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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2021

Berührender Jugendroman

Das Glück in tausend Worten
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Worum geht’s?
Als Ana gemeinsam mit ihrer Mutter von Argentinien zu ihrem Vater nach New Jersey zieht, leidet sie nicht nur unter der räumlichen Veränderung. Wären der Umzug in ein fremdes Land und der ...

Worum geht’s?
Als Ana gemeinsam mit ihrer Mutter von Argentinien zu ihrem Vater nach New Jersey zieht, leidet sie nicht nur unter der räumlichen Veränderung. Wären der Umzug in ein fremdes Land und der Wechsel an eine neue Schule alleine nicht schon schwer genug, versteht sie nämlich außerdem auch kaum ein Wort Englisch. Als sie dann aber den Griechen Neo kennenlernt, der ein Wörterbuch über das Thema „Glück“ verfassen will, lernt Ana, dass nicht nur Sprache allein ein Mittel zum Ausdruck sein kann – und auch, dass man manchmal auch einfach keine Worte braucht, um sich zu verstehen.


Meine Meinung
Diese Geschichte hat mich beim Lesen wirklich so berührt, wie es schon lange kein Buch mehr getan hat. Auch wenn ich die Situation, in der sich Protagonistin Ana befindet so selbst noch nicht erlebt habe, war es mir von Beginn an problemlos möglich, mich in sie und ihre Gefühlswelt hineinzuversetzen.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen und hat es leicht gemacht, den Gedanken und Gefühlen von Ana zu folgen. Auch die Umsetzung der Verständigungsprobleme war ziemlich kreativ gelöst und hat die Situation treffend erfasst. Beim Lesen war es mitunter zwar ein wenig frustrierend, das Geschehen aus Anas Position heraus zu verfolgen, der Authentizität der Geschichte war das aber in jedem Fall zuträglich.

Ana als Protagonistin war mir zwar nicht zu einhundert Prozent zugänglich, in diesem Setting war das für mich aber tatsächlich kein Punkt, der das Lesevergnügen maßgeblich gestört hätte. Insbesondere ihre Gedichte waren daher kleine Auflockerer, die sich passend in die Handlung eingefügt haben und die Geschichte auch abseits der eigentlichen Geschehnisse zu einem schönen Leseerlebnis gemacht haben.


Fazit
Wer auf der Suche nach einer Geschichte ist, die ans Herz geht, der trifft mit Das Glück in tausend Worten definitiv eine richtig gute Wahl. Die Thematik ist nicht nur aktuell, sondern auch innerhalb der Handlung wirklich gut umgesetzt, was beim Lesen wirklich Spaß macht.

Dafür gibt es von mir alle fünf Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2021

Wirklich gelungene Fortsetzung

Teufelsnetz
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Worum geht’s?
Als zwei bekannte finnische Blogger spurlos verschwinden, ist nicht nur die Presse in heller Aufregung. Ist die Verkündung ihres Todes bloß ein aus dem Ruder gelaufener Versuch, Aufmerksamkeit ...

Worum geht’s?
Als zwei bekannte finnische Blogger spurlos verschwinden, ist nicht nur die Presse in heller Aufregung. Ist die Verkündung ihres Todes bloß ein aus dem Ruder gelaufener Versuch, Aufmerksamkeit zu gewinnen, oder steckt vielleicht doch noch mehr dahinter? Als dann eine Leiche auftaucht, glaubt die Polizei an eine Verbindung der Fälle und nimmt die Ermittlungen auf – ohne zu wissen, in was für ein Wespennest aus Kriminalität sie dabei stechen.


Meine Meinung
Mich konnte schon Band eins um Ermittlerin Jessica Niemi absolut begeistern. Kein Wunder also, dass natürlich auch der zweite Teil der Reihe ganz weit oben auf meiner Leseliste gelandet ist. Was mich direkt zu Anfang positiv überrascht hat, war die Tatsache, dass der Schreibstil im Vergleich zum ersten Band fast noch ein wenig runder auf mich gewirkt hat und ich so beim Lesen tatsächlich etwas mehr Spaß hatte.

Alle Bände der Reihe sollen unabhängig voneinander lesbar sein, was ich so auch mit Vorkenntnissen aus Teil eins unterschreiben würde. Die Zusammenhänge waren mir so zwar etwas präsenter, die wichtigsten Ereignisse wurden aber auch für Neueinsteiger verständlich in die Handlung eingewoben, dass eigentlich keine Verständnisfragen auftreten sollten.

Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Konstruktion des Spannungsbogens. Hier bieten sich einige interessante Anknüpfungspunkte für den Abschlussband, die sich mir teils erst sehr spät erschlossen haben. So verwirrend wie manche Handlungsstränge auch ausgeführt wurden, ich habe mich beim Lesen zu keinem Zeitpunkt gelangweilt und wollte tatsächlich durchgehend wissen, worauf die Geschichte schlussendlich hinauslaufen würde.


Fazit
Hätte mich nicht schon Teil eins der Trilogie überzeugt, wäre ich spätestens jetzt Fan der Reihe und wahnsinnig gespannt darauf, was im Abschlussband noch alles passieren wird. Dementsprechend wenig verwunderlich ist es also, dass ich dieses Buch definitiv jedem empfehlen kann, der auf (nordische) Krimis mit undurchsichtigen Spannungsbögen und ein wenig skurrile Charaktere steht.

Von mir gibt es dafür alle fünf Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 18.11.2021

Dringend benötigte Fortsetzung

I am Elektra
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Worum geht’s?
Ohne Erinnerung an einem fremden Ort aufzuwachen, ist an sich ja schon schlimm genug. Dann aber nicht einmal den eigenen Körper beim Blick in den Spiegel zu erkennen, ist deutlich schlimmer. ...

Worum geht’s?
Ohne Erinnerung an einem fremden Ort aufzuwachen, ist an sich ja schon schlimm genug. Dann aber nicht einmal den eigenen Körper beim Blick in den Spiegel zu erkennen, ist deutlich schlimmer. So geht es Elektra, als sie im Ferienhaus ihrer Familie aufwacht, im Spiegel jedoch einen fremden Körper sieht. Ihr Leben so auf den Kopf gestellt zu wissen ist schwer zu ertragen, doch zu allem Überfluss scheint sie nachts außerdem auch noch unheimlichen Besuch zu bekommen – und der hinterlässt ihr Botschaften, die nichts Gutes zu verheißen scheinen.


Meine Meinung
Wer nach dem Ende von Band eins genauso gefühlt hat wie ich, wird dieses Buch einfach brauchen. Auch die Fortsetzung kommt unglaublich spannend daher, und der mitreißende Schreibstil macht es beim Lesen einfach unmöglich, eine Pause einlegen zu wollen.

Was mir hier besonders gut gefallen hat, war die buchübergreifende Entwicklung der Charaktere. Bekannten Figuren wieder zu begegnen ist immer spannend, aber die eigentlich bloß auf einen Einzelband ausgelegten Charaktere vor neuen Herausforderungen zu sehen hat einfach Potenzial, das an dieser Stelle wirklich gut genutzt wurde.

Ebenfalls überzeugen konnte mich der Spannungsbogen, der in diesem Buch vielleicht nicht ganz so rasant, dafür aber gedanklich unglaublich gut ausgearbeitet ist. Ethische Diskurse finden ebenso Platz wie emotionale Szenen, was in der Mischung sehr ausgewogen auf mich gewirkt und das Lesen abwechslungsreich und kurzweilig gestaltet hat.

Auch wenn diese Fortsetzung zu Anfang nicht geplant war, bin ich über ihre Existenz mehr als nur glücklich und kann beide Teile nur wärmstens weiterempfehlen.


Fazit
I am Elektra ist ein wirklich spannend erzähltes Jugendbuch, das den Leser in Atem hält und einige wirklich tolle Lesestunden verspricht. Ohne Vorkenntnisse aus Band eins halte ich die Handlung zwar für ein wenig verwirrend, aber bei dem Schreibstil ist es kein großes Opfer, einfach beide Bücher hintereinander weg zu suchten.

Dafür gibt es alle fünf Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2021

Gelungene Aufbereitung griechischer Mythologie

Der Sohn des Odysseus
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Worum geht’s?
Auch wenn der Trojanische Krieg schon längst vorbei ist, wartet der elfjährige Telemachos noch immer – denn sein Vater kehrt einfach nicht zurück. Während König Odysseus unzählige Abenteuer ...

Worum geht’s?
Auch wenn der Trojanische Krieg schon längst vorbei ist, wartet der elfjährige Telemachos noch immer – denn sein Vater kehrt einfach nicht zurück. Während König Odysseus unzählige Abenteuer bestehen muss, um nach Hause zurückkehren zu können, möchte sein Sohn ihn einfach nur kennen lernen, denn als sein Vater in den Krieg zog, war er gerade ein Jahr alt.


Meine Meinung
Als Fan der griechischen Mythologie und ihrer Erzählungen kommen an diesem Buch weder kleine, noch große Leser einfach so vorbei. Von der ersten Seite an wird man von wirklich schönen Illustrationen durch die Geschichte begleitet, was das Lesen auch visuell zu einem tollen Erlebnis macht und insbesondere bei jüngeren Mitlesern das Interesse an den Abenteuern der Figuren weckt.

Der Schreibstil lässt sich schön flüssig lesen und macht es einfach, nur so durch die Geschichte zu fliegen. Während man Telemachos aufwachsen sieht, bekommt man einen detaillierten Einblick in seine Gedanken und seine Gefühlswelt, was ihn mir im Verlauf des Buches wirklich ans Herz wachsen lassen hat. Seine Perspektive ist dabei ein neuer und psychologisch sehr interessanter Ansatz, um die Odyssee zu erzählen.

Auch wenn Neuinterpretationen bekannter Geschichten häufig ein wenig kritisch beäugt werden – hier gibt es absolut keinen Grund zur Sorge. Das Lesealter ist mit zehn Jahren für einige Passagen vielleicht ein wenig niedrig angesetzt, beim gemeinsamen Lesen sehe ich da aber ebenfalls kein Problem. Als erste Annäherung an die Geschichten aus der griechischen Mythologie eignet sich dieses Buch auf jeden Fall für Leser (fast) jeden Alters und lädt dabei zu einigen schönen Lesestunden ein.


Fazit
Mit dieser wirklich gelungenen Aufbereitung der Odyssee-Erzählung konnte mich Annika Thor auf jeden Fall überzeugen. Der Protagonist bietet eine spannende Perspektive für kleine und große Leser, wobei es dabei gar nicht mal so wichtig ist, ob man bereits Fan der griechischen Mythologie ist – nach dem Lesen wird man es auf jeden Fall sein.

Dafür verteile ich alle fünf Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2021

Spannend erzählt

Wahre Verbrechen
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Worum geht’s?
In ihrer Karriere als Gerichtsreporterin hat sich Christine Brand schon mehr als einmal mit den menschlichen Abgründen auseinandergesetzt, die immer wieder zu unaussprechlichen Tragödien ...

Worum geht’s?
In ihrer Karriere als Gerichtsreporterin hat sich Christine Brand schon mehr als einmal mit den menschlichen Abgründen auseinandergesetzt, die immer wieder zu unaussprechlichen Tragödien führen. Anhand von sechs ausgewählten Fällen gibt die Autorin nicht nur Einblicke in den Berufsalltag einer Gerichtsreporterin, sondern ermöglicht auch einen vielschichtigen Blick auf die einzelnen Verbrechen und ihre Beteiligten.


Meine Meinung
Ob True Crime oder fiktiver Thriller, sobald es spannend wird, bin ich interessiert. Was mich daher an diesem Buch besonders fasziniert hat, waren die verschiedenen Perspektiven und Akteure die Christine Brand immer wieder beleuchtet hat. Dass die einzelnen Fälle dabei wirklich spannend aufbereitet wurden, hat dem Gesamtpaket eine äußerst vielschichtige und definitiv nicht langweilig werdende Note verpasst.

Der Aufbau der einzelnen Fälle und auch Erzählweise haben es mir einfach unmöglich gemacht, das Buch aus der Hand legen zu wollen. Meiner Meinung nach kam dabei genau die richtige Balance zwischen nüchterner Berichterstattung und einem sich aus dem objektiven Schrecken heraus ergebendem Mitgefühl für die Betroffenen ins Spiel, um trotz der Grausamkeit auch eine etwas emotionalere Note in die Erzählungen einzubringen.

An mancher Stelle sind einzelne Fälle sicherlich nicht leicht zu ertragen und können dem ein oder anderen Leser etwas auf die Seele schlagen. Wer aber auf spannende True Crime steht, der wird hier sicherlich begeistert werden.


Fazit
Wer auf Kriminalliteratur mit spannendem Erzählstil und dem besonderen Kick des True Crime steht, der wird „Wahre Verbrechen“ definitiv lieben. Mir persönlich hat die Herangehensweise auf jeden Fall sehr gut gefallen, was mich auf weitere Bücher dieser Art hoffen lässt.

Dafür gibt es alle fünf Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung