Profilbild von lesezeiten

lesezeiten

Lesejury Profi
offline

lesezeiten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lesezeiten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2017

Möchtegern-Psychothriller -> Abbruch nach 3 von 7 Stunden

Das Mädchen im Dunkeln
0

Mit diesem Buch wollte ich nach "AchtNacht" von Sebastian Fitzek den zweiten Vorstoß in ein fremdes Genre wagen - der aber leider schon nach kurzer Zeit endete und noch erfolgloser war als der erste. Ich ...

Mit diesem Buch wollte ich nach "AchtNacht" von Sebastian Fitzek den zweiten Vorstoß in ein fremdes Genre wagen - der aber leider schon nach kurzer Zeit endete und noch erfolgloser war als der erste. Ich kann nicht für immer Jugendbücher lesen, aber es muss ja wohl auch irgendwo andere spannende Bücher geben - leider gehört dieses hier aber keinesfalls dazu.

Ich habe mich wirklich bemüht und mir sogar das Hörbuch besorgt, um mich nicht so sehr zu langweilen - vergeblich. Mir ist es vollkommen unverständlich, wie man das Buch von Jenny Blackhurst als Psychothriller bezeichnen kann, denn meiner Meinung nach ist es bestenfalls ein kurzer Groschenroman - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich es abgebrochen habe. Zugegebenermaßen habe ich nämlich nicht viel geschafft, gerade mal knapp drei von sieben Stunden, aber ich wollte einfach nicht noch mehr meiner Zeit verschwenden.

Die Geschichte wird aus vier Perspektiven erzählt, aus der Sicht von Karen, Bea, Eleanor und einer vierten unbenannten Person. Außerdem gibt es - so vermute ich jedenfalls - noch irgendeine Rahmenhandlung in der Zukunft, die mich aber total verwirrt hat. Tanja Geke hat zwar eine durchaus angenehme Stimme, aber vermag es leider nicht immer, dem Zuhörer zu verdeutlichen, wo und bei wem er sich gerade befindet. Bei den Perspektivwechseln hätte man ruhig längere Pausen lassen können, denn so habe ich sie oft überhört. Außerdem hatte ich ab und zu Schwierigkeiten, wörtliche Rede von Gedanken oder die verschiedenen Dialoganteile der Protagonisten voneinander zu unterscheiden. So habe ich mir echt gewünscht, doch lieber selbst lesen zu können, denn dann merkt man sowas natürlich viel besser.

Viel mehr hat mich aber der fehlende rote Faden gestört: Das Leben der drei Freundinnen wird in aller Ausführlichkeit beschrieben, ohne dass es einen in der richtigen Geschichte auch nur einen Schritt voran bringt. Die endlosen Diskussionen und Erzählungen am Kaffeetisch über die Kindererziehung, die Haushaltsführung und die Erlebnisse in den sozialen Medien empfand ich einfach als sinnlos, denn sie spielten keine Rolle bei der Entwicklung rund um Jessica und den Mordfall. Noch dazu gibt es zu viele Personen, die zu ausschweifend charakterisiert werden und mich irgendwann bis hin zum Einschlafen langweilten.

Schnell war es also mit meiner Geduld zu Ende und - das ist für meine Verhältnisse wirklich außergewöhnlich - es reizt mich kein bisschen, zu wissen, wie dieser Möchtegern-Psychothriller wohl ausgehen mag. 


Fazit:
Meine anfängliche Neugier aufgrund des spannend klingenden Klappentextes ließ schnell nach und wandelte sich in eine deutliche Genervtheit wegen der zusammenhangslosen Aneinanderreihung belangloser Szenen dreier vom Leben gelangweilter Frauen. Es ist eine Frechheit "Das Mädchen im Dunkeln" als Psychothriller zu bezeichnen, deshalb sage ich es Euch jetzt ganz eindeutig: Gebt bloß kein Geld für diese Buch aus, denn es wäre die pure Verschwendung! Da ich mir aber nur drei von sieben Stunden angehört habe und nicht beurteilen kann, ob sich die Geschichte vielleicht noch gesteigert hätte, vergebe ich einen Stern.

Veröffentlicht am 30.04.2017

Mein bisheriger Jahresflop

Mondprinzessin
1

Dies war für mich eines dieser Bücher, bei denen ich im Vorfeld wirklich wollte, dass sie mir gefallen. Beim Lovelybooks-Leserpreis mehrmals ausgezeichnet und noch dazu aus dem Drachenmondverlag - obwohl ...

Dies war für mich eines dieser Bücher, bei denen ich im Vorfeld wirklich wollte, dass sie mir gefallen. Beim Lovelybooks-Leserpreis mehrmals ausgezeichnet und noch dazu aus dem Drachenmondverlag - obwohl mich der Klappentext nicht sonderlich angesprochen hat, waren meine Erwartungen hoch. Noch dazu, wo nicht nur das Cover sondern auch die Innengestaltung wunderschön ist. Es gibt das ein oder andere Bild und vor jedem Kapitel einen einstimmenden Spruch. Da muss das Lesen ja Spaß machen - dachte ich jedenfalls.

Das größte Dorn im Auge war für mich die Hauptprotagonistin Lynn. Nicht nur, dass sie klischeehaft hoch zehn ist (auf der Erde unbeliebt, aber auf dem Mond eine gefeierte Heldin; trägt nicht gerne Kleider, aber liebt den Kampfsport), besitzt sie überhaupt keinen Weitblick. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, was ihr natürlich kaum etwas ausmacht. Sie macht sich keine Gedanken, was das Ganze für ihre Zukunft bedeuten könnte. Das Schlimmste ist aber, dass ich sehr schnell akzeptiert habe, dass ich  keine Beziehung zu Lynn aufbauen kann und mich ihre Gedanken und Gefühle ab da überhaupt nicht mehr interessiert haben. Alle anderen Charaktere waren mir zwar sympathischer, aber nicht genügend ausgearbeitet. Durch die kleine Prinzenwahl kommt man gezwungenermaßen in die Verführung Vergleiche mit anderen Jugendromanen - allen voran "Selection" - anzustellen. Und das lässt Ava Reeds Buch leider überhaupt nicht gut dastehen.

Ehrlich gesagt, weiß ich auch gar nicht, was mir dieses Buch sagen wollte. Meiner Meinung nach hätte die Geschichte zu Ende sein können, nachdem Jury Lynn nach Hause gebracht hat, denn danach plätschert alles nur noch vor sich hin. Kleinigkeiten werden zu Problemen gemacht und es gibt überhaupt keine Zielstellung. Obwohl die Kulissen auf dem Mond, die tierischen Begleiter der Mondkrieger und die Gaben der Sternenkinder so viel Potenzial bieten, sind die Seiten mit Erzählungen über eine langweiligen Romanze gefüllt. Einzig und allein das Ende war dramatisch genug, um ein paar Emotionen in mir hervorzurufen.

Für mich gab es auch einfach nicht genügend Nebeninfos. Was ist z.B. in den 16 Jahren, die Lynn auf der Erde verbracht hat, passiert? Was  wäre geschehen, wenn sie nicht wieder aufgetaucht wären? Wieso sind die Beziehungen zu den anderen Planeten so wichtig? Und vor allem wie steht es um Lynns Volk? Sind sie mit der Herrschaft zufrieden? Man hätte fast meinen können, dass die Königsfamilie samt Wächter die einzigen Menschen auf dem Mond sind.


Fazit:
So ungern ich schlechte Rezensionen schreibe, hier kann ich auf keinen Fall eine Kaufempfehlung aussprechen. Zum Glück hat "Mondprinzessin" so wenig Seiten, denn sonst hätte ich es niemals beenden können. Ich musste mich so schon jedes mal zwingen, das Buch zur Hand zu nehmen, denn ich konnte überhaupt nicht mit den Protagonisten mitfühlen. Aus der Grundidee hätte man viel machen können, doch das Potenzial wird verschenkt, indem nur der Beziehung zwischen Lynn und Jury Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die 1,5 Sterne vergebe ich auch nur, wegen dem royalen Feeling und dem explosiven Ende, bei dem wohl kaum ein Auge trocken bleibt.