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Veröffentlicht am 13.10.2021

Einfach nur cool

Der Straßenmagier - Die Götter von New Orleans
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Ein Buch, das mich von der ersten Seite an vollkommen fesseln konnte!
Ich liebe nicht nur die Geschichte, die Atmosphäre und die gesamte Idee des Buches, sondern auch die Charaktere und ganz besonders ...

Ein Buch, das mich von der ersten Seite an vollkommen fesseln konnte!
Ich liebe nicht nur die Geschichte, die Atmosphäre und die gesamte Idee des Buches, sondern auch die Charaktere und ganz besonders die Dialoge. Es ist ein herrliches Buch, das nicht nur spannend sondern auch witzig sein kann, und das ab einen gewissen Punkt die Beschreibung abgedreht hervorragend bedient und das im positivsten Sinn. Irgendwann kam ich beim lesen einfach an die Stelle, das ich dachte, schräger geht nicht. Und dann kam da immer mehr nach, als würde mich das Buch auslachen und meinen "Ach echt?!" und es mir dabei so richtig zeigen wollen.
Wenn ich eins hierbei gelernt habe, dann, dass es immer noch abgedrehter und cooler kann, ohne dabei zu schräg zu werden, oder den Sinn, den roten Faden der Geschichte, zu verlieren. Überhaupt fand ich die gesamte Story völlig unvergleichbar, mit mir bekannten Büchern.

Ich kann hier eine klare Empfehlung aussprechen, denn mich hat das Buch begeistert und durchgehend packen können. Mal davon abgesehen, dass es tatsächlich diesen Moment gab, wo mir beim Lesen geradezu der Mund offen stand. Damit gerechnet hätte ich niemals, und auch wie es ausgehen würde, war für mich nicht vorhersehbar. Einfach cool, mit Wendungen und Überraschungen, aber auch mit Dialogen die nicht gestelzt, sondern echt und ungeschönt sind. Gibt es "derbere" Sätze? Vermutlich, wenn man da empfindlich ist bestimmt. Aber es ist so eben genau richtig. Es ist real. Echt. Und es passt vor allem wirklich gut zum Buch und den Figuren. Ich liebe es, wenn die Charaktere nicht auf den Mund gefallen sind und auch mal fluchen können, wenn ihnen danach ist.

Ein klasse Buch, welches gut zu einem Ende gebracht werden konnte, und das dennoch Lust auf mehr Abenteuer in diesem New Orleans macht. Ich kann eigentlich nicht genug davon bekommen, weil es für mich etwas besonderes oder auch neues hatte. Kann ich es richtig in Worte fassen? Nicht unbedingt. Ein Rad kann nicht neu erfunden werden, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass man mit 'Der Straßenmagier', etwas erfrischend neueres bekommt.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Wirklich tolle Geschichte!

Erde 0
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In diesem Buch erlebt man Science-Fiction auf eine Art, die auch Menschen gefallen wird, die das Genre eher nicht lesen - dessen bin ich mir absolut sicher. Es wirkt nicht so wie andere Bücher des Genres ...

In diesem Buch erlebt man Science-Fiction auf eine Art, die auch Menschen gefallen wird, die das Genre eher nicht lesen - dessen bin ich mir absolut sicher. Es wirkt nicht so wie andere Bücher des Genres und hält sich mit den üblichen Themen eher zurück. Wer nichts von Raumschiffen und viel Technologie hält und auch keine Weltraumgeschichten mag, braucht hier also absolut keine Bedenken haben, das wird man in Erde 0 auf diese Art nicht finden. Und trotzdem bietet es wirklich viel, bleibt dabei aber immer verständlich. Es wird nicht mit unbekannten, technischen oder ausgedachten Begriffen jongliert, dass man beim Lesen irgendwann nichts mehr versteht, oder ständig nachgucken muss. Es bleibt durchgehend immer verständlich und das macht nicht nur Spaß, sondern auch wesentlich leichter, der eigentlichen Geschichte zu folgen und sich eigene Gedanken zu machen.

Das Buch beschäftigt sich nicht nur mit dem Thema von verschiedenen Parallelwelten, und das bildet für mich persönlich in der Geschichte auch gar nicht das Zentrum. Viel mehr sieht man wie eigentlich die äußeren Umstände und Einflüsse einen Menschen beeinflussen und dessen Charakter formen können. Man erkennt aber auch, wo im Grunde doch der Kern der Person ist, der trotz verschiedener Ereignisse und Wendepunkte eben doch zu Teilen gleich bleibt, während die Person ansonsten völlig anders ist, als auf einer anderen Welt. Wirklich spannend ist es dann, wenn ein Mensch, der zwischen diesen Welten wandert, diesen "Spiegel" vorgehalten bekommt.

Gleichzeitig wird Diversität gelebt. Die Sexualität einer Person spielt hier keine Rolle, es ist einfach etwas, das akzeptiert wird. Genauso gibt es non-binäre Charaktere und auch hier sieht man einfach die Akzeptanz dessen und das gefällt mir wirklich gut, auch wenn die Rolle nicht ganz so Groß ist.
Die Geschichte beschäftigt sich aber auch mit Klassismus. Armut und Reichtum, Ausbeutung, die Herkunft von Menschen und Vorurteile über diese. Charaktere müssen nicht immer so sein, wie sie scheinen, können mehr als eine Facette haben. Ich mag das Buch wirklich gern, denn es hat mich nie gelangweilt, mein Interesse war immer voll dabei und es hat mir beim Lesen einfach Spaß gemacht. Ich hätte unheimlich gern noch mehr von Erde 0 gelesen, aber irgendwann ist ein Buch unweigerlich zu Ende. Doch es bleibt eine Autorin, von der ich gern mehr lesen würde.

Was mir an diesem Buch auch gefällt und was ich nicht erwartet hatte zu finden, von dem ich nicht wusste dass es in einer Geschichte so sehr funktionieren kann: Es wird anders mit Bezeichnungen von Personengruppen umgegangen. Es wird sehr oft von Mitarbeiterinnen oder Runnerinnen geschrieben, es sind aber natürlich nicht alles nur Frauen und es ist auch nicht so gemeint, dass nur diese gerade eine Rolle spielen. Mit diesem Begriff werden einfach alle eingefasst, außer es ist direkt nur eine Person gemeint, da wird die jeweils passende Form genutzt. Es liest sich nicht komisch, es bringt einen nicht aus dem Lesefluss. Es funktioniert und wirkt völlig selbstverständlich, passt toll zu dem wirklich angenehmen Schreibstil. Ich habe es von Anfang an einfach so hinnehmen können - tatsächlich fiel es mir zuerst gar nicht wirklich auf, obwohl auch Männer dabei waren und die vollständige Gruppe gemeint war. Es ist einfach so selbstverständlich drin, dass es super einfach anzunehmen ist. Da sieht man mal, wie sehr es eben auch so rum klappt.
Das ganze wechselt dann auch mal zu der als maskulin geltenden Version der Mitarbeiter, oder bleibt bei der gewöhnlich genutzten Version, aber auch der Wechsel kommt nie komisch oder irritierend rüber. Es fügt sich optimal und ohne Sonderzeichen hervorragend ein. Man kann es Gedanklich nun lesen wie man will, aber es funktioniert und ich kann nur jeden bitten, sich nicht vom Lesen abbringen zu lassen, nur weil ich das hier erwähne. Lest das Buch einfach und seht, dass es funktionieren kann, dass es wirklich gut gemacht ist. Dass es nicht komisch ist. Es ist völlig nebensächlich, aber macht einen Schritt in eine andere Richtung. Ganz klar, so liest man es sonst nicht - aber es funktioniert. Und das Buch gefällt mir. Vor allem schadet es dem Buch nicht und beim Lesen stört es auch nicht. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Fahrrad extrem?

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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Man muss bescheuert sein, im Winter durch Schnee und Eis bei Minusgraden im zweistelligen Bereich irgendwo beim, beziehungsweise auf, dem Arktischen Ozean mit dem Rad unterwegs zu sein. Ja, stimmt. Aber ...

Man muss bescheuert sein, im Winter durch Schnee und Eis bei Minusgraden im zweistelligen Bereich irgendwo beim, beziehungsweise auf, dem Arktischen Ozean mit dem Rad unterwegs zu sein. Ja, stimmt. Aber man muss auch Energie, Mut und den Willen haben - die Ausdauer, das überhaupt bis zum Ende durchzuziehen.

Dieses Buch zeigt nicht einfach einen Reisebericht, es ist nicht einfach nur trocken daher erzählt. Es ist viel mehr eine (echte) Abenteuergeschichte mit atemberaubend schönen Bildern, die jedes für sich, auch wenn sie nicht immer klassisch schönes zeigen, echt toll sind und etwas einfangen, was ein immer nur von der besten Seite abgelichteter Moment nicht zeigen kann. Die Bilder erzählen zu dem Text eine eigene Geschichte und lassen noch tiefer in die Tour und die Landschaft eintauchen. Und gleichzeitig lernt man sogar immer wieder neues zu allem Möglichen. Man trifft die Menschen die dort leben, erlebt eine unheimliche, vielen sicher unbekannte, Gastfreundschaft. Aber man erlebt auch die Einsamkeit in der Natur, die schön und bedrückend zugleich sein kann.

Für mich ist dieses Buch etwas besonderes, und ich muss zugeben, dass so ein Bericht absolut begeistert und in einem selbst ein kleines Fünkchen aufleben lässt, auch solche Touren machen zu wollen. Zugleich weckt es aber auch den Respekt davor. Denn es ist nicht einfach und gemütlich. Es ist, gerade an so verlassenen Orten, nicht immer jemand da, der einem bei kleinsten Hindernissen hilft - und ja: Es kann auch gefährlich werden. Man muss teilweise über sich hinauswachsen und gleichzeitig kann man auf solchen Reisen zu sich selbst finden. Man lernt mehr auf sich selbst zu vertrauen, auf sein eigenes Gefühl und den Körper zu hören. Man wird sich glaube ich über viel bewusst, wenn man so etwas tut. Ein ganz tolles Buch, das ich empfehlen kann. Selbst wann man so eine Tour nicht machen will, kann man immerhin auf dem Sofa teilweise daran teilhaben und sich an den schönen Bildern erfreuen.

Übrigens: Der Autor heißt echt so. Und der Name passt!

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Wie eine Reise zu sich selbst

Mollys wundersame Reise
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Schön, tiefgründig und einfach besonders. Ein Buch, wie eine Reise zu sich selbst.

Mir hat die Geschichte rund um Molly und ihre Reise zu sich selbst, zur Selbstakzeptanz wirklich gefallen. Mit Molly ...

Schön, tiefgründig und einfach besonders. Ein Buch, wie eine Reise zu sich selbst.

Mir hat die Geschichte rund um Molly und ihre Reise zu sich selbst, zur Selbstakzeptanz wirklich gefallen. Mit Molly zusammen begegnen wir nicht nur ihren Gefühlen, sondern auch unseren eigenen - jedenfalls empfinde ich es so. Es ist einfach eine schöne Darstellung von dem Gefühlsleben des Menschen. Es zeigt so vieles und transportiert zugleich die Botschaft, sich selbst zu mögen wirklich toll. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Geschichte den einen oder anderen helfen könnte, mit sich selbst im Reinen zu sein. Natürlich darf man keine Wunder erwarten. Ich glaube kein Buch der Welt schafft es, dass man sich von jetzt auf gleich uneingeschränkt und nachhaltig gut fühlt, und sich selbst vollkommen akzeptieren kann. Schon gar nicht, wenn man noch nicht so weit ist. Aber es kann ganz bestimmt dabei unterstützen, sich selbst mehr entgegen zu kommen, sich vielleicht auch ein wenig in einem anderen Licht und aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Diese Geschichte regt dazu an, sich und das eigene Innenleben genauer zu betrachten, über sich selbst nachzudenken und vielleicht auch weniger hart mit sich zu sein. Und tatsächlich braucht diese kleine Reise zum Selbst nichtmal mehr, als diese 40 Seiten. Ich denke, dass gerade auch der kleine Umfang wirklich hilfreich ist, da man so nicht ganz so lang die Aufmerksamkeit darauf halten muss und man die Geschichte auch mit weniger Zeit und weniger Motivation zum Lesen verfolgen kann.

Ich halte das Buch durchaus für eine Empfehlung Wert. Nicht zuletzt lohnen sich auch die kleinen Illustrationen wirklich sehr. Ein richtiges Wohlfühlbuch.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Eine Geschichte die bleibt

Junge ohne Namen
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Ein kurzes aber dafür umso einprägsameres Buch.
Junge ohne Namen ist eine Geschichte, die bleibt. Sie beschäftigt während des Lesens genauso sehr wie danach und lässt einen einfach nicht los. Sie schildert ...

Ein kurzes aber dafür umso einprägsameres Buch.
Junge ohne Namen ist eine Geschichte, die bleibt. Sie beschäftigt während des Lesens genauso sehr wie danach und lässt einen einfach nicht los. Sie schildert sehr klar, was Kinder auf der Flucht erleben müssen, gerade unbegleitete. Was diese Kinder, jeder Mensch, in einem Flüchtlingslager erlebt. Und es macht einfach fassungslos, wie grausam und menschenverachtend gehandelt wird. Nun darf man nicht denken, dass wir die schlimmsten Dinge zu lesen bekommen, denn das Buch ist durchaus für die Altersempfehlung entsprechend geschrieben, aber ich bin der Meinung, dass sich jeder beim Lesen selbst vorstellen kann, welche Seiten solche Situationen in Menschen hervorbringen können.

Die Geschichte ist nicht nur eindrucksvoll und absolut empfehlenswert, sie ist erschütternd und lässt an den Menschen zweifeln. Gleichzeitig schafft der Autor aber selbst in diesem Szenario so etwas wie Hoffnung aufkommen zu lassen, wo die Hoffnungslosigkeit einen von allen Seiten niederdrückt. Ob nun durch Menschen, die tatsächlich irgendwie helfen, oder durch die Kinder, die versuchen zu überleben und zu leben. Dabei ist dieser Funken an Hoffnung wirklich mickrig - doch der Protagonist I ist in all diesem Geschehen ein kleines Licht in der Dunkelheit, während er uns zeigt, was Zusammenhalt eigentlich wirklich bedeutet.

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