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Veröffentlicht am 06.02.2022

Das Leben als Lehrerin in einem Bergdorf

Die Dorflehrerin
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1911, ein Dorf im Berchtesgardener Land. Das Bergdorf Tannau benötigt dringend eine neue Lehrkraft, da der bisherige Lehrer erkrankt ist. Antonie Weber, eine junge Lehrerin, wird vom Ministerium dorthin ...

1911, ein Dorf im Berchtesgardener Land. Das Bergdorf Tannau benötigt dringend eine neue Lehrkraft, da der bisherige Lehrer erkrankt ist. Antonie Weber, eine junge Lehrerin, wird vom Ministerium dorthin geschickt. Der Bürgermeister möchte sie sofort wieder zurückschicken, er will, dass eine männliche Lehrkraft die Kinder unterrichtet. Pfarrer Bichler sorgt mit diplomatischem Geschick dafür, dass sie bleiben kann.

Antonie ist eine Waise und ihr Weg bis zur ausgebildeten Lehrerin war steinig, aber sie hat es geschafft. Sie ist mit Leib und Seele Lehrerin und möchte Kindern ohne Rohrstock, der damals üblich war, Wissen vermitteln. Einige Tannauer begegnen ihr mit großem Misstrauen, aber sie findet auch sofort Freunde. Da sind Monika und Jochen, ihre Nachbarn und die junge Helena, die Hebamme. Der Pfarrer und seine Haushälterin Magda sind für sie da und helfen wo sie können. Nach und nach fassen die Dorfbewohner Vertrauen zu der „Neuen“, ihre Kinder gehen schließlich gerne zur Schule, auch wenn sie andere Methoden als der bisherige Lehrer anwendet.

Bettina Seidl führt den Leser problemlos in die Dorfwelt in Bayern Anfang des vorherigen Jahrhunderts. Sie beschreibt bildhaft die Bewohner und ihre Eigenarten, man sieht sie direkt vor sich. Der Leser sitzt mit ihr vor dem Schulhaus und hat einen wunderbaren Blick auf das Tal und die Berge. Bis zum Lesen dieses Buches war mir das Lehrerinnenzölibat nicht bekannt. Wie schrecklich muss es gewesen sein, sich zwischen Beruf/Berufung und Liebe bzw. Familie entscheiden zu müssen. Dieser Konflikt wird gut herausgearbeitet.

Ich habe das Buch ohne Unterbrechung durchgelesen, die Sprache ist sehr flüssig und unaufgeregt und der Zeit, in der die Geschichte spielt, angepasst. Die verschiedenen Dorfbewohner, die Beschreibung des Ortes und der Jahreszeiten sieht man bildhaft vor seinem inneren Auge. Das Buch habe ich mit Vergnügen gelesen.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Sterneküche und Hexen in Südtirol

Bei den Tannen
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In einem kleinen Tal in Südtirol liegt eines der weltbesten Restaurants, das Tan. Unter mysteriösen Umständen kommt die berühmte Gourmetkritikerin Carla Manfredi zu Tode. Commissario Grauner und sein Team ...

In einem kleinen Tal in Südtirol liegt eines der weltbesten Restaurants, das Tan. Unter mysteriösen Umständen kommt die berühmte Gourmetkritikerin Carla Manfredi zu Tode. Commissario Grauner und sein Team ermitteln.

Für Grauner reichen die Knödel seiner Frau Alba um ihn kulinarisch glücklich zu machen, daher kann er auch nicht verstehen, dass Gäste teilweise bereit sind zwei Jahre auf einen Restaurantbesuch im Tan zu warten. Und in dieser Umgebung der Sterneküche muss nun ermittelt werden. Allerdings wissen die Leute im Sarnertal sofort wer die Schuldige in diesem Fall ist, es ist die Köchin des Restaurants, Hedwig Jöchler, die Nachfahrin einer Sarnerin die im Zuge eines Hexenprozesses auf dem Scheiterhaufen brannte. „Die Jöchlerinnen bringen immer nur das Böse.“ Interessante und teilweise mystische Ermittlungen nehmen ihren Lauf.

Lenz Koppelstätter bringt dem Leser das Tal, dessen Bewohner und deren Geschichte näher. Er beschreibt die Umgebung so, dass man sich nach Südtirol versetzt fühlt und auf jeden Fall dort Urlaub machen möchte. Die einzelnen Protagonisten werden detailliert dargestellt. Der Krimi ist nicht actionreich, dass muss er auch nicht sein, der Autor schafft es die Spannung kontinuierlich halten.

Es hat mir Spaß gemacht diesen Krimi aus Südtirol zu lesen. Wer die Berge und dessen teilweise grantigen, aber auch herzlichen Bewohner mag, sollte das auf jeden Fall auch machen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Ein Leben im goldenen Käfig

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Dieser Roman basiert auf wahren Begebenheiten und ist doch eine fiktionale Geschichte. Viele Menschen kennen die Geschichte von Lady Di und ihr tragisches Ende. Julie Heiland versucht uns in diesem Buch ...

Dieser Roman basiert auf wahren Begebenheiten und ist doch eine fiktionale Geschichte. Viele Menschen kennen die Geschichte von Lady Di und ihr tragisches Ende. Julie Heiland versucht uns in diesem Buch die Person Diana näher zu bringen. Das Cover passt sehr gut zum Buch, so haben viele Diana in Erinnerung.

Diana verliebt sich schon als junges Mädchen in Charles, den Prinzen von Wales. Für sie ist er der wunderbarste Mann der Welt und sie ist überglücklich als Charles bei einem Besuch im Jahr 1977 in ihrem Elternhaus sich mit ihr unterhält. Im Laufe der nächsten Jahre treffen sie sich und schließlich macht ihr Charles einen Heiratsantrag. Dianes Traum geht in Erfüllung und sie sagt natürlich ja. Schon in ihrer Verlobungszeit wird sie von der Presse belagert. Sie wird in die royalen Pflichten eingewiesen. Da bleibt nicht mehr viel übrig von ihren romantischen Phantasien. Außerdem hält Charles weiterhin Kontakt zu Camilla, seiner großen Liebe.

Julie Heiland zeichnet die Geschichte der Ehe von Diana und Charles, ebenso die Entwicklung der Persönlichkeit von Diana in dem Buch nach. Es lässt sich sehr gut lesen und viele Dinge sind durch die Presseberichte den meisten Lesern sicherlich vor Augen. Ich allerdings habe immer wieder gedacht „Warum tut sie sich das an? Warum hat Diana nur so wenig Selbstbewusstsein? Warum führt sie diese Ehe zu dritt?“ Diese Fragen bleiben für mich im Raum stehen.

Wer sich für das Leben der Prinzessin von Wales interessiert, sollte dieses Buch lesen. Eine ist auf jeden Fall klar, Diana führte ein Leben im goldenen Käfig.

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Veröffentlicht am 31.12.2021

Die mutige Thronerbin und der Tempelritter

Die Mission des Kreuzritters
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Jerusalem, März 1129: Die Thronerbin Melisende soll den Comte d’Anjou Foulques heiraten, dass haben ihr Vater Baudouin und die Houte Cour beschlossen. Doch Melisende kann den Grafen nicht ausstehen und ...

Jerusalem, März 1129: Die Thronerbin Melisende soll den Comte d’Anjou Foulques heiraten, dass haben ihr Vater Baudouin und die Houte Cour beschlossen. Doch Melisende kann den Grafen nicht ausstehen und verlässt heimlich Jerusalem. Auf ihrer Flucht wird die Reisegruppe überfallen und sie gefangen genommen. Der Emir von Schaizar hält Melisende auf seiner Burg als seine Geisel fest und schickt seinen Neffen Usama nach Jerusalem um die Verhandlungen über die Freilassung zu führen. Nach Abschluss der Verhandlungen beauftragt König Baudouin den Tempelritter Raol de Montalban seine Tochter wohlbehalten zurückzuholen.

Auf dem Rückweg nach Jerusalem geraten sie wieder in einen Hinterhalt. Nur Raol und Melisende können sich retten, die weiteren Tempelritter halten die Angreifer auf, überleben diesen Angriff aber nicht. Ein gefahrvoller und schwieriger Rückweg nach Jerusalem liegt vor den beiden.

Ulf Schiewe gelingt es problemlos den Leser in die Zeit zwischen den Kreuzzügen zurück zu versetzen. Die Anfänge des Ordens der Tempelritter, die wechselvolle Geschichte des Königreiches Jerusalem und der angrenzenden Länder und Grafschaften und der verschiedenen Völker und Volksstämme werden anschaulich beschrieben. Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Melisende von Jerusalem, sie ist eine berühmte Persönlichkeit dieser Zeit und muss sehr selbstbewusst gewesen sein.

Ein hervorragend recherchierter historischer Roman, der dem Leser das Heilige Land und die Menschen die dort zu der Zeit lebten, näher bringt. Voller Spannung verfolgt man die Reise von Melisande und Raol, man fühlt sich immer mitten im Geschehen.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Die Schweiz zum Wohlfühlen

Das kleine Chalet in der Schweiz
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Mina lebt in England, sie liebt es ihre Freunde mit leckerem Essen zu verwöhnen. Bei einem dieser Essen, macht sie ihrem Freund Simon einen Heiratsantrag und fällt aus allen Wolken, als er ablehnt. Bei ...

Mina lebt in England, sie liebt es ihre Freunde mit leckerem Essen zu verwöhnen. Bei einem dieser Essen, macht sie ihrem Freund Simon einen Heiratsantrag und fällt aus allen Wolken, als er ablehnt. Bei dieser Gelegenheit erfährt sie außerdem, dass er seit einiger Zeit eine Beziehung zu ihrer besten Freundin hat.

Für Mina steht fest, es muss sich in ihrem Leben etwas ändern. Daher fährt sie zu ihrer Patentante in die Schweiz, die in einem kleinen Ort ein Chalet betreibt. Es gefällt Mina dort sehr und gerne hilft sie ihrer Tante, vor allem in der Küche. Die Geschichte spielt im Winter, wir lernen die Gäste des Chalets kennen und die besondere Art, auf der Minas Tante Amelie dieses Chalet leitet.

Man fühlt sich sofort wohl und möchte sehr gerne dorthin fahren, auch wenn man keinen Wintersport betreibt. Mina stellt mit der Zeit fest, was sie wirklich möchte: ein kleines Café betreiben und Gäste mit ausgewählten Kuchenkreationen und anderen Kleinigkeiten verwöhnen.

Der Autorin gelingt es, den Leser ohne Probleme in die Schweiz zu versetzen und weckt den Appetit auf nationale schweizer Gerichte. Man verfolgt gerne die Geschichten der einzelnen Protagonisten. Es ist eine wunderbare Lektüre zur Entspannung und man möchte wissen, an welchen Ort uns die Autorin demnächst entführen wird und was es dort für Köstlichkeiten zu entdecken gibt.

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