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Veröffentlicht am 10.11.2021

Ein weihnachtlicher Vorlesespaß in 24 Kapiteln mit liebenswerten Figuren und vielen farbenfrohen Illustrationen.

Nach einer Figurenwelt von Janosch. Tiger und Bär, es weihnachtet sehr!
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Inhalt:

Nicht nur Weihnachten steht vor der Tür, sondern bei Tiger und Bär auch der Reiseesel Mallorca.

Dieser ist schon weit herumgekommen in der Welt, kennt sich aus und berichtet von dem wunderbaren ...

Inhalt:

Nicht nur Weihnachten steht vor der Tür, sondern bei Tiger und Bär auch der Reiseesel Mallorca.

Dieser ist schon weit herumgekommen in der Welt, kennt sich aus und berichtet von dem wunderbaren Weihnachtsfest, welches in 24 Tagen stattfindet.

Tiger und Bär lauschen gespannt und damit sie dieses "Weihnachten" nicht verpassen und bestens vorbereitet sind, machen sie geniale Erfindungen wie den Countdown-Abreißkalender oder den Wunschzettelbriefkasten.

Eine Geschichte in 24 Kapiteln.



Altersempfehlung:

ab 4 Jahre (zum Vorlesen)



Illustrationen:

Die phantasievolle und unterhaltsame Geschichte wird durch viele farbenfrohe Illustrationen ergänzt.

Johanna Seipelt bleibt zeichnerisch nahe beim Original und erschafft durch liebevoll gestaltete Figuren, heimelige Wohnzimmer oder buntes Treiben im Schneegestöber eine winterlich-weihnachtliche Atmosphäre.



Mein Eindruck:

Nach einer kurzen Einleitung geht's sogleich los mit "Kapitel 24 - Der weltweit erste Countdown-Adventskalender" ...

Eine findige Idee und somit kann dieses Büchlein aufgrund der insgesamt 24 Kapitel auch als Adventskalender genutzt werden.

Die Geschichte stammt aus der Feder von Florian Fickel. Insbesondere die Dialoge zwischen Tiger und Bär orientieren sich stark an der Erzählweise von Janosch. Und so lassen die phantasievollen Umschreibungen Leser:innen nostalgisch werden. Tiger tollt und tobt im Schnee. Ganz klar, er hat Schneeflockenfieber

Auch wenn inhaltlich - außer Vorbereitungen und Zeitvertreib - nicht allzuviel passiert, punktet dieses warmherzige Abenteuer über Freundschaft und das kleinen Glück mit sympathischen Charakteren und humorvollen Dialogen. Hier schmunzeln auch die Erwachsenen oder geraten ins Träumen.

Eine (Vor-)Leseempfehlung für diesen wunderbar weihnachtlichen Countdown-Adventskalender!



Noch ein kurzer Hinweis für Eltern zum Thema Weihnachtsmann und Christkind: Wie mittlerweile in fast allen Kinderbüchern bringt auch hier der Weihnachtsmann die Geschenke.



Fazit:

In 24 Kapiteln fiebern Tiger und Bär dem Weihnachtsfest entgegen. Dank ihrer emsigen Vorbereitungen gelingt es, den Leser:innen das Warten auf den Heiligen Abend versüßen.

Für gemütliche Vorlesestunden sorgen zudem humorvolle Dialoge, liebenswerte Figuren und atmosphärische Illustrationen.



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Rezensiertes Buch: "Tiger und Bär, es weihnachtet sehr!" aus dem Jahr 2019

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2021

Witzige Dialoge, weihnachtliche Atmosphäre und ein unterhaltsamer aber durchschnittlicher Fall zum Mitraten.

Die drei ??? Eine schreckliche Bescherung
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Inhalt:

Die drei Detektive Justus, Peter und Bob bummeln auf der Suche nach Geschenken durch das weihnachtliche Winterwunderland im Kaufhaus Garcy's in Santa Monica.

Plötzlich wird vor den Augen der ...

Inhalt:

Die drei Detektive Justus, Peter und Bob bummeln auf der Suche nach Geschenken durch das weihnachtliche Winterwunderland im Kaufhaus Garcy's in Santa Monica.

Plötzlich wird vor den Augen der Kunden und ihrer Kinder ausgerechnet der Geschenkesack des Kaufhausweihnachtsmanns gestohlen.

Aber worauf hat es der dreiste Dieb in seiner Verkleidung als Elf abgesehen? Steckt etwas Besonderes in den Geschenken?

Ein Fall in 24 Kapiteln.



Covergestaltung/Einband:

Seit kurzem erscheinen die neuen (und auch einige der alten) Fälle im Kosmos Verlag in einem veränderten Design.

Der "feste" Einband ist stabiler als eine Taschenbuchausgabe, allerdings nicht so robust wie die bisherigen Hardcoverbände und auch die Maße der Bücher sind anders.

Der schwarze Einband und der "Die drei ???"-Schriftzug wurden beibehalten, dem Titelbild wird dank Neuausrichtung jedoch viel mehr Raum gegeben.

Das Cover - gestaltet von Andreas Ruch - zeigt den im Tumult umgestürzten Christbaum und den verwaisten Stuhl des Weihnachtsmanns.

Eine treffende Szene, die Neugierde weckt ohne zu viel zu verraten. Dass ausgerechnet die weiße, die rote und die blaue Kugel zerstört wurde, ist hoffentlich kein böses Omen für die drei Jungdetektive ...



Altersempfehlung:

ab 10 Jahren



Meine Meinung:

Dieser Weihnachtsfall kann aufgrund der 24 Kapitel auch als Adventskalender genutzt werden. Die einzelnen Abschnitte sind jedoch so flott gelesen und spannend erzählt, dass man das Buch auch in einem Rutsch lesen kann und möchte.

Jeder Abschnitt (1. bis 24. Dezember) wird eingeleitet durch eine ganzseitige farbige Illustration (exakte Kopie des Coverbildes).

Onkel Titus als Weihnachtsmann, der Kinder in Krankenhäusern besucht und beschenkt, Plätzchenduft und viele andere weihnachtliche Details sorgen für festliche Stimmung.

Zum Schmunzeln bringt Running Gag und Ohrwurm "Next Christmas ...", ein fiktives Weihnachtslied, welches stündlich gespielt wird und immer wieder in den unmöglichsten Situationen auftaucht. Ein Schelm, wer hier sofort ein bestimmtes Lied im Kopf hat

Der Fall selbst ist spannend erzählt und ganz gut konstruiert, aber nichts weltbewegendes oder sonderlich überraschend. Typische Szenen wie Verfolgungsjagd und Undercover-Ermittlungen dürfen nicht fehlen und die kleinen aber feinen Sticheleien/Neckereien sowie witzige Dialoge trösten über die durchschnittliche Story hinweg.



Fazit:

Ein einfach gestrickter statt spezialgelagerter Sonderfall mit weihnachtlicher Stimmung!

Spannend erzählt und mit vielen unterhaltsamen Szenen.

Das Abenteuer besticht durch seine sympathischen und pfiffigen Junior-Detektive und die weihnachtliche Kulisse.



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Rezensiertes Buch "Die drei Fragezeichen - Eine schreckliche Bescherung" aus dem Jahr 2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2021

Turbulente Weihnachten mit großem Gefühls- und Schneechaos und viel Heimatsinn.

Sommerby 3. Für immer Sommerby
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Inhalt:

Der Winter hält Einzug in Sommerby und die Geschwister Martha, Mikke und Mats, sind dort mit Mutter Leonie zu Besuch bei Oma Inge.

Statt besinnlicher Vorweihnachtsstimmung herrscht allerdings ...

Inhalt:

Der Winter hält Einzug in Sommerby und die Geschwister Martha, Mikke und Mats, sind dort mit Mutter Leonie zu Besuch bei Oma Inge.

Statt besinnlicher Vorweihnachtsstimmung herrscht allerdings dicke Luft zwischen Leonie und ihrer Mutter. Martha steckt im Liebeschaos, der tierliebe Mikke sorgt sich um das Wohlergehen der (Weihnachts-)Gänse und das Nesthäkchen Mats hat nicht nur ein ganz besonderes Geheimnis, sondern geht im Schneesturm sogar verloren.

Zur Krönung des ganzen Trubels bleibt die Frage, ob Vater Nils es überhaupt noch rechtzeitig zum Fest schaffen wird?



Altersempfehlung:

etwa ab 11 Jahre



Mein Eindruck:

"Für immer Sommerby" ist der dritte (und letzte) Band der Kinderbuchreihe. Obwohl ich die ersten Abenteuer nicht gelesen habe, bin ich problemlos in diese winterliche Geschichte gestartet.

Der Schreibstil ist bildhaft und Kirsten Boie berichtet immer wieder aus der Sicht der Kinder. Zunächst liest sich diese Art der Erzählung ungewohnt, allerdings ist es Leser:innen so möglich, in die Gedankenwelt aller drei Kinder einzutauchen.

Es ist kein reines Weihnachtsbuch, wenngleich die Handlung wenige Tage vor Heiligabend beginnt. Und in Sommerby herrscht auch keine Bilderbuch-Idylle, denn den Schnee zu Weihnachten findet man dort normalerweise ausschließlich auf Postkarten.

"Keine Chance, mein Schatz", sagt Mama. "Das kauft keiner. Die Karten zeigen, wonach wir uns sehnen, nicht die Wirklichkeit. Das wollen die Leute."

(vgl. S. 9)

Und auch von "Friede, Freude, Eierkuchen"- Gedanken kann man sich nach den ersten Zeilen verabschieden:

Die Geschwister streiten (raufen sich aber auch wieder zusammen) und zwischen den beiden Dickköpfen Mutter Leonie und Oma Inge herrscht dicke Luft.

All dies wird allerdings einfühlsam und nachvollziehbar, ohne Anklage und aus verschiedenen Blickwinkeln geschildert.

Die Charaktere sind jeder für sich hervorragend ausgearbeitet, grundverschieden und durchweg authentisch:

Angefangen beim wortkargen Nachbarn mit großem Herz, der toughen und altmodischen Oma Inge, die kein Blatt vor den Mund nimmt, bis hin zu den liebenswerten Geschwistern, die - wenn es darauf ankommt - sofort füreinander da sind.

Mats (4 oder 5 Jahre) ist aufgeweckt, voller Phantasie und sehr direkt, Mikkel (8 Jahre) hat ein großes Herz für alle Tiere (für Hühner genauso wie für Marder) und Martha (12 Jahre) steckt mittendrin im ersten unglücklich Verliebtsein..

Oma Inge wirkt nach außen oft etwas unterkühlt und harsch, doch sie liebt ihre Enkel von ganzem Herzen. Die Beziehungen der Charaktere untereinander, insbesondere der Generationenkonflikt wird durchaus realistisch gezeigt.

Sehr gefreut habe ich mich auch über die authentische Redensart der Dorfbewohner. Es sind viele eingestreute Begriffe, die die Dialoge lebendiger wirken lassen und für alle, die kein Plattdeutsch verstehen, findet sich am Ende ein chronologisches Verzeichnis.

Die Geschichte ist durchgehend spannend und fesselnd, sie lebt von ihren sympathischen Charakteren und vermittelt wertvolle Botschaften (Gemeinschaft, Heimatgefühl, Tierschutz, Nachhaltigkeit uvm.) und zeigt unter anderem auch, wie abhängig wir von moderner Technik sind. Schneechaos und Stromausfall und plötzlich geht nichts mehr!

Ein wenig hatte ich mir mehr alte Traditionen erhofft oder Erzählungen, wie das Fest vor Jahrzehnten ausgesehen hat. Es hätte auf jeden Fall zu dem Thema sehr gut gepasst, wenn Oma Inge noch einen Schwank aus ihrer Jugend erzählt hätte.

Was ich zusätzlich vermisse, sind Illustrationen.

Jeder Tag sowie jedes Kapitel werden eingeleitet durch eine kleine stimmungsvolle und detailverliebte schwarz-weiß Zeichnung (Weihnachtskekse, Adventskranz, Marmeladengläser u.a.). Diese Vignetten geben allerdings keinen Einblick in die künftigen Ereignisse und leider wiederholen sich die Bilder mit der Zeit.

Die Reise nach Sommerby hat mir - trotz einiger Abstriche - so gut gefallen, dass ich nun auch die beiden ersten Bände lesen werde.

Zudem hoffe ich auf ein weiteres Abenteuer im Frühling, denn ganz auserzählt ist die Geschichte für mich noch nicht



Fazit:

Eine winterliche und turbulente Erzählung mit Gefühls- und Schneechaos, wertvollen Botschaften und einer (zum Ende hin) weihnachtlichen Stimmung.

Die Geschichte besticht durch ihre sympathischen und realitätsnahen Charaktere und deren Alltagskonflikte.



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Rezensiertes Buch: "Für immer Sommerby" aus dem Jahr 2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2021

Unspektakulärer Fall für die charmante und clevere Enola Holmes. Dafür stehen erneut die Charaktere und deren Entwicklung im Fokus.

Der Fall des verschlüsselten Briefes
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Inhalt:

Enola Holmes lebt unverändert unter falschem Namen und auf der Hut vor ihren großen Brüdern Mycroft und Sherlock. Ihre Tarnung als Sekretärin Ivy Meshle ist aufgeflogen und eine neue Identität ...

Inhalt:

Enola Holmes lebt unverändert unter falschem Namen und auf der Hut vor ihren großen Brüdern Mycroft und Sherlock. Ihre Tarnung als Sekretärin Ivy Meshle ist aufgeflogen und eine neue Identität muss her.

Auch ein neuer Fall ist schnell gefunden: das mysteriöse Verschwinden der Duquessa Blanchefleur del Campo wirft Fragen auf.

Enola ist fest entschlossen, die vermisste Lady zu finden, wird aber noch immer von ihrem Bruder Sherlock gesucht. Denn dieser benötigt die Hilfe seiner Schwester, um die sonderbare Botschaft ihrer untergetauchten Mutter zu entschlüsseln ...



Altersempfehlung:

ab 12 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist der sechste Band der Enola-Holmes Reihe. Die Fälle selbst sind in sich abgeschlossen, aber es empfiehlt sich, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, um die Entwicklung und Beweggründe der Charaktere besser zu verstehen.

Das Abenteuer ist im Präsens und in der Ich-Form aus Enolas Sicht geschrieben und wirkt dadurch besonders persönlich und berührend. Der Schreibstil ist mitreißend und gut verständlich. Ein wenig "antiquiert" erinnert er sogar an die Sherlock Holmes Romane und es gibt Hinweise auf die Fälle des berühmten Meisterdetektivs.

Während die älteren Brüder Mycroft und Sherlock ihre kleine Schwester abwertend als Wildfang bezeichnen, macht sich das junge Mädchen gerade diese Talente zu Nutze. Inzwischen hat sie zumindest Sherlock fast überzeugen können, dass sie sehr wohl auf eigenen Beinen stehen kann und eine klassische Erziehung, wie es sich für junge Damen aus gutemHause gehört, für sie nicht in Frage kommt.

Die 14-jährige Enola ist - wie auch ihre Mutter - der viktorianischen Zeit und den damaligen Konventionen weit voraus. Zudem besitzt sie, wie ihr Bruder Sherlock, eine rasche Auffassungsgabe und hervorragende Menschenkenntnis.

Chiffrierte Botschaften, ungewöhnliche Verkleidungen und Spürhunde spielen eine Rolle in diesem Fall. Immer mit Hinweis auf die damals (auch kleidungstechnisch) einengenden Zwänge und den aufkeimenden Feminismus.

Vom ersten Band an wird zudem die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehung untereinander immer weiter und tiefgehender ausgeführt. Auch im sechsten Fall ist Enolas Zerrissenheit ein zentrales Thema: Soll sie unentdeckt weiter ermitteln und so ihre Freiheit behalten? Oder ist es an der Zeit, mit ihrer Familie, insbesondere mit ihrem Vorbild Sherlock, in Kontakt zu treten?

Die Suche nach der untergetauchten Mutter verbindet die Geschwister und führt sie wieder zusammen.

Ein gelungener Abschluss (der Original-Titel "The Case of the Cypsy Goodbye" ist hier deutlich besser gewählt) und doch hoffe ich natürlich auf weitere Abenteuer von Enola, nun da sie sich nicht mehr verstecken muss

Ein siebter Band ist unter dem Titel "Enola Holmes an the Black Barouche" im Sommer 2021 bereits auf Englisch erschienen.

Auch wenn der eigentliche Fall leider etwas untergeht, bringt es das Abenteuer auf 4 von 5 Sterne aufgrund der Atmosphäre, charismatischer Charaktere und dem runden Abschluss.



Fazit:

Eine spannende und erfrischend andere Jugend-Krimi-Reihe im viktorianischen London.

Das sechste Abenteuer der charmanten und mutigen Enola Holmes bleibt storytechnisch leider etwas blass. Dennoch überzeugt es aufgrund interessanter Kulisse und sorgfältig ausgearbeiteter Entwicklung der Charaktere.

Dieser Band (hoffentlich nicht der letzte) fügt sich somit hervorragend in die Reihe ein.



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Rezensiertes Buch "Ein Enola Holmes Krimi - Der Fall des verschlüsselten Briefes" aus dem Jahr 2021

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2021

Eine spannende und kurzweilige Reise in die Vergangenheit: berührend und nachdenklich zugleich.

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Inhalt:

Rebecka lebt in Stockholm, weit entfernt von ihrer Familie. Doch als ihre Großmutter im Krankenhaus liegt, lässt sie alles stehen und liegen und kehrt in ihre alte Heimat nahe Helsingborg zurück.

Die ...

Inhalt:

Rebecka lebt in Stockholm, weit entfernt von ihrer Familie. Doch als ihre Großmutter im Krankenhaus liegt, lässt sie alles stehen und liegen und kehrt in ihre alte Heimat nahe Helsingborg zurück.

Die kleine Auszeit kommt ihr gerade recht, denn in ihrer Beziehung und auch im Job läuft es momentan nicht wie erhofft. Außerdem hatte Rebecka eine schwierige Zeit als Jugendliche und ihre Oma war immer ihr fester Halt.

Doch mit dem, was sie im Dorf ihrer Kindheit erwartet, hat die junge Frau nicht gerechnet:

Das Haus von Großmutter Anna benötigt eine Generalüberholung und die alte Dame ist betagter als gedacht.

Beim Aufräumen entdeckt Rebecka in einem alten Schrank zwischen Bücherschätzen auch eine Keksdose mit alten Briefen aus den 1940ern und ein Tagebuch.

Sie taucht tief ein in die geheimnisvolle und bewegende Familiengeschichte und erkennt, wie wenig sie eigentlich über das Leben ihrer Großmutter weiß ...


Mein Eindruck:

Von Frida Skybäck habe ich bereits "Die kleine Buchhaltung am Ufer der Themse" sowie "Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt" gelesen. Die Verknüpfung der Probleme einer jungen Protagonistin mit der unbekannten Vergangenheit einer Verwandten und das Aufdecken von Familiengeheimnissen hat mir sehr gefallen. Das farbenfrohe Cover und der Fokus auf den vielfältigen Bücherschatz reiht sich ebenfalls hervorragend in die Reihe ein.

Aufgrund des Klappentextes von "Das Geheimnis des Bücherschranks" habe ich auch hier auf ein spannendes Familiengeheimnis gehofft und wurde nicht enttäuscht: die Enkelin begibt sich auf Spurensuche und erhält Einblicke in das bis dahin unbekannte Leben ihrer Großmutter im Südschweden des Jahres 1943.

Vor allem die wiederkehrenden Rückblenden (Großmutter Anna berichtet von ihren Erlebnissen) lockern die Geschichte auf, geben Leser:innen immer einen kleinen Wissensvorsprung und sorgen dafür, dass man einfach weiter lesen möchte, um endlich das Geheimnis der Familie zu lüften.

Nebenher versucht Rebecka im Hier und Jetzt (diese Handlung spielt im Jahr 2007) das heruntergekomme Haus ihrer Oma auf Vordermann zu bringen und ihr eigenes Leben zu überdenken:

aufgrund der neuen Erfahrungen und Sichtweisen dank des Tagebuchs von Anna sieht Rebecka ihren bisherigen Plan, die Karriere an erste Stelle zu setzen, in einem neuen Licht und auch an ihrer Verlobung mit einem Workaholic wachsen erste Zweifel. Was macht wirklich glücklich? So werden Themen wie Erwachsenwerden und schwierige Kindheit verknüpft mit erster Liebe, Freundschaft und Familiensinn.

Liebesromanzen - nicht zu kitschig - kommen ebenfalls hinzu, sowohl im Jahr 1943 wie auch 2007.

Es ist aber kein reiner Wohlfühlroman, denn insbesondere die Ereignisse im November 1943 sind auch traurig und bedrückend.

Die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung sowie die Nacht- und Nebelaktionen, um Juden die Flucht aus Dänemark über den Öresund im Herbst 1943 zu ermöglichen, sind detailliert und berührend geschildert.

Ab einen gewissen Punkt wird die Handlung dann aber vorhersehbar (irgendwie muss es zum Happy End kommen), bleibt aber unterhaltsam und interessant.

Ein Feel-Good-Roman für einen gemütlichen Lesenachmittag: unterhaltsam, zum Wegträumen aber auch mit einer historisch beteutsamen Seite, die nachdenklich stimmt.


Fazit:

Eine spannende Reise in die Vergangenheit und eine interessante Spurensuche.

Dank des lockeren Schreibstils und einer tollen Atmosphäre bietet der Roman ein kurzweiliges Lesevergnügen, auch wenn die Geschichte spätestens ab dem letzten Drittel vorhersehbar wird.


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Rezensiertes Buch: "Das Geheimnis des Bücherschranks" aus dem Jahr 2021

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere