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Veröffentlicht am 21.11.2021

Serienkiller als Rächer

Verloschen: Thriller
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Eine Mordserie gibt dem Ermittler Florian Kessler und Rechtsmedizinerin Julia Schwarz Rätsel auf. Der/Die Täterin trennt Körperteile der Opfer ab und näht fremde wieder an. Was soll damit ausgedrückt werden? ...

Eine Mordserie gibt dem Ermittler Florian Kessler und Rechtsmedizinerin Julia Schwarz Rätsel auf. Der/Die Täterin trennt Körperteile der Opfer ab und näht fremde wieder an. Was soll damit ausgedrückt werden? Viel Zeit zum Spekulieren bleibt den beiden nicht, denn die Opfer folgen in schneller Reihenfolge und der perfide Serienkiller plant vieles im Voraus.

Schon der Prolog lässt die Nackenhaare zu Berge stehen und diese Gänsehaut hält sich beständig bis zum Schluss. Durch Perspektivwechsel bekommt man einen kurzen Eindruck von den Mordopfern, und ein Handlungsstrang in der Vergangenheit gibt auch reichlich Rätsel auf. Der Spannungsbogen hält sich dadurch beständig und es fällt schwer, das Buch zwischendurch aus den Händen zu legen

Die Autorin Catherine Shepherd jongliert wieder gekonnt mit möglichen Verdächtigen und verstreut hier und da ein paar Spuren. Und wieder einmal ist es ihr gelungen, dass ich bis zum Ende keine Idee hatte, wer den nun der/die Täter
in ist. Aber genau das liebe ich an den Thrillern von Catherine Shepherd, vergebe für diesen verdiente 5 Sterne und freue mich schon auf den nächsten.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Romantik im Winterwunderland

Das kleine Chalet in der Schweiz
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Ich liebe die Romantic Escape-Reihe von Julie Caplin und habe mich auch sofort über den neuen Band hergemacht. Dieses Mal zieht es die Protagonistin Mina mit gebrochenem Herzen in die verschneite Schweiz, ...

Ich liebe die Romantic Escape-Reihe von Julie Caplin und habe mich auch sofort über den neuen Band hergemacht. Dieses Mal zieht es die Protagonistin Mina mit gebrochenem Herzen in die verschneite Schweiz, wo ihre Patentante ein kleines Chalet betreibt.

Und wieder war ich sofort in die Geschichte eingetaucht und der bildhafte Schreibstil der Autorin hat mir die schönsten Landschaftsbilder beschert. Die sympathische Mina im Schweizer Winterwunderland zu begleiten hat mir viel Spaß gemacht. Auch die anderen Charaktere waren herrlich authentisch mit ihren kleinen "Macken". Wie es sich für einen Roman dieser Reihe gehört ist natürlich auch die romantische Seite nicht zu kurz gekommen. Mit der Hilfe von einem bisschen Schokolade hat Mina natürlich ein passendes Gegenüber gefunden, obwohl sie eigentlich nicht danach gesucht hat. Aber genau das macht den Zauber dieser Reihe aus - es sind einfach Wohlfühlbücher.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Was bleibt, wenn man sich selbst verliert

Das Gedächtnis des Baumes
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Der 10-jährige Jan freut sich sehr, als seine Großeltern mit in die Wohnung seiner Eltern einziehen.
Besonders zu seinem Großvater Joan hat er seine sehr innige Beziehung und verbringt viel Zeit mit ihm. ...

Der 10-jährige Jan freut sich sehr, als seine Großeltern mit in die Wohnung seiner Eltern einziehen.
Besonders zu seinem Großvater Joan hat er seine sehr innige Beziehung und verbringt viel Zeit mit ihm. Allerdings fällt ihm sehr schnell auf, dass sich die Stimmung innerhalb der Familie irgendwie verändert hat und dass der Großvater der Grund ist. Die Erwachsenen versuchen zunächst, Joans Demenzerkrankung vor Jan zu verheimlichen. Jan merkt aber sehr schnell, dass hier mit seinem Großvater etwas geschieht, was er noch nicht in Worte fassen kann.
Aus Jans Perspektive kann man den Familienalltag miterleben und mit ihm auch die sich langsam einschleichenden Veränderungen im Wesen von Joan. Dieser nutzt seine Zeit, um seine Erinnerungen mit seinem Enkel zu teilen, bevor ihm diese entgleiten und sie durch ihn weiterleben zu lassen. Jan macht sich Gedanken, wohin verlorene Erinnerungen verschwinden und was bleibt, wenn man sich selbst verliert, aber es bleibt auch genug Raum für viele glückliche Momente nicht nur mit seinem Großvater sondern auch mit der ganzen Familie.
Die einzelnen Leseabschnitte sind sehr kurz gehalten, oft kurze Eindrücke aus dem Familienleben oder zu Jans Gedankengängen. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen, denn dieses Thema regt zum Nachdenken an und manchmal musste das Gelesene auch einfach erstmal sacken.
Der Autorin Tina Valles ist ein sehr einfühlsam erzählter Roman über das Leben mit einem Demenzkranken gelungen, der berührt und auch ein wenig Mut macht.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Eine Liebe in dunklen Zeiten

Die Übersetzerin
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Die Autorin Jenny Lecoat hat bei ihrem ersten Roman, „Die Übersetzerin“, auf Tatsachenmaterial aus der Geschichte der Kanalinseln zurückgegriffen.
Die Jüdin Hedy ist vor den Nazis aus Österreich auf die ...

Die Autorin Jenny Lecoat hat bei ihrem ersten Roman, „Die Übersetzerin“, auf Tatsachenmaterial aus der Geschichte der Kanalinseln zurückgegriffen.
Die Jüdin Hedy ist vor den Nazis aus Österreich auf die Kanalinsel Jersey geflohen; nach der Besetzung durch die Nazis also vom Regen in die Traufe gelangt. Um nicht zu verhungern bewirbt sie sich bei den deutschen Besatzern erfolgreich als Übersetzerin, aber niemand weiß dort von ihrem sorgsam gehüteten Geheimnis. Und dann verliebt sie sich in einen deutschen Soldaten.
Ich war von Anfang an beeindruckt, welcher Gefahr sich Hedy ausgesetzt hat und wie es ihr über eine so lange Zeit gelungen ist, nahezu unsichtbar zu bleiben, getragen von einem unbändigen Überlebenswillen. Auch ihre Gedanken und Handlungen konnte ich gut nachvollziehen. Ihr eigener kleiner Widerstand gegen die Nazis, Benzingutscheine zu stehlen und dem Inselarzt zuzustecken, war schon sehr mutig. Das Gefühlschaos, das Kurt in ihr ausgelöst hat, war förmlich greifbar und nur zu verständlich. Und es hat wieder einmal mehr gezeigt, was Liebe bewirken und aushalten kann.
Auch wenn hauptsächlich Hedy im Focus steht beschreibt ihre Situation auch die der anderen Inselbewohner. Abgeschnitten vom Festland und Versorgungsmöglichkeiten ging es vor allem um das nackte Überleben, da die Nahrungsmittel, die auf der Insel vorhanden waren, zunächst an die Besatzer abgeliefert werden mussten. Die Autorin hat diese von Hunger, Angst und Verzweiflung geprägte Zeit realistisch beschrieben. Trotz dieser sehr bedrückenden Atmosphäre hat mich wieder einmal der Überlebenswille der Menschen schwer beeindruckt.

Einmal begonnen war es schwer, dass Buch zwischendurch wieder aus der Hand zu legen, denn Hedys Geschichte hat mich gefesselt. Dafür gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Starke Frauen und eine tragische Liebe in den goldenen 20ern

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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„Novembersturm“ ist Band 1 der Friedrichstraßensaga der Autorin Ulrike Schweikert, und der Bahnhof Friedrichstraße ist in voller Schönheit auf dem Cover abgebildet.
Dieser Roman war für mich wie ein Überraschungsei, ...

„Novembersturm“ ist Band 1 der Friedrichstraßensaga der Autorin Ulrike Schweikert, und der Bahnhof Friedrichstraße ist in voller Schönheit auf dem Cover abgebildet.
Dieser Roman war für mich wie ein Überraschungsei, denn er bietet so viel. Einerseits sind da drei starke Frauen, die gegensätzlicher nicht sein könnten, mit ihren Träumen, Sehnsüchten und Lebensmodellen. Ein weiteres zentrales Thema ist die Dreiecksbeziehung dreier Freunde seit Kindertagen, die ein tragisches Ende nimmt.
Neben unterschiedlichen Erzählsträngen der Charaktere gibt es auch immer wieder eingestreute Rückblenden. Und alles das spielt sich im Berlin der goldenen 20-er Jahre ab, einer pulsierenden Stadt, in der die Gier nach Party und Glamour neben dem Elend und der Not existiert.
Ulrike Schweikert schildert die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sehr detailliert und gibt immer wieder Einblick in die damalige Künstlerszene und die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Einige Berühmtheiten oder solche, die es noch werden sollten, sind in die Handlung eingebunden und lockern die Geschichte auf.
Trotz einiger Längen hat mich die Handlung begeistert. Mein einziger Wermutstropfen ist, dass Band 2 noch so lange auf sich warten lässt.