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Veröffentlicht am 17.10.2021

Dieser Humor ist einfach unschlagbar!

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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„Ich glaube, er hat dich gar nicht so richtig bemerkt, kleine Matilda. Also, wenn du eine Blume wärst, dann eindeutig ein Vergissmeinnicht. Die werden auf oft übersehen […]. Superniedlich, bodenständig, ...

„Ich glaube, er hat dich gar nicht so richtig bemerkt, kleine Matilda. Also, wenn du eine Blume wärst, dann eindeutig ein Vergissmeinnicht. Die werden auf oft übersehen […]. Superniedlich, bodenständig, die meiste Zeit dezent im Hintergrund […].“ (S.116)

Kerstin Giers Geschichten begleiten mich schon seit vielen Jahren. Die Edelsteintrilogie und auch die Silberreihe haben einen ganz besonderen Platz in meinem Bücherherzen, da ich durch diese vor vielen Jahren gemerkt habe, wie fesselnd und lustig zugleich Geschichten sein können. Nachdem mich Wolkenschloss nicht völlig von sich überzeugen konnte, war ich umso gespannter auf diese Geschichte (zumal sie meine Lieblingsblume im Titel trägt).

Das Cover: Eine schöne Farbauswahl, auch der Kontrast zwischen dem harten, dunklen Untergrund und den verspielten, farbenfrohen Elementen im Vordergrund ist gelungen! Das Cover sagt mir zu, auch wenn ich zugeben muss, dass es mir einen minimalen Tick zu überladen ist. Dafür ist die Aufmachung im Buch ein wahr gewordener Traum. Das Vorsatzpapier ist wunderschön und auch die kleinen Kapitelillustrationen verzieren die Geschichte gekonnt.

Die Handlung: Matildas und Quinns Familien können sich nicht besonders gut leiden – man könnte sogar so weit gehen und sagen, dass sie beinahe verfeindet sind. Folglich haben die beiden nicht viel miteinander zu tun (auch wenn Matilda sich schon lange in Quinn verguckt hat), bis Quinn eines Abends von seltsamen Wesen schwer verletzt wird und die beiden eher zufällig aneinandergeraten. Plötzlich sind reimende Statuen ihr kleinstes Problem…

Meine Meinung: Ich habe ein wenig gebraucht, um in diese Geschichte vollständig einzutauchen. Doch Kerstin Giers Humor und ihre liebenswerten Figuren haben mir den holprigen Einstieg erleichtert. Es ist ein absolutes Wohlfühlbuch, welches sich nach und nach entfaltet. Auch wenn dieser Band wie eine spannende Einleitung wirkt, so ist es in meinen Augen genau das: Ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird – denn die Geschichte geht nach diesem Band erst richtig los! Hier ein kleiner Einblick in meine Lieblingszitate und Kerstin Giers genialen Humor:

„Ich wusste nur noch, dass der Name wie ein Ikea-Regal klang und dass es nicht Billy war.“ (S.126)

„Genau wie Februar, da suche ich nun schon den halben Tag nach einem passenden Reim. So ein Wort kann sich doch nur ein Sadist ausgedacht haben, ein wahrer Dichterfeind.“ (S.309)

„Unser Plan hatte so verdammt viele Schwachstellen, dass er den Namen eigentlich gar nicht verdient hatte.“ (S.367)

Die Charaktere: Matilda war mir von Anfang an sympathisch. Ihre Familie macht es ihr nicht gerade einfach – trotzdem ist aus ihr ein so toller und schlagfertiger Mensch geworden! Mit Quinn hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten, doch nach und nach wurde er mir immer sympathischer. Zwar fand ich, dass die Liebesgeschichte in diesem Buch etwas zu schnell entwickelte, die gemeinsamen Momente zwischen den Liebenden waren dafür niedlich. Am meisten gefallen haben mir jedoch Matildas beste Freundin, Julie, die Zwergdrachen, die Ohrenwichteligel und natürlich Baximilian. So viele skurrile und liebenswerte Figuren, die der Geschichte so viel Licht geschenkt haben. Auch habe ich mich sehr in den Blumenladen verliebt und mir teilweise gewünscht, genau diesen um die Ecke zu haben.

Fazit: Für mich ein sehr unterhaltsames Abenteuer, welches durch außergewöhnliche Figuren und einer vielversprechenden Welt besticht. Ich freue mich auf die Fortsetzungen und vergebe hier 4/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Wenn Gegensätze zu Größerem verleiten

Alte Sorten
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„Im Grunde war es egal, wohin sie ging. Es ging ja nicht darum, irgendwohin zu kommen. Es ging darum, von allem wegzugehen.“ (S.19)

Um dieses Buch bin ich lange herumgeschlichen. Als ich es dann endlich ...

„Im Grunde war es egal, wohin sie ging. Es ging ja nicht darum, irgendwohin zu kommen. Es ging darum, von allem wegzugehen.“ (S.19)

Um dieses Buch bin ich lange herumgeschlichen. Als ich es dann endlich in meinem Bücherregal stehen hatte, hob ich mir diese Geschichte auf, denn ich vermutete bereits, dass sie mir gefallen würde. Womit ich zum Glück auch richtig lag! Ewald Arenz erzählt die Geschichte von Sally und Liss auf eine so einfühlsame und bildliche Art und Weise, dass ich diese Geschichte zu keiner Zeit aus der Hand legen wollte.

Das Cover: Schlicht, dafür sehr ausdrucksstark und passend zur Geschichte gewählt. Besonders gefällt mir der weiße Rand um das eigentliche Motiv, es wirkt beinahe wie ein eingerahmtes Bild, was mir sehr zusagt!

Die Handlung: Sally, eine wütende Schülerin kurz vor dem Abitur und Liss, eine reservierte Frau, die allein auf einem großen Hof lebt. Als die beiden aufeinandertreffen könnten die Unterschiede nicht größer sein, gleichzeitig scheint Liss die Einzige zu sein, die Sally und ihren Hass zu verstehen und damit umzugehen weiß. Liss erlaubt ihr eine Nacht auf dem Hof zu übernachten, aus welcher jedoch mehr werden. Sally packt schon bald dort mit an, wo Liss sie auf dem Hof gebrauchen kann, und nach und nach öffnen sich die beiden und erfahren, welchen Schmerz sie jeweils bereits erfahren mussten.

„Sie lächelte bitter. Wenn man oft eingesperrt ist, fängt man an, in Schlüsseln zu denken.“ (S.121)

Meine Meinung: Diese ruhige Melancholie mit einem ansteckenden Gefühl von purer Freiheit hat in meinen Augen eine sehr gelungene Kombination ergeben. Sallys und Liss Geschichte wird in ruhigen Sätzen und Bildern erzählt – manchen wird sie wahrscheinlich etwas zu gebremst erzählt sein – ich fand das Tempo hingegen genau richtig. Die Entwicklung und das langsame Herantasten, hat wirklich zum Mitfühlen verleitet und mich die Geschichte genießen lassen. Die Worte, die Ewald Arenz wählt, um bestimmte Schauplätze zu beschreiben, waren voller Fingerspitzengefühl und haben mir wunderschöne Orte in meinen Vorstellungen nähergebracht. Dafür fand ich das Ende jedoch etwas zu übereilt, ebenso wirkte der Wendepunkt in der Geschichte zu konstruiert und plötzlich. Mir ist bewusst, dass es einen Höhepunkt geben muss, jedoch war dieser etwas übereilt und hat mich doch etwas überrumpelt. Leider ist mir zusätzlich eine Szene im Laufe des Buches negativ aufgestoßen (S.165, Taschenbuchausgabe). In folgender Szene vergleicht Sally sie und Liss mit Jim Knopf und Lukas – erwähnt jedoch, dass sie nicht schwarz sei und dieser Vergleich daher nicht funktionieren würde. Sally ist eine weiße Frau; Liss schmiert ihr als Antwort Ruß ins Gesicht. Letzteres hat mich doch sehr an Blackfacing erinnert und fand ich sehr unglücklich. Die Geschichte wird so einfühlsam erzählt, weshalb ich mich wundere, dass hier ein so diskriminierendes Element eingewoben wurde.

Die Charaktere: Sally und Liss sind anfangs so gegensätzliche Frauen, bei welchen jedoch mit der Zeit immer mehr Gemeinsamkeiten auftauchen. Sallys Wortwahl hat mich am Anfang etwas überrumpelt, doch gleichzeitig brachte sie ihre Gefühlswelt den Lesenden somit näher. Liss war für mich hingegen das größere Geheimnis. Ihre Hintergrundgeschichte zu erfahren war erstaunlich fesselnd gestaltet und hat am Ende für den ein oder anderen Spannungsmoment gesorgt. Beide haben mich mit ihren Ecken und Kanten überzeugen können!

Fazit: Diese Geschichte konnte mich mit ihrer Ruhe einnehmen und hat mir schöne Lesestunden beschert. Ein Roman, welcher noch lange nachhallen wird. Hätte man dem Ende noch ein wenig mehr Ruhe gegönnt, den Wendepunkt passender eingesetzt und die oben genannte problematische Szene ausgelassen, dann hätte ich nichts auszusetzen gehabt. Von mir gibt es 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung. „Der große Sommer“ steht schon bereit in meinem Regal.

„Als Liss mit dem alten offenen Traktor langsam hügelan fuhr, sah diese aus wie Wasser, das flüssiger war als normales Wasser; leichter und beweglicher. Sommerwasser. Man konnte es nur mit den Augen trinken.“ (S.5)

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Wie soll man dieses Buch am besten in Worte fassen?

Normale Menschen
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Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

"Life ist the thing you bring with you inside your own head.“ (S. 201)

Sally Rooney war überall. Sie wurde gelobt; insbesondere ihre Art und Weise ...

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

"Life ist the thing you bring with you inside your own head.“ (S. 201)

Sally Rooney war überall. Sie wurde gelobt; insbesondere ihre Art und Weise alltägliche Situationen zu beschreiben. Letzteres kann ich nur bestätigen. Jedes Mal aufs Neue war ich erstaunt, wie greifbar Sally Rooney Gespräche und Situationen in Worte verpacken konnte. Es war beinahe als wäre ich direkt im Raum anwesend und würde alles aus nächster Nähe miterleben. Dieses Buch ist etwas Besonderes und dabei eines der ruhigeren Töne.

Das Cover: Auf dem englischen Cover ist eine flache Konservendose auf einem orangenen Untergrund abgebildet, in welcher eine Frau und ein Mann eng umschlungen liegen. Mir ist das Motiv jedoch erst bei genauerem Hinsehen richtig deutlich geworden und ich musste sogleich über dessen Bedeutung nachdenken. Das ausgewählte Motiv ist durchaus spannend!

Die Handlung: Connell und Marianne kennen sich bereits aus der Schule. Beide von Grund auf verschieden – Connell sehr beliebt, während Marianne keinen Anschluss findet. Nur Connell scheint Zeit mit ihr verbringen zu wollen, jedoch im Geheimen, bis sie eines Tages getrennte Wege gehen. Jahre später treffen sie sich wieder – diesmal mit vertauschten Rollen: Marianne die Beliebte, und Connell, der sich eher als Außenseiter sieht. Beide nähern sich wieder an, doch das Leben fällt manchmal mit der Tür ins Haus…

Meine Meinung: Diese Geschichte hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Sie hat sich in meine Gedanken tätowiert und wird dort wohl noch eine Weile bleiben. Aufgrund des recht allgemeinen Klappentextes konnte ich mir nicht allzu viel unter der Geschichte vorstellen, umso überraschter war ich, welche ernsten Untertöne "Normal People“ anschlagen würde. Es war teilweise nicht leicht zu lesen. Umso mehr konnte es mich an vielen Stellen berühren. Während des Lesens habe ich mich immer wieder gewundert, was mich denn nun an dem Buch so sehr packte. War es die Handlung, obwohl man eigentlich „nur“ zwei Menschen durch ihren Alltag begleitet? Letzteres stimmt, doch Sally Rooney schafft es mit ihren Worten, dass man einfach wissen muss, wie es mit Connell und Marianne weitergeht. Auch wenn ich an einigen Stellen nicht völlig Zugang zur Geschichte finden konnte, so konnte sie mich trotzdem überzeugen. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass sie nicht für jede/n etwas ist, da sie so besonders und eigen ist.

Die Charaktere: Für mich das, was sich am schwierigsten beschreiben lässt. Wann immer ich das Gefühl hatte, dass ich sie durchschaut hätte, machten sie mir einen Strich durch die Rechnung. Marianne musste in ihrem Leben bereits viel durchmachen. Ihr Selbsthass frisst sie auf und sie scheint sich immer mit den falschen Menschen einzulassen. Zu ihr einen Zugang zu finden war sehr, sehr schwierig. Trotzdem konnte sie mich auf irgendeine Art und Weise überzeugen, nur lässt sich das nicht ganz in Worte fassen. Connell war deutlich greifbarer. Ihn mochte ich ausgesprochen gerne, auch wenn es etwas länger gedauert hat. Ich vermute jedoch, dass es nicht unbedingt die Absicht der Autorin war die sympathischsten Charaktere zu erschaffen, sondern zwei Menschen, die ihre eckigsten Kanten haben und so auch im Bekanntenkreis bestehen könnten.

Fazit: Ein eindrucksvolles Buch, welches ich immer noch nicht recht verarbeitet habe. Es war berührend, unfassbar authentisch geschrieben und etwas anders. Ich kann durchaus verstehen, warum es so beliebt ist, und werde in Zukunft noch weitere Bücher von der Autorin lesen. Von mir gibt es hier 4/5, da mir trotzdem die Nähe zu den Charakteren gefehlt hatte und ich nicht an allen Stellen völlig eintauchen konnte.

"All of life is an artistic technique.“ (S. 198)

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Die Ereignisse spitzen sich gewaltig zu!

Die Krone der Dunkelheit
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„Schließe deine Augen, finde den Weg.

​Hinab in die Höhle, wo dein Herz schlägt.

​Tief, tief im Dunkel von Wurzeln durchwebt.

​Ist es gefangen..." (Auszug eines Liedes, S.55)

Viel zu lange stand die ...

„Schließe deine Augen, finde den Weg.

​Hinab in die Höhle, wo dein Herz schlägt.

​Tief, tief im Dunkel von Wurzeln durchwebt.

​Ist es gefangen..."
(Auszug eines Liedes, S.55)

Viel zu lange stand die Fortsetzung nun in meinem Schrank. Beinahe zwei Jahre sind vergangen, seit ich den ersten Band gelesen hatte - dabei gefiel mir der Auftakt sehr gut. Gleichzeitig muss ich nun nicht mehr allzu lange auf das Finale warten, denn nach diesem Ende sollte man dringend den nächsten Band in erreichbarer Nähe haben!

Das Cover: Dieses ähnelt dem ersten sehr, nur dominieren hier goldene Elemente. Das Konstrukt und besonders die Umsetzung des Titels sagen mir sehr zu, nur muss ich sagen, dass es mir ein wenig zu golden ist. Es würde etwas dynamischer und stimmiger wirken, wenn der Schlüssel eine andere Farbe hätte und somit einen Kontrast erzeugt hätte. Aber das ist nur eine Anmerkung am Rand.

Die Handlung: Freya konnte zwar das Geheimnis um ihren Bruder lüften, doch musste sie ihn schon innerhalb kürzester Zeit wieder verlassen und nach Thobria zurückkehren, um ihrer Rolle als zukünftige Königin gerecht zu werden. Eingesperrt im Palast mit allem, was man sich wünschen könnte, seht sich Freya nach Unabhängigkeit, ihrer Magie und dem unsterblichen Wächter Larkin. Letzterer ist immer noch auf der Flucht vor den Wachen des Königs. Zur selben Zeit steht Kheeran unter enormen Druck: Als König wird er nicht geachtet und nach dem gescheiterten Attentat werden die Stimmen gegen ihn immer lauter. Ceylan sitzt währenddessen unschuldig im Verlies des Fae-Palastes, während Leigh versucht den wahren Mörder der Königin zum Sprechen zu bringen - doch dieser befindet sich genau in der Zelle gegenüber von Ceylan und schweigt beharrlich...

Meine Meinung: Auch wenn der erste Band schon eine Weile zurückliegt, so konnte ich mich noch an erstaunlich viel erinnern. Der Einstieg fiel mir demnach sehr leicht und ich konnte es ab Seite 1 nicht aus der Hand legen. Beinahe hatte es sich wie das Schauen einer packenden Serie angefühlt, bei welcher man nach jeder Folge auf „Weiter" drückt, um die Nächste zu schauen. Nur erging es mir hier so bei den Kapiteln. Wollte ich Pausen einlegen, so konnte ich mich erst fünf Kapitel später losreißen als geplant. Dann kam das letzte Drittel und für mich zeichneten sich doch die deutlich spannenderen Erzählstränge heraus. Freyas Entwicklung hat mir gut gefallen, nur empfand ich andere Perspektiven diesmal deutlich interessanter. Besonders bei Larkins Perspektive habe ich Längen verspürt. Zum Glück wurden alle Kapitel recht kurzgehalten und immer abwechselnd erzählt, sodass die Dynamik nicht arg ausgebremst wurde.

Die Charaktere: Hier wird es einige Überraschungen geben! Leigh mochte ich im ersten Band bereits sehr gerne, doch hier entwickelte er sich, neben Ceylan, zu meinem Lieblingscharakter! Auch von Weylin bekam man mehr Facetten aufgezeigt und ich bin gespannt, wie es mit ihm weitergehen wird. Elroy ist immer noch sehr undurchschaubar und ich muss zugeben, dass ich nun deutlich weniger mit ihm sympathisiere, gerade in Bezug auf seine letzte Äußerung über Freya. Larkin war für mich leider sehr blass in diesem Band und von seinem Charakter blickte nicht viel durch. Ich hatte während des Lesens überlegt, warum mir die Charaktere im ersten Band ein wenig mehr zusagten und ich vermute, dass es daran liegen könnte, dass die Charaktere in diesem Band viel allein unterwegs sind. Wo die meisten von ihnen im Auftakt in Gruppen oder mit Begleitung unterwegs waren, so waren sie hier Einzelgänger und Einzelgängerinnen. Das büßte an manchen Stellen etwas Dynamik ein, gleichzeitig lernte man auch neue Facetten von ihnen kennen.

Fazit: Mich konnte auch dieser Band sehr gut unterhalten, nur mit kleinen Abstrichen. Insgesamt gefiel mir der erste Band minimal besser, aber nur so wenig, dass ich weder einen - noch einen halben Stern abziehen würde. Daher vergebe ich hier wieder 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Ein gelungener Auftakt, der eine vielversprechende Reihe einleitet!

Die Krone der Dunkelheit
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„Aber in der Stadt der Unseelie musste er nicht zum Schatten werden, sondern sich in Licht verwandeln.“ (S. 423)

Laura Kneidls Bücher begleiten mich schon seit vielen Jahren, alles fing damals bei Light ...

„Aber in der Stadt der Unseelie musste er nicht zum Schatten werden, sondern sich in Licht verwandeln.“ (S. 423)

Laura Kneidls Bücher begleiten mich schon seit vielen Jahren, alles fing damals bei Light & Darkness an und seither konnten mich ihre Geschichten immer wieder auf Neue einnehmen und in andere Welten entführen. Besonders gespannt war ich demnach auf ihr erstes High-Fantasy-Projekt und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.
Das Cover: Simpel, aber sehr ansprechend. Besonders der Titel wurde gekonnt mit dem Motiv verwoben und macht es zu einem Hingucker. Trotzdem fehlt mir irgendeine warme Komponente, die noch einen kleinen Kontrast geschaffen hätte.

Die Handlung: Prinzessin Freya besitzt magische Kräfte - nur ist Magie in Thobria verboten, weshalb sie diese nur heimlich ausüben kann. Doch dies ist nicht ihr einziges Problem: Ihr Bruder ist verschwunden und das bereits seit Jahren. Als ihr endlich ein Suchzauber den Aufenthaltsort verrät, macht sie sich gemeinsam mit Larkin, dem unsterblichen Wächter, auf, um ihren Bruder zu finden. Doch die Reise verspricht viele Gefahren, denn in Melidiran, wo sich ihr Bruder befinden soll, leben magische Wesen. Parallel kämpft die rebellische Ceylan darum, bei den Wächtern aufgenommen zu werden. Diese bewachen die Grenze zwischen Thobria und Melidiran. Ceylan sinnt auf Rache, da Kreaturen aus Melidiran einst ihr gesamtes Dorf auslöschten und nun sieht sie ihre Chance gekommen.

Meine Meinung: Diese Geschichte konnte mich wirklich gut unterhalten. Trotz der vielen Perspektiven wurde man nicht verwirrt, da jeder einzelne Erzählstrang so individuell erzählt wurde, dass man nicht durcheinanderkam. Auch sollte man sich nicht von der relativ hohen Seitenanzahl abschrecken lassen, da diese Geschichte wirklich so einnehmend und spannend erzählt wird, dass man das Buch am liebsten nicht zur Seite legen möchte. Ich habe wenig anzumerken außer, dass ich mir teilweise ein Alleinstellungsmerkmal gewünscht hätte. Das Fantasy-Genre lässt sich nicht mehr neu erfinden, doch wurde ich beim Weltenaufbau und bei den Wesen nicht mehr allzu sehr überrascht. Mir fehlte noch das gewisse Etwas, das ich nicht ganz fassen konnte. Nichtsdestotrotz merkt man der Geschichte an, wie viel Mühe und Arbeit in ihr steckt, da die verschiedenen Erzählstränge sehr logisch und verständlich miteinander verknüpft wurden.

Die Charaktere: Ceylan ist meine Heldin! Sie ist stur und rebellisch, schlägt dabei auch manchmal über die Stränge, aber gerade das macht sie so authentisch! Ich habe immer am liebsten aus ihrer Perspektive gelesen. Auch Freya und Larkin habe ich gerne auf ihre Mission begleitet, auch wenn ich zugeben muss, dass ich zu Larkin noch keinen Draht aufbauen konnte. Aus Kheeran wurde ich bisher auch noch nicht allzu schlau, jedoch erhoffe ich mir da in der Fortsetzung ein eindeutigeres Bild. Auch Weylin verspricht auf alle Fälle noch eine interessante Entwicklung. Elroy und Leigh konnten mich ebenfalls begeistern! Besonders bei Ersteren bin ich gespannt, inwiefern sich seine Handlung fortsetzen wird.

Fazit: Ein wirklich gelungener Auftakt, bei welchem ich mitgefiebert habe und von facettenreichen Charakteren umgeben war. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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