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Veröffentlicht am 24.06.2022

Über eine Kiste, die alles möglich macht

Wummel und die geheimnisvolle Kiste
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Im Wummelwald ist der Frühling angebrochen und die Tiere erwachen aus ihrer langen Winterruhe. Waldmausjunge Wummel und seine Igelfreundin Ida lieben es, durch den Wald zu tollen und ihn zu erforschen. ...

Im Wummelwald ist der Frühling angebrochen und die Tiere erwachen aus ihrer langen Winterruhe. Waldmausjunge Wummel und seine Igelfreundin Ida lieben es, durch den Wald zu tollen und ihn zu erforschen. Als sie von der geheimnisvollen Kiste von Opa Otto erfahren, wittern Wummel und Ida ein Abenteuer, das sie sich nicht entgehen lassen können. Eine magische Kiste, die hilft, Hindernisse zu überwinden, Gefahren zu entkommen und alles möglich macht, darf niemals in falsche Hände geraten. Schon gar nicht an die böse Frau Eule, die schon seit Jahren nach der Kiste sucht. Aus diesem Grund hat Opa Otto sie nämlich auch versteckt. Doch Wummel und Ida wagen den gefährlichen Weg durch den finsteren Eichwald und wollen die Kiste finden.

Wummel ist geeignet als Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahre. Da die Geschichte mit knapp 64 Seiten und viel Text recht umfangreich ist, beschert sie einem ein langes Lesevergnügen. Sämtliche Seiten sind farbenfroh illustriert. Die Illustrationen begleiten die Handlung und sind detailreich, sodass die Kinder immer etwas zu entdecken haben. Besonders schön ist die Karte des Wummeltals am Beginn und Ende des Buches, anhand derer Wummels Weg zur Wunderkiste nachverfolgt werden kann. Auch die verschiedenen Tageszeiten im Wummelwald sind durch Licht und Farben atmosphärisch eingefangen.

Was uns nicht gefallen hat, sind einige Tierdarstellungen. Gerade wenn die Tiere in Bewegung oder aus einer bestimmten Perspektive gezeichnet sind, wirken sie irgendwie unsauber und düster. Frau Eule ist richtig unheimlich. Aber das ist ja alles Geschmackssache.

In der Geschichte geht es um Freundschaft und Zusammenhalt. Wummels und Idas Abenteuer wird spannend erzählt, auch wenn die Handlung für unseren Geschmack etwas gerafft hätte werden können. Außerdem gibt es ein paar Unstimmigkeiten, durch die die Geschichte für mich unrund wirkt.

Insgesamt waren meine Kinder begeistert und sind schon gespannt, wie es mit Frau Eule und Herrn Dachs weitergeht. Noch nie habe ich in einem Kinderbuch einen solchen Cliffhanger erlebt.

Liebsten Dank an LovelyBooks, dass wir an der Leserunde teilnehmen und Wummel und Ida bei ihrem ersten Abenteuer begleiten durften!

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Veröffentlicht am 20.06.2022

So macht Lesenlernen Spaß

Erst ich ein Stück, dann du! - Ein Fall für Finn und Schörlock
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Die “Erst ich ein Stück, dann du”-Bücher wurden extra konzipiert, um Erstlesern bzw. Leseanfängern das Lesenlernen zu erleichtern und die Lust auf Bücher zu steigern. Die Geschichten können im Wechsel ...

Die “Erst ich ein Stück, dann du”-Bücher wurden extra konzipiert, um Erstlesern bzw. Leseanfängern das Lesenlernen zu erleichtern und die Lust auf Bücher zu steigern. Die Geschichten können im Wechsel und gemeinsam gelesen werden. Durch die Textgestaltung können Leseanfänger einen übersichtlichen Abschnitt allein bewältigen und ein Erfolgserlebnis feiern, das zum Weiterlesen motiviert. Die Textabschnitte variieren zwischen 3-6 Sätzen. Als Schriftart wurde eine serifenlose Schrift gewählt, die deutlich größer ist als die Passagen für den geübten Vorlesenden. Auch der Satzbau wurde dem Leseniveau angepasst, sodass es hauptsächlich kurze, klare Sätze mit einfachen Worten sind. Die Passagen für den geübten Leser sind natürlich etwas anspruchsvoller 😉

Dieser Band ist für kleine Detektive geeignet. Denn auch Finn, die Hauptfigur, wäre so gerne ein begnadeter Detektiv wie Sherlock Holmes. Im Traum klappt das mit dem Lösen der schwierigsten Fälle schon gut. In der Realität hatte Finn bislang keinen einzigen Fall. Immer mit dabei ist Finns schlauer Wellensittich Schörlock. Zusammen geraten sie recht unvermittelt in ihren ersten richtigen Fall:

Dem schüchternen Emil wurde ein Turnschuh gestohlen. Der Verdacht fällt auf Lotta, die Emil ständig ärgert und gemein zu allen anderen Kindern ist. Als Finn und Emil Lotta zur Rede stellen, entdecken sie, dass Lottas Kaninchen Primel entführt wurde. Gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Diebstählen? Finn und Schörlock ermitteln.

Die Reihe eignet sich prima für Kinder, die zum Lesen animiert werden müssen. Durch das gemeinsame Lesen und das Erfolgserlebnis, einen ganzen Abschnitt allein geschafft zu haben während Mama oder Opa ebenfalls ihren Teil lesen müssen, erhöht sich natürlich der Anreiz zum eigenständigen Lesen. Allerdings ist das alles abhängig vom Kind. Während einige das gemeinsame Lesen brauchen und mit einem kurzen Abschnitt völlig zufrieden sind, kommen andere eventuell besser mit eingefärbten Silben zurecht oder mögen längere Texte. Das muss man individuell herausfinden.

Mein Leseanfänger ist schon ein bisschen geübter. Er benötigte für den Einstieg unbedingt die Silbenmethode. Bücher ohne Silbenmethode fielen ihm schwer. Mittlerweile klappt aber auch das und wir haben festgestellt, dass ihm der Umfang der Leseabschnitte bei “Erst ich ein Stück, dann du” einfach zu wenig ist.

Gelesen haben wir das Buch aber sehr gerne. Die Geschichte über Freundschaft, Ausgrenzung und ein gemopstes Kaninchen liest sich spannend und zählt definitiv zu den besten Geschichten für Leseanfänger. Die Charaktere sind nicht Standard und die Atmosphäre ist einfach schön. Wo erlebt man sonst einen sprechenden Wellensittich und eine “Frickse Bruckse!”

Wir bedanken uns beim cbj Verlag für dieses großartige Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Was für’s Osternest

Ei, Ei, Ei - Vertauscherei! - Wem gehört das Osterei?
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Ostern ist’s und der Osterhase ist im Stress. Bei der Vielzahl an Ostergeschenken verliert man schon mal den Überblick. So kommt es, dass die Tiere sich etwas über die Überraschungen in ihren Ostereiern ...

Ostern ist’s und der Osterhase ist im Stress. Bei der Vielzahl an Ostergeschenken verliert man schon mal den Überblick. So kommt es, dass die Tiere sich etwas über die Überraschungen in ihren Ostereiern wundern. Ein Schwimmring für den Igel? Aber der platzt doch, wenn er mit den Stacheln dagegen kommt. Ein Springseil für das Entchen. Wie soll sie damit schwimmen? Eine Mundharmonika für das vernaschte Mäuschen? Und ob der Dachs sich wirklich über Käsepralinen freut? Die Tierfreunde nehmen es locker und tauschen die Geschenke einfach untereinander. Alle sind glücklich, das Osterhäschen ist erleichtert und alle feiern zusammen das Osterfest.

Die Klappen in diesem Klappenbuch verbergen sich passenderweise hinter den Ostereiern. Es gibt aber auch einige zusätzliche, die nicht so offensichtlich sind. Die Neugier der Kids ist natürlich riesig. Bei uns wurden im Handumdrehen alle Klappen geöffnet, erst danach durfte ich die Geschichte lesen. Da wir vermutlich von Klappenbüchern zu sehr verwöhnt sind, hätten wir uns mehr Wow! gewünscht. Das Ei wird zur Seite geklappt und dahinter liegen – ziemlich klein und verloren – die Geschenke. Vielleicht wäre ein klassisches Osternest an der Stelle besser gewesen? Oder zumindest hätten die Geschenke größer dargestellt werden können. Die Käsepralinen beispielsweise sind nichts weiter als ein kleines Quadrat auf der Wiese. Für Kinder nicht zu erkennen, was das sein soll. Mit der Mundharmonika verhält es sich ebenso. Da hätten es auffälligere Geschenke sein können, wie etwa ein großes Stück Käse mit Löchern. So wie man sich Käse eben vorstellt. Mein Kleinster ist genau 2 Jahre alt und lernt gerade Wörter anhand von bildhaften Darstellungen. So wie die Gegenstände hier abgebildet sind, hat er sie kaum wahrgenommen.

Das war aber auch unser einziger Kritikpunkt. Ansonsten finden wir das Buch sehr schön und gucken es gerne an. Die Illustrationen sind in kräftigen Farben gehalten, mit einem frischen Grün passend für den Frühling und knallig bunten Ostereiern. Nach der grauen Winterszeit freue ich mich immer über solche Bücher, die die Lust auf Osterwiesen und Frühjahrsblüher wecken. Osterbücher müssen richtig bunt sein. Neben den drolligen Tieren wurden auch liebevolle Details in die Bilder eingebaut. Sucht doch mal nach der Schnecke.

“Ei, Ei, Ei, Vertauscherei” ist ein farbenfrohes Osterbuch, das sich hervorragend für das Osternest oder als Mitbringsel für kleine Osterhäschen eignet.

Vielen lieben Dank an den Penguin Junior Verlag und das Bloggerportal für dieses kunterbunte Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Schauergeschichte, die begeistert

Emily Bones - Die Stadt der Geister
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Dies ist ein Buch, mit dem ich schon lange geliebäugelt habe. Jetzt endlich habe ich es gelesen und fand mich super unterhalten.

Die Geschichte setzt sofort spannend ein, denn Emily erwacht in ihrem eigenen ...

Dies ist ein Buch, mit dem ich schon lange geliebäugelt habe. Jetzt endlich habe ich es gelesen und fand mich super unterhalten.

Die Geschichte setzt sofort spannend ein, denn Emily erwacht in ihrem eigenen Grab, aus dem sie sich befreien muss. Zunächst hält sie alles für einen makabren Scherz. Doch die Wahrheit ist, Emily wurde ermordet. Als Untote ist sie nun Teil der Anderswelt auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise. Sobald die Nacht anbricht, verwandelt sich der Friedhof in ein magisch-schillerndes Reich. Habt ihr Coco gesehen? Hat mich ganz stark an diesen Film erinnert. Der Friedhof ist ein Rückzugsort für all die untoten Seelen und Geister. Doch es herrschen strenge Regeln und noch viel strengere Strafen für all jene, die sich über diese Regeln hinwegsetzen.

Emily kann nicht akzeptieren, was ihr zugestoßen ist. Sie ist wild entschlossen, zu ihrer Schwester zurückzukehren. Immerhin besteht eine Chance, sich ihr Leben zurückzuholen, das von niemand geringerem als Asmaron, einem gefürchteten Krieger des Fürsten der Finsternis Dhragar gestohlen wurde. Mit Hilfe eines uralten Vampirs lässt sich Emily zur Kriegerin ausbilden. Keine leichte Aufgabe…

Auf dem Friedhof geht es herrlich skurril und schaurig zu. Tim Burton müsste sich auf dieses Buch stürzen wollen, um es verfilmen zu dürfen, oder? Emily in ihrem fürchterlichen Halloweenkostüm ist manchmal unfreiwillig komisch. Sie ist schlagfertig, ironisch, ehrgeizig und so sympathisch unperfekt. Eine Romanheldin ganz nach meinem Geschmack.

Wer Bücher von Gesa Schwartz kennt, merkt schnell, dass ihr Schreibstil in diesem Buch irgendwie abgespeckt wirkt. Ist halt angepasst an das Leseniveau ab 10 Jahre. Die häufigen Wortwiederholungen hätten vermieden werden können und manche Stellen sind zu langatmig geschrieben. Auch der Endkampf zieht sich. Am Ende des Buches habe ich mich dennoch großartig unterhalten gefühlt. Die Charaktere und die Atmosphäre überzeugen. Die Handlung ist vielschichtig und spannend.

Vielen, vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Die männliche Sicht der Dinge

Mach mir’n Kind
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Kinderkriegen ist gar nicht so leicht wie uns der Volksmund Glauben machen möchte. Für viele Paare mit Kinderwunsch ist der Weg sogar sehr häufig voller Hindernisse und mit Rückschlägen gespickt. In ‚Mach ...

Kinderkriegen ist gar nicht so leicht wie uns der Volksmund Glauben machen möchte. Für viele Paare mit Kinderwunsch ist der Weg sogar sehr häufig voller Hindernisse und mit Rückschlägen gespickt. In ‚Mach mir’n Kind‘ begleiten wir ein namensloses Paar auf ihrem beschwerlichen Weg, bis sie am Ende endlich ihr Glücksbündel in den Armen halten dürfen.

Zum einen versorgt uns die Autorin nach einer hervorragenden Recherche mit allen wichtigen Informationen rund um das Thema Kinderkriegen. Das Aufklärungsspektrum reicht über Eileiterschwangerschaften, Fruchtbarkeitskliniken bis hin zur Anschaffung stilvoller Umstandsmode und einer sinnvollen Babyerstausstattung. Nach diesem Buch kann man mit geballter Fachkenntnis über alle Facetten des Babyversums mitreden. Zum anderen verschafft sie uns einen Einblick in die Denkweise des Mannes, denn all diese Erfahrungen werden aus seiner Sicht erzählt. Das ist unglaublich amüsant, informativ und ziemlich erhellend. Da ich selbst zwei Kinder habe, konnte ich mich mit vielen Situationen identifizieren, beziehungsweise habe ich meinen Mann wiedererkannt. Und endlich, endlich konnte ich so manche seiner Handlungen während meiner Schwangerschaften verstehen.

An manchen Stellen hätten mir die beiden Protagonisten facettenreicher sein können. In der ganzen Handlung geht es ausschließlich ums Kinderkriegen. Natürlich. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Aber abseits dieser Themen erfährt man Nullkommanichts über die Charaktere oder ihren Hintergrund. Für meinen persönlichen Geschmack hätten die beiden ruhig etwas mehr Persönlichkeit zeigen können. Auch ist die Rolle des Mannes sehr dominant. Er ist es, der alles organisiert. Er recherchiert, er kauft, er kümmert sich sogar um die Hebamme. Von der Frau hatte ich den Eindruck, dass sie die meiste Zeit über nur im Bett liegt oder Anweisungen erteilt. Sie war mir zu passiv.

Insgesamt finde ich die Geschichte gleichsam berührend wie unterhaltsam. Sie macht Mut, tröstet und gibt all jenen Hoffnung, deren Kinderwunsch vielleicht auch eine problematische Reise ist. Man leidet und man freut sich mit dem unbekannten Pärchen. Der Moment der Geburt wird so herzerwärmend beschrieben, dass man Tränen in den Augen hat. Und am Ende ist eines klar: egal wie beschwerlich der Weg ist, das Ziel ist alle Strapazen mehr als wert!

Vielen lieben Dank, Amélie, für das Rezensionsexemplar!

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