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Veröffentlicht am 13.10.2021

genial-witziger 2. Teil: chaotische Weihnachten mit Pferd Juli

Weihnachten mit Juli
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Es ist das erste gemeinsame Weihnachten für die Tierischen Vier, die aus Paul, Max, Anna und Juli bestehen. Juli ist Pauls Pferd, das er anfangs unbedingt loshaben wollte, es dann aber doch in sein Herz ...

Es ist das erste gemeinsame Weihnachten für die Tierischen Vier, die aus Paul, Max, Anna und Juli bestehen. Juli ist Pauls Pferd, das er anfangs unbedingt loshaben wollte, es dann aber doch in sein Herz geschlossen hat.
Paul macht sogar extra eine Liste, damit das Weihnachtsfest perfekt wird.
Doch dann zieht ein neuer Nachbar ein, der Juli nicht leiden kann und will, dass sie verschwindet. Doch Weihnachten ohne Juli geht gar nicht!!
Kann der Nachbar überzeugt werden, Juli zu mögen, und somit das Weihnachtsfest noch gerettet werden??


Meine Meinung:
Juli ist wieder göttlich!!! Ich finde es herrlich, wie dieses Pferd vermenschlicht wird, oder eher ver-hund-licht. Passt aber perfekt zum Comic-Format. Die Zeichnungen passen hervorragend dazu sind wieder total witzig.
Toll war anfangs die Zusammenfassung, damit Neueinsteiger die Protagonisten kennenlernen und erfahren, wie ein Pferd in Pauls Familie kam; und für Kenner des ersten Bandes ist es eine gute Auffrischung. Natürlich kann ich nur empfehlen, den ersten Teil auch gelesen zu haben - sonst versäumt man was! ;)
Die Geschichte ist übrigens aus Sicht von Paul in ich-Form geschrieben: also Paul erzählt aus seinem Leben.

Die Weihnachtsplanung ist schon schwierig genug; und dann zieht auch noch ein neuer Nachbar ein. Der Pferde nicht mag und pedantisch ist. Naja, wenigstens mag er Katzen, das ist wirklich schon mal besser, als er würde gar keine Tiere mögen. So kann er vielleicht doch noch Juli lieb haben. Mal sehen. Die Ideen der Kids sind wirklich einmalig, wie sie den Nachbarn von Juli überzeugen wollen.
Doch Juli ist wieder typisch Juli, und verursacht ein Chaos nach dem anderen...

Es geht natürlich alles gut aus und es gibt ein Happy-End in Form eines großen gemeinsamen, harmonischen Weihnachtsfestes, was einfach nur wunderschön ist und die Weihnachtsbotschaft sehr gut rüber bringt. Und dass man gemeinsam feiern kann, auch wenn man unterschiedliche Religionen hat. Denn es geht ums Beisammensein, Freude und Liebe.
Weiters sind im Buch auch wichtige Themen der Umgang mit Allergien, Tierliebe und Tierwohl, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein.
Leider steht am Ende nichts zum artgerechten Umgang mit und der Haltung von Pferden; und dass zB der Verzehr von kandierten Äpfeln usw nur in der Geschichte vorkommt, aber in Wirklichkeit natürlich nichts für Pferde ist.
Da hätte ich etwas mehr Aufklärung gut gefunden, denn manche Kinder kommen vielleicht auf dumme Ideen...
Im Anhang gibt es noch ein Quiz und ein Suchbild, sowie Infos über Paul und Juli, die es auch in echt gibt.


Fazit:
Total witziger, unterhaltsamer, aber auch lehrreicher Weihnachts-Comic mit einer Protagonistin der etwas anderen Art: Juli, ein chaotisch-humoriges Pferd, das man einfach liebhaben muss.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

authentische spannende Handlung an einem Lost Place.

Die Todesbeigaben: Thriller
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Döllersheim, ein nach dem Zweiten Weltkrieg verlassenes Dorf in Niederösterreich. In der dortigen Kirche wird die übel zugerichtete Leiche einer Frau gefunden, mit einer in ihrem Brustkorb hinterlassenen ...

Döllersheim, ein nach dem Zweiten Weltkrieg verlassenes Dorf in Niederösterreich. In der dortigen Kirche wird die übel zugerichtete Leiche einer Frau gefunden, mit einer in ihrem Brustkorb hinterlassenen Botschaft vom Täter.
Abteilungsinspektorin Susanne Kriegler vom LKA Wien Süd und ihr Kollege Alexander Braun machen sich an die Ermittlungen, doch schon bald verschwindet ein weiteres mögliches Opfer.
Und bald schon gerät Susanne selbst ins Visier des auf Rache sinnenden Mörders und muss ihre Tochter retten...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist lebendig und mitreißend, und hat für mich so ein typisches Österreich-Flair, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte spielt über eine Woche; von Samstag Vormittag bis Samstag Vormittag. Schritt für Schritt verfolgt man die Ermittlungen, die mit Erfolgen und Rückschritten sehr authentisch dargestellt sind.
Auch gibt es immer wieder Einblicke in das Denken und Handeln des Täters; sowie Rückblicke in das schreckliche Leben eines Buben vor 35 Jahren, wo man erfährt, wie und warum der Täter zu dem wurde, was er ist, und somit kann man die Motivation für seine Rachetaten nachvollziehen.
Auch die handelnden Personen waren allesamt mit Ecken und Kanten sehr glaubwürdig dargestellt, man hat mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten. Und die Journalistin Uta Schwenger hätte ich manchmal einfach nur schütteln können.
Nur dass die Polizisten vom Land leicht vertrottelt dargestellt wurden, war ein Klischee, das mir leider nicht so ganz gefallen hat.
Die Taten selbst (es gab mehrere Tote) waren sehr grausig, doch je mehr Rückblicke man gelesen hat, desto mehr Mitleid hatte man mit dem Mörder, auch wenn das seine Taten natürlich nicht entschuldigt. Jedoch - so ein Schicksal ist einfach nur furchtbar - was Menschen anderen Menschen antun, ist oftmals einfach unverständlich.
Die Handlung wird mit einem Ausblick 15 Jahre später zufriedenstellend abgerundet.

Besonders toll fand ich, dass der Handlungsort ein tatsächlicher Ort ist, der auch - genau so, wie in der Geschichte dargestellt - ein Lost Place ist. Nach der Lektüre habe ich zu Döllersheim recherchiert, weil mich das Schicksal dieses Ortes einfach fasziniert hat. Für die Story war es der perfekte Handlungsort.


Fazit:
Komplexer Regional-Thriller mit viel Spannung, fesselnden Figuren und viel Lokalkolorit, der mich komplett überzeugt hat!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

außergewöhnliche Geschichte über die Freundschaft zwischen Samuel und Frida, dem kleinen Tod

Hey, ich bin der kleine Tod … aber du kannst auch Frida zu mir sagen
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Der 11jährige Samuel leidet seit seiner Geburt an einer Autoimmunerkrankung und lebt eigentlich seit immer im Spital. Er geht nicht raus - das ist alles viel zu gefährlich! Er hat bereits 7 Du-hast-überlebt-Medaillen.
Er ...

Der 11jährige Samuel leidet seit seiner Geburt an einer Autoimmunerkrankung und lebt eigentlich seit immer im Spital. Er geht nicht raus - das ist alles viel zu gefährlich! Er hat bereits 7 Du-hast-überlebt-Medaillen.
Er hat auch immer sein Desinfektionsspray dabei und sein Schutzanzug samt Helm ist sein bester Freund.
Bis plötzlich Frida vor ihm steht, die der kleine Tod ist. Samuel will Frida natürlich so schnell wie möglich loswerden, und Frida Samuel auch - aber auf eine andere Art. Und so betreten die beiden jeweils eine Welt, die für beide neu ist...


Meine Meinung:
Die Geschichte ist berührend, emotional, witzig und sehr aufwühlend. Denn es wird ein erstes, trauriges Thema humorvoll verpackt. Diese Gratwanderung ist der Autorin meiner Meinung nach sehr gut gelungen.
Man denkt über sein Leben nach, und wie gut es einem eigentlich geht, wenn man keine ernsthaften Erkrankungen hat. Auch wenn man aktuell mit Desinfektion und Abstandhalten vertraut ist, ist es doch etwas anderes, als sein Leben lang damit zu tun haben. Immer in der Angst, sich etwas einzufangen, da aus einem einfachen Schnupfen leicht eine Lungenentzündung werden kann, an dessen Ende der Tod steht. So wie es bei Samuels bestem Freund Tobi geschehen ist.

Und als Samuel nach einer erfolgreichen Stammzellentransplantation nach Hause und ein "normales" Leben leben darf, tritt da plötzlich ein Mädchen in Samuels Leben, die mal der Nachfolger vom großen Tod werden will. Noch ist sie der kleine Tod, doch sie muss üben. Samuel hat natürlich Angst, dass sie nur gekommen ist, um ihn zu holen, und versucht alles, um sie wieder loszuwerden.
Doch Frida ist in ihrer Art so unbeholfen, sie muss erst lernen, Mensch zu sein und wie man sich als Mensch verhält, und sagt geradeheraus, was sie denkt und fühlt (außer eben, dass sie will, dass Samuel sich in gefährliche Situationen begeben soll), und diese Erlebnisse und ihre Aussagen, ebenso ihre Notizen, machen den Humor aus: so erbricht sie zum Beispiel auf Samuels Boden, weil sie ihm nicht glaubt, dass man nicht zig Pfannkuchen auf einmal essen kann. Und Samuel rennt mit Putzzeug hinterher...
Auch über Samuels Verhalten muss man oft lachen, zB als er gleich zu Beginn Schwester Ada einer Notfallübung unterzieht.
Natürlich ist Frida in ihrem Auftreten überzogen und unglaubwürdig dargestellt, aber ich finde das passt sehr gut, denn sie ist ja kein Mensch und ein derart ernstes Thema muss man für Kinder so humorvoll wie möglich aufbereitet werden.

Jedenfalls lernen beide doch einiges voneinander, und freunden sich langsam an - auch wenn Samuel das immer negiert. Doch nur durch Frida und ihre Hartnäckigkeit lernt er das Leben und andere Kinder kennen und hat auch mal Spaß. Traut sich etwas, wird mutig.
Das Buch beinhaltet wichtige Themen wie Freundschaft, Familie, Vertrauen, Respekt, Mut, Hilfsbereitschaft, Krankheit und Tod, und das ganze ulkig verpackt, sodass es Kinder zum Nachdenken anregt, aber nicht zu traurig macht.
Ich habe das Buch mit meiner 11jährigen Tochter gelesen und sie war von Samuel und Frida und dem Schreibstil sowie der Atmosphäre im Buch sehr begeistert.


Fazit:
Eine außergewöhnliche Geschichte, die gefühl- und humorvoll auf ein schweres Thema eingeht.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

vielschichtiger und komplexer Psychothriller

SCHWEIG!
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Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Esther, die mit Mann, Kindern und kurz vor Weihnachten extrem gestresst ist, fährt am Tag vor Weihnachten zu Sue, die geschieden ist, in deren ...

Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Esther, die mit Mann, Kindern und kurz vor Weihnachten extrem gestresst ist, fährt am Tag vor Weihnachten zu Sue, die geschieden ist, in deren Villa im Wald, da diese dort allein lebt und Esther sich um sie sorgt.
Sie bringt ein Geschenk und eine Flasche Wein mit, doch Sue will nichts lieber, als Esther sofort wieder loszuwerden.
Mit in die Stadt kann Esther Sue aber nicht nehmen, denn letztes Weihnachten ist etwas Schlimmes passiert. Doch Sue verheimlicht ihr bestimmt etwas, und als ein Schneesturm einsetzt, sprechen sich die Schwestern endlich Klartext mit ungeahnten Folgen...


Meine Meinung:
"Schweig!" ist ein außergewöhnlicher Thriller, von der ersten Seite an!
Abwechselnd aus Sicht der beiden Schwestern Esther und Sue erzählt, jeweils in ich-Form, kann man sich gut in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt einfühlen.
Später kommt auch Esthers Mann Martin zu Wort, in erzählender Form. Diese Abwechslung macht den Kniff aus und packt einen total.
So erfährt man nach und nach über die komplett unterschiedlichen Leben der beiden Frauen, die kein gutes Verhältnis zueinander haben. Eigentlich gar keines.
Trotzdem fährt Esther auch dieses Jahr wieder am Tag vor Weihnachten in die einsame Villa ihrer Schwester mitten im Wald um nachzusehen, ob es ihr gut geht und ihr ein Geschenk zu überbringen. Doch auch dieses Treffen artet aus.

Ich finde das Verhältnis der beiden zueinander echt seltsam. Sie reden das ganze Jahr nicht, und wenn Esther zu Besuch kommt, wollen sie sich eigentlich nicht sehen. Warum sagt Sue nicht, dass sie den Besuch ihrer Schwester nicht haben will? Warum will Esther auf Biegen und Brechen bleiben?
Aufgrund der Erzählungen aus der jeweiligen Sicht erkennt man auch sehr schnell, dass beide aneinander vorbei reden. Und Dinge ganz anders empfinden. Tja, so entstehen Missverständnisse und Streitigkeiten.
Die Autorin hat es wunderbar geschafft, dass man beide Ansichten jeweils nachvollziehen kann. Man versteht sowohl Esther, die sich um die einsame und depressive Sue Sorgen macht; als auch Sue, die die Natur und das Alleinsein genießt und von Esther in Ruhe gelassen werden will.
Spannend fand ich, dass sich die Gefühle, die man anfangs den Schwestern gegenüber hat, nach und nach ins Gegenteilige drehen, je mehr man über die Schwestern erfährt.
Auch die Gründe für die jeweiligen Verhaltensmuster und das Verhältnis der Schwestern gegenüber kristallisieren sich nach und nach heraus. Und als dann auch noch Martin ins Spiel kommt, gibt es wieder neue Perspektiven, Inputs und Neues zu überdenken.

Die Geschichte fesselt von der ersten Seite an, und dass ich die knapp 350 Seiten an einem Tag druchgesuchtet hatte, sagt schon alles. Auf jeden Fall werde ich auch noch den anderen Thriller #Atme! der Autorin lesen.


Fazit:
Eine komplexe, toxische Schwesternbeziehung, die einen von Anfang an in seinen Bann zieht. Eindeutige Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.08.2021

herzallerliebstes Kinderbuch darüber, wie man Freude schenken kann

Lächeln gefunden
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Bär erwacht aus dem Winterschlaf und erfreut sich an den schönen Blumen.
Im Teich erblickt er sein Spiegelbild, das plötzlich ein breites Lächeln ziert, von einem Ohr zum anderen. Das kann bestimmt nicht ...

Bär erwacht aus dem Winterschlaf und erfreut sich an den schönen Blumen.
Im Teich erblickt er sein Spiegelbild, das plötzlich ein breites Lächeln ziert, von einem Ohr zum anderen. Das kann bestimmt nicht seines sein, denn vor dem Winter war es noch nicht da.
Also sucht er den Besitzer, indem er überall im Wald Zettel aufhängt: "Lächeln gefunden. Abzuholen bei Bär."

Sämtliche Tiere des Waldes kommen bei ihm vorbei, und alle sagen, dass es ihnen nicht gehört: Hase, Igel, Dachs und Wiesel, Reh, Wildschwein und Eule. Doch Bär zaubert ihnen auf unterschiedliche Weise ein Lächeln ins Gesicht und zeigt ihnen danach im Teich, dass sie eben doch auch ein Lächeln haben.

Diese Geschichte erzählt warmherzig über den Zauber eines Lächelns und wie gute Laune und Freude sich ausbreiten können.
Besonders merkt man das, als Bär plötzlich über das Verschwinden seines Lächelns überrascht ist, als er Dachs und Wiesel streiten hört.
Doch es sind genug Lächeln für alle da, denn gute Laune breitet sich schnell aus und ist richtig ansteckend! :D
Eule sagt etwas sehr Weises zu Bär: "Das Besondere an einem Lächeln ist, dass man es immer wieder verschenken kann, ohne es weggeben zu müssen."

Die wundervollen ganzseitigen, färbigen Illustrationen erwecken Bär, Igel, Reh und alle andere Waldbewohner zum Leben.
Ganz besonders toll ist auch die Maske zum Selberbasteln am Ende des Buches: so kann man sich sein eigenes Lächeln basteln und viele Lächeln verschenken :)


Fazit:
Ein warmherziges Bilderbuch über den Zauber des Lächelns, und wie ansteckend gute Laune ist. Mit wunderschönen färbigen Illustrationen.

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