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Veröffentlicht am 06.08.2019

Spannende Dystopie mit originellem Ansatz

Eve of Man (I)
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Dystopien sind mein absolutes Lieblingsgenre, weshalb ich auch dieses Buch unbedingt lesen musste. Das goldblaue Cover ist wirklich sehr gelungen und auch die Glitzerpartikel haben mir gut gefallen.

50 ...

Dystopien sind mein absolutes Lieblingsgenre, weshalb ich auch dieses Buch unbedingt lesen musste. Das goldblaue Cover ist wirklich sehr gelungen und auch die Glitzerpartikel haben mir gut gefallen.

50 Jahre lang kam kein einziges Mädchen auf die Welt, doch dann geschah eine Art Wunder und Eve wurde geboren. Als letzte Frau, die dafür sorgen kann, dass die Menschheit weiterbesteht wächst sie behütet und komplett überwacht auf der obersten Etage eines hohen Turms auf. Von der Außenwelt bekommt sie nur die Dinge mit, die die Mütter, eine Gruppe älterer Damen, die sich um sie kümmern, ihr erzählen und ihre einzige Freundin ist ein Hologramm, dass abwechselnd von mehreren Männern kontrolliert wird, so auch von Bram, der sie dadurch schon von klein auf begleitet. Ihr Leben lang wurde sie darauf vorbereitet möglichst viele Mädchen auf die Welt bringen zu müssen und hat diese Zukunft stets akzeptiert, bis sie im Alter von 16 aus drei Männern den geeigneten Partner wählen soll und immer mehr Zweifel bei ihr aufkommen. Mit der Zeit wird immer klarer, dass die Welt nicht so ist, wie man es versucht ihr weißzumachen und Eve beginnt nach und nach zu rebellieren und für ihre Freiheit zu kämpfen.

Das Buch ist abwechselnd aus Eves und Brams Perspektive geschrieben, was sehr erfrischend war, da der Leser so auch viele Dinge über die Welt draußen erfährt, die vor Eve verborgen bleiben. Eve macht im Laufe des Buches eine gewaltige Entwicklung durch und wird auf ihrer Suche nach der Wahrheit immer selbstbewusster und stärker. Obwohl Bram der Sohn von Isaac Wells, einem technischen Genie, ist, hat er es nicht leicht. Er hat eine sehr schlechte Beziehung zu seinem Vater, der ihn sehr grausam behandelt und gegen seinen Willen ebenfalls zu einem Leben in dem Turm gezwungen hat. Seit seiner Kindheit spielt er Eves Freundin Holly und hat daher eine besondere Beziehung zu ihr. Er ist bereit Risiken einzugehen um Eve zu retten und verliebt sich natürlich zwangsläufig in sie. Auch die Nebencharaktere sind gut gelungen, so sind mir Brams Vater und Vivian direkt unsympathisch gewesen, während einige der „Mütter“ sich wirklich sehr um Eve sorgen.

Die Beschreibung von Eves Leben im goldenen Käfig fand ich sehr gelungen, besonders spannend fand ich aber die Beschreibung der völlig zerstörten Außenwelt, da für mich insbesondere diese den Charme einer Dystopie ausmacht. Was das angeht bin ich sehr gespannt darauf, wie es im 2. Band weitergeht und hoffe noch mehr darüber zu erfahren, wie es die Menschen geschafft haben ihre Welt so kaputt zu machen.

Insgesamt war es ein gelungener Auftakt einer Dystopie, mit einem originellen Ansatz, der unglaublich gut umgesetzt wurde. Giovanna und Tom Fletcher schaffen es wirklich fesselnd zu schreiben, sodass ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen konnte. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.04.2022

Packender Jugendthriller mit vielen Plottwists!

Pride & Pretty
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Nachdem Chris Kaspars Debütroman „Watched“ mich letztes Jahr absolut überrascht und begeistert hat war ich unheimlich gespannt, ob auch ihr neuer Jugendthriller da mithalten kann.

„Pride & Pretty“ handelt ...

Nachdem Chris Kaspars Debütroman „Watched“ mich letztes Jahr absolut überrascht und begeistert hat war ich unheimlich gespannt, ob auch ihr neuer Jugendthriller da mithalten kann.

„Pride & Pretty“ handelt von der reichen Clique „Pretty Pennies“, die aus Vince, Evie und Pat besteht und mit Geld und Einfluss über das College herraschen. Als Lynn aufs Graham College wechselt baut sie sich eine neue Identität auf, um sich bei der Clique einzuschleichen und Rache zu üben. Nur der Außenseiter Bacon kennt ihre wahre Identität und nutzt dieses Wissen aus, um seine eigenen Pläne zu verfolgen.

Zunächst hat mir sehr gut gefallen dass sich der Londoner Stadtplan, der den Hintergrund des Covers bildet auch inhaltlich in Form eines Tattoos im Buch wiederfindet.

Zu Beginn des Buches wird neben den Protagonistinnen auch die Gossip App „The London Eyes“ eingeführt, bei der Menschen für Geld Insight-Informationen, Fotos und Videos zu Verbrechen oder Promis bekommen können. Gemeinsam mit den Gruppenchats, die immer wieder im Buch abgedruckt sind, haben diese Seiten den Text unheimlich aufgelockert und mir gestalterisch sehr gut gefallen.

Die Protagonist
innen selbst waren allesamt nicht besonders sympathisch, haben aber dadurch auch die passende Atmosphäre für die Handlung erzeugen können.

Die Handlung selbst startet zunächst etwas ruhiger, hat mich allerdings trotzdem nach wenigen Kapiteln durch den flüssigen Schreibstil in den Bann gezogen, sodass ich das Buch nicht mehr beiseite legen wollte. Nach dem Einstieg folgen die Ereignisse schließlich Schlag auf Schlag und die Lage wird immer verzwickter für die Pretty Pennies. Dabei bleibt es konstant spannend und immer neue Wendungen sorgten dafür, dass ich bis zum Ende nur Teile der Lösung vorhersehen konnte.

Wie schon in „Watched“ zeigt Chris Kaspar hier, dass es auch möglich ist Jugendthriller komplex, unvorhersehbar und spannend zu schreiben. Durch die stärker ausgeprägte Brutalität (physisch und psychisch) sind die Bücher eher für ältere Jugendliche geeignet, füllen aber genau hier die Lücke zwischen den meist seichten Jugendthrillern und brutaleren Erwachsenenthrillern.

Chris Kaspar ist für mich zur neuen Meisterin der Jugendthriller geworden und hat es erneut geschafft ein absolut spannendes Werk zu schreiben, dass ihrem Debüt in (fast) nichts nachsteht! Von mir gibt es 4.5 Sterne!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2022

Humorvoller und spannender Urban-Fantasy-Roman

Die magischen Buchhändler von London
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Als die 18-jährige Susan nach London zieht um ihren unbekannten Vater zu finden (und ein Kunststudium zu beginnen) ahnt sie nicht in welche Gefahr sie sich begibt. Beim Besuch ihres mysteriösen Onkels ...

Als die 18-jährige Susan nach London zieht um ihren unbekannten Vater zu finden (und ein Kunststudium zu beginnen) ahnt sie nicht in welche Gefahr sie sich begibt. Beim Besuch ihres mysteriösen Onkels Frank kommt sie mit der so genannten Alten Welt und wird von Merlin, einem linkshändigen Buchhändler, gerettet. Denn Buchhändler verkaufen nicht nur Bücher, sondern kümmern sich auch darum, dass die magische Welt nicht außer Kontrolle gerät. Abhängig davon ob sie Links- oder Rechtshänder sind kämpfen sie gegen die Wesen oder nutzen ihren Intellekt für hilfreiche Nachforschungen oder Beschwörungen. Eigentlich erwarten alle Beteiligten das Susan nach der Begegnung (fast) wie zuvor weiterleben kann, doch seltsame Ereignisse verfolgen sie und schnell wird klar, dass ihr Schicksal mit dem der magischen Welt zusammenhängt.

Die magischen Buchhändler von London konnte mich von Beginn an fesseln und immer wieder begeistern. Bereits auf den ersten Seiten scheint der etwas seltsame Humor durch, der sich durch das ganze Buch zieht, aber genau meins war. Ohne große Einleitung wird man mitten ins Geschehen geworfen und lernt direkt zahlreiche verschiedene mystische Wesen kennen. Zunächst war das etwas verwirrend, die wichtigen Wesen wurden aber stets auch genauer beleuchtet, sodass ich schnell in die Geschichte finden konnte. Das Worldbuilding, rund um die vielen verschiedenen Wesen war ebenfalls sehr gelungen und auch das Setting in den 80er Jahren hat unheimlich gut zur Geschichte gepasst, denn so gab es zwar bereits einige technische Innovationen, aber z.B. noch keine Handys, sodass die Suche nach einem Telefon regelmäßig zum Problem wird.

Die Handlung schreitet recht flott voran, wodurch es an keiner Stelle zu Längen kommt, viele verschiedene magische Wesen ihren Weg ins Buch finden und ein toller Überblick über die Alte Welt und die Arbeit der magischen Buchhändler möglich ist. Die einzelnen Protagonist*innen könnten allerdings noch etwas mehr Tiefe haben, was mein einziger Makel an dem Roman ist. Es gibt auch eine kleine Liebesgeschichte, die aber glücklicherweise sehr nebensächlich bleibt.

Schön fand ich auch, dass das Buch grundsätzlich in sich abgeschlossen ist, gleichzeitig aber auch genug Potenzial für eine Fortsetzung bietet, sodass die wichtigsten Probleme am Ende des Buches aufgelöst sind und keine jahrelange Wartezeit auf die Aufklärung bevorsteht.

Insgesamt war es ein sehr gelungener Urban Fantasy-Roman, den ich Buchliebhabern (und Fantasyliebhabern) sehr ans Herz legen kann, eine packende Handlung hat und sich besonders durch den trockenen Humor in mein Herz geschlichen hat. 4.5 Sterne!

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Spannender Auftakt

Die Töchter der Phönixreiter – Crown of Feathers
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Die beiden Schwestern Veronyka und Val träumen davon Phönixreiter zu werden – doch seit dem Krieg vor 16 Jahren werden alle Animagen in Pyra verfolgt, in Leibeigenschaft gezwungen oder getötet. Als die ...

Die beiden Schwestern Veronyka und Val träumen davon Phönixreiter zu werden – doch seit dem Krieg vor 16 Jahren werden alle Animagen in Pyra verfolgt, in Leibeigenschaft gezwungen oder getötet. Als die beiden zwei Phönixeier finden, enttäuscht Val Veronyka aufs Tiefste, sodass sie sich alleine auf den Weg macht um die letzten Reiter zu finden. Verkleidet als Junge trifft sie dort auf den Lehrling Tristan, beginnt sich einzuleben, bis Val plötzlich wieder vor ihr steht und eine große Enthüllung macht.

Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass es zunächst etwas gedauert hat bis die Handlung an Fahrt aufnimmt. Neben Veronyka standen insbesondere der Phönixreiter Tristan und der Soldat Sev im Vordergrund. Mit der Zeit wurden die Stränge immer weiter miteinander verknüpft und es war angenehm die Handlung aus verschiedenen Perspektiven zu erleben.

Schön fand ich, dass alle drei Protagonisten eine starke Charakterentwicklung durchmachen: Veronyka wird reifer, indem sie sich von ihrer Schwester abnabelt, Tristan lernt mit seinen Kräften umzugehen und auch mal Kritik anzunehmen und Sev fängt an nicht immer nur den einfachsten Weg zu gehen.

Der Schreibstil selbst war stets spannend und bildlich, das Worldbuilding ist wirklich sehr gelungen und die Phönixe genial beschrieben. Zwischen den Kapiteln gibt es zudem öfters mal Rückblenden in Form von Briefen oder Ausschnitten aus Büchern, in denen die Ereignisse aus dem Krieg geschildert werden und so nach und nach greifbar werden.

Besonders angenehm fand ich zudem, dass es zwar eine einsetzende Liebesgeschichte gab, diese jedoch in keiner Weise im Fokus der Geschichte stand.

Insgesamt hat mich das Buch absolut positiv überrascht, mit der Zeit konnte ich es nicht mehr zur Seite legen und habe die zweite Hälfte in einem Stück verschlungen. Für die spannende Handlung und die bildliche Erzählweise gebe ich 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Gelungene Fortsetzung

Todesschmerz
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Todesschmerz ist der 6. Fall von Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder, die durch die vergangenen Bände bereits zu meinen Lieblingsermittlerinnen gehören. Generell lassen sich die Bände alle auch unabhängig ...

Todesschmerz ist der 6. Fall von Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder, die durch die vergangenen Bände bereits zu meinen Lieblingsermittlerinnen gehören. Generell lassen sich die Bände alle auch unabhängig voneinander lesen, je weiter die Reihe voranschreitet, desto mehr kann ich allerdings empfehlen die Bücher chronologisch zu lesen, da sich in den vergangenen Bänden immer mehr persönliche Verknüpfungen ergeben haben, die in diesem Band noch stärker in den Vordergrund gerückt sind als zuvor.

Der neuste Fall des Teams führt sie nach Norwegen, wo die deutsche Botschafterin ermordet wurde. Sneijder ist der Reise zunächst jedoch abgeneigt, da er im BKA eine
n Verräterin vermutet und der Sache knapp auf der Spur ist. Da sie als deutsche Ermittlerinnen in Norwegen kaum Befugnisse haben bricht das Team mehr Regeln als je zuvor, nimmt unkonventionelle Ermittlungswege und arbeitet mit den verschiedensten Personen zusammen, wodurch es zu vielen lustigen Szenen kommt.

Neben dem misanthropischen Sneijder, der nach wie vor seinen speziellen Eigenheiten nicht ablegen kann und der empathischeren Nemez, die sich bereits in den Vorgängerbänden zu einem grandiosen Team entwickelt haben, stehen auch einige andere BKA-Ermittlerinnen sowie eine Mitarbeiterin des BND stark im Vordergrund. Dies hat mir gut gefallen, da einige Nebencharaktere nachvollziehbarer wurden und durch ihre verschiedenen Kompetenzen vieles beitragen konnten.

Neben dem Haupterzählstrang der Ermittler
innen gibt es wie in den vorangegangenen Bänden einen zweiten Erzählstrang, der einige Wochen in der Vergangenheit ansetzt und sich um die Jørgensens, eine norwegische „Verbrecherfamilie“ dreht. Durch diesen zweiten Strang werden den Leserinnen einige Geschehnisse bereits vor den Ermittlerinnen klar, allerdings fand ich diesen 6. Band trotzdem etwas weniger vorhersehbar als die Vorgängerbände.

Überraschenderweise endet das Buch nicht wie bekannt mit der Aufklärung des Falls sondern mit einem fiesen Cliffhanger, der die Wartezeit bis zum 7. Band nicht einfacher macht. Insgesamt hat sich aber meine Meinung bestätigt, dass Gruber sich mit jedem Band etwas steigert, die ersten Bände der Reihe konnten mich noch nicht vollends überzeugen und waren mir etwas zu vorhersehbar, während sich dies mit jedem Band gebessert hat und mich auch jeder Band etwas mehr fesseln konnte.

Fans von Andreas Gruber kann ich diesen neuen Thriller definitiv ans Herz legen und Thriller-Leserinnen, die es noch nicht sind die Reihe sehr empfehlen. Die Länder- und Behördenübergreifende Ermittlung aus diesem Band hat für frischen Wind gesorgt, einige Charakterentwicklungen bei den Protagonistinnen hervorgebrach und mich sehr packen können. Insgesamt gebe ich daher 4,5 Sterne.

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