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Veröffentlicht am 13.10.2021

Und weiter geht die Reise

Die Reise des Königs
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Hallo allerseits!



Endlich nun komme ich dazu, etwas zu dem zweiten Band der "Reise des Königs"-Dilogie zu schreiben, dabei brennt mir das doch so sehr unter den Nägeln. Vorne weg: Wer ein Fan von sehr ...

Hallo allerseits!



Endlich nun komme ich dazu, etwas zu dem zweiten Band der "Reise des Königs"-Dilogie zu schreiben, dabei brennt mir das doch so sehr unter den Nägeln. Vorne weg: Wer ein Fan von sehr blutiger und düsterer Fantasy ist, sollte hier schon weg schalten. Zwar geht es in diesem Buch durchaus hoch her und es ist einiges Actionreicher als Band eins, aber dennoch bleibt es noch immer so, dass ich es ohne schlechtes Gewissen auch Jüngeren in die Hand geben würde.



Jan Nöbel schafft es auch wie in Band eins gerade die Gedanken und Gefühle der vier Kinder so gut in Worte zu fassen, dass man all das nachvollziehen kann und die Kinder jedes ihren eigenen Charakter und die eigene Entwicklung hat. Ich habe es geliebt mit Basco in die Bibliothek der Zwergenmiene zu gehen, Koro beim Lernen zuzusehen und Fea beim umher schleichen zu beobachten. lediglich Jindari bleibt nach wie vor eine kleine Ziege, auch wenn das ja wirklich besser wird. Aber erste Eindrücke und so... Der König wurde vom grummeligen alten Mann langsam fast schon sympathisch und auf jeden Fall weniger furchteinflößend.



Für mich als echten Zwergen-Fan bleiben auch keine Wünsche offen. Die Zwerge sind genauso getroffen, wie ich sie mir immer ausgemalt habe, die ihre eigene Sprache und ihre eigene Kultur haben. Das beschriebene Leben in der Miene ist spannend und begeisterte mich auf jeder Seite ein bisschen mehr. Ich hätte noch ewig da zubringen können und war dementsprechend fast schon ein bisschen traurig, als es dann wieder an die Oberfläche ging (auch wenn ich das natürlich verstehen kann). Aber auch da ist Jan ein meister darin, die Umgebungen so spannend zu beschreiben, dass das bisschen Wehmut direkt wieder verflog.



Überhaupt ist der Schreibstil wie gewohnt einfach großartig. Ich musste wieder oft lachen und habe mich erwischt wie ich vor lauter Spannung die Luft angehalten habe. Das Lexikon der Sprache und der Geschichten am Ende ist noch ein echtes Schmankerl und versüßt die Traurigkeit, dass diese reise zu Ende ist. Ich hoffe einfach, dass wir vielleicht noch mehr von den vier Freunden hören, immerhin gibt es ja noch ein paar lose Enden, die man verknüpfen könnte. Die Hoffnung stirbt zuletzt.



Allgemein kann ich dieses Buch allen empfehlen, die gut geschriebenes, detailliertes Fantasy mögen, was sich teilweise nicht ganz so ernst nimmt. allein durch die Tatsache, dass die Hauptcharaktere alle Kinder sind, macht es zu etwas ganz besonderem, was ich so in dieser Art noch nicht gelesen habe.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Romantisch, witzig, fantastisch!

Amor-Dilogie / Der Wille der Göttinnen
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Hallo allerseits!

Die Geschichte um Elena und Toni, die im sonnigen Italien spielt, weckte in mir sofort das Fernweh. Erzählungen von warmen Wetter, Stränden und niedlichen Ortschaften schürten in mir ...

Hallo allerseits!

Die Geschichte um Elena und Toni, die im sonnigen Italien spielt, weckte in mir sofort das Fernweh. Erzählungen von warmen Wetter, Stränden und niedlichen Ortschaften schürten in mir dieses Feuer nur noch weiter. Also können wir vermerken: Landschaftsbeschreibungen kann die gute Grace schon mal.

Genau wie eine Spannung aufbauen, die einen nach jedem neuen Kapitel süchtig werden lässt. Die Geschichte beginnt langsam und nimmt dann schließlich immer schneller Fahrt auf, sodass man von einer Seite zur nächsten fliegt. Und das Ganze ohne dass sich die Geschichte selbst besonders ernst nimmt. Man findet Humor an jeder Ecke und kommt in manchen Kapiteln gar nicht mehr aus dem Grinsen raus nur um dann wieder die Luft anzuhalten, weil es so spannend wird.

Die Charaktere sind aber die eigentlichen Stars dieses Buches. Angefangen von Stefi, Tonis vorlauten kleinen Schwester über Decima, dem Parzen-Vamp bis hin zu meinem All-Time-Favorite Amor. Ganz ehrlich, eigentlich könnte er auch das ganze Buch allein bestreiten. Jeder Charakter bietet eine eigene Facette, einen eigenen Teil des Puzzles, der sich früher oder später als wichtig erweisen wird. Und egal, wem man folgt, jeder Charakter hat eine spannende Sicht auf den Lauf der Geschichte. Teilweise sind die Gespräche, die da zustande kommen, einfach nur unglaublich witzig, manchmal richtig tiefsinnig.

"Der Wille der Göttinnen" ist Band eins einer Dilogie, das heißt, wir dürfen uns noch auf ein Wiedersehen mit Amor freuen, der für immer mein Held der unpassenden Sprüche und Flirtversuche bleiben wird.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Fantasy in außergewöhnlich

Wiederkehr der Götter – Der Schatten des Todes
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Hallo allerseits!


Manche Bücher brauchen eine Weile, bis sie einen finden. Aber dann fressen sie einen mit Haut und Haaren. Bei dem Buch des Autoren-Duos P.J. Lehmann ist das genau so passiert.


Die ...

Hallo allerseits!


Manche Bücher brauchen eine Weile, bis sie einen finden. Aber dann fressen sie einen mit Haut und Haaren. Bei dem Buch des Autoren-Duos P.J. Lehmann ist das genau so passiert.


Die Geschichte um Iouna und Halvar baut sich langsam auf. Die Autoren nehmen sich Zeit, die Welt und die Personen vorzustellen, lassen den Charakteren Zeit, sich zu entwickeln und Verbindungen aufzubauen. Sind beide zu Anfang noch eher unbeschriebene Blätter, möchte man sie am Ende gar nicht mehr gehen lassen. Die Handlung nimmt langsam Fahrt auf und ist mit so vielen kleinen, liebevoll geschriebenen Szenen gespickt, dass sie einem nicht wirklich lang erscheint. 566 Seiten sind schon ordentlich, doch für mich hätten es auch noch 200 mehr sein können. Wie gut, dass es einen zweiten Teil gibt...


Selbst die Nebenfiguren sind präzise ausgearbeitet. Von der obersten Hofdame über den Hofmagier bis hin zur Wahrsagerin hat jede Figur ihre eigene Geschichte, ihren eigenen Hintergrund. So liebevoll und detailverliebt wurde diese Welt erschaffen, das man sich einfach dabei wohl fühlen muss.


Das einzige "Manko", was mir einfällt, wären die etwas langen Kapitel. Mein Ebook-Reader zeigte an: "Noch 105 Seiten im Kapitel". Mhh... okay... Nichts sonderlich schlimmes, man findet immer Möglichkeiten in den Kapiteln zu pausieren, doch für mich als Leser, der nicht gerne mitten drin pausiert war es etwas ungewöhnlich. Doch das haben die Autoren laut ihrer Aussage in Band 2 schon behoben. Also ist es nicht mal ein wirklicher Kritikpunkt.


Dieses Jahr erschien schon Band zwei, der direkt den Weg in meinen Warenkorb gefunden hat. Also freut euch darauf, hier bald mehr von P.J.Lehmann zu hören.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Kinder, die die Welt erobern

Die Reise des Königs
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Hallo allerseits!



Dieses Buch hat auf sehr ungewöhnlichem Wege zu mir gefunden. Zum Einen durch die Empfehlung einer lieben Freund, den ersten Kontakt mit Jan über ein anderes Projekt und schließlich ...

Hallo allerseits!



Dieses Buch hat auf sehr ungewöhnlichem Wege zu mir gefunden. Zum Einen durch die Empfehlung einer lieben Freund, den ersten Kontakt mit Jan über ein anderes Projekt und schließlich eine verpasste Leserunde bei Lovelybooks. Verpasst? Jup, denn eigentlich hätte ich es nicht gelesen, wenn Jan nicht die absolut Liebenswerte Idee eines Wanderbuchs gehabt hätte. Ein Buch, was vorher schon durch ein paar Hände gegangen ist und mit Kommentaren und Zeichnungen versehen wurde. Allein die wären einen eigenen Post wert, aber ich komme vom Thema ab....



"Die Reise des Königs - Das Alte Reich" ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Davon abgesehen, dass die Protagonisten die Jüngsten sind, die ich je verfolgen durfte, ist der Stile auch einfach absolut einzigartig. Jan springt regelmäßig zwischen den Sichtweisen der Charaktere hin und her, ohne dass es irgendwie lästig ist oder verwirrend. Man verfolgt für ein paar Abschnitten diesen Charaktere, danach jenen und danach wieder jemand ganz anderen. Und jede Sichtweise ist auf ihre Art einzigartig, auch wenn sie teilweise das Gleiche sehen oder erleben.



Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Koro, der Älteste von ihnen, wird immer mehr zu einem Anführer (auch wenn er in Hinsicht auf die Mädchen nicht sonderlich klug ist), Jindari erlebt in vollen Zügen die Pubertät, samt Wutausbrüchen und sehnsuchtsvollen Momenten mit Koro, Basco lernt, dass einem manchmal das Wissen aus Büchern allein nicht reicht, sondern dass man auch selbst Dinge erleben muss und Fea, die Neunjährige und damit Jüngste der Truppe, überwindet ihre eigene Vergangenheit und lernt, was Liebe und Vergebung ist. Und das Ganze ohne, dass es einen Moment kindisch und albern wirkt. Klar, es sind Kinder, sie haben eine ganz eigene Sicht auf viele Dinge, doch Jan schafft es, dass sie kindlich sind aber man sie trotzdem ernst nehmen kann. Die Probleme der Kids sind oft gut nachzuvollziehen (sieht man mal von dem "Pubertier" Jindari ab) und es macht Spaß zu beobachten, wie sie von einer Gruppe völlig unterschiedlicher Kinder zu einer Gemeinschaft zusammen wachsen.



Die Geschichte ist gleichermaßen fantastisch wie spannend, wenn man einmal angefangen hat, möchte man wissen, wie es weiter geht. So abwechslungsreich erzählt und voller kleiner Witze, die mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht haben. Aber auch da schafft Jan den Spagat zwischen Unterhaltung und den teilweise doch ernsteren Themen, die auch Rückschlüsse auf unseren Alltag ziehen lassen (Ich sag nur: Die Diskussion über die Huz-Tücher). Überhaupt geht das Buch sehr feinfühlig mit einigen Themen wie Gewalt, familiäre Probleme und Emanzipation um, ohne das die große Moralkeule geschwungen wird.



Alles in allem bleibt mir lediglich zu sagen, dass dieses Buch mich vollkommen begeistert hat. Der Schreibstil ist vollkommen anders, als alles, was ich bisher gelesen habe und die Geschichte so spannend, dass ich es kaum erwarten kann, Band zwei zu lesen. Zum Glück muss ich dafür nicht allzu lange warten, denn der erscheint schon am 17.04 diesen Jahres.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Zwei ungewöhnliche Frauen

Dinge, die das Herz höher schlagen lassen
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Hallo allerseits!



Seit ich "Eat, Pray, Love" von Liz Gilbert gelesen habe, habe ich Gefallen an Büchern gefunden, in denen Menschen aus ihren gewohnten Mustern ausbrechen um sich selbst zu finden und ...

Hallo allerseits!



Seit ich "Eat, Pray, Love" von Liz Gilbert gelesen habe, habe ich Gefallen an Büchern gefunden, in denen Menschen aus ihren gewohnten Mustern ausbrechen um sich selbst zu finden und neue Erfahrungen zu machen. Bei Liz Gilbert waren es gleich drei Stationen - Italien, Indien und Indonesien, während es bei Mia Kankimäki eine ist: Japan, das Land der aufgehenden Sonne und gleichzeitig eines, dessen Kultur uns so fremd erscheint und was dennoch eine so aufregende und spannende Vergangenheit bereit hält.



Mias Reise wird von einem Wunsch geleitet: Ihre Seelenverwandte Sei Shonagon besser kennen zu lernen und zu erfahren, wer die Frau war, die als eine der ersten Schriftstellerinnen der Welt gilt. Während des Buches erfährt man immer mehr über diese Japanerin, die während der Heian-Zeit (also zwischen 794-1185) am Hofe beobachtete, gelebt, geliebt und eben vor allem geschrieben hat. Ich muss sagen, dass selbst ich mich nach und nach in diese außergewöhnliche Frau verliebt habe und mehr über sie erfahren wollte. Ihr Buch, das "Kopfkissenbuch", landete natürlich direkt in meinem Einkaufskorb und wird wohl demnächst ebenfalls von mir gelesen.



Mia hat einen absolut witzigen und dennoch unaufgeregten Schreibstil. Ich habe mich auf jeder Seite gut unterhalten gefühlt, musste öfter breit grinsen und habe dennoch viel über die Kultur in Japan erfahren - der heutigen und der damaligen. Die Autorin schafft es, das Wissen zu vermitteln, ohne dass es langweilig und trocken rüber kommt. Man lernt Kyoto kennen und verliebt sich parallel mit der Autorin immer mehr in dieses Land. Hätte ich nicht sowieso eine Schwäche für Japan, hätte ich sie spätestens jetzt.


Immer wieder gibt es Zitate von Sei Shonagon, ihre Listen über alles mögliche und Mia selbst fügt das auch immer wieder ein, macht ihre eigenen Listen, die nicht weniger unterhaltsam sind. Die Art, wie sie Erlebnisse und ihre Umgebung beschreibt, ist bruchstückhaft und trotzdem so bildlich, dass man dem ganzen folgen kann- eine weitere Anlehnung an das "Kopfkissenbuch".


Alles in allem ist dieses Buch unterhaltsam und wirklich außergewöhnlich. Ich bin sicher, dass ich es nicht zum letzten Mal gelesen habe. Eine absolute Empfehlung für Leute mit Interesse an Japan und etwas anspruchsvollerer Literatur.

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