohnung vertrieben zu werden. Erst im Alleingang, dann auch mit Hilfe eines Polizisten bearbeitet die GfuM diesen Fall und bringt ihn durch nicht nur ungewöhnliche, sondern auch nicht ganz legale Praktiken zum erhofften Ende. Genauso enden auch alle anderen im Roman auftretenden Probleme, Existenznöte oder rechtsorientierte Verbindungen im Polizeiapparat sehr zielgerichtet und zügig in ein Happy End verwandelt; für mich ein wenig zu phanatsievoll und lösungsglatt und weichgespült.

Der Roman wird angenehm und wortgewandt erzählt, was ich sehr schätze; danke für die Begegnung zur Rettung des Genitivs! Die Probleme um Miethaie, Immobilienspekulanten und Luxussanierer sowie Proteste betroffener Mieter werden anschaulich beschrieben, haben mir aber keine neuen Einblicke vermittelt. Ich hatte, wenn ich ehrlich bin, ein wenig mehr Spannung erwartet, fand mich beim Lesen dennoch gut und kurzweilig unterhalten.