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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2023

Sachlich interessant

Früher war mehr Verbrechen
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Gut gefällt mir, dass immer erst die historischen Hintergründe und das gesellschaftliche Umfeld aufgezeigt werden, bevor es zum Fall an sich geht. Das erfordert zwar SEHR konzentriertes Lesen oder Zuhören, ...

Gut gefällt mir, dass immer erst die historischen Hintergründe und das gesellschaftliche Umfeld aufgezeigt werden, bevor es zum Fall an sich geht. Das erfordert zwar SEHR konzentriertes Lesen oder Zuhören, lässt aber den Fall selbst auch gleich in einem deutlicheren Licht erscheinen.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Mir fiel es anfänglich schwer, mich an den Aufbau zu gewöhnen. Der Text ist - logischerweise - nicht auf Spannung ausgerichtet, das hatte ich beim Erwerb ein wenig übersehen.

Die Sprecherin - ich habe mir den Text als Hörbuch zugeführt - gefällt mir persönlich nicht so gut, aber das ist immer sehr subjektiv, ich finde ihre Stimme klingt so gequetscht, das mag ich nicht. Außerdem ist ihre Pausensetzung oft nicht nachvollziehbar und bringt einen aus dem Takt.

Dem Kapitel über Jack the Ripper wird m.E. zuviel Platz eingeräumt - fand ich etwas ermüdend.

Insgesamt nicht schlecht für Menschen, die eher "halbwissenschaftlich" an das Thema Kriminalfälle herangehen wollen. Vielleicht auch als Buch zum Lesen, Nachlesen, Zurückblättern etc.besser geeignet als als Hörbuch.




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Veröffentlicht am 16.03.2023

Kein Thriller, Spannung + Unlogik

The Other Emily - Die Doppelgängerin
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Ich hattte noch nie etwas von Dean Koontz gelesen und war von der Inhaltsangabe her sehr gespannt auf die Geschichte.

Ich mag auch Hörbücher sehr gerne, zur Ablenkung und zum Zeitvertreib in Bus und Bahn, ...

Ich hattte noch nie etwas von Dean Koontz gelesen und war von der Inhaltsangabe her sehr gespannt auf die Geschichte.

Ich mag auch Hörbücher sehr gerne, zur Ablenkung und zum Zeitvertreib in Bus und Bahn, auf langweiligen Wegen durch die Stadt, beim Warten auf.... Busse, Arzttermine etc...

Spannend ist das Hörbuch von Anfang an. Man wird auf verschiedene Fährten geführt, die sich dann doch wieder zerschlagen oder als Irrwege erweisen. Man hetzt atemlos mit dem Protagonisten immer neuen und anderen Spuren und Vermutungen hinterher. Das ist gut gemacht.

Die Stimme des Sprechers gefiel mir anfänglich sehr gut, ging mir aber mit zunehmender Länge etwas auf die Nerven. Er wirkte mir oft zu distanziert.

Die emotionalen Entwicklungen zwischen David und Emily / Madison konnte ich nicht nachvollziehen. Es ging so Hü und Hott, Schlag auf Schlag, viel zu schnell und ohne rechte Erklärung, warum.

Der Weg zur Auflösung war zweifellos rasant spannend geschildert, zwischen Verschwörungstheorien, Biotechnologien, Mystik und SF.

Den Schluss fand ich sehr konstruiert, er hat mich nicht überzeugt.

Wie schade.

Gehört keinesfalls in die Kategorie "Thriller".




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Veröffentlicht am 11.02.2023

Familie in vielen Facetten

Malvenflug
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Das wunderschöne romantisch anmutende Cover in Pastellfarben hat mich sehr angesprochen. Früchte, Vögel und Blüten vor einem Hintergrund in zarten Grün- und Blautönen.

Der Zusammenhang des Covers und ...

Das wunderschöne romantisch anmutende Cover in Pastellfarben hat mich sehr angesprochen. Früchte, Vögel und Blüten vor einem Hintergrund in zarten Grün- und Blautönen.

Der Zusammenhang des Covers und des Titels mit dem Inhalt des Buches hat sich mir erst ganz am Schluss erschlossen, und auch dies nur zum Teil.

Den Stil fand ich anfänglich etwas schwerfällig, wenn auch sicherlich passend in die Zeit und zu den Protagonisten und deren teilweise recht einfach geschilderter Denkweise. Es hat eine Zeit gebraucht, mich hinein zu lesen.

Der geschichtliche Hintergrund ist sehr interessant. Die Zeit des Nazi-Regimes wird sehr distanziert, ja fast unbeteiligt, unbetroffen und stellenweise völlig kritiklos aus der Sicht der einzelnen Familienmitglieder erlebt und auch geschildert.

Richtige Emotionen kommen eigentlich nicht vor - es überwiegt während des ganzen Buches eine Erzählweise mit großer Distanz - zu den teilweise doch recht tragischen Geschehnissen, zu Lebenseinschnitten, zu den Personen untereinander.

Auch wenn mir einerseits die klare strukturierte Sprache in ihrer Schnörkellosigkeit gefällt, haben mich der Text, die Handlung, die Personen nicht wirklich gepackt und mitgenommen.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Sperriger Stil

Fuchsmädchen
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Das Cover ist gut gestaltet, skandinavisch - kalt - winterlich, weiß - schwarz - rot, die Fuchsmaske weist auf den roten Faden des Buches hin. Schön sind die Strukturbuchstaben mit den Schneesprenkeln.

Ich ...

Das Cover ist gut gestaltet, skandinavisch - kalt - winterlich, weiß - schwarz - rot, die Fuchsmaske weist auf den roten Faden des Buches hin. Schön sind die Strukturbuchstaben mit den Schneesprenkeln.

Ich bin mir bis zum Schluss nicht einig geworden, ob es an der Übersetzung liegt, aber für mich war das Buch sprachlich "holprig", nicht gut, nicht flüssig oder spannend zu lesen.
Schon die Einführung der Charaktere hat mir nicht gefallen; alles kam zu plötzlich. Teils waren sie konturlos, teils waren die Konturen ZU scharf und wurden erst langsam - m.E. ZU langsam - erklärt und deutlicher.
Dass die BEIDEN Haupt-Ermittlerinnen in solch wirklich chaotischen Verhältnissen leben und BEIDE einen mehr als ungewöhnlichen Lebensstil und eine absolut düster-düstere Vergangenheit haben, macht es für mich nicht interessanter, sondern war mir einfach zu viel.
Auch die Art, wie der Fall aufgedröselt wird, empfand ich als wirre und einfach nicht gut erzählt. Ich habe erhebliche Mankos in der Stimmigkeit der Personen und in der Geschichte gefunden.

Ich bin ein großer Fan skandinavischer Krimis und hatte mich sehr auf diesen und den Anfang einer Reihe mit einem neuen - weiblichen - Ermittlerduo gefreut, aber dieser Text hat meine Erwartungen enttäuscht. Ich habe mich durch die mehr als 400 Seiten regelrecht "durchgekämpft", obwohl ich sie während einer sehr entspannten Schiffsreise durch Norwegen lesen konnte. Ich habe das Buch gerne in der Schiffsbibliothek zurück gelassen - mag sein, dass es dort noch einen erfreuteren Leser findet.

Ich glaube nicht, dass ich einen zweiten Band der Reihe lesen möchte.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Nicht meins

Der große Aufbruch
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Ich hatte vorher noch nie etwas von Ellin Carsta gelesen, insofern bin ich auch mit dem letzten Band in die Hansen-Saga eingestiegen. Ich war sehr neugierig darauf und sehr gespannt auf das Buch, habe ...

Ich hatte vorher noch nie etwas von Ellin Carsta gelesen, insofern bin ich auch mit dem letzten Band in die Hansen-Saga eingestiegen. Ich war sehr neugierig darauf und sehr gespannt auf das Buch, habe gehofft, es würde mit Rückblicken erläutert, was in etwa vorher war. Ausserdem dachte ich, man bekommt als "Quereinstieger" oft gerade sehr interessante Perspektiven…


Das Cover ist sehr schön, in Pastellfarben gehalten, eine Mischung aus Romantik und Melancholie. Eine Frau steht an der Reling eines Schiffes, blickt- zurück? - auf die Silhouette einer Stadt, die vom Licht her nordisch wirkt - Hamburg?


Von Anfang an war die Anzahl der auftretenden Personen für mich etwas anstrengend. Aber es war wohl auch nötig, vor allem, wenn man die vorhergehenden Bände nicht oder vor längerem zeitlichen Abstand gelesen hat. Die Einführung in die Vorgeschichten der verschiedenen Familien beurteile ich als gut gelungen und flüssig zu lesen, allerdings hätte ich mir zusätzlich eine Art Stammbaum über die familiären Verflechtungen gewünscht.


Die Handlung kommt wegen der vielen Rückblenden, die allerdings zum Verständnis erforderlich sind, zunächst nur minimal in Gang.


Quer durch das ganze Buch werden für meinen Geschmack entschieden zu viele Mäntel an- und ausgezogen, über den Arm gelegt, aufgehängt. vor allem von Bediensteten. Das fiel mir wirklich auf, und ich fand diese Häufung nervig - und auch nichtssagend...

Ich hätte mir an vielen Stellen gewünscht, dass mehr Dinge geschildert werden, die die einzelnen Personen charakterlich voneinander abgrenzen. Ich musste immer wieder überlegen, wer wer ist und zu wem gehört.


In der zweiten Buchhälfte kommt aber Schwung und Spannung in die Handlung. INtrigen, böses Blut, Ungerechtigkeiten, Verzwieflung und Hoffnung fingen an, mich zu fesseln. Die vorher noch teils parallel laufenden Geschichten verweben sich und werden interessanter.


Den letzten Teil fand ich richtig spannend. Man sorgt sich, zittert mit, hofft auf Rettung.

Das Ende hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es mir ehrlich gesagt etwas zu rosarot war. Die Bösen kommen nicht zum Ziel, die Guten werden belohnt, Aschenputtel bekommt seinen Prinzen.

Was mich wirklich richtig gestört hat, war, WIE das Hinwenden von Florentinus zu Emilia beschrieben wurde. Die Wandlung eines homosexuell orientierten Mannes, der sich in eine Frau verliebt, und damit endlich auf den "richtigen" Weg kommt, ""vielleicht die Hoffnung auf ein normales Leben erhält". Das fand ich hart an der Grenze zur Diskriminierung.


Vielleicht hätte ich das Buch nicht lesen sollen, ohne die Bände vorher zu kennen. Mich hat es zwar vor allem in der zweiten Hälfte ganz nett und oberflächlich unterhalten, aber letztlich mehr angestrengt als berührt.


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