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Tine_1980

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Anders, aber dennoch gut!

Todesschmerz
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Wer ist der Verräter in den eigenen Reihen? Maarten S. Sneijder versuchen noch immer herauszufinden, wo das Datenleck ist, doch dann werden sie nach Norwegen geschickt, um den Mord an der deutschen Botschafterin ...

Wer ist der Verräter in den eigenen Reihen? Maarten S. Sneijder versuchen noch immer herauszufinden, wo das Datenleck ist, doch dann werden sie nach Norwegen geschickt, um den Mord an der deutschen Botschafterin aufzuklären. Doch was war das Motiv? Sneijder muss kreativ werden und macht einen mächtigen Gegner auf sich aufmerksam. Es geht ihm an die Substanz, als ein Mitglied von seinem Team, dem Täter zum Opfer fällt.

Immer wieder begleite ich Sneijder und sein Team sehr gerne bei ihrem Fällen, doch dieser hier war anders.
Der Beginn war wie gewohnt, zwei Morde, die Ermittlungen und die Suche nach dem Täter. Als dann auch noch sein restliches Team nach Norwegen beordert werden, beginnt es immer mysteriöser zu werden. Sie landen bei Haakon, einem ehemaligen Drogendealer, der so einiges auf dem Kerbholz hat. Ihm sollen sie helfen, denjenigen zu finden, der für das Attentat auf sein Leben verantwortlich ist. Das Team nutzt das als Chance, mehr über Haakon zu erfahren. Denn er verheimlicht Dinge.
Als ich meinem Mann von dem Buch erzählt habe, habe ich gemeint, dass das Buch garantiert nicht schlecht ist, mich aber mit den ganzen verschiedenen Handlungssträngen und Ermittlungsansätzen etwas umhaut. Es passieren für meine Verhältnisse zeitweise einfach zu viele Dinge gleichzeitig und ist extrem verzwickt, wie alles zusammenhängt. Von dem eigentlichen Mord, über Prostituiertenmorde, der Schwangerschaft und der Suche nach dem Erzeuger bis hin zum Verräter in den eigenen Reihen.
Es war ein sehr emotionaler Band, der vom Team und dem Leser einiges abverlangt. Dies liegt dieses Mal nicht an dem Mord, sondern eher an den Verlusten die Sneijder erfährt. Es heißt Abschied nehmen von manchen wichtigen Personen und die Ermittlungen zum Mord an der deutschen Botschafterin geraten etwas ins Hintertreffen.
Das Buch liest sich wieder sehr flüssig und gerade die letzten 100 Seiten sind fast nicht auszuhalten, doch war es mir etwas zu überladen. Es ist garantiert nicht schlecht, aber eben ein sehr persönlicher Fall für Sneijder und völlig anders, als die Vorgänger. Ich bin froh, dass ich weiß, dass die Geschichte nächstes Jahr weitergeht, denn ich fände es sehr schade, wenn diese Thrillerreihe enden würde. Und auch wenn es Band 6 ist, kann man das Buch schlecht aus der Hand legen, selbst als es etwas zu viel an Handlung ist und man mit kleinen Längen zu kämpfen hat, hat das Buch wieder den gewissen Charme und Sneijder ist einfach ein genialer Charakter.

Anders als sonst, deswegen aber nicht schlecht. Leider mit kleinen Längen und etwas zu vielen Bausteinen. Gerade die letzten 100 Seiten sind superspannend und wer das Ermittlerteam mag, wird auch hier auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Tolle Aufmachung, doch der Inhalt...

Stolen 3: Verwoben in Vergessen
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Wie viel Macht darf jemand haben? Ist es richtig, die Ringe zu zerstören? Was passiert mit den Ringhütern? So viele Fragen und Abby tut sich schwer, zu entscheiden, wem sie vertrauen kann und was richtig ...

Wie viel Macht darf jemand haben? Ist es richtig, die Ringe zu zerstören? Was passiert mit den Ringhütern? So viele Fragen und Abby tut sich schwer, zu entscheiden, wem sie vertrauen kann und was richtig ist. Dazu kommt das Problem, dass sie mit ihrer eigenen Macht zurechtkommen muss. Dabei wünscht sie sich einfach nur eine liebende Familie.

Das Buch sieht auch dieses Mal einfach wunderhübsch aus. Der Buchschnitt ist ein richtiger Eyecatcher.
Im finalen Band passiert einiges und Abby kämpft mit ihrer Kraft, ihren Gefühlen und dem fehlenden Vertrauen zu anderen Personen. Ständig stellt sie sich die Frage, was richtig ist und wem sie vertrauen kann. So trifft sie die ein oder andere falsche Entscheidung und das Schicksal schlägt zu.
Auch dieses Mal ist die Dreiecksgeschichte Thema, nimmt aber nicht ganz so viel Raum ein, wie in den Vorgängerbänden. Ich mag Tristan, er ist zwar von sich überzeugt, überlässt aber im richtigen Moment seinem Bruder das Feld.
Auch als Leser überlegt man, welche Seite die richtigen Absichten hat. Denn die große Frage, an welcher Position man kämpfen sollte, wo doch die Ringhüter, wie auch Abbys Vater, meinen, sie wären im Recht. Der Abschluss hat mich zufrieden zurückgelassen, der Weg dahin war für meine Verhältnisse teils etwas zu viel. Es war einiges an Hin und Her, gerade Bastian zeigte sich von vielen verschiedenen Wesenszügen, mal ließ er Nähe zu, mal war er auf Abstand.
Gerade in der zweiten Hälfte mussten oft schnell Entscheidungen getroffen werden, es ging hektisch zu und man hatte auch als Leser kaum Zeit durchzuatmen. Die Ereignisse haben sich überschlagen und man war fast etwas erschlagen von den ganzen Ereignissen.
Die Geschichte wird oft aus Abbys Sicht erzählt, aber auch die anderen Protagonisten haben ihren Auftritt. So bekommt man einen guten Einblick in die Gedankengänge und Gefühle aller.
Der Schreibstil war gut zu lesen und dennoch hat mir das mitreißende Gefühl gefehlt und so bin ich doch immer wieder damit konfrontiert worden, das Buch doch zuzuklappen, auch wenn mir die Geschichte eigentlich gefallen hat.

Mir gefiel die ganze Idee mit den Ringhütern und Weben. Doch war dieser Teil der Story für mich teils etwas zu hektisch und nicht so mitreißend, wie ich es erwartet habe. Wunderschöne Aufmachung, guter Abschluss, doch ein Buch, dass ich auch problemlos mal weglegen konnte.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Konnte mich nicht überzeugen!

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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Seit mehr als zweihundert Jahren macht man die Frauen der Owens-Familie für jedes Übel verantwortlich, das in der kleinen Ostküsten-Gemeinde in Massachusetts geschieht. Immer wieder werden sie wie Außenseiter ...

Seit mehr als zweihundert Jahren macht man die Frauen der Owens-Familie für jedes Übel verantwortlich, das in der kleinen Ostküsten-Gemeinde in Massachusetts geschieht. Immer wieder werden sie wie Außenseiter behandelt, begehrt und gefürchtet und es gibt einen Fluch, dass sich niemand in sie verlieben darf, da er sonst stirbt.
Ich habe hier eine Story mit Magie, einer Geschichte von Geschwistern und dem Fluch erwartet. Habe ich das bekommen? Nicht ganz!
Die Geschichte dreht sich um die drei Geschwister, doch schon hier hat sich für mich das erste Problem ergeben. Ich habe einfach keinen Zugang zu ihnen gefunden. Die Emotionen kamen für mich nicht beim Leser an und auch wenn man sie eine lange Zeit ihres Lebens begleitet, ist der Funke nicht übergesprungen.
Die Kapitel waren mindestens 50 Seiten lang, was ich persönlich schon nicht mag, wenn dann die Art, wie die Autorin geschrieben hat, eher distanzlos und oberflächlich ist, bringt einen das im Buch nicht wirklich voran.
Ich habe mich lange durch das Buch gekämpft und habe es trotzdem nicht fertiggelesen. Es fiel mir wahnsinnig schwer, an der Story dranzubleiben und viel zu oft habe ich versucht, weiter zu lesen, um es dann doch wieder wegzulegen, weil es mich nicht gepackt hat.
Ich habe mir gewünscht, dass ich hier einen guten Mix aus einer magischen Geschichte und dem Großstadtfeeling bekomme. Ganz so war es nicht und zusätzlich war mir die Zeitspanne etwas zu groß, das hatte ich nicht erwartet. Es kam mir zeitweise so vor, als würde ich lesen und lesen und nicht weiterkommen.
Wenn man allerdings eine schöne Familiengeschichte, Geschwister mit besonderen Fähigkeiten, ruhigere Töne, Liebe und Tod in einem Buch lesen möchte, kann hier zugreifen.

Für mich nicht das richtige Buch. Es konnte mich nicht mitreißen und ist eher oberflächlich geblieben. Ich habe die Spannung vermisst und nicht die ruhigeren Töne gewollt. 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Die Aufnahme konnte mich nicht überzeugen

Love is for Losers... also echt nicht mein Ding
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Phoebe ist völlig genervt, dass ihre beste Freundin frisch verliebt ist und sie anscheinend völlig vergessen hat. Da ihre Mutter für Ärzte ohne Grenzen nach Syrien geht, ist sie mal wieder bei ihrer Patentante ...

Phoebe ist völlig genervt, dass ihre beste Freundin frisch verliebt ist und sie anscheinend völlig vergessen hat. Da ihre Mutter für Ärzte ohne Grenzen nach Syrien geht, ist sie mal wieder bei ihrer Patentante Kate geparkt. Eigentlich ganz ok, aber Kate führt immer wieder Gespräche über Sex und dann trifft sie auf Emma und ihre Hormone spielen verrückt.
Die Story selbst eignet sich perfekt für Jugendliche, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Die Themen sind vielfältig und werden für die jungen Hörer realistisch beschrieben. Erste Liebe, Probleme mit der Freundin, Frust über die Mutter, Hormone, die verrücktspielen und gleichgeschlechtliche Liebe. Hier werden sich viele Hörerinnen wiederfinden und ihren Spaß haben.
Einerseits ist es schön, dass das Thema Homosexualität ohne viel Aufhebens ins Gespräch gebracht wird und heute ist vieles einfacher, doch kann ich mir nicht vorstellen, dass ein junges Mädchen sich nie die Frage stellt, wie die Umwelt damit umgeht und warum man ein Mädchen und keinen Jungen liebt.
Es gibt sehr viele Wortwiederholungen, die mich zeitweise genervt die Augen verdrehen ließen. Für jugendliche Hörer wird dies kein Problem sein, da sie sich oft selbst so miteinander unterhalten.
Das Hörbuch wurde von vielen verschiedenen Sprechern eingesprochen und diese waren teils auch noch recht jung. Leider hat es mich von der Aufnahme her nicht für sich gewinnen können. Die Sprecherinnen konnten alle die Unterhaltungen gut zum Hörer bringen, dennoch war es für mich eher eine Aneinanderreihung, als eine fortlaufende Geschichte. Es kam eher laienhaft bei mir an. Auch die Emotionen haben mir, außer bei der Hauptsprecherin, oft gefehlt. Es waren für mich teils sehr monotone Stimmlagen.

Dieses Hörbuch hat mich von der Aufnahme nicht begeistern können. Die Story selbst wird jungen Hörern gefallen, doch würde ich hier eher auf das Buch zurückgreifen.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Wer ist schon normal?

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily
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Die 16-jährige Lily hat ihre ADHS-Medikamente abgesetzt und so geht einiges zu Bruch. Daraus resultiert das Nachsitzen, bei dem sie auf Abelard, der an Asperger leidet, trifft. Es entsteht eine Freundschaft, ...

Die 16-jährige Lily hat ihre ADHS-Medikamente abgesetzt und so geht einiges zu Bruch. Daraus resultiert das Nachsitzen, bei dem sie auf Abelard, der an Asperger leidet, trifft. Es entsteht eine Freundschaft, die mit SMS beginnt und mit der Zeit mehr wird. Doch wie soll es zwischen den Beiden funktionieren?

Die Idee einer Beziehung mit diesen beiden Krankheiten zu beschreiben fand ich super. Die Autorin leidet selbst an ADHS und Legastenie, wie auch die Protagonistin Lily. Das hat den Vorteil, dass sie Lily so beschreibt, wie sich die Symptomatik tatsächlich zeigt. Die wirren Gedanken, die Vergesslichkeit, das Schusselige, all das, was für Lily zu ihrem Leben gehört. Wer mit ADHS schon zu tun hat, wird es hier als sehr realistisch beschrieben empfinden.
Abelard hat seine Probleme mit Menschenmengen und Berührungen und trotzdem öffnet er sich Lily gegenüber. Sein Wesen wurde etwas weniger zum Thema gemacht.
Das Buch zeigt auf, wie schwer man es hat, wenn man in dieser Gesellschaft anders ist, nicht der Norm entspricht. Schade, wenn selbst die eigene Mutter mit der Situation völlig überfordert ist und statt zu reden, eher mit vorgefertigten Lösungen ankommt. Es ist nicht immer einfach für alle, doch sollte die Botschaft hier eher sein, wie kann man es zusammen schaffen, statt wie hier mit einer OP zu kommen.
Wo mir das Buch zu Beginn noch echt gut gefallen hat, wie beispielsweise bei der Annäherung von Abelard und Lily per SMS, ging das im Buch ein bisschen verloren. Lily macht eine Entwicklung durch, findet ihren Weg, doch war für mich das Ende einfach etwas unglücklich gewählt.

Die Botschaft, dass man auch unperfekt für jemanden perfekt sein kann, war super, aber es zeigt auch, wie schwer es sein kann, von seiner Umwelt als nicht normal wahrgenommen zu werden. Die Krankheit ADHS wird hier so beschrieben, dass sich jeder gut vorstellen kann, wie es sein muss, damit zu leben. Dennoch war die zweite Hälfte für mich nicht mehr so fesselnd und das Ende nicht befriedigend.

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