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Veröffentlicht am 30.11.2021

Du bist es wert, geliebt zu werden

Felix Ever After
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Eine wundervolle Geschichte über Identität, Selbstfindung, Selbstwertgefühl, Liebe und Mut

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Felix Ever After ist ein wundervolles Buch für jedes Alter, auch wenn Felix und ...

Eine wundervolle Geschichte über Identität, Selbstfindung, Selbstwertgefühl, Liebe und Mut

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Felix Ever After ist ein wundervolles Buch für jedes Alter, auch wenn Felix und seine Freunde im Alter um die 17 Jahre sind. Die Botschaft dieses Buches ist einfach toll und auch jeden gleich wichtig. 

Felix ist trans, queer, PoC und ringt um die Anerkennung seines Umfelds. Er stellt immer wieder sein Tun und seine Identität infrage. Möchte einfach nur geliebt werden. Zudem steht die Frage im Raum, was seine Zukunft bringt. Schafft er es an seine Wunsch-Uni? Und ist er dafür überhaupt gut genug? 

So überschlagen sich im Laufe des Buches die Ereignisse und Felix, aber auch einige Nebencharaktere,  entwickeln sich nach und nach weiter. Gerade die Nebencharaktere mit all ihren Eigenheiten haben die Geschichte noch mal ein gutes Stück lebendiger gemacht.

Manche Szenen sind lustig, traurig, wunderschön und manchmal so unglaublich verletzlich, dass man den Schmerz schon förmlich spüren kann. 

Dazu ist die Geschichte toll geschrieben. Ich habe ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, wollte das Buch dann aber gar nicht mehr aus der Hand legen. 

Das Cover ist wunderschön und ich finde es toll, dass das Bild auch noch mal auf dem Einband und nicht nur auf der Hülle zu sehen ist. 

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Die (un)schöne Welt des S(ch)eins

Das Glashotel
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Der Beginn und auch der erste Abschnitt über Paul hat mich ehrlich gesagt kaum gefesselt, sondern sogar mehr verwirrt. Ich hatte keinen richtigen Zugang und auch, wenn es sehr gut geschrieben war, hat ...

Der Beginn und auch der erste Abschnitt über Paul hat mich ehrlich gesagt kaum gefesselt, sondern sogar mehr verwirrt. Ich hatte keinen richtigen Zugang und auch, wenn es sehr gut geschrieben war, hat es so wenig Spaß gemacht.

Aber dann kam Vincent. Vincent ist nicht alleine nur deshalb interessant, weil sie eine Frau ist (im Laufe des Romans kam ich nicht umhin, Vincent für einen recht schönen Mädchennamen zu halten – wenngleich ich meine Tochter niemals so nennen würde). Sie wirkt stark und zäh, doch im Laufe der Erzählung sieht man, dass sie auch verletzlich und fast schon kindlich sein kann. Ihr permanentes Wandeln zwischen den Welten wirkt wie ein Drahtseilakt.

Auch Jonathan Alkaitis birgt eine gewisse Faszination, wobei diese immer mehr verblasst, wie der Charakter an sich. Vermutlich ist das so gewollt und auch gekonnt umgesetzt. Der Verlauf, den diese Figur nimmt, ist tragisch, faszinierend und düster zugleich. Man erlebt dies, als wäre man eine Art Voyeur, der in die intimen, bitteren Bereiche einer gescheiterten Persönlichkeit.

Man lernt auch eine Fülle an Nebencharakteren kennen. Die einen spielen eine wichtigere Rolle als andere. Die einen sind Sympathieträger, die anderen nicht und wieder andere wechseln diese beiden Schubladen. Sie halten die Geschichte zusätzlich lebendig und erheitern die ein oder andere düstere Atmosphäre oder tun genau das Gegenteil davon. Emily St. John Mandel weiß diese Figuren ganz genau einzusetzen.

Tatsächlich hatte ich mir mehr Abschnitte über das imposante Glashotel gewünscht, aber wenn man dieses Gebäude als Sinnbild, als Konstrukt der Welt des Seins und Scheins sieht, passt es dennoch sehr gut.

Auch Paul rückt am Ende wieder mehr in den Fokus und dieses Mal ist er nicht mehr so mysteriös, sondern ein vom Leben gezeichneter Mensch. Obwohl ich am Anfang nur wenig Sympathie für ihn übrig hatte, kam ich am Ende nicht umhin, ein wenig Mitleid für ihn zu empfinden.

Nach der anfänglichen Schwierigkeit habe ich in den Lesefluss gefunden und wollte stellenweise das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist ein bisschen wie das Leben: Licht und Schatten wechseln sich ab. Doch zwei Botschaften habe ich am deutlichsten herausgelesen: Lebe im Hier und Jetzt, aber vertraue niemandem blind, ohne dir eine eigene Meinung gebildet zu haben.

Das Cover hat mir auch sehr gut gefallen. Etwas verträumt, etwas düster. Genau die richtige Atmosphäre für dieses Buch. Ein bisschen gestunken hat der Einband, aber das ist schnell verflogen und wenn man das Buch aus dem Laden holt, wird man davon sicherlich nichts mehr merken.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Spannend von der ersten Seite an

Aribella und die Feuermaske
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Schon das Cover hat mich fasziniert. Mir gefällt das mystische, düstere und doch den hellen Fixpunkt, den Aribella mit ihrer Gondel und ihrem Lächeln darstellt. Dazu kam das Setting: Fantasy in Venedig. ...

Schon das Cover hat mich fasziniert. Mir gefällt das mystische, düstere und doch den hellen Fixpunkt, den Aribella mit ihrer Gondel und ihrem Lächeln darstellt. Dazu kam das Setting: Fantasy in Venedig. Da gibt es so viele Möglichkeiten. Auch die restliche Aufmachung des Buches hat mir gefallen. Die Rialtobrücke bei jedem neuen Kapitel und die Sterne um die Seitenzahl herum geben dem Ganzen noch mal einen tollen Touch.

Der Schreibstil von Anna Hoghton ist nicht zu kindlich bzw. jugendlich und auch bei der Übersetzungen wurde offensichtlich darauf geachtet. So entsteht auch für Erwachsene ein toller Lesefluss und man kann Aribellas Geschichte ungetrübt genießen. 

Die Charaktere sind toll gestaltet. Man kann viele Charaktere ins Herz schließen und natürlich gibt es den ein oder anderen "Unsympath". Die Figuren und Masken sind fantasievoll und detailverliebt beschrieben, was auch noch mal sehr dazu beträgt, sich alles gut vorstellen zu können. 

Die Handlung fand ich sehr spannend und nicht unbedingt vorhersehbar. Gerade bei Büchern für eine jüngere Zielgruppe ist das nicht selbstverständlich. Dabei war es von der ersten bis (fast) zur letzten Seite spannend. Ein echter Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Eiskalte Hände und (ver)brennende Leidenschaft

Right Here (Stay With Me)
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Nachdem mich die Love-NXT-Reihe so mitgenommen hat, habe ich auf die neue Reihe von Anne Pätzold hingefiebert. Obwohl ich es direkt vorbestellt habe blieben die Zweifel: Kann sie noch mal eine so gute ...

Nachdem mich die Love-NXT-Reihe so mitgenommen hat, habe ich auf die neue Reihe von Anne Pätzold hingefiebert. Obwohl ich es direkt vorbestellt habe blieben die Zweifel: Kann sie noch mal eine so gute Reihe schreiben? Kann mich ein Paar nochmal so berühren, wie es Ella und Jae-yong gemacht haben? Bisher konnte kein anderes Paar an die beiden heranreichen. 

Vorweg: Lucy und Jules haben es nicht ganz so geschafft. Aber das wäre auch so, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen - es wäre einfach unfair. 

Eiskunstlauf ist optisch ein wunderbarer Sport. Die Läufer*innen sehen so wunderbar elegant aus und die Sprünge sind atemberaubend. Doch körperlich und c geistig ist er anstrengend, der Leistungsdruck groß. Das ist eines der vielen Probleme, die Lucy mit sich herumträgt.

Manchmal merkt man dabei, dass sie noch auf "Der Schwelle zum Erwachsenwerden" steht. So wurde man auch sehr oft auf die Reise in ihre Gedanken genommen. Das hat mir nicht immer so zugesagt, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Andererseits konnte man so Lucy auf einer sehr intensiven Art und Weise kennenlernen. 

Da das Buch komplett aus Lucys Sichtweise erzählt wird, lernt man ihn nicht so tiefgreifend kennen. Dennoch findet man auch zu ihm guten Zugang und fiebert mit ihm mit. 

Sehr besonders an dem Buch fand ich, dass hier nicht davor gescheut wird, mentale Herausforderungen thematisiert werden. Manchmal vielleicht ein bisschen dramatisch, was aber im Rahmen der Charaktere durchaus vertretbar ist. In den meisten Fällen hat es mir jedoch sehr gefallen, da es nicht so übertrieben war und trotz der Stärke, die Lucy immer ausstrahlen wollte, ihr etwas Zartes verliehen hat.

Auch die Nebencharaktere sind sehr gut und machen die Geschichte ein gutes Stück lebendiger und bunter.

Obwohl die Geschichte einem anderen Muster folgte, hat sie sich wieder wunderbar lesen lassen. Bei kaum einer Autorin habe ich einen solchen Lesefluss. Man kann einfach eintauchen und sich tragen lassen. 

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Mit dem Fahrrad von Jakutsk nach Tiksi

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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Sie kennen Jakutsk nicht? Macht nichts! Das Bordpersonal der russischen Fluggesellschaft, die Richard Löwenherz nach Moskau bringen soll, auch nicht. Dabei ist Jakutsk mit über 300.000 Einwohnern nicht ...

Sie kennen Jakutsk nicht? Macht nichts! Das Bordpersonal der russischen Fluggesellschaft, die Richard Löwenherz nach Moskau bringen soll, auch nicht. Dabei ist Jakutsk mit über 300.000 Einwohnern nicht unbedingt klein. 

Aber warum dieser Ort? Ganz einfach: Dort beginnt das, was man Zimnik in Russland und Eisstraße hier nennt. Folgt man dieser, kommt man irgendwann nach Tiksi. Gut, ganz so einfach ist es natürlich nicht. Selbst für Eistrucker hat diese Strecke Tücken. Aber dann mit dem Fahrrad? Das ist doch verrückt! Genau das hat sich Richard Löwenherz auch mehrfach von Einheimischen anhören dürfen. 

Natürlich hat er dafür ein spezielles Rad - ein sogenanntes Fatbike. Das sind die Fahrräder mit riesigen, dicken Reifen. Das sind also die Dinge, bei denen man sich (als Erwachsener) oft gefragt hat, wofür die gut sind, wenn man damit ein "cooles" Kind in der Stadt rumkurven gesehen hat. Für Schnee und Eis! Jetzt macht das plötzlich Sinn. 

Der Leser wird also auf eine Reise mitgenommen, die an Grenzen und darüber hinaus gehen. Man liest von den Vorbereitungen und deren Tücken, aber natürlich auch von der eigentlichen Reise, mit Höhen und Tiefen, viel Gastfreundlichkeit und atemberaubenden Landschaften.

Toll untergebracht sind Wissenswertes über die Regionen, aber auch die Herausforderungen, die so eine Reise mit sich bringt. Denn: Wie ernährt man sich bei -30 Grad? Das Sprudel aus der PET-Flasche fällt auf jeden Fall schon mal raus. Und noch viel mehr Fragen, die man sich bisher nicht gestellt hat, da Nächte mit bis zu -50 Grad für uns einfach schwer vorstellbar sind, werden beantwortet. 

Untermalt wird das alles von tollen, stellenweise atemberaubenden Bildern. Schneelandschaften, Eispisten, Städte und Polarlichter. Es ist für alle was dabei. Und so fühlt man sich, als wäre man ein kleiner Teil einer großen Reise. 

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