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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2021

Zwischen Reisebericht und Krimi

Rue de Paradis
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Eine schwere Sturmflut erreicht die Küste der auf der Halbinsel Cap Ferret und richtet schwere Schäden an, eine Frau stirbt. Der Küstenabschnitt hätte nie bebaut werden dürfen, Luc Verlain ermittelt in ...

Eine schwere Sturmflut erreicht die Küste der auf der Halbinsel Cap Ferret und richtet schwere Schäden an, eine Frau stirbt. Der Küstenabschnitt hätte nie bebaut werden dürfen, Luc Verlain ermittelt in einem Sumpf von Korruption und Vetternwirtschaft. Und wer hat den Bürgermeister ermordet?
Das ist jetzt mein dritter Roman aus der Reihe und der erste Luc Verlain-Krimi als Hörbuch, von daher war mir die Figur und auch einige der Protagonisten, voran seine Frau Anouk, nicht fremd. Lesern, die mit diesem Buch einsteigen wollen, würde ich eher davon abraten.
Frank Arnold hat eine angenehme Stimme und liest gut, von daher habe ich die Geschichte gerne gehört. Ich fand diesmal nur, dass es sehr lange gedauert hatte, bis überhaupt etwas Spannung aufkam. So schön die Beschreibungen sind, sie wiederholen sich teils auch. Machen aber auch Lust auf einen weiteren Urlaub in der Region. Der Plot selbst ist nicht schlecht aufgebaut, nach und nach werden immer mehr Geheimnisse offenbart. Die Elemente, die einen Krimi ausmachen, habe ich jedoch über lange Passagen vermisst. Wer bis zur Mitte durchhält, wird dann doch noch mit kriminalistischer Unterhaltung belohnt. Für Fans empfehlenswert, aber auch über einige Strecken hinweg etwas träge.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Alte Freundschaften, getrübt von Schatten der Vergangenheit

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Der zehnte Roman von Nele Neuhaus rund um das Ermittlerduo Bodenstein und Sander entführt uns in die Welt des Verlagswesens. Zwei Morde aus dem Umfeld des Verlages beschäftigen das K11 und die Hintergründe ...

Der zehnte Roman von Nele Neuhaus rund um das Ermittlerduo Bodenstein und Sander entführt uns in die Welt des Verlagswesens. Zwei Morde aus dem Umfeld des Verlages beschäftigen das K11 und die Hintergründe für die Taten sind in der Vergangenheit zu finden. Derweil man einiges aus dem privaten Bereich von Bodenstein erfährt, steht Pias Privatleben diesmal nicht besonders stark im Fokus.

Sprachlich ist das Buch gewohnt gut geschrieben und die Idee für den Krimimalfall interessant erdacht. Schatten der Vergangenheit der alten Freundescliques kommen an die Oberfläche, Fragen nach alter Schuld sind zu klären. Die Beziehungen der Protagonisten untereinander sind verwickelt und man muss an dem Buch dranbleiben, weil man sonst leicht den Faden verliert.

Ein paar Akteure weniger hätten dem Roman gutgetan. Meiner Meinung nach hätte man das Buch straffen können, es zieht sich in Teilen der Handlung und liest sich zeitweise zäh. Die Idee, Dr. Kirchhoff weiter als Autor auftreten zu lassen, passt zum Romanthema, wird sogar benötigt, um einige Personen auftreten zu lassen. Ob man Pias Ex jedoch dazu verdonnern muss, auf den Spuren der Bücher von Nele Neuhaus selbst zu wandeln, kann man in Frage stellen. Oder es könnte auch als Selbstbeweihräucherung von Neuhaus selbst interpretiert werden. Allzu oft wird dies im Roman erwähnt.

Zum Ende hin gewinnt das Buch wieder - an Handlung, Spannung und an Fahrt. Die Person, die die Morde zu verantworten hat, gerät auch nicht gleich zu Beginn in den Ermittlungsfokus, so dass es spannend bleibt.

Nicht das beste Buch aus der Reihe, aber durchaus empfehlenswert für Fans von Bodenstein und Sander.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Nicht mehr meins

Keine Ruhe in Montana
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Detective Robicheaux will gemeinsam mit seiner Frau und seinem Freund nach dem Hurrikan Katrina zur Ruhe kommen und beim Angeln entspannen. Morde und Machtspiele ziehen ihn dann doch wieder in Ermittlungen ...

Detective Robicheaux will gemeinsam mit seiner Frau und seinem Freund nach dem Hurrikan Katrina zur Ruhe kommen und beim Angeln entspannen. Morde und Machtspiele ziehen ihn dann doch wieder in Ermittlungen rein.

In den 90iger Jahren, als die Robicheaux-Krimis in Deutschland herauskamen, habe ich einige gelesen und fand sie damals gut, vor allem wegen des Schreibstils von James Lee Burke: seine Art, Landschaften in Szene zu setzen und die Protagonisten Dialoge führen zu lassen. Auch die derbere Sprache hatte mich früher nicht gestört.

Ich hatte jetzt mal wieder Lust auf einen seiner Romane, kam auch wieder in die Protagonisten rein. Wer noch keines seiner Bücher kennt, könnte damit ein Problem haben. Der Roman ist wirklich voller Kontraste. Die Sprache empfinde ich als sehr bildhaft, egal ob es um Gewalt geht oder um die grandiose Landschaft. Bei beidem wird das Kopfkino reich "bespielt". Die vielen Landschaftsmotive nehmen etwas von der Geschwindigkeit aus der eigentlichen Handlung raus, aber das ist auch typisch für den Autor und trägt dazu bei, dass man beim Lesen nicht nur in der Gewalt und Brutalität versinkt - Kontrast zur derben Sprache. Mich hat jetzt an der Geschichte gestört, dass es zu viel Machtgehabe, Sexismus, durchgedrehte Personen gab. Ich glaube, ich bin inzwischen sensibler hinsichtlich der hier reichlich bedienten Klischees geworden. Und gegen Ende kam mir die Geschichte zu konstruiert vor.

Meine „Lesezeit“ von Burke-Romanen ist definitiv vorbei.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Chaos zum Weihnachtsfest

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Kluftis bessere Hälfte fällt aus, weil sie von der Leiter fällt und die gesamte Vorbereitung muss er nun selbst bewerkstelligen. Dazu kommt dann noch Besuch aus Japan.
24 Kapitel, 24 Katastrophen kurz ...

Kluftis bessere Hälfte fällt aus, weil sie von der Leiter fällt und die gesamte Vorbereitung muss er nun selbst bewerkstelligen. Dazu kommt dann noch Besuch aus Japan.
24 Kapitel, 24 Katastrophen kurz vor Weihnachten –Schade, dass die Geschichte sich nur über wenige Tage direkt vor Weihnachten erstreckt und nicht die gesamte Adventszeit abdeckt. Etwas Kriminalistik wäre auch wünschenswert gewesen. Oder fällt dem Autorenduo nichts mehr an Kriminalfällen zu Klufti ein? Auf mich wirkte es im Nachgang wie „schnell mal was geschrieben“, um das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen.
Ein tolles Cover, da ist nichts weiter dazu zu sagen, auch wenn es mit dem Inhalt nicht viel gemeinsam hat. Und der Schreibstil ist gewohnt gut lesbar, wie man es von dem Autorenduo gewohnt ist. Dazu ein ungewohnt dünnes Kluftinger-Buch, mit nur 144 Seiten finde ich es (auch als Hardcover) in Relation zum Gebotenen zu teuer.
Zugegebenermaßen war die arg kurze Geschichte schon irgendwie amüsant. Aber dennoch bin ich nicht richtig zufrieden mit dem Buch. So ist es leider kein Highlight geworden.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Was Drachen ursprünglich waren …

Das Zeitalter der Drachen
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Jenny-Mai Nuyen lässt eine Welt voller Magie entstehen, in der Menschen, Elfen und Zwerge in Furcht vor den Drachen leben. Die Drachen vertilgen alle, die von Geisterschatten befallen sind, d.h. die über ...

Jenny-Mai Nuyen lässt eine Welt voller Magie entstehen, in der Menschen, Elfen und Zwerge in Furcht vor den Drachen leben. Die Drachen vertilgen alle, die von Geisterschatten befallen sind, d.h. die über magische Energie verfügen. So werden zuerst die Zauberer verschlungen. Jedes Volk entwickelt seine eigene Überlebensstrategie. Während das Volk der Zwerge auf Solidarität setzt und dabei Entbehrungen auf sich nimmt, opfern andere den Einzelnen, um die Gemeinschaft zu erhalten.
Der Roman beschreibt zunächst zwei Zeitebenen, eine, in der Aylen ihre Zauberkräfte entwickelt und diese weiter stärkt. Über 300 Jahre später treffen wir auf Nireka, deren Vater ein Mensch ist und deren Mutter eine Zwergin war. Als Nireka am Geisterschatten erkrankt, trifft sie eine Entscheidung …. Und damit beginnt im Grunde genommen die Geschichte.
Die Autorin schreibt einen gut lesbaren Stil und schildert umfänglich die magische Welt mit ihren Bewohnern, ihren unterschiedlichen Lebensstilen und verschiedenen Charakteren. Dennoch habe ich es nicht geschafft, eine echte Beziehung zu einer der beiden Hauptprotagonistinnen aufzubauen. Aylens Motivation war nicht immer klar und Nireka war zu unkritisch, ließ sich zu oft ausnutzen. Plastisch werden die Drachenleiber beschrieben, die zu einer furchterregenden Größe mutieren. Öfters waren es mir beim Lesen zu viele Abschnitte mit Beschreibungen, die etwas von der Spannung herausgenommen haben. Die Grundidee darüber, was Drachen einst waren, ist kreativ und mal ein neuer Ansatz. Das hat mir gut gefallen. Über die Entwicklung am Ende bin ich geteilter Meinung. Ohne zu viel zu verraten, kann ich nur sagen, dass mir der Teil über Nireka und Aylen gut gefiel und stimmig war. Die Rolle des jungen Varak und seiner Anhänger fand ich zu wenig durchdacht, nur abgehandelt. Das passt nicht zu den bisher gut ausgearbeiteten Passagen, lässt aber auch die Vermutung zu, dass ein Folgeband geplant ist, die Geschichte kann durchaus noch weitergehen.
Fazit: Für Liebhaber von Drachengeschichten zu empfehlen. Von mir gibt es gute 3 Sterne.

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