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Veröffentlicht am 20.10.2021

Endlich ein New Adult Buch, das in Hamburg spielt

Regenglanz
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Simon will eigentlich nur eines: Das peinliche Tattoo loswerden, dass er sich betrunken hat stechen lassen, denn das erinnert ihn stetig an seine Ex-Freundin Kiki. Doch beim Termin im Tattoo-Studio trifft ...

Simon will eigentlich nur eines: Das peinliche Tattoo loswerden, dass er sich betrunken hat stechen lassen, denn das erinnert ihn stetig an seine Ex-Freundin Kiki. Doch beim Termin im Tattoo-Studio trifft er auf die attraktive Alissa, der er das Tattoo auf gar keinen Fall präsentieren will. Schnell zeigt sich dass die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruht, doch beide haben so einiges aus der Vergangenheit zu verarbeiten. Während Simon in der Vergangenheit oft mit Alkohol und Drogen eskaliert ist um seine Probleme zu verarbeiten, hat Alissa mit dem schwierigen Verhältnis zu ihrer Familie zu kämpfen, dass sich seit dem Tod ihrer Mutter immer mehr verschlechtert.

Der Grund für meinen Lesewunsch war insbesondere, dass es das erste New Adult Buch ist, dass in meiner Heimatstadt Hamburg spielt. Ich fand es schön, wie viele Orte ich dadurch kannte und die Beschreibungen der Stadt auch sehr gelungen. Ganz besonders umgehauen hat mich zudem das wunderschöne Cover mit den Regentropfen, dass gemeinsam mit dem tollen Buchschnitt der Erstauflage einen tollen Anblick bietet.

Schön fand ich, dass man durch die wechselnden Perspektiven beide Charaktere gut kennenlernen konnte und ihre Vergangenheit, ihre Eigenschaften und ihre Gefühle dadurch besser nachvollziehen konnte.
Simon ist definitiv eher der ruhige und hilfsbereite Typ, der immer für alle da ist. Alissas unsicheres Verhalten und die Schuld von der sie geplagt wird konnte ich gut nachvollziehen und habe dies auch nicht als überdramatisiert empfunden. Allerdings hatte die Handlung für mich in der zweiten Hälfte ein paar zu klischeehafte Zufälle und wurde mir dadurch etwas zu künstlich dramatisch. Trotzdem fand ich die eigentliche Thematik des Buches sehr gelungen aufgearbeitet, da hätte ich mir einfach ein wenig Drama weniger vorstellen können.

Die Handlung konnte mich recht schnell packen, auch wenn es zunächst etwas ruhiger losgeht. Schön fand ich, dass auch alltäglichere Szenen mit Freund*innen und Familie oder die Chats zwischen Alissa und ihren Freundinnen eine Rolle spielten und so auch das Umfeld der beiden gezeigt wurde, dass ihnen immer mit einem guten Rat zur Seite stand. Besonders Simons Oma hat mir das ein oder andere Schmunzeln entlockt und war eine meiner Lieblingspersonen im Buch.

Insgesamt hat mich das Buch fesseln können und viel Lesespaß bereitet, sodass ich 4 Sterne gebe und mich bereits auf die beiden Fortsetzungen freue, die ebenfalls in norddeutschen Städten spielen!

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Ein letztes Mal zurück nach Redwood

Redwood Lights – Es beginnt mit dem Duft nach Schnee
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Noch ein letztes Mal zurück nach Redwood! Wie sehr habe ich mich über die Ankündigung gefreut, auch wenn es leider nur eine Kurzroman ist, der mit knapp 140 Seiten viel zu schnell ausgelesen ist.

Nachdem ...

Noch ein letztes Mal zurück nach Redwood! Wie sehr habe ich mich über die Ankündigung gefreut, auch wenn es leider nur eine Kurzroman ist, der mit knapp 140 Seiten viel zu schnell ausgelesen ist.

Nachdem das Drachen-Trio in den vorangegangenen Bänden zahlreiche Paare in Redwood verkuppelt hat beschließen die „Opfer“ der Aktionen sich dafür liebevoll zu rächen und auch mal Amor zu spielen. Für die Aktion auserwählt haben sie Marie Sedgwick, die Bürgermeisterin der Stadt, die immer für die Bewohner des Ortes da war und Redwood von ganzem Herzen liebt, gleichzeitig aber auch nie geheiratet hat und seit Jahrzehnten Single ist. Glücklicherweise ist der passende Mann, Preston Masterson, grade zurück nach Redwood gezogen um dort ein Inn zu eröffnen.

Es war wirklich schön noch einmal zurück nach Redwood zu kommen, darüber zu lesen, wie sich die Liebesgeschichten aus den vergangenen Bänden entwickelt haben und noch einmal die wundervolle Atmosphäre der Reihe beim Lesen fühlen zu können.

Das Setting ist winterlich, alles dreht sich um Weihnachten, es schneit in Redwood und das Buch löst direkt den Wunsch aus warm eingekuschelt Tee zu trinken. Das die Umgebung und die Optik und Deko des Inns trotz Kürze des Buches noch so schön beschrieben wurden hat mich besonders glücklich gemacht.

Die Lovestory fand ich sehr gelungen gewählt, da so nicht immer nur die „jungen“ Bewohnerinnen von Redwood im Mittelpunkt stehen sondern auch mal ein Redwood-Band von einer älteren Protagonistin handelt. Die Liebesgeschichte ist natürlich nicht übermäßig komplex, hat aber gut in das Buch gepasst und war sehr herzerwärmend.

Insgesamt fühlte sich Redwood Lights einfach wie eine Liebeserklärung für Redwood und die Protagonist
innen der vorangegangenen Bücher an, die eigentliche Handlung war für mich dabei fast nebensächlich, weil es so schön war wieder in Redwood zu sein. Allerdings hätte ich mir natürlich am liebsten ein Buch in voller Länge gewünscht, damit eine komplexere Story erzählt werden kann. Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Gelungene Fortsetzung mit kleinen Schwächen

Scholomance – Der letzte Absolvent
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Nachdem Band 1 schon zu meinen Lesehighlights gehörte habe ich mich umso mehr darauf gefreut endlich Band 2 lesen zu können.

Das Buch knüpft nahtlos an das Ende des ersten Teils an und man wird direkt ...

Nachdem Band 1 schon zu meinen Lesehighlights gehörte habe ich mich umso mehr darauf gefreut endlich Band 2 lesen zu können.

Das Buch knüpft nahtlos an das Ende des ersten Teils an und man wird direkt wieder mitten ins Geschehen an der Scholomance geworfen. In Band 2 dreht sich alles um die Abschlussprüfung, denn für El und ihre Freunde ist das letzte Schuljahr angebrochen und die Gefahr trotz der Ereignisse in Band 1 noch nicht gebannt.

Während Band 1 nach und nach das komplexe (und geniale) Magiesystem und die Funktionsweise der Scholomance erklärt hat, während die Handlung eher ruhig dahinplätscherte, habe ich mir für den zweiten Band wesentlich mehr Handlungsentwicklung aber auch Tiefe in den Nebencharakteren gewünscht. Ersteres blieb leider zunächst noch etwas auf der Strecke, denn besonders der erste Teil des Buches vertiefte die Informationen über das Magiesystem noch mehr und zog sich ein wenig. Die zweite Hälfte machte dies allerdings wieder wett, es gab einige Wendungen und viele actionreiche und spannende Szenen. Obwohl sich dieser Beginn wieder etwas gezogen hat muss ich aber sagen, dass ich die Erklärungen zum Magiesystem trotzdem ziemlich genial finde und es eine für ein Jugendbuch, ungewöhnliche Komplexität hat, aber trotzdem immer logisch erläutert wird.

Der Aspekt mit den Nebencharakteren wurde dafür in Band 2 definitiv verbessert, es gibt zwar zu viele Personen um jedem Charakter Tiefe zu verleihen, allerdings wurden El`s Freunde und Orion mit der Zeit immer greifbarer und es wurden auch Details aus ihrer Vergangenheit enthüllt, die einige Erklärungen für ihr Handeln mit sich brachten.

Auch El entwickelt sich in Band 2 charakterlich weiter und findet langsam ihren Weg, auch wenn sie natürlich nach wie vor eine Affinität zur Massenvernichtung hat und die meisten anderen Schüler*innen ihr grundsätzlich mit Skepsis begegnen.

Wirklich gestört hat mich allerdings die Lovestory. Die zwischenmenschlichen Beziehungen an der Scholomance sind auf Grund der Eigenheiten der Schule und der Tatsache, dass alle für sich ums Überleben kämpfen zwar grundsätzlich ziemlich verkorkst, aber die Szenen, in denen sich die Lovestory entwickelt, sind ziemlich willkürlich an den seltsamsten Stellen eingebaut und haben auch inhaltlich ein Stirnrunzeln bei mir hervorgerufen. Dies lag einerseits daran, dass fast jedes Mal 2 Seiten vorher erwähnt wurde, was El alles auf keinen Fall tun würde und diese Vorwürfe dann direkt wieder über den Haufen wird und andererseits an den fast schon kindlichen Umschreibungen, die mich an „Bienchen und Blümchen“ im „wir leben in einer Schule, in der uns alles töten möchte“-Stil erinnert hat.

Glücklicherweise waren es nicht allzu viele Szenen, die mir das Leseerlebnis getrübt haben, sodass ich besonders ab der Hälfte von der spannenden Handlung nur so mitgerissen wurde.
Band 2 endet aber leider mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, der die Wartezeit bis zum Finale umso härter macht. Von mir bekommt er 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Jugendthriller mit hochaktueller Thematik

Shelter
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Ich verfolge Poznanskis Bücher schon seit Jahren und bin ein großer Fan ihrer Erwachsenen-Thriller, aber auch der Jugendbücher, die mich stets sehr fesseln konnten und jedes Mal wieder auf sehr kreativen ...

Ich verfolge Poznanskis Bücher schon seit Jahren und bin ein großer Fan ihrer Erwachsenen-Thriller, aber auch der Jugendbücher, die mich stets sehr fesseln konnten und jedes Mal wieder auf sehr kreativen Ideen beruhen. In ihrem neustem Jugendthriller „Shelter“ dreht sich nun alles um Verschwörungstheorien.

Als einige Bekannte auf einer Party mal wieder ihren Hang zur Esoterik und zu Verschwörungstheorien zeigen, beschließen Benny und seine Freunde aus einem Spaß heraus eine wirre Geschichte über Aliens, die sich der Körper der Menschen bedienen, ins Internet zu setzen, um einige Verschwörungstheoretikerinnen zu verarschen. In einer Nacht und Nebel Aktion malen Sie seltsame Symbole in der ganzen Stadt und verbreiten ihre Geschichte anschließend häppchenweise auf Social Media. Schnell bekommt die Theorie immer mehr Anhänger, bis die Situation plötzlich ein Eigenleben entwickelt. Schließlich bringt der Versuch den Spaß aufzuklären Benny und seine Freunde immer mehr in Gefahr.

Der Thriller setzt mitten im Geschehen ein und die Leser
innen begleiten Benny und seine Freunde Nando, Liv, Darya und Till bei der Planung und Ausführung ihrer Idee. Die Idee eine Verschwörungstheorie immer mehr aus dem Ruder laufen zu lassen wurde dabei sehr gut umgesetzt, sodass schnell ein gewisses Maß an Spannung aufgebaut werden konnte und deutlich wird, wie schnell sich Dinge über das Internet verbreiten und ein Eigenleben entwickeln können.

Der Thriller wird vollständig aus Bennys Sicht erzählt, wodurch er auch im Vordergrund steht und die Leser*innen vor allem über ihn Hintergrundwissen erlangen, es hat mich jedoch etwas gestört, dass immer wieder auf seine Vergangenheit angespielt wurde und diese dann nur sehr kurz und knapp behandelt wurde. Gleichzeitig blieben die Nebencharaktere etwas blass, man erfährt zwar nach und nach einiges über sie und kann sie auch auseinanderhalten, ich hätte mir aber auch bei einem Thriller gewünscht mich besser in sie hineinversetzen zu können.

Trotzdem steht für mich natürlich die Spannung und die Handlung an sich im Vordergrund, die mich zwischenzeitlich auch mal überraschen konnte und deren Auflösung ich so nicht erwartet hätte.

Insgesamt wurde das hochaktuelle Thema rund um Verschwörungstheorien, deren rasante Verbreitung in den Medien und die Gefahren, die davon ausgehen spannend und logisch umgesetzt, sodass mich Shelter sehr unterhalten und gepackt hat. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung für Jugendthriller-Fans. Da mir charakterlich jedoch etwas Tiefe fehlte gebe ich 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Lohnenswerter Auftakt

Die letzte Göttin
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Die letzte Göttin ist mir schon in der Vorschau durch das wunderschöne Cover aufgefallen und konnte mich anschließend auch mit dem Klappentext direkt überzeugen. Umso glücklicher war ich, das Buch nun ...

Die letzte Göttin ist mir schon in der Vorschau durch das wunderschöne Cover aufgefallen und konnte mich anschließend auch mit dem Klappentext direkt überzeugen. Umso glücklicher war ich, das Buch nun endlich auch Lesen zu können.

Die Protagonistin Andra hat sich jahrelang darauf vorbereitet, gemeinsam mit einer Millionen anderer Siedler auf den Planeten Holymyth überzusiedeln. Doch als sie erwacht sind nicht Hundert Jahre Kryoschlaf vergangen, sondern Tausend und der Planet besteht aus Wüste und steht vor der Klimakatastrophe. Andra stammt aus einer Zeit, in der jeder Mensch Implantate zur Kontrolle von Technologie besaß, doch in der Zukunft in der sie erwacht wird Technik als Magie angesehen, Roboter sind Engel und sie selbst wird als Göttin verehrt obwohl nicht einmal ihr Implantat funktioniert, wie es funktionieren sollte. Mit Hilfe des mysteriösen Zhade, der seine eigenen Pläne verfolgt, gelangt sie in den Palast, wo sie ihre Rolle als dritte Göttin einnehmen soll.

Die dystopische Welt, in der Andra erwacht, war gut beschrieben, jedoch drehen sich die Erklärungen Großteils um Technologie und weniger um die Lebensweise der Menschen, sodass ich mir in diesem Bereich noch etwas mehr von Band 2 wünsche. Anfangs ist es mir etwas schwer gefallen mich an den Dialekt der Menschen zu gewöhnen, bei dem einige Wörter sich verändert haben um auch in der Sprache zu betonen, dass der Roman in der Zukunft handelt. So wird aus „okay“ „kayo“, aus „Kind“ „Kiddun“ oder aus „klar“ „kristall“. Mit der Zeit habe ich mich daran aber gewöhnt und es hat mich nicht mehr großartig gestört. Die technischen Begriffe werden widerum langsam eingeführt und waren auch in einer angemessenen Häufigkeit, sodass sie mich beim Lesen nicht gestört haben.

Besonders gut hat mir direkt gefallen, dass Andra die meiste Zeit zwar als Göttin angesehen wird, aber keine nennenswerten Fähigkeiten besitzt und sich eher durch Schlagfertigkeit und Geschick durchkämpfen muss. Zhade hingegen war mir von Anfang an unsympathisch, was durch die Kapitel aus seiner Sicht jedoch auch gefördert wird und handelt in vielen Situationen sprunghaft. Zu den meisten Nebencharakteren konnte ich bisher keine größere Bindung aufbauen, allerdings gibt es Einige die Potenzial mitbringen und bei denen ich mir für Band 2 eine größere Rolle vorstellen kann.

Handlungstechnisch hat mir die Mischung aus Andras und Zhades Perspektive gut gefallen und besonders die Rückblicke in die Zeit vor Andras Kryoschlaf haben geholfen ein besseres Verständnis über die Zeit und die Technologie vorher gegeben. Der Beginn des Buches hat mich direkt mitgerissen, im Mittelteil des Buches gab es für mich kurzzeitig aber eine kleine Länge, bevor die Handlung und die Spannung plötzlich wieder angezogen haben und eine Überraschung auf die nächste folgte.

Insgesamt ist es ein lohnenswerter dystopischer Sci-Fi-Roman, der durch zahlreiche Plottwists und einen großen Handlungsreichtum punkten kann und Lust auf die Fortsetzung macht, sodass ich 4,25 Sterne vergebe.

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