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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2023

Agatha Christies dunkelste Tage

Die Affäre Agatha Christie
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Dazu gehörten sicher diejenigen, an denen ihr erster Ehemann sie verließ. Denn danach verschwand sie für einen längeren Zeitraum, nämlich für elf Tage, was für die Mutter einer noch recht kleinen Tochter ...

Dazu gehörten sicher diejenigen, an denen ihr erster Ehemann sie verließ. Denn danach verschwand sie für einen längeren Zeitraum, nämlich für elf Tage, was für die Mutter einer noch recht kleinen Tochter sicher ausserordentlich ungewöhnlich ist. Und genau um diese Tage rankt sich ein dunkles Geheimnis - es wurde nämlich nie offenbart, was genau die damals schon bekannte Autorin in dieser Zeit so getrieben hat.

Nina de Gramont hat ihre eigene Phantasie arbeiten lassen, die allerdings förmlich Purzelbäume geschlagen bzw. Charleston getanzt hat. Denn leider ist es eine wahre Räuberpistole, die sie da ersonnen hat: es beginnt schon damit, dass die Handlung aus der Perspektive von Nan O'Dea, Agathas Konkurrentin (und Siegerin) um die Gunst ihres Mannes erzählt wird - und zwar so, dass es dramatischer gar nicht sein könnte.

Ich empfand die Handlung als wirr und unlogisch, teilweise sogar als wahnwitzig und war froh, als ich das Buch aus der Hand legen konnte. Wahren Agatha-Christie-Fans rate ich eindringlich von der Lektüre ab, eigentlich allen, die gerne mal einen gepflegten, qualitativ hochwertigen historischen Roman lesen. Dieses Buch ist damit nicht zu vergleichen, es ähnelt vielmehr einem Groschenroman - leider!

Veröffentlicht am 27.12.2022

Sisi mal ganz anders

Die Kaiserin
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Aber leider nicht unbedingt besser. Aus meiner Sicht ist sogar das Gegenteil der Fall - dies ist kein historischer Roman mit allem Zipp und Zapp, dies ist einfach nur eine alberne Liebesschmonzette ...

Aber leider nicht unbedingt besser. Aus meiner Sicht ist sogar das Gegenteil der Fall - dies ist kein historischer Roman mit allem Zipp und Zapp, dies ist einfach nur eine alberne Liebesschmonzette zum Abgewöhnen.

Denn der Roman wurde frei nach der entsprechenden Netflix-Serie verfasst und es ist offensichtlich - und geht auch relativ deutlich aus dem Dankesschreiben der Autorin am Ende des Buches hervor - dass sie keine einzige historische Grundlage, geschweige denn eine Quelle gewälzt hat.

Herausgekommen ist ein seichtes Romänchen, das - wäre nicht die detaillierte Beschreibung der Kleidung - in fast jeder Epoche vor dem Ersten Weltkrieg hätte spielen können.

Jahreszahlen oder historische Zusammenhänge irgendeiner Art - Fehlanzeige. Es entsteht der Eindruck, als wäre die Handlung einfach irgendwo aufgeschnappt und schnell notiert worden.

Und das Allerschlimmste: ich befürchte, dass es genauso war!

Veröffentlicht am 13.11.2021

Geht leider völlig an mir vorbei

Nachtleben
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Und zwar in jeder Hinsicht. Wer ist diese Anna, was macht sie aus? Und was sind ihre Sehnsüchte, die offenbar im Mittelpunkt der Handlung - oder wenigstens Teilen davon stehen?

Also, ich werde da nicht ...

Und zwar in jeder Hinsicht. Wer ist diese Anna, was macht sie aus? Und was sind ihre Sehnsüchte, die offenbar im Mittelpunkt der Handlung - oder wenigstens Teilen davon stehen?

Also, ich werde da nicht schlau draus. Männer, Frauen - Frauen, Männer. Sie gleiten aneinander vorbei, es gibt kein sinnvolles Ineinandergreifen der Hendlung. Die Sprache ist für mich schwer lesbar, auch sie gleitet, ebenso wie die Handlung, gezielt an mir vorbei.

Definitiv kein Roman für mich - schon jetzt hat mich das Buch fast schon wieder verlassen! Das Einzige, was mir gefiel, war die optische Gestaltung des Innenlebens und das reicht leider nicht aus. Ganz und gar nicht.

Veröffentlicht am 10.10.2021

Was ist Glück?

Die Kunst, einen Elefanten zu reiten
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Leider werden diese Glücksbücher zumeist - und hier leider auch - in einer stark vereinfachten Sprache geschrieben. Warum eigentlich? Es ist etwas, das mich nervt und wo ich mich als Leserin ein wenig ...

Leider werden diese Glücksbücher zumeist - und hier leider auch - in einer stark vereinfachten Sprache geschrieben. Warum eigentlich? Es ist etwas, das mich nervt und wo ich mich als Leserin ein wenig für dumm verkauft fühle. Als ob ich komplexere Gedanken zu dem Thema nicht bewältigen könnte.

Max und Balduin führen ein Luxusleben, finde ich: wer hat schon Zeit und Geld, es sich fast täglich für eine längere Zeit im Café gut gehen zu lassen. Mit Kaffee und Kuchen, Speisen, Wein und Sekt.

Ich glaube, ich mag sie nur ein bisschen, denn auf mich wirken sie ausgesprochen oberflächlich, ebenso wie ihre Schlussfolgerungen zum Glück. Gut, in Österreich haben die Menschen vielleicht etwas mehr Zeit, sich in den schönen Kaffeehäusern herumzutreiben - dennoch ist es eine komplett andere Welt. Irgendwie eine, in die der Ernst des Lebens, der graue Alltag, nicht immer Eingang findet.

Veröffentlicht am 17.09.2021

Erlebnisse auf der Insel Tobago

Die Bucht am Ende der Welt
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Von tochteralice
Das aktuelle Buch von Sergio Bambaren "Die Bucht am Ende der Welt" handelt von den Erlebnissen des Autors auf der Insel Tobago. Ursprünglich zum Surfen auf die Insel gekommen, entdeckt ...

Von tochteralice
Das aktuelle Buch von Sergio Bambaren "Die Bucht am Ende der Welt" handelt von den Erlebnissen des Autors auf der Insel Tobago. Ursprünglich zum Surfen auf die Insel gekommen, entdeckt er durch das Tauchen die Schönheit des Meeres und die Weisheit der Meeresbewohner.
Der kleine Band besticht durch seine ansprechende Aufmachung: der Text wird liebevoll ergänzt durch Farbfotos, an denen man sich neben der Erzählung freuen kann und durch die das Buch zu einem besonderen Kleinod wird.
Bambaren erlebt auf seine Art die Entdeckung der Langsamkeit dadurch, dass er sich auf Tobago und den gelassenen Lebensstil seiner Bewohner einlässt.

Durch die Begegnungen und Gespräche mit Einheimischen entscheidet er sich dafür, sich die Inselwelt durch das Tauchen zu erschließen. Die Exkurse über die Natur und vor allem über die Meeresfauna bilden so auch das Highlight des Buches.

Durch zahlreiche Tauchgänge nähert sich der Autor seinem Traum, mit Mantas, einer besonders großen Rochenart zu tauchen. Bambarens Ziel ist es einerseits, seine Grenzen auszutarieren, andererseits, vereint mit der Natur zu sein. Neben dem realen Taucherlebnis steht die Besinnung auf andere Werte.

Dieser eher philosophische Ansatz des Buches ist meiner Ansicht nach auch seine Schwachstelle. Er verliert sich hier in Allgemeinplätzen - so wird von den Bemerkungen eines Taxifahrers gleich auf die gesamte Bevölkerung von Tobago geschlossen, wirklich neue Erkenntnisse oder spannende Gesichtspunkte werden nicht geäußert. Diese Ansätze bleiben an der Oberfläche - für Leser, die neue geistige Anstöße erhalten wollen, ist das Buch also nicht zu empfehlen. Dagegen ist es ein passendes Geschenk für Reisende, Naturfreunde und vor allem Taucher, die an diesem Band ihre Freude haben werden.