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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2018

Sperriger Erstling von Mankell

Der Sprengmeister
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Sommerstock - Winterstock - Elly -Elvira -
Ich habe dieselben Spiele gespielt wie alle anderen!

Mankells „Erstlings Werk“ Der Sprengmeister

Mankell erzählt hier die Geschichte des Sprengmeisters ...


Sommerstock - Winterstock - Elly -Elvira -
Ich habe dieselben Spiele gespielt wie alle anderen!

Mankells „Erstlings Werk“ Der Sprengmeister

Mankell erzählt hier die Geschichte des Sprengmeisters Oskar Johansson der durch eine Fehlzündung sehr schwer verletzt wird, für tot erklärt wird, aber nach seiner Genesung trotzdem in seinem Beruf zurückkehrt.

Er beschreibt in diesem Buch das mühevolle und politische Leben von Oskar und seiner Frau Elvira im Schweden der 20 ger Jahre in chronologisch nicht geordneten Fragmenten und in verschiedensten Schreibstilen.

Genau aus diesem Grund ist dieses Buch war für mich dieses Buch sehr schwer zu lesen . Die Geschichte wird in -für mich - teilweise wirren, abgehackten Sätzen und zweideutigen, angedeuteten Geschichten erzählt, zu denen ich keinen direkten Zugang gefunden habe.
Es gibt aber auch sehr berührende und flüssig geschriebene Passagen im Buch, dann wieder nur Satzfragmente und einzelne Wörter die für mich ohne Sinn waren.

Am besten gefallen hat mir der Abschnitt mit Oskar´s Kauf des Plakates auf der die Unterdrückungspyramide dargestellt ist und wie sich die Eheleute darüber unterhalten haben.

Mein Fazit:
Das Buch erzählt die berührende und politische Geschichte eines schwerbehinderten Mannes aus den Anfängen der schwedischen Industriegesellschaft des frühen 20 Jahrhunderts.

Für Mankell Fans sicher ein Muss; jedoch ist dieses Büchlein nicht als Sommerlektüre geeignet.

Veröffentlicht am 29.06.2022

beklemmend , verwirrend

Das U-Boot
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Zum Buch
Die israelische Marinesoldatin Leah ist mit dem U-Boot auf Patrouille, als plötzlich alle Messinstrumente verrücktspielen. Gewaltiger Unterwasserlärm schreckt die U-Boot-Besatzung auf. Bald ...


Zum Buch
Die israelische Marinesoldatin Leah ist mit dem U-Boot auf Patrouille, als plötzlich alle Messinstrumente verrücktspielen. Gewaltiger Unterwasserlärm schreckt die U-Boot-Besatzung auf. Bald steht fest: Auf der Erde hat ein verheerendes Ereignis biblischen Ausmaßes stattgefunden. Über Wasser ist alles zerstört; Häfen können nicht angefahren werden. Niemand an Land scheint überlebt zu haben. Wie sieht die Zukunft der Menschen an Bord aus?

Das Hardcover des 405 Seiten starken Buches aus dem Benevento Verlag zeigt ein auftauchendes U-Boot in voller Fahrt. Der Buchschnitt ist Besonders und schön. In schwarz gehalten mit aufgedrucktem weißem U-Boot Schriftzug.
Die 3 teilige Story ist in kurze nummerierte Kapitel unterteilt.
Der 1. Teil längste Hauptteil und erzählt abwechselnd die Geschichten der beiden Hauptakteure Leah und Tarik.
Den Part der U-Boot Leah hat der Autor in der Ich Form und den Part von Tarik in einer neutralen Erzählform angelegt.
Das Buch beginnt mit einem Prolog in Briefform oder Tagebuchform aus der Zukunft und ist an die Tochter der Hauptakteurin Leah gerichtet.
Danach wird in abwechselnden Passagen das Leben und die Ausbildung der Israelitin Leah zur wachhabenden Ersten Ingenieurin eines rein von Frauen geführten U-Bootes ( mit männlichem Kapitän ) und von dem im Gaza Streifen lebenden Araber Tarik der mit seinem Sohn und seiner besonderen Tochter für die Hamas Tunnel bauen muss, erzählt.
Gut gefallen haben mir die vom Autor sehr gut recherchierten und ausführlichen technischen Erklärungen zu modernen U-Booten , interessant fand ich auch die detaillierte Beschreibung der Planung und Ausführung des Tunnelbaus.
Die „Katastrophe“ wird meiner Meinung sehr „unaufgeregt“ und langsam beschrieben. Sie rollt eher in langsamen, immer höher steigenden beklemmenden Beschreibungen auf den Leser zu. Ich rätsle aber immer noch was genau für eine Katastrophe diese Endzeit ausgelöst hat.
Ab Kapitel 30 fügt sich die Geschichte mit dem Vorgängerbuch der Tunnel.
Der Autor versteht es hier perfekt seine 2 Bücher zu einem zu verbinden. Ich habe das Buch über den Gotthardtunnel nicht gelesen und denke auch , dass es nicht notwendig ist um der Handlung zu folgen.
Teil 2 ist nur ein Kapitel und erzählt Leah s Leben einige Jahre nach der Katastrophe.
Dystopisch und verwirrend ist der letzte und dritte Teil des Buches mit 6 Kapiteln. Hier zeichnet Leister (mit erhobenem Zeigefinger) viele 10 tausend Jahre später eine beklemmende und schreckliche Zukunft.

Das Fazit oder der Kern dieses 3 Teils erschließt sich mir nicht. Zu diesem Teil sollte sich Jeder selbst eine Meinung bilden. Mir persönlich hat dieser Abschluss des Buches nicht gefallen und ich fand diesen auch nicht mehr notwendig. Dem Autor war dieses düstere beklemmende Zukunfsszenario vermutlich aber äußerst wichtig.

Mein Fazit : Durch den Klappentext hatte ich mir sehr viel von diesem Endzeitthriller erhofft, jedoch wurde ich vor allem wegen der letzten Kapitel und den auch im Schweizer Part beschriebenen Personen enttäuscht . Deshalb vergebe ich nur 3 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 12.10.2021

Viel Luft nach oben für die bayrische. Miss Marple

Der halbe Russ
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In München steht ein Hofbräuhaus, davor liegt ein Mann, der schaut betrunken aus … Ist er aber nicht, wie eine resolute Passantin feststellt, als sie die vermeintliche Alkohol-Leiche freundlich anstupst: ...


In München steht ein Hofbräuhaus, davor liegt ein Mann, der schaut betrunken aus … Ist er aber nicht, wie eine resolute Passantin feststellt, als sie die vermeintliche Alkohol-Leiche freundlich anstupst: Der Straßenmusiker Oleg Wodka ist ganz und gar tot, und auf natürliche Weise ist er nicht gestorben.
Weil Olegs Straßenmusiker-Kollegen der Polizei gegenüber äußerst maulfaul sind, hat der junge Kripo-Beamte Sepp Leutner schließlich eine geniale Idee: Seine gute Bekannte Daisy Dollinger – Sekretärin der Münchner Staatsanwaltschaft und weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen –, spielt Akkordeon, und ein Dirndl besitzt sie auch. Ehe sie sich's versieht, befindet sich Daisy nebst Dackel Wastl als Straßenmusikerin auf ihrem ersten Undercover-Einsatz

Meine Meinung:

Ich mag normalerweise bayrische Krimis sehr gerne, aber leider hat es bei diesem Buch ganz und gar nicht gefunkt .
Nach mehrmaligem weglegen, sacken lassen und nochmals in die Hand nehmen habe ich das Buch mehr oder weniger schnell und quer fertiggelesen.
Das Cover finde ich sehr gelungen und passt auch zur Geschichte.
Der Schreibstil ist mir zu abgehackt und wirr. Die Story begann eigentlich ganz gut, flachte aber dann sehr ab und auch die Auflösung des Falles hat mich nicht überzeugt.
Die Protagonisten waren jedoch gut beschrieben allen voran die wirre Familie von Daisy Dollinger. Gut gefallen haben mir auch die beschrieben Orte in Minga und die Einblicke in die Straßenmusikerszene.
Leider hat mich ausgerechnet die charmante „Miss Marple“ Daisy nicht als Hauptfigur überzeugt.

Mein Fazit :
Für ein Debüt ganz passabel mit sehr viel Luft nach oben bei Teil 2 .
Deshalb nur 3 Sterne von mir

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Interessante Biografie von Pumping Sophie

Come back stronger
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Zum Buch : Sophia Thiel hat erreicht, wovon viele träumen: die (vermeintlich) perfekte Karriere in den sozialen Netzwerken. Mit ihrer Transformation vom pummeligen Teenager zur toughen Bodybuilderin wurde ...


Zum Buch : Sophia Thiel hat erreicht, wovon viele träumen: die (vermeintlich) perfekte Karriere in den sozialen Netzwerken. Mit ihrer Transformation vom pummeligen Teenager zur toughen Bodybuilderin wurde sie deutschlandweit bekannt und erfolgreich. Was niemand wusste: Innerlich litt Sophia unter ihrem eigenen Erfolg und dem Druck, ständig perfekt wirken zu müssen. Durch eine immer restriktivere Diät und extremes Training wurde aus einem anfänglich gesunden und ausgewogenen Lebensstil eine handfeste Essstörung.
In diesem Buch erzählt Sophia erstmals so offen und schonungslos wie nie von den Schattenseiten ihrer Bekanntheit, von der Verantwortung, eine eigene Marke zu führen, von ihrem exzessiven Fitness-Lifestyle, privaten Dramen und unkontrollierbaren Essanfällen. Aber vor allem davon, wie sie letztlich lernen konnte, sich selbst zu akzeptieren, zu ihren Schwächen zu stehen und wieder glücklich zu sein.
Zudem gibt Sophia gemeinsam mit Experten aus Medizin und Psychologie viele hilfreiche Tipps, wie jeder persönliche Krisen und Selbstzweifel überwinden und sogar stärker daraus hervorgehen kann.

Meine Meinung:
Das Buchcover war aussen wirklich toll aufgemacht mit einem sehr schönen Photo von Sophia.
Doch bereits beim ersten durchblättern und querlesen kam die Ernüchterung. Die Schrift ist SEHR klein und dünn gedruckt. Die „Expertenmeinungen“ sind in einer farblich noch schlechteren Farbe gehalten. Kurz gesagt : Die Lesbarkeit des Buches ist durchaus schwierig und hat meinen Lesefluss extrem gehemmt.

Geschrieben wurde das Buch im lockeren Sprachstil von Sophia. Leider, muss ich teilweise sagen wiederholt sich sehr viel in dem Buch.
Pumping Sophie lässt hier sprichwörtlich die „Hosen runter“ auch wenn es für mich einige offene Fragen gibt.
Schonungslos erzählst sie in ihrem eigenen Sprachstil von Ihrem Werdegang vom Rosenheimer Pummelchen zur Einzelgängerin und stahlharten nach Pläne lebenden „Maschine“ Pumping Sophia.
Dank ihres Mitschülers, später dann Mitgeschäftsinhaber und (EX) Lebensgefährte Charly kommt sie zu Ihrem geliebten Krafttraining. Leider erfahren wir den Grund ihrer Trennung nicht und weshalb er sich dann später wieder bei ihr meldete.

Ihre Geschichte ist ehrlich und sie gibt uns viele Seiten lang Einblicke in die ( krasse ) Welt und in die Köpfe der Wettkampf Bodybuilder Athleten.
Ein Teufelskreis beginnt, als Sophia wegen der vielen Termine nicht mehr zur Ruhe kommt.

Sehr oft kommt im Buch das Wort „Scham“ vor und immer wieder will sie sich „transformieren“ .
Erschreckend fand ich auch wie Sophia ihren Körper geißelte, auch schreibt sie nur über ihre Fressattacken. Sie bezeichnet ihre Krankheit aber im Buch als bulimia nervosa. Über die gewichtsreduzierenden Verhaltensweisen ( herbeigeführtes Erbrechen ) berichtet sie nicht, bzw ich hab sie aufgrund der wirklich kleinen Schrift überlesen.

Meiner Meinung kommt im Buch ihr Management, Charly, Ercan und auch ihre Mutter nicht ganz zu gut weg.

Die eingeworfenen Abschnitte mit den verschiedenen „Fachleute“ sind kurz und durch den kleinen Druck auch schwer zu lesen.

Ich denke Sophia ist auf dem richtigen Weg, bin mir aber durch ihre jetzige Präsenz auf Social media nicht ganz sicher ob sie es tatsächlich so schnell und in dieser Form schaffen wird. Ich wünsche es ihr aber von Herzen !

Mein Fazit : Ein nettes Büchlein für alle die Sophia Thiel kennen und wissen wollen was der Grund für ihre Auszeit war.

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Veröffentlicht am 07.11.2019

dahinschmelzender Islandkrimi

Verborgen im Gletscher
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In den Tiefen des Langjökull-Gletschers wird von einer Deutschen Reisegruppe die Leiche des seit Jahrzehnten vermissten Geschäftsmanns Sigurvin entdeckt.
Damals wurde die Suche nach dem Vermissten unter ...

In den Tiefen des Langjökull-Gletschers wird von einer Deutschen Reisegruppe die Leiche des seit Jahrzehnten vermissten Geschäftsmanns Sigurvin entdeckt.
Damals wurde die Suche nach dem Vermissten unter dem jetzt pensionierten Kommissar Konráð eingestellt. Zwar war ein Kollege des Mannes des Mordes verdächtigt worden, aber die Beweise fehlten und der Hauptverdächtige beteuert bis heute seine Unschuld. Der Fund von Sigurvins gut erhaltener Leiche lässt Konráð auf eigene Faust ermitteln und reisst damit alte Wunden wieder auf.

Meine Meinung :
Das Buchcover ist durch die Abbildung eines Häuschens in/an einem Gletscher sehr atmosphärisch gestaltet, hat aber keinen Bezug zur Geschichte.

Der Cold Case um den verschwundenen und dreißig Jahre später im Gletscher gut erhaltenen - wie sich herausstellt ermordeten - Geschäftsmannes Sigurvin ist ein gemächlicher, dahinplätschernder sich in unzähligen Nebengeschichten zerteilender Island Roman.

Mit dem Haupt Protagonisten Konráð und auch mit der Reykjaviker Polizei um Marta und Léo konnte ich keine Sympathie aufbauen.

Der seit kurzem verwitwete Konráð ermittelt als Pensionist auch noch in einem anderen Fall, taucht in die Vergangenheit um seinen Vater ein, deckt nachlässige Ermittlungsarbeit in der Vergangenheit auf und wir erfahren viel über seine eigene Vergangenheit und seine glückliche Ehe.

Durch die langatmige Erzählweise und durch die (für mich teilweise unwichtigen) Nebengeschichten wurde mir das Lesevergnügen verdorben.
Auch das unvermutete verwirrende Ende hat mich unsicher bezüglich Konráð´s Charakter zurückgelassen.

Mein Fazit:
Dieser Roman ist für eingefleischte Indriðason Leser sicher ein toller Roman, für mich als Erstleserin dieses Autors war es vermutlich der falsche Einstieg.
Daher nur 3 von 5 Sternen von mir.

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