Profilbild von hapedah

hapedah

Lesejury Star
offline

hapedah ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hapedah über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2021

Anrührender Familienroman

Unter einem anderen Himmel
0

Frisch verwitwet erfährt Stella, dass ihr Ehemann Roland die gemeinsamen Ersparnisse komplett aufgebraucht hat, um ein Haus in Haffkrug zu kaufen. Mit ihrer Tochter Nele fährt sie in den idyllischen Ostseeort, ...

Frisch verwitwet erfährt Stella, dass ihr Ehemann Roland die gemeinsamen Ersparnisse komplett aufgebraucht hat, um ein Haus in Haffkrug zu kaufen. Mit ihrer Tochter Nele fährt sie in den idyllischen Ostseeort, doch zu ihrem Erstaunen und auch Ärger hat die Vorbesitzerin ein lebenslanges Wohnrecht und informiert Stella über Rolands Plan, dass die Familie gemeinsam mit der alten Dame hier wohnen soll. Auch beruflich läuft es nicht ideal für die junge Witwe, seit Monaten wartet sie auf ein Manuskript, das sie freiberuflich übersetzten wird, für diesen großen Auftrag hatte sie alle anderen Angebote abgelehnt, doch der britische Autor zögert, seinen Roman fertig zu stellen. Als er Stella überraschend nach Prag bestellt, reist sie spontan zu ihm und begibt sich gemeinsam mit John auf die Suche nach Spuren der Vergangenheit, ohne zu ahnen, was seine Hauptfigur mit ihrer eigenen Familiengeschichte verbindet.

"Unter einem anderen Himmel" von Josefine Blom ist ein anrührender Familienroman, der mich emotional gepackt und schnell in Stellas Leben hinein gezogen hat. Neben ihrem Schock über Rolands plötzlichen Tod und der damit verbundenen Trauer hat sie noch einige unliebsame Überraschungen zu verkraften und muss für ihre Tochter stark sein, dennoch habe ich die Atmosphäre als angenehm empfunden und mich beinahe von Anfang an sehr wohl in der Geschichte gefühlt. Mit der Protagonistin Stella konnte ich mich gut identifizieren und die Figuren um sie herum fand ich ebenfalls umfassend und lebensecht beschrieben, so dass ich sie beinahe vor meinem geistigen Auge sehen konnte. Den Hintergrund stellt die Autorin genau so realistisch dar, es hat mir Freude gemacht, Stella zu begleiten, sowohl in ihrer neuen Heimat an der Ostsee als auch während des Besuchs im malerischen Prag.

Den Schreibstil habe ich ebenfalls gemocht, im Verlauf der Handlung habe ich nicht nur Stellas Perspektive sondern auch einige Einblendungen aus Johns Vergangenheit kennen gelernt. Zwischendurch waren immer wieder Szenen aus seinem Roman eingefügt, so dass ich beim Lesen nach und nach mehr über die Geschichte von Johns Hauptfigur erfahren habe, die seiner verstorbenen großmütterlichen Freundin nachempfunden ist. Insgesamt habe ich dieses Buch als äußerst entspanntes Leseerlebnis empfunden, das mich am Ende zufrieden lächelnd zurück gelassen hat. Für die wunderbare Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus und hoffe auf weitere Romane aus der Feder der Autorin.

Fazit: Trotz des traurigen Beginns hat diese Geschichte für mich Wohlfühlatmosphäre mit gebracht, ich habe jedes einzelne Kapitel an Stellas Seite genossen, so dass ich das angenehme Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 22.10.2021

Emotionales Lesevergnügen, für mich ein typischer Emma Scott-Roman

Forever Right Now
0

Darlene will ganz neu anfangen, dafür lässt sie ihre Heimat New York hinter sich und zieht mutterseelenallein nach San Francisco. Dort trifft sie auf den Jura-Studenten Sawyer und seine kleine Tochter ...

Darlene will ganz neu anfangen, dafür lässt sie ihre Heimat New York hinter sich und zieht mutterseelenallein nach San Francisco. Dort trifft sie auf den Jura-Studenten Sawyer und seine kleine Tochter Olivia, beide erobern Darlenes Herz im Sturm. Doch für Sawyer zählt nur die Vorbereitung auf seinen Abschluss und die Fürsorge für Olivia, eine Frau hat in seinem Leben gerade überhaupt keinen Platz. Und je länger sie sich kennen, umso unmöglicher scheint es Darlene, Sawyer jemals von ihrer hässlichen Drogenvergangenheit zu erzählen.....

"Forever Right Now" von Emma Scott ist eine wunderbar warmherzig erzählte Liebesgeschichte, wie ich sie von der Autorin nicht anders erwartet hätte. Ihre Protagonistin Darlene hatte bereits im Vorgängerband "Be My Tomorrow" einen Auftritt als Nebenfigur, schon dort habe ich sie trotz einiger persönlicher Schwierigkeiten gemocht und es hat mir gefallen, sie nun in ihrer eigenen Geschichte zu erleben. Auch Sawyer war umfassend und emotional beschrieben, so dass er mir ebenfalls schnell sympathisch war. Es war schön, mit zu erleben, wie Jeder der Beiden mit seinen alltäglichen Problemen kämpft und wie sich dabei ganz schleichend ihre Gefühle füreinander entwickeln.

Den Schreibstil habe ich als emotional nahe gehend und mitreißend empfunden, die Autorin hat eine ganz einmalige Art, ihre Bücher zu verfassen und ich liebe es immer wieder, in ihre Romane einzutauchen. Bei einem Emma Scott-Buch bin ich als Leser nie ein außenstehender Beobachter, sondern habe den Eindruck, die Gefühle der Protagonisten selbst mit zu spüren, so dass ich auch diese Geschichte als bewegendes Lesevergnügen erlebt habe. Besonders hat mir gefallen, dass Beckett und Zelda, die Hauptfiguren aus dem Vorgängerband ebenfalls kurz aufgetaucht sind, ich mag solche Querverbindungen zwischen den Teilen einer Reihe. Der Roman kann aber auch gut als Einzelband gelesen werden, da die wesentliche Handlung in sich abgeschlossen ist. Allen romantischen Naturen kann ich dieses Buch nur ans Herz legen und spreche eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Fazit: Wie ich es von Emma Scott kenne und liebe, ist die Geschichte hoch emotional und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, so dass ich sie gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 19.10.2021

Spannend, romantisch und sehr fantasievoll

Das erste Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 1)
0

Auch zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters kann Katalina nicht glauben, dass er die Familie damals einfach so wegen einer anderen Frau verlassen hat. Deshalb setzt sie alles daran, die genauen Umstände ...

Auch zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters kann Katalina nicht glauben, dass er die Familie damals einfach so wegen einer anderen Frau verlassen hat. Deshalb setzt sie alles daran, die genauen Umstände seines tödlichen Unfalls aufzudecken, auch um ihrer Mutter zu helfen, die in ihrem Kummer gefangen ist. Während ihrer Nachforschungen trifft sie auf den verschlossenen Severin, der sich zwar weigert ihr zu helfen, aber dennoch eine unerklärliche Anziehungskraft auf Katalina ausübt. Zu ihrem eigenen Schutz gibt er sich unnahbar und stößt sie immer wieder von sich weg - doch auf Dauer können weder Severin noch Katalina ihre Gefühle verleugnen.

"Das erste Gesetz - die Ordnung" von K.T. Steen ist der Auftakt einer romantischen Fantasy-Trilogie, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Mit Katalina hat die Autorin eine warmherzige Protagonistin geschaffen, die mir sofort sympathisch war und auch Severin habe ich schnell gemocht, obwohl er sich am Anfang erst einmal von der unfreundlichen Seite zeigt. Doch recht bald schimmert sein sensibles Wesen durch die abweisende Fassade und es hat mir viel Freude gemacht, beide Hauptfiguren durch die Geschichte zu begleiten. Auch die anderen Personen waren im Lauf der Handlung umfassend und lebensecht beschrieben - bis auf Katalinas besten Freund Luca, der für meinen Geschmack etwas zu blass im Hintergrund geblieben ist.

Ausgeglichen wird dieser winzige Mangel für mich durch die Spannung, die sich in einem perfekten Bogen durch den gesamten Roman gezogen hat, nachdem ich einmal mit Lesen begonnen habe, mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Und auch der Hintergrund hat mir gut gefallen, die Handlung spielt zum größten Teil auf der Insel Sylt und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, die Nordseebrise um die Nase zu spüren. Obwohl es keinen wirklich bösen Cliffhanger gibt, bleibt am Ende genügend Neugier für die beiden folgenden Bände übrig. Für diesen fesselnden Auftakt spreche ich gern eine Leseempfehlung an alle Romantasy-Freunde aus und freue mich schon auf die Fortsetzungen.

Fazit: Der Reihenauftakt ist spannend, romantisch und sehr gefühlvoll, auch die fantastische Ebene kommt nicht zu kurz. Für mich war diese Geschichte ein wunderbares Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 13.10.2021

Wunderbare Teenagergeschichte

Bunte Fische überall
0

Barnie ist gerade 13 Jahre alt geworden, doch anstatt des erhofften iPads hat sie von ihren beiden Vätern zum Geburtstag ein Tagebuch bekommen. Darin berichtet sie von ihrem Alltag, der aktuell hauptsächlich ...

Barnie ist gerade 13 Jahre alt geworden, doch anstatt des erhofften iPads hat sie von ihren beiden Vätern zum Geburtstag ein Tagebuch bekommen. Darin berichtet sie von ihrem Alltag, der aktuell hauptsächlich von einem Baby-Projekt ihrer Schule bestimmt wird wird - denn gemeinsam mit einem Mitschüler muss Barnie sich für einige Wochen um eine computergesteuerte Baby-Puppe kümmern. Einerseits eine gute Gelegenheit, ihrem Schwarm Sergej näher zu kommen, andererseits bringt dieses Projekt auch einiges an Konfliktpotential ans Licht.....

"Bunte Fische überall" von Kathrin Schrocke ist eine herrlich amüsante Teenagergeschichte, die auch älteren Lesern wie mir viel Spaß macht. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und musste mehr als einmal über Barnies turbulentes Leben schmunzeln. Die junge Protagonistin war mir schnell sympathisch und der lockere Schreibstil hat mich schnell durch das Buch gleiten lassen, ich war regelrecht verblüfft, als ich nach gefühlt sehr kurzer Lesezeit schon am Ende angekommen bin.

Neben den "typischen" Teenagerproblemen wird auch ganz unaufgeregt das Thema Diversität eingeflochten, im Lauf der Handlung muss Barnie feststellen, dass ihr Leben mit zwei Vätern und auch befreundete Regenbogenfamilien von einigen Gleichaltrigen ziemlich skeptisch betrachtet werden. Doch für sie steht fest, dass sie nicht mit dem Strom schwimmen muss um akzeptiert zu werden, es ist schön, zu lesen, wie sie ihren eigenen Weg geht und die Botschaft wird auf sanfte Art transportiert. Insgesamt hatte ich mit diesem Buch ein wunderbar humorvolles Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Mich hat die humorvolle Teenagergeschichte von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten, das Thema Toleranz ist dabei ganz unaufdringlich in die Handlung eingebracht. Deshalb spreche ich für das Buch gern eine Leseempfehlung (nicht nur an Jugendliche) aus.

Veröffentlicht am 05.10.2021

Die perfekte Mischung aus Spannung und Humor

Der war schon tot
0

Bei einem Konzertbesuch mit einigen Freunden vom Campingplatz beobachtet Lukas Born, wie der offensichtlich zu gedröhnte Lenni verletzt und im Krankenwagen abtransportiert wird, später aber zurück kehrt ...

Bei einem Konzertbesuch mit einigen Freunden vom Campingplatz beobachtet Lukas Born, wie der offensichtlich zu gedröhnte Lenni verletzt und im Krankenwagen abtransportiert wird, später aber zurück kehrt und in sein eigenes Auto wankt. Am nächsten Tag erfährt der Privatermittler, dass Lenni noch in der selben Nacht überfahren wurde, die Umstände des scheinbaren Unfalls kommen ihm mehr als verdächtig vor. Da Lukas außer der Suche nach einer gestohlenen Kuh keine Aufträge hat, beginnt er, auf eigene Faust nachzuforschen - natürlich mit Unterstützung durch seine private Campingplatz-SoKo.....

"Der war schon tot" von Erwin Kohl ist ein Regionalkrimi, der durch seine herrlich skurrilen Figuren, eine gute Portion niederrheinischen Humors und natürlich ausreichend Spannung glänzt. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gepackt und begeistert, obwohl ich eigentlich nur mal schnell rein schnuppern wollte, habe ich es innerhalb eines Tages durch gelesen. Lukas Born kannte ich bereits von seinem vorhergehenden Fall und auch seine teilweise wunderbar exzentrischen Campingplatznachbarn waren mir damals bereits ans Herz gewachsen. Erwin Kohl versteht es, seine Figuren individuell und lebensecht zu gestalten, es fiel mir leicht, von jeder Person ein Bild vor meinem geistigen Auge zu erzeugen.

Auch den Schreibstil habe ich als sehr ansprechend empfunden, der eigenwillige Humor, der wohl typisch für die Region ist, hat mich beim Lesen immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Der Spannungsbogen zieht sich meiner Meinung nach konsequent durch die gesamte Handlung, so dass der Roman die für mich perfekte Mischung enthält, ein rundum gelungenes Lesevergnügen. Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden, aufgrund des sympathischen Ermittlers finde ich es allerdings noch schöner, die Serie der Reihe nach zu genießen. Für die ausgezeichnete Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Regionalkrimi bringt alles mit, was das Genre für mich so besonders macht, einen sympathischen Ermittler, wunderbar eigenwillige Figuren, Lokalkolorit gewürzt mit einer guten Prise regionalen Humors und nicht zuletzt natürlich ein spannender Fall., so dass ich dieses Buch nur jedem Krimifreund ans Herz legen kann.