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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2022

3,5 Sterne

Romy spielt sich frei
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Klappentext:

„Als süße junge Kaiserin „Sissi“ erobert Romy Schneider ein Millionenpublikum. Der große Erfolg ist jedoch nicht alles – sie möchte ihren eigenen Weg gehen, sich lösen vom Mief der deutschen ...

Klappentext:

„Als süße junge Kaiserin „Sissi“ erobert Romy Schneider ein Millionenpublikum. Der große Erfolg ist jedoch nicht alles – sie möchte ihren eigenen Weg gehen, sich lösen vom Mief der deutschen Nachkriegszeit und von der Schauspieltradition der Familie, mit der sie in Gestalt von Mutter Magda Schneider und Grossmutter Rosa Albach-Retty alltäglich konfrontiert ist. Sie stellt Fragen, verurteilt manches scharf und arbeitet sich bis zu ihrem frühen Tod an ihrer Herkunft ab.

Ihre berührende Lebensgeschichte spiegelt so auch die Geschichte der Familie und ihrer starken Frauen wider: Sie erzählt vom Ringen um Selbstbestimmung und Unabhängigkeit im Theater und Filmgeschäft, von der Vereinnahmung durch Politik und Medien, von zweifelhaften Verstrickungen und Irrwegen in turbulenter Zeit.“



Romy Schneider hat als „Sissi“ die Herzen der Zuschauer im Sturm erobert. In der Rolle war sie einfach süß und wahnsinnig hübsch. Sie hat ein perfektes Bild abgegeben aber genau diese Perfektion nagte im wahren Leben an ihrer Substanz. In diesem Buch erfahren wir den Weg, von klein auf bis hin zum Erwachsenen, von Romy Schneider genauer. Ihre Zunge ist dabei immer öfter spitz und das passt vielen Menschen, die um sie herum leben, nicht. Ich will hier gar nicht weiter vom Inhalt schreiben, denn schlussendlich wissen wir alle, dass Romy Schneider eine traurige Persönlichkeit war, die ihren richtigen Weg nie gefunden hat. Ihr Herz war gebrochen von allem und genau das hat ihr dann den Rest gegeben. Die Umsetzung dieser Geschichte hier durch Autor Günther Krenn ist gelungen. Seine Erzählung bzw. seine Worte sind stimmig und immer der Situation angepasst. Leider gibt es nur ein ganz großes Manko bei dieser Geschichte: Kenner und Verehrer Schneiders werden immer das Interview in Quiberon mit ihr und Michael Jürgs vor Augen haben. Nichts, aber auch gar nichts, konnte Romy Schneider besser zeigen als dieses Interview damals. Sie hat sich geöffnet und wieder verschlossen. Ihre Seele gezeigt und den Reporter und den Fotografen wieder aus ihrem Leben geworfen. Sie war wie eine Taglilienblüte. Diese Geschichte überschattet dieses Buch hier, obwohl natürlich auch die damalige Zeit für Frauen etc. beleuchtet wird aber es reißt es nicht heraus. Ich vergebe hier gute 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.02.2022

3,5 Sterne

PURA PASSIONE
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Klappentext:

„Dieses Buch feiert die fast vergessene puristische Alltagsküche Italiens. Mamma Luisa und Mamma Lina haben Claudio Del Principe über 100 bisher streng gehütete Rezepte anvertraut. Wenige ...

Klappentext:

„Dieses Buch feiert die fast vergessene puristische Alltagsküche Italiens. Mamma Luisa und Mamma Lina haben Claudio Del Principe über 100 bisher streng gehütete Rezepte anvertraut. Wenige erlesene Zutaten, pure Leidenschaft, Mamma-Tipps: So entstehen liebevolle Gerichte für die Familie, klassische Antipasti, unwiderstehliche Primi mit Pasta, Risotto und Polenta, schmackhafte Sughi, Secondi, Contorni und verführerische Dolci. Speisen, die das Leben prägen. Das zeigen Anekdoten aus dem Familienalltag. Mit ihrer Kochkunst haben Luisa und Lina sogar

den Grundstein für die Laufbahn ihrer Söhne gelegt. Diese haben aus ihrer Liebe für gutes italienisches Essen die erfolgreiche Bio-Marke PPura entwickelt. Wer nicht selbst kochen mag, greift guten Gewissens zu ihrer Pasta, ihren Pesti und Saucen – Italianità per tutti!“



Egal ob bei Kochbüchern oder Reiseführern stößt mir das Wort „geheim“ immer wieder auf. Warum sollte ich meine Geheimrezepte denn verraten? Und bestimmt haben Mamma Luisa und Mamma Lina hier auch nicht alles preisgegeben wie der Titel zu meinen vermag. In diesem Kochbuch lernen wir Leser die Koch-Leidenschaft zweier Familien kennen und werden in deren Familienrezepte eingeweiht. Diese sind wunderbar verständlich aufgebaut und wir finden hier von Klassikern bis hin zu selbst kreierten Speisen große Vielfalt. Das Herzblut der beiden Damen ist auf die beiden

Söhne übergeschwappt und beide haben Bio für sich entdeckt und daraus eine Marke entwickelt. „Essen hält Leib und Seele zusammen!“ ein Sprichwort welches bei mir ganz dick auf dem Teller steht, denn es stimmt. Aber ob die Rezepte hier wirklich so „geheim“ sind, wage ich zu bezweifeln.

Alles in allem ein sehr gutes Kochbuch mit vielseitigen Rezepten - 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.02.2022

3,5 Sterne

Mein Freund, der Weihnachtsbaum
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Klappentext:

„Der ausgediente Weihnachtsbaum steht am Straßenrand. Nur Brian schaut hin. Er nimmt die Tanne im Topf mit nach Hause. Der nadelige Freund darf nun neben Brian am Tisch sitzen. Brian packt ...

Klappentext:

„Der ausgediente Weihnachtsbaum steht am Straßenrand. Nur Brian schaut hin. Er nimmt die Tanne im Topf mit nach Hause. Der nadelige Freund darf nun neben Brian am Tisch sitzen. Brian packt ihn neben sich aufs Sofa und nimmt ihn mit ins Bad. Mama, Papa und die große Schwester haben wenig Freude am neuen Familienmitglied. Als Brian den Weihnachtsbaum auch noch mit ins Bett nimmt, ist Schluss: Ein Baum gehört nach draußen! Schweren Herzens trägt Brian ihn vors Haus. Doch wie staunt er am Morgen: Sein Traum vom Baum ist in Erfüllung gegangen. Schon freut er sich auf das nächste Weihnachtsfest und das Feiern mit ALLEN.“



Der kleine Brian ist einfach nur herzensgut und denkt sogar an den ausgedienten Weihnachtsbaum den er am Straßenrand gefunden hat. Das er aber dann bei ihm im Bett landet oder beim baden im Badezimmer steht, fand ich dann doch etwas befremdlich bzw. wie erklärt man das seinem Kind? Die Gefahr, das hier lieb gewonnene Dinge (die Regenwurm-Phase etc. macht jedes Kind durch…) mit ins Bett „wandern“, die dort nichts zu suchen haben, ist sehr groß - hier ist Fingerspitzengefühl gefragt! An sich hat die Geschichte rund um Brian und seinem Baum, mit dem er die ganze Familie bereits verrückt macht, einen schönen Tenor: nicht immer gleich alles wegschmeißen, gerade bei Pflanzen. Da ist Weihnachten rum und der Weihnachtsbaum fliegt hochkant raus um den man erst noch vor Tagen rumgetanzt ist und ihn andächtig bestaunt hat. Warum nicht einfach mal einen getopften kaufen (wie bei Brian) und den im Garten/ auf der Terrasse pflegen und im nächsten Jahr wieder nutzen? Eine schöne Grundidee finde ich.

Für das Buch vergebe ich 3,5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 13.12.2021

3,5 Sterne

Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
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Klappentext:

„Schweiz, 1873: Neu anfangen – das ist es, was sich die junge, aus gutem Hause stammende Sarah sehnlichst wünscht. Entschlossen nimmt sie kurzerhand eine Stelle als Hauslehrerin an, doch ...

Klappentext:

„Schweiz, 1873: Neu anfangen – das ist es, was sich die junge, aus gutem Hause stammende Sarah sehnlichst wünscht. Entschlossen nimmt sie kurzerhand eine Stelle als Hauslehrerin an, doch kaum ist sie im aufstrebenden Uhrendorf Grenchen angekommen, überschlagen sich die Ereignisse. Als ein Dienstmädchen zu Tode kommt, weckt der mysteriöse Unfall Sarahs Neugier. Dabei kommt sie Paul, dem ältesten Sohn ihres Dienstherrn, näher und lernt durch ihn die Kunst der Uhrmacherei kennen. Fasziniert von dem filigranen Handwerk, verspürt sie den brennenden Wunsch, Uhrmacherin zu werden. Doch mit ihrem Traum stellt sie sich gegen die Konventionen ihrer Zeit ...“



Gut, das Cover ist etwas arg und so typisch für die jetzige Zeit, aber Klappentext und Titel klangen vielversprechend. In der Geschichte rund um Sarah erlebt der Leser eine wahre Achterbahnfahrt - nur nicht dem Buchtitel annähernd, bezüglich der Uhrenwelt. Sarah erfährt in Grenchen einen Mord nach dem anderen und wird in gewisse Weise zur „Miss Marple von Grenchen“. Sie steckt ihre Nase in Dinge, die sie eigentlich nichts angehen bzw. nur bedingt. Wie gesagt, man denke sich den Buchtitel und den Klappentext weg, ist dieses Buch vollgepackt mit Spannung, Dramatik und ein bisschen Romantik. Ein regionaler Krimi mit viel Lokalkolorit und intensiven Beschreibungen der Autorin. Claudia Dahinden hat da ihren Fuß sehr gut drin. Sie schreibt detailliert, bildhaft, fesselnd, lockt den Leser auf falsche Fährten und überrascht zum Ende mit einem Mörder, den man nicht vermutet hätte. Dafür kann ich nur sagen: Bravo! So geht Krimi! Da ich aber vom Klappentext eingenommen war und die Branche sehr, sehr gut kenne, hatte ich gehofft hier das Ticken der Uhren und den Klang der kleinen Schraubenzieher öfter zu hören, als nur mal so am Rande. Die Geschichte rund um die Uhrmacherei wird recht stiefmütterlich behandelt. Sie kommt darin vor (am Anfang und am Ende) aber sie dominiert sie nicht. Ab dem zweiten Teil soll es mehr in diese Richtung gehen - nur muss man bis dahin erstmal kommen als Leser, was die Lust und die Hoffnung, dass das Thema doch richtig tiefgreifend angesprochen wird, noch auftaucht.

Ich hatte hier andere Erwartungen, wurde aber dennoch recht gut unterhalten. Wenn man so will, erlebt der Leser hier ein Überraschungsei. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.10.2021

3,5 Sterne

Bis zum letzten Tanz
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!3,5 Sterne!



Klappentext:

„Wien 1938: Nie mehr hungern! Das hat sich Lotte geschworen, als sie nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern in die Stadt an der Donau kommt – dem Ort der unzähligen Möglichkeiten. ...

!3,5 Sterne!



Klappentext:

„Wien 1938: Nie mehr hungern! Das hat sich Lotte geschworen, als sie nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern in die Stadt an der Donau kommt – dem Ort der unzähligen Möglichkeiten. Im Gepäck hat sie das Familienrezept für himmlischen Apfelstrudel, womit es ihr gelingt, eine Stelle im beliebten Kaffeehaus Schwarz zu bekommen. Als sie sich in Erich verliebt, scheint ihr Glück perfekt: Mit ihm lernt sie ihre neue Heimat kennen und kann das Leben endlich genießen. Doch ihre junge Liebe wird jäh zerstört, als Erich zum Kriegsdienst eingezogen wird. Und gerade als Lotte die Nachricht erhält, dass sie schwanger ist, wird Erich als vermisst gemeldet …“



Autorin Katharina Schöndorfer zeigt hier eine nach Apfelstrudel-duftende Geschichte rund um Protagonistin Lotte auf. Mitten in Zeiten der braunen Wut erleben wir Lotte, die es durch den Verlust der Eltern nicht leicht hat. Ihre Wunden sind tief und dennoch kämpft sie mit eisernem Willen. Wien soll ihre neue Heimat werden und sie kämpft und kämpft…bis es ihr gelingt und sie erhört wird. Die Anstellung im Kaffeehaus Schwarz ist der rettende Anker. Lottes Art war mir einfach durchgängig zu naiv in dieser Geschichte. Mit zwanzig Jahren ist man schon weitaus reifer als sie hier dargestellt wurde, aber ihre Kämpfernatur hat mich ein wenig angesteckt…Das da natürlich auch großer Kummer dabei eine Rolle spielt, erleben wir Leser sehr gekonnt umgesetzt und dürfen so mit Lotte recht gut mitfühlen. Es ist nicht einfach, plötzlich so allein zu sein. Aber ihre neue Nachbarin ist ja auch noch da. Neben Glück und Leid und Liebe und Verlust dürfen wir in dieser Story mal etwas tiefer in die österreichische Geschichte der damaligen Zeit eintauchen. Schöndorfer hat hier ein gewisse Feingefühl bewiesen und zeigt sehr bildhaft und intensiv die dunkelbraune Zeit….und das eben mal nicht, wie so oft, immer nur in Deutschland…Im letzten Drittel, das ist auch anderen Lesern sehr aufgefallen, werden ein paar Parts einfach zu schnell abgerasselt und es bleiben hier und da offene Stellen. So richtig rund erscheint die Geschichte um Lotte dadurch nicht mehr, wo doch gerade zu Beginn eine gewisse Bindung zu dieser Protagonistin aufgebaut wurde…schade irgendwie. Alles in allem vergebe ich 3,5 von 5 Sterne.