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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2021

Ein Roman mit Potential

Die vier Winde
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Der Roman von Kristin Hannah spielt in Amerika zur Zeit der Großen Depression und umfasst in etwa die Zeit von 1934 bis 1940. Die Autorin läßt uns an der Geschichte der Protagonisten Elsinore - kurz Elsa ...

Der Roman von Kristin Hannah spielt in Amerika zur Zeit der Großen Depression und umfasst in etwa die Zeit von 1934 bis 1940. Die Autorin läßt uns an der Geschichte der Protagonisten Elsinore - kurz Elsa genannt - teilhaben.
Die Geschichte, die in dem Klappentext schon zu gut einem Drittel beschrieben wird, könnte eigentlich sehr interessant sein. Die Zeit, die politischen Gegebenheiten, die zerstörte Natur mit all ihren Folgen für die Menschen, das Vieh und die Wirtschaft werden detailreich geschildert. Es wird nichts beschönigt und alles in allem ist die Stimmung überwiegend düster. Doch mir hätte eine größere Straffung der Beschreibungen der Naturkatastrophen durchaus genügt, um zu verstehen, was für Auswirkungen es für die Menschen hatte. Die mehrfache, ausufernde Beschreibung der Staubstürme, hat da dann das Lesevergnügen doch getrübt, da es nicht zwingend für die Entwicklung der Personen und ihrer Beziehungen notwendig erschien.
Vom Schreibstil her, weiß die Autorin durchaus mit Worten umzugehen und Bilder in den Köpfen der Leser entstehen zu lassen - dies hätte ich mir für die Darstellung, der wenigen schönen Momente in der Geschichte etwas mehr gewünscht.
Das Ende erscheint mir dann auch zu oberflächlich und zu kurz geraten für die ganze vorherige Düsternis und weitschweifende Beschreibung.
Trotz allem ist es aber ein Buch, das sich für einige nette Stunden gut ist.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Interessanter Geschichtsabriss

Die Enkelin
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Einen interessanten Geschichtsabriß, den Bernhard Schlink hier ausbreitet, bei dem allerdings der Titel des Buches - 'Die Enkelin' - irreführend ist. So geht es in der Geschichte keineswegs in erster Linie ...

Einen interessanten Geschichtsabriß, den Bernhard Schlink hier ausbreitet, bei dem allerdings der Titel des Buches - 'Die Enkelin' - irreführend ist. So geht es in der Geschichte keineswegs in erster Linie um eine Enkelin. Der eigentliche Protagonist Kaspar wird durch den plötzlichen Tod seiner Frau und eines von ihr verfassten Manuskriptes animiert, sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen. Diese Schatten reichen über die DDR bis in die heutige Zeit und bis in die völkische Bewegung.
Erzählt wird in drei Abschnitten, die ihre eigenen Fragen aufwerfen, was die Handlungen und möglichen Handlungen der Personen aufwerfen. Wie weit kennt man jemand, mit dem man lebte wirklich? Wie weit mische ich mich in das Leben der anderen ein? Was macht Geschichte mit uns? Zerstören alte Handlungen auch noch in der Gegenwart das Leben von Personen?
Nein, für mich regt das Buch zum Nachdenken nicht nur über die Enkelin an. Sondern vor allem auch über Kaspar. Warum handelt er, wie er handelt? Was geht ihn das alles an? Hinter Kaspars wirkliche Motivation bin ich nicht befriedigend gekommen. Auch hat das Buch ein offenes Ende und einige lose Fäden werden nicht verknüpft.
Ja, es ist ein interessantes Buch, von dem ich mir auf Grund der Leseprobe aber etwas mehr versprochen hatte. Doch nichts desto trotz ist es lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.07.2019

Nett für Zwischendurch

Mein verkorkstes Sommersemester 79
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Der Roman von Bert Sieverding, der das erste Semester von Sigi an der TU raunschweig beschreibt, ist gleichzeitig ein kurzes Portrait der Zeit in der er spielt. Das Jahr 1979 wird sehr gut anhand der ...

Der Roman von Bert Sieverding, der das erste Semester von Sigi an der TU raunschweig beschreibt, ist gleichzeitig ein kurzes Portrait der Zeit in der er spielt. Das Jahr 1979 wird sehr gut anhand der politischen und kulturellen Ereignisse lebendig gemacht, so dass man sich fast fühlbar in der Zeit wiederfindet.
Es ist ein nettes Buch für zwischendurch auch wenn der Protagonist sehr, fast schon zu naiv wirkt und man nicht wirklich viel von seiner Liebe, Anna, erfährt. Ich hätte mir bei manchen der Personen etwas mehr Tiefgang oder Hintergrund gewünscht, da auch in dieser Zeit das Studentenleben nicht nur Zeit außerhalb der Uni bedeutete.

Alles in allem wäre ich aber auf eine Fortsetzung gespannt, da man leider nicht erfährt, was denn nun mit Anna in der Jahren dazwischen geschehen ist und auch nicht, ob das verabredete Treffen mit Annas Enkelin, Annalena, stattfindet.

Veröffentlicht am 30.01.2024

Anders als erwartet

Dieses schöne Leben
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Clover arbeitet nach persönlichen Schicksalsschlägen als Sterbebegleiterin - was nach einer interessanten Geschichte klingt, wurde nicht so umgesetzt. Die Protagonistin bleibt zu oberflächlich in ihrem ...

Clover arbeitet nach persönlichen Schicksalsschlägen als Sterbebegleiterin - was nach einer interessanten Geschichte klingt, wurde nicht so umgesetzt. Die Protagonistin bleibt zu oberflächlich in ihrem Denken und Fühlen. Ich hätte erwartet, dass eine Entwicklung der Protagonistin im Laufe der Geschichte stattfindet, was aber leider nicht der Fall ist. Es werden viele allgemeingültige Tatsachen erzählt und immer wiederholt, ohne in die Tiefe zu gehen, was sehr schade ist, denn das Thema ist eigentlich ein sehr spannendes.
Der Schreibstil ist einfach und läßt sich dadurch flüssig lesen. Auch die Zweiteilung in zwei Zeitebenen - heute und die Rückschau in Clovers Vergangenheit - ist angenehm, um mehr Hintergründe zu verstehen. Doch hilft auch dies nicht wirklich über die anderen Längen hinweg. Der Prozeß der Sterbebegleitung wird teilweise übertrieben romantisierend dargestellt und ist damit unglaubwürdig. Mir hat das nicht wie erwartet gefallen, deshalb nur eingeschränkt zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Nicht ganz überzeugend

Das Buch Eva
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Zuerst hat mich das tolle Cover und der Klappentext in Bann gezogen. Das sollte eine interessante Geschichte werden in einer von Männern dominierten Zeit und Ort - ein Kloster in der Renaissance. Ein Manuskript, ...

Zuerst hat mich das tolle Cover und der Klappentext in Bann gezogen. Das sollte eine interessante Geschichte werden in einer von Männern dominierten Zeit und Ort - ein Kloster in der Renaissance. Ein Manuskript, was der Klosterbibliothekarin von zwei sterbenden Frauen übergeben wird, das ist Stoff für einen guten historischen Roman oder Krimi. Leider bin ich aber schon über die Erzählperspektive gestolpert, aber das hielt ich meinen Vorlieben zu Gute. Doch auch die Figuren haben mir zu wenig Tiefgang gezeigt, obwohl die Intrigen und der Machtmissbrauch im Kloster gute Voraussetzungen für die Entwicklung der Figuren gewesen wären. Alles in Allem blieb das Buch eher undurchsichtig. Mir fehlte der rote Faden und die Chance, mich in die Charaktere hineinzuversetzen. Selbst die Protagonisten Beatrice wirkte eher hölzern. Da hatte ich mir mehr versprochen.

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