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Veröffentlicht am 21.10.2021

Spannender Traum von Olympia

Goldmädchen
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Im Dragonfly Verlag erscheint der Jugendroman "Goldmädchen" von Jennifer Iacopelli.

Als Leistungsturnerin fiebert Audrey seit Kindesbeinen an auf die Chance einer Teilnahme bei den olympischen Spielen ...

Im Dragonfly Verlag erscheint der Jugendroman "Goldmädchen" von Jennifer Iacopelli.

Als Leistungsturnerin fiebert Audrey seit Kindesbeinen an auf die Chance einer Teilnahme bei den olympischen Spielen hin. Mit ihrer Freundin Emma gehört sie zur amerikanischen Nationalmannschaft und dann sorgt ein Skandal für ein Desaster. Ihr Trainer wird wegen Missbrauchsverdacht an einer anderen Athletin verhaftet. Das Team steht vor einer wichtigen Entscheidung, wer darf mit zur Olympiade und was wissen die Mädchen näheres zu dem Vorwurf?

Jennifer Iacopelli war selbst Sport-Berichterstatterin zum Thema Kunstturnen und bringt ihre Kenntnisse durchaus interessant in die Handlung ein.

Audrey Lee trainiert seit ihrer Kindheit mit ihrer Freundin Emma. Der Handstützüberschlag, zweieinhalbfache Schrauben und Rückwärtssalto gehören zum vielfach geübten Repertoire, aber eine Verletzungspause nach einer Operation am Rücken erfordert Audreys ganze Kraft und Ausdauer, um dann mit 17 zurück ins Elite-Team zu gelangen. Nun steht die Qualifikation für die Olympischen Spiele an, sie muss es schaffen, denn es ist ihre letzte Chance, eine weitere Turnsaison wird es für sie nicht geben. Zu stark sind die Rückenschmerzen. Aber sie möchte ihre Turnerzeit mit einer Medaille beenden. Als dann aber ihr Trainer wegen Missbrauchsverdachts ausfällt, gerät ihr Traum ins Wanken.

In diesem Roman werfen wir aus Audreys Sicht einen Blick in ihr Leben als Kunstturnerin. Es geht dabei um Freundschaft, Teamgeist, großen Konkurrenzdruck und ein Leben für den Leistungssport, was Jennifer Iacopelli sehr kenntnisreich und detailliert beschreibt. Unzählige intensive Übungsstunden des Trainings werden absolviert, häufig von Schmerzen begleitet und unter dem Druck eines Diätplans, um dem großen Traum einer Medaille näher zu kommen. Ich konnte von Beginn an mit der sympathischen und kameradschaftlichen Audrey mitfühlen, mitfiebern und ihre Sorgen und Nöte miterleben. Denn als ihr Trainer ausfällt, zerfällt die Turngruppe in zwei Lager und auch ihre langjährige Freundin Emma wechselt zur Gegenseite. Trotzdem lässt sich Audrey nicht unterkriegen und startet mit reichlich Kampfgeist und Durchhaltevermögen noch einmal richtig durch.

Jennifer Iacopelli überzeugt mit ihrem flüssigen Schreibstil und dem eingebundenen Wissen über den Turnsport. Auch für Laien wird verständlich beschrieben, wie die täglichen Übungseinheiten des Trainings ablaufen und welche Punkte bei diesem Sport entscheidend sind. Das ist schon recht ausführlich und intensiv, aber so läuft nun mal ein Leben von jungen Turnerinnen im Turnsport ab. Iacopellis tiefen Einblicke in diesen Sport und in die Wettkämpfe in Tokio haben mich an das Buch gefesselt und sie machen sehr deutlich, wie hart der Trainingsdruck ist und wie groß der Traum von einer Teilnahme an der Olympiade. Das Buch spricht sicherlich Turninteressierte und ganz besonders Turnerinnen an, weil sie dieses Wettkampfleben aus eigener Erfahrung her kennen. Der Missbrauchsvorwurf wird sehr einfühlsam im Buch behandelt, das Thema ist in Sportgruppen immer häufiger ein Problem.

Bei den spannenden Wettkampfszenen konnte ich regelrecht mitfiebern und fühlte mich als heimliche Zuschauerin persönlich bei Olympia dabei. Und ich habe Audrey und Emma für ihr couragiertes Handeln bewundert und konnte auch die anderen Figuren gut kennenlernen. Ganz nebenbei entspinnt sich noch eine Liebesgeschichte, die aber den Wettkampfszenen nicht den Rang abläuft.

Dieses interessante Jugendbuch spricht alle Altersklassen an, die sich für das Leben von Kunstturnerinnen interessieren. Etwas Interesse für Profisport im Allgemeinen sollte man als Leser/in aber schon mitbringen.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Eine interessante Geschichte rund um Düfte und ihre Herstellung

Das Haus der Düfte
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Das Haus der Düfte von Pauline Lambert erscheint im List Verlag.

Paris: Anouk arbeitet in den 1950ern in der Apotheke ihrer Mutter, doch insgeheim träumt sie davon, Parfüms zu entwickeln und als Parfümeurin ...

Das Haus der Düfte von Pauline Lambert erscheint im List Verlag.

Paris: Anouk arbeitet in den 1950ern in der Apotheke ihrer Mutter, doch insgeheim träumt sie davon, Parfüms zu entwickeln und als Parfümeurin zu arbeiten. Ihre Mutter Isabell hält nichts davon und hofft, Anouk in Paris zu halten, schliesslich soll sie einmal die Apotheke übernehmen. Durch einen Zufall lernt Anouk Stéphane kennen, er gehört zu einer der Duftdynastien Frankreichs, die die Parfümherstellung betreiben. Anouk hat Glück, Stéphane ist von ihrem Geruchssinn überzeugt und nimmt sie mit nach Grasse, die französische Parfümstadt, wo Anouk an der berühmten Parfümschule eine Ausbildung beginnt.

Der Roman beginnt mit der Ankunft Anouks in Paris, wo ihre Mutter die Apotheke ihrer Tante übernimmt. Es wird schnell klar, das Anouk ihre Zukunft nicht in der Apotheke sieht, sondern sich in der Welt der Düfte einen Namen als Parfümeurin machen möchte. Mit etwas Glück kann sie ihren Wunschberuf erlernen und kommt bei der Familie Girard in Grasse unter. Diese Familie steht seit langem im Clinch mit der rivalisierenden Familie Bonnet. Anouks Talent, bestimmte Stimmungen und Gefühle in Düfte zu verwandeln, erinnert an Florence Girard, die um 1890 als Lavendelpflückerin begann und mit ihrem Gespür für Düfte den Familienbetrieb gründete und erfolgreich an die Spitze der Parfümhersteller brachte. Als sich Anouk verliebt, spielt die Vergangenheit eine wichtige Rolle.

Wer die Welt des Parfüms liebt, wird hier in die Parfümherstellung eingeführt. Es geht auf die bunten Blumenfelder in der Provence, man bekommt verschiedene Duftkreationen und Grunddüfte vorgestellt und lernt die dazugehörigen Berufe kennen. Das ist ein duftreicher Einblick, der mir sehr gut gefallen hat, auch wenn ich einige der erwähnten Parfüms nicht kenne.

In zwei umfangreichen Handlungssträngen lernen wir Anouk und Florence und ihre Zeitgenossen in ihren jeweiligen Lebensepochen näher kennen und bekommen damit einen recht ausführlichen Eindruck von ihrem Lebensweg. Pauline Lambert schrieb eine Familiensaga, die sich ganz klassisch um Liebe und Macht dreht. Mit ihrem bildgewaltigem, sinnlichen Schreibstil erweckt sie nicht nur das Zeitgeschehen wunderbar zum Leben, sie beschreibt auch herrliche Duftwelten herauf. Insgesamt sind alle Charaktere sehr liebevoll gezeichnet und erhalten durch ihre realistischen Eigenschaften sehr lebendige Züge. Damit fühlt man sich ihnen als Leserin sofort verbunden und kann mit ihnen wunderbar mitfiebern.

Anouk hat mir sofort gefallen, sie ist sympathisch und hat ihren eigenen Willen, den sie auch durchzusetzen weiß. Mit ihrem feinen Geruchssinn besitzt sie die ideale Grundlage, um wunderbare Düfte zu komponieren. Auch Stéphane Girard entgeht Anouks perfektes Geruchstalent nicht, es erinnert ihn an Florence Girard. Schnell taucht man in die familiären Gegebenheiten der Girards und Bonnets ein, erlebt Anouks Liebesgeschichte, die ihre Widrigkeiten aufweist und das alles sorgt für eine runde und abwechslungsreiche Handlung.

Dieser Roman lässt uns eine interessante Reise in die Welt der Düfte erleben und unterhält wunderbar mit dem französischen Flair von Grasse. Pauline Lambert zeigt uns die Anfänge der Parfümbetriebe in den 50er Jahren, unterhaltsam eingebettet in Familiengeheimnisse, Liebe und Intrigen. Für Leserinnen von historischen Romanen ein duftreicher Tipp!

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Ein schöner Wohlfühlroman mit Liebes-Romanze und reichlich Tee

Winterglück und Nelkenduft
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Der Roman "Winterglück und Nelkenduft" aus dem Goldmann Verlag ist der vierte Band Emilia Schillings Jahreszeiten-Reihe.

Die reiselustige Romi kehrt nach einigen Jahren im Ausland zurück in ihre Heimat ...

Der Roman "Winterglück und Nelkenduft" aus dem Goldmann Verlag ist der vierte Band Emilia Schillings Jahreszeiten-Reihe.

Die reiselustige Romi kehrt nach einigen Jahren im Ausland zurück in ihre Heimat ins winterliche Wien. Sie möchte mit ihrer Schwester Steffi den Teeladen ihrer Tante weiterführen. Steffi befürchtet, dass dieser Entschluß nicht von langer Dauer sein wird und Romi schon bald wieder ihre Koffer packen wird. Aber da gibt es auch den gut aussehenden, sympathischen Nachbarn Niko, der Romi recht gut gefällt.

Romi und ihre Schwester müssen sich nach ihrer Rückkehr erst wieder annähern. Das ist nicht so einfach, denn Steffi glaubt nicht, dass Romi lange in Wien bleiben wird. Tante Leopoldine weiß, wie sie Romis Interesse für den Teeladen wecken kann und führt Romi in die Geheimnisse der Teeherstellung und des Geschmacks ein. Außerdem hat Romi auf der Zugfahrt von Dublin nach Wien den Restaurator Niko kennengelernt, der ihr zufällig auch auch in Wien wieder über den Weg läuft. Beide verstehen sich super und doch kommen sie sich nicht näher, es gibt einige ungeklärte Missverständnisse, die erst überwunden werden müssen. Als Romi von ihrem Ex-Chef Florian dann auch noch mit einem ausgezeichneten Angebot umworben wird, weiß sich nicht mehr, wie sie sich entscheiden soll.

Bei diesem Roman kann man wunderbar in die Welt des Tees abtauchen und erlebt viele Erlebnisse des winter- und weihnachtlichen Flairs in Wien. Es ist ein Genussroman mit Liebesromanze, die zwar noch romantischer hätte sein können und recht vorhersehbar ist, aber doch recht abwechslungsreich unterhalten kann.

Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte ist der alte Teeladen, hier spielt sich die komplette Teetradition der ganzen Welt ab. Wir erfahren viel über die unterschiedlichen Teesorten, über die Anbaugebiete und die geschmacklichen Besonderheiten des Tees, die ein Tee-Sommelier kennen sollte. Und mit den unterschiedlichen Teemischungen, die im Laden angeboten werden, bekommt man augenblicklich Lust auf so eine herrliche aromatische Tasse Tee. Die Kapitel werden häufig mit einer Info über Tee eingeleitet: Assamtee, Flugtee, Afternoon Tea und Cream Tea werden hier lehrreich vorgestellt. Und zu einer Tasse Tee darf natürlich auch das passende Gebäck nicht fehlen, für Vanillekipferl gibt es das passende Rezept. Ich hätte mir noch eines für Scones gewünscht.

Emilia Schilling erzählt in flüssiger und lockerer Weise und haucht ihren Figuren soviel Leben und Gefühle ein, dass man mit ihnen fühlen kann. Sie führt uns in ihrer Geschichte durch das winterliche Wien mit seinen sehenswerten Plätzen. Eingebaut sind auch österreichische Begriffe, die das Ganze sehr sehr authentisch wirken lassen. Und keine Sorge, im nachgefügten Glossar wird die Bedeutung der Worte erklärt.


Dieser unterhaltsame Roman bietet perfektes Leseglück für die kalte Jahreszeit und macht mit einer Tasse Tee absolute Wohlfühllaune.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Ein wunderschön illustrierter Klassiker für anspruchsvolle Leser

Gullivers Reisen
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Im Knesebeck Verlag erscheint der Jugendbuch-Klassiker "Gullivers Reisen" von Jonathan Swift als edle, ungekürzte Geschenkausgabe, hervorragend illustriert von Robert Ingpen.

Lemuel Gullivers größter ...

Im Knesebeck Verlag erscheint der Jugendbuch-Klassiker "Gullivers Reisen" von Jonathan Swift als edle, ungekürzte Geschenkausgabe, hervorragend illustriert von Robert Ingpen.

Lemuel Gullivers größter Traum ist es, die Welt zu sehen. Er heuert als Arzt auf einem Schiff an und landet nach einem Sturm als Schiffbrüchiger auf der Insel Liliput, dem Land der Zwerge. Dort wird er als Eindringlich gefesselt und gefangen genommen. Auch seine zweite Reise endet, indem er in Brobdingnang an Land gespült wird, es ist das Land der Riesen. Bei seinen Reisen ist er großen Gefahren ausgesetzt und wird zum Spielball der Riesen und im Land der Zwerge als Feind gesehen. Alle menschlichen negativen Eigenschaften wie Rücksichtslosigkeit, Intrigen und Streit erlebt er auch bei diesen anderen Völkern. Doch Gulliver kommt aus allen Gefahren wieder frei, kann wieder in sein Heimatland England zurückkehren und dort von seinen Abenteuern erzählen.

Die Geschichte "Gullivers Reisen" wurde erstmals 1726 veröffentlicht und gilt weithin als Kinderbuch, doch das ist es eigentlich gar nicht, es ist eher eine Satireroman, der Gesellschaftskritik an der damaligen englischen Klassengesellschaft betreibt und diese Kritik mit märchenhaften Szenen mischt. Dennoch ist es auch für Kinder eine Abenteuergeschichte, die von der Gefahr der wahren menschlichen Natur berichtet. Damit ist die Geschichte eigentlich sehr aktuell.

Gulliver erlebt auf seinen Reisen, welche Moralvorstellungen bei den Liliputanern und Riesen vorherrschen, erkennt ihre Ängste und Probleme und möchte ihnen helfen. Doch dazu muss er erst einmal nicht als Bedrohung oder als Spielzeug angesehen werden.

Als Altersempfehlung wird 8 Jahre angegeben, aufgrund der altmodischen und für Kinder etwas schwer zu verstehenden Sprache erscheint mir dieses Alter zu früh. Ich würde das Buch eher ab 12 Jahren empfehlen.

Die Illustrationen der sagenhaften Gestalten und besonderen Szenen sind Robert Ingpen hervorragend gelungen. Das Buch bekommt dadurch einen frischen Anstrich, aber der Inhalt bleibt klassisch, die Themen sind ja in der Menschheitsgeschichte allgegenwärtig.


Ein neu illustrierter Abenteuer- und Satireroman, der als Klassiker in die Buchgeschichte eingegangen ist. Die herrlichen Illustrationen hauchen dem Buch neues Leben ein. Für Klassikliebhaber ein Muss!

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Amüsante Verhaltensbibel über das Landleben und seine Tücken

Wo die wilden Väter wohnen
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Im Knaur Verlag erscheint Björn Kerns Buch "Wo die wilden Väter wohnen".

Das Landleben lockt mit seiner Natur-Idylle viele Städter an, diesen Traum erfüllte sich auch Björn Kern und zog mit seiner Familie ...

Im Knaur Verlag erscheint Björn Kerns Buch "Wo die wilden Väter wohnen".

Das Landleben lockt mit seiner Natur-Idylle viele Städter an, diesen Traum erfüllte sich auch Björn Kern und zog mit seiner Familie von Berlin aus ihrer Etagenwohnung aufs Land und erlebt dort einen echten Kulturschock. So einfach ist das Leben auf dem Land doch nicht, es erfordert so manche Fähigkeit. Auf einige Unsäglichkeiten war Björn nicht vorbereitet, so wie die Belästigung durch Mücken, oder die ewige Warterei auf den Überlandbuch und wie erweckt man eigentlich einen toten Fisch wieder zum Leben? Es ist nicht einfach, ein Landvater zu sein, das muss auch Björn Kern entdecken. Aber am Ende fühlt er sich dort auch wohl.

"So ein Kind ist etwas Wunderbares. Es dient als Ausrede, all die Dinge zu kaufen, die man ohne Kind natürlich niemals kaufen würde." Zitat Seite 67

Björn Kern nimmt uns mit aufs Land, von nun an sind überfüllte Spielplätze Vergangenheit und seine Tochter Sophie kann sich hier in der Natur austoben. Gemeinsam erleben wir Vater und Tochter bei ihren kleinen und großen Herausforderungen des Landlebens und man muss einfach schmunzeln, wenn man sieht wie einiges ganz anders läuft als erhofft. Doch Björn nimmt die Herausforderung an einen gestandener Landvater an. Schon allein um seine Tochter Sophie zufrieden zu sehen. Die muss Schwimmen lernen, möchte jetzt endlich ein eigenes Tier haben und natürlich Freunde finden.

Das Einleben ist nicht leicht, glücklicherweise steht häufig der knurrig wirkende märkische Nachbar am Gartenzaun und hilft Björn mit seinen in stoischer Ruhe dargebrachten Ratschlägen und gibt im Dialekt seine besonderen Lebensweisheiten auf spöttische Weise zum Besten. In der Ruhe liegt die Kraft, so ist seine Devise.

Der Erzählstil ist absolut flüssig und lebendig, die Anekdoten werden humorvoll in kurzen Kapiteln erzählt und zeigen, wie sich die Familie auf dem Land einlebt. Der Einblick in die Erlebnisse der Familie reicht von den ersten Angelversuchen (was macht man mit dem gefangenen Fisch?), dem eigenen Gemüseanbau (klappt nicht besonders), der Anschaffung eines Katers (ist ziemlich überdreht und hält die ganze Familie auf Trab), über Geburtstagfeier der Tochter (endet im Matsch) bis hin zum Warten auf die öffentlichen Verkehrsmittel (Busverkehr ohne Bus ist eigentlich nix).

Man kann bei den Szenen häufig lachen und dank der bildhaften Beschreibung läuft beim Lesen ein buntes Kopfkino ab. So wird man gut und locker unterhalten und freut sich, wenn so manche heikle Situation glücklich endet.



Ein amüsanter Einblick mit selbstironischer Reflektion auf das Leben auf dem Lande. Gute Unterhaltung mit humorvollen Szenen für Städter, die das Land lockt!

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