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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2022

interessanter Mordhintergrund, der nachdenklich stimmt

Frische Wunden
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Viktoria Stahl und Daniel Freund werden zu einem Tatort im Stadtwald gerufen. Hier finden sie die Leiche einer jungen Frau. Die Kopfverletzung schließt einen Unfall nicht aus, doch die Rechtsmedizin stellt ...

Viktoria Stahl und Daniel Freund werden zu einem Tatort im Stadtwald gerufen. Hier finden sie die Leiche einer jungen Frau. Die Kopfverletzung schließt einen Unfall nicht aus, doch die Rechtsmedizin stellt Fremdeinwirkung fest und dass die Tote erst vor einigen Tagen entbunden hat. Aber wo ist das Kind???
Für mich ist das wieder ein rundum gelungener Krimi mit dem ich mich wunderbar unterhalten gefühlt habe. Das liegt einfach daran, die Autorin neben den Beschreibungen zur Ermittlung der Würzburger Kriminalpolizei, die sich bei diesem Fall als sehr verwickelt entpuppen, auch noch die privaten Probleme der Ermittler mit einfließen lässt. Daniel und seine Lebensgefährtin Susanne wünschen sich selbst so sehr ein Baby und Viktoria ist selbst Mutter, so dass sie die Suche nach dem Baby nicht unberührt lässt. Tragische Figur, wenn auch mit viel Selbstverschulden, ist der Freund der Toten. Er begeht den Fehler sich einem Journalisten anzuvertrauen. Ein Fehler, wie er bald feststellen muss. Ein Fehler, der eine regelrechte Hatz auf ihn auslöst und in arge Bedrängnis bringt. Dabei kann Jonas eins garantiert nicht – mit Druck umgehen. Wenn er in die Enge getrieben wird oder sich unverstanden fühlt, neigt er zu unkontrollierten Wutausbrüchen, die zumeist das Gegenteil erreichen. Mir hat diese Figur, auch wenn sie keinesfalls als heldenhaft zu bezeichnen ist, gut gefallen. Vielleicht gelingt es ihm mit Hilfe seines Freundes Chem, sein Leben doch noch in den Griff zu bekommen. Ich vergebe 4,5 Lese-Sterne und bin etwas traurig, dass dies der 3. Und damit letzte Teil dieses Ermittlerteams ist.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

schräges neues Team, das für Spannung sorgt

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir
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Krimialhauptkommissar Jack Diehl fällt auf – mit Cowboystiefeln und Holzfällerhemd gleicht er eher einem Cherif. Auch der Umgang mit ihm ist nicht so einfach. Dafür ist er oft zu aufbrausend, verbirgt ...

Krimialhauptkommissar Jack Diehl fällt auf – mit Cowboystiefeln und Holzfällerhemd gleicht er eher einem Cherif. Auch der Umgang mit ihm ist nicht so einfach. Dafür ist er oft zu aufbrausend, verbirgt seine wahren Gedanken hinter einem Grinsen. Aber eins ist ihm wichtig: sein Team muss zusammenhalten um erfolgreich zu ermitteln. Gerade bei diesen so pressewirksamen erneuten Serienmorden……
Die Hauptfiguren der Ermittlungsgruppe sind sehr unterschiedlich, was beim Lesen Abwechslung bringt. Wenn ich nur an Jack Diehl denke, so möchte ihn schon schräg nennen, aber als Figur sehr interessant. Als bindendes Glied in der Gruppe, die Wogen immer wieder glättend
und mir sehr sympathisch tritt immer wieder Kommissariatsleiter Robert Kornfeld auf. Doch diese Mordermittlung bringt sogar diesen ruhigen und mit Bedacht arbeitenden Ermittler aus der Fassung. Ja, es passiert so einiges im Laufe der Ermittlungen. Es bleibt bis zum Schluss spannend. Ich empfand das Ende super, so spannend wie überraschend war die Aufdeckung und die Beweggründe des Mörders. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich fand diesem Thriller spannend, auch ein bisschen Düster (nicht im negativen Sinne) und habe mich damit gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt’s 4,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Spirale aus Fantasie und Grauen – gut gemacht

Der Gräber
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In Göteborg verschwindet in der Nacht zum 6. November jedes Jahr ein Mensch – durch ein Erdloch im Keller seines Hauses. Die riesige Blutlache lässt darauf schließen, dass die Vermissten das nicht überlebt ...

In Göteborg verschwindet in der Nacht zum 6. November jedes Jahr ein Mensch – durch ein Erdloch im Keller seines Hauses. Die riesige Blutlache lässt darauf schließen, dass die Vermissten das nicht überlebt haben können. Vom Täter fehlt jede Spur. Celilia Wreede, die leitendende Kriminalkommissarin und ihr Kollege Jonas Andrèn kommen bei ihren Ermittlungen einfach nicht weiter. Bald ist wieder ein 6. November und der Druck auf die beiden verstärkt sich nochmal….
Ich bin kein Leser von Fiktions- oder Gruselromanen, aber irgendwie hat mich die Kurzbeschreibung des Buchs neugierig gemacht. Ganz ehrlich: ich bin begeistert von diesem Buch. Wie der Autor das sich ausbreitende Grauen durch die Kratzgeräusche an den Kellerwänden vermittelt hat - schaurig schön. Die Geschichte drum herum, wie Annika Granlund das anonyme Manuskript findet und die Veröffentlichung des Buches im Verlag durchsetzt, ihre eigene Phobie seit Kindertagen gegenüber Kellern sowie auch ihre familiären Probleme mit Ehemann Martin, machten für mich die Geschichte „rund“. Lebendig wirkte das Ganze auf mich, durch die jedem Kapitel vorangestellten „Weisheiten“ des Gräbers an die Leser. Durch die Rückblenden, wie alles vor 6 Jahren begann, wurde man als Leser scheibchenweise an die Entwicklung des Gräbers vom Menschen zum Monster herangeführt. Ich empfand dieses Vorgehen des Autors als sehr gut entwickelt. Es hat bei mir das Kribbeln und die Spannung angeheizt. Darum gibt’s von mir auch 4,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Geld ist Macht, aber ist das alles?

Argusaugen
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Er beobachtet sie – Kerstin, Nicole und Sonja. Tag und Nacht, ohne dass sie es merken. Obwohl sie nicht einmal in einer Stadt leben, verbindet sie etwas. Auf diesen Zusammenhang kommt die Sondereinheit ...

Er beobachtet sie – Kerstin, Nicole und Sonja. Tag und Nacht, ohne dass sie es merken. Obwohl sie nicht einmal in einer Stadt leben, verbindet sie etwas. Auf diesen Zusammenhang kommt die Sondereinheit 303 des BKA als in Nicoles Wohnung zwei Menschen mit dem Messer hingerichtet werden und die Ermittler neueste, in Deutschland nicht zu kaufende Abhör- und Überwachungstechnik gefunden wird. Es beginnt ein neuer Fall um Saskia und ihr Team.
Auch wenn mich der Einstieg des Buchs nicht überzeugt hat, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie sich diese 3 Frauen so ohne Widerwillen gegenüber dem neuen Leben verhalten können. Aber nachdem ich das so als gegeben hingenommen habe, hat mich dieser Thriller gepackt. Wie kann ein weibliches Wesen so viel Hass entwickeln und so wenig Empathie gegenüber anderem Leben empfinden? Der Autor lässt diesen Fall sich so wendungsreich wie nicht vorhersehbar entwickeln, dass eine stetig steigende Spannung garantiert ist. Man muss einfach weiterlesen. Diese menschlichen Abgründe und die damit verbundenen Handlungen müssen doch Konsequenzen haben! Das BKA kann doch nicht so machtlos sein. Das waren meine Gedanken beim Lesen. Die Ausführungen zu den technischen Möglichkeiten mittels des Superrechners alle gesetzlichen Regelungen zu ignorieren, alles aber auch alles zu überwachen haben mich beängstigt. Ich denke aber, dass gar nicht so abwegig ist. Zur Spannung hat es bei mir jedenfalls beigetragen. Wie auch, dass sich dieser Fall so unvorhersehbar entwickelt. Keiner ist der, den er vorgibt zu sein.
Ich kann für diesen Thriller eine 100%ige Leseempfehlung aussprechen, 4,5 Lese-Sterne inbegriffen.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

ergreifend geschrieben

Das Kind von Gleis 1
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1930: Die 16jährige Eva hat einen Traum. Sie will Klavierspielerin, Solistin und Meisterin in diesem Fach werden. Talent hat sie unbestritten und eisern übt sie täglich. Doch als sie eines Abends vom Klavierunterricht ...

1930: Die 16jährige Eva hat einen Traum. Sie will Klavierspielerin, Solistin und Meisterin in diesem Fach werden. Talent hat sie unbestritten und eisern übt sie täglich. Doch als sie eines Abends vom Klavierunterricht nach Hause eilt und auf fünf junge Männer aus der Hitlerjugend trifft, verändert das ihr ganzes weiteres Leben …
Die Autorin erzählt diese Geschichte aus zwei Perspektiven. Da ist einmal die jüdische, musikbegeisterte Eva mit ihrer Familie in Prag. Und auf der anderen Seite ist es die in London wohnende Familie Denison, die den Quäkern angehören und diese friedliche, barmherzigen Glaubensgemeinschaft sehr unterstützen. Nicht nur in Prag ist man über die Entwicklungen in Deutschland, die aggressive Ausweitung der von Deutschland annektierten Gebiete wie auch der Feindlichkeit gegenüber den Juden beunruhigt, auch die Engländer versuchen durch Spenden und Aufnahme und Vermittlung jüdischer Kinder an Pflegefamilien zu vermitteln. Immer wieder wechselt dabei mit den Kapiteln auch der Handlungsort und der Leser entwickelt langsam das Gefühl wie diese beiden Familiengeschichten verwoben werden. An manchen Stellen kam mir der Wechsel zwischen Prag und London etwas abrupt vor, hat aber meinen positiven Gesamteindruck nicht geschmälert. Für mich war das eine wunderbar, auf vielen Tatsachen basierende, ergreifende Geschichte, die mir ans Herz gegangen ist. Von mir gibt’s daher auch 4,5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

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