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Raeubertochter

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

Waldeskälte
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Cover, Klappentext und auch die Leseprobe hatten mich sofort angesprochen. Die Geschichte spielt in einem kleinen Bergdorf mitten in den Schweizer Alpen, umschlossen von dunklen Wäldern. Ein ideales Setting ...

Cover, Klappentext und auch die Leseprobe hatten mich sofort angesprochen. Die Geschichte spielt in einem kleinen Bergdorf mitten in den Schweizer Alpen, umschlossen von dunklen Wäldern. Ein ideales Setting für einen düsteren und vielleicht sogar mystischen Thriller. Die Atmosphäre in diesem ungemütlichen, wie von aller Welt verlassenen Dorf bringt der Autor auch gut rüber. Die Protagonistin Valeria, inzwischen bei einer Sondereinheit von Interpol, früher selbst Opfer eines Entführers, hätte allerdings wesentlich mehr Potential als ausgeschöpft wird. Die erfahrene Polizistin nimmt man ihr kaum ab. Außerdem wirkte sie auf mich farblos und langweilig, da war mir die ältere Polizistin Chloe sympathischer. Auch andere Charaktere bleiben ziemlich blass und wenig sympathisch.
Leider konnte mich der Thriller überhaupt nicht fesseln, die Handlung plätschert lange Zeit nur vor sich hin, erst gegen Ende nimmt sie etwas mehr Fahrt auf. Mir fehlte die Spannung und Gänsehautmomente. Einige Passagen haben mich sogar verwirrt und ich wusste nicht, ob Valeria träumt, oder ob die Situation real ist. Ich hätte mir auch mehr Rückblicke, bzw. Erinnerungen von Valeria an ihre eigene Entführung gewünscht. Obwohl ich das Buch im Urlaub gelesen habe, hatte ich Mühe mich darauf zu konzentrieren und habe es häufig zur Seite gelegt.

Fazit: Schade, mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 03.03.2021

Anders als erwartet

Die Kaffeedynastie - Tage des Aufbruchs
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Inhalt: 1945: Als der junge Eberhard Ahrensberg nach Kriegsende in seinen kleinen Heimatort bei Aachen zurückkehrt, liegen Haus und Geschäft seiner Familie in Trümmern. Sein Vater ist gefallen und um das ...

Inhalt: 1945: Als der junge Eberhard Ahrensberg nach Kriegsende in seinen kleinen Heimatort bei Aachen zurückkehrt, liegen Haus und Geschäft seiner Familie in Trümmern. Sein Vater ist gefallen und um das Überleben seiner Familie zu sichern, beginnt er Kaffee zu schmuggeln.
Gegenwart: Corinne, Eberhards Enkelin, will nach einem Schlaganfalls ihres Vaters vorübergehend gemeinsam mit ihrem Bruder das Familienunternehmen "Ahrensberg-Kaffee" leiten. Doch der sieben Jahre ältere Alexander akzeptiert Corinne nicht als ebenbürtige Geschäftsführerin und legt ihr immer wieder Steine in den Weg. Während Corinne neue Ideen hat, denkt Alexander konservativ und setzt auf Althergebrachtes und Profit. Corinne beginnt von einer eigenen Rösterei zu träumen…

Meine Meinung: Das schöne Cover hat mich sofort auf das Buch aufmerksam gemacht, und auch die Buchinnenseiten sind wirklich toll gestaltet, aber leider wurden dadurch auch falsche Erwartungen in mir geweckt.
Die Geschichte der „Kaffeedynastie“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Leider ist der Teil in der Vergangenheit, der mich mehr interessierte, wesentlich kürzer als die Geschichte in der Gegenwart.
Eberhard Ahrensberg ist ein sympathischer junger Mann, der trotz seines nationalsozialistischen Vaters, seine Menschlichkeit bewahrt hat. Die Geschichte hätte so viel mehr Potential gehabt, wird aber wie im Schnelldurchlauf gerafft, so dass die Handlung und die Charaktere nur oberflächlich bleiben. Das fand ich sehr schade.
Die Handlung in der Gegenwart hat mich noch weniger fesseln können und ich konnte mich bis zum Schluss mit keinem der Charaktere anfreunden. In der ersten Hälfte des Buches geht es hauptsächlich um Corinnes neue Geschäftsideen, die Streitereien mit ihrem Bruder und Informationen zu Kaffee und Kaffeeröstung. Dann gibt es eine Wendung / Aufklärung, die zu einer - meiner Meinung nach - völlig unrealistischen Wesensveränderung eines Charakters führt. Außerdem fand ich Corinnes Naivität in Bezug auf das Verhältnis zwischen Sebastian und Noah ziemlich extrem. Auch fügt sich dann gegen Ende alles zu einfach.

Fazit: Der Roman ist eine leichte Lektüre und lässt sich flüssig lesen, aber insgesamt war er mir zu langatmig und mir fehlte einfach die Tiefe. Schade. Den zweiten Teil werde ich wahrscheinlich nicht lesen.

Veröffentlicht am 17.11.2020

Konnte mich leider nicht erreichen

Dort, wo die Zeit entsteht
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Inhalt: Die junge Ärztin Katharina sucht nach den Weihnachtstagen in der einsamen Berghütte ihrer Familie Ruhe und Abstand von ihrem anstrengenden Alltag im Krankenhaus. Die alte Irmelin, eine Bergbäuerin, ...

Inhalt: Die junge Ärztin Katharina sucht nach den Weihnachtstagen in der einsamen Berghütte ihrer Familie Ruhe und Abstand von ihrem anstrengenden Alltag im Krankenhaus. Die alte Irmelin, eine Bergbäuerin, die auf einem Hof in der Nähe wohnt, kümmert sich seit vielen Jahren um die Hütte, die meist leer steht - vergessen von den Städtern. Irmelin ist erstaunt und verwirrt, dass ausgerechnet Katharina, die jüngste der Familie, Zuflucht in der Hütte sucht - dass die Hütte sie eingeladen hat. Neugierig geworden, besucht sie Katharina in der Hütte und verwirrt diese mit mystischen Andeutungen über Träume. Was hat es mit den Rauhnächten, der Zeit zwischen den Jahren, auf sich?

Meine Meinung: Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und gehofft, für mich einen echten Buchschatz zu finden. Doch leider gefällt mir dieses Buch überhaupt nicht.
Der Schreibstil ist ungewöhnlich, teilweise poetisch und mystisch, was ich eigentlich sehr mag und was auch sehr gut zu der Geschichte passt, genauso wie die düstere Atmosphäre.
Zitat: „Niemand, nicht die Dörfler aus dem Tal, nicht die Besucher aus der Stadt, niemand weiß, was die Hütte bewacht. Geduckt, geduldig und listig hockt sie am Hang. Jeder der suchen kommt, vergisst, dass er sucht, sobald er in die Nähe der Hütte gelangt. Nur die alte Irmelin kann sich der Hütte nähern, ohne zu vergessen. Sie sucht nicht.“
Zu Beginn war ich noch sehr angetan von diesem Stil, doch je mehr ich las, desto langweiliger und schließlich auch verwirrender wurde die Handlung. Katharina gerät in eine absolut abgedrehte und surreale Traumwelt, mit der ich überhaupt nichts anfangen konnte. Die Mystik der Rauhnächte interessiert mich eigentlich sehr, aber diese Umsetzung hat mir nicht gefallen. Auch die beiden Frauen fand ich nicht besonders sympathisch. Ich wurde beim Lesen immer gelangweilter und unkonzentrierter, so dass ich auch der Handlung immer schlechter folgen konnte. Schließlich habe ich das Buch auf Seite 137 (von 176 Seiten) abgebrochen.