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Gisel

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Voller Magie und Fantasie

Wie man einen Tiger fängt
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Ganz überraschend zieht Lilys Mutter mit ihren beiden Töchtern zur Halmoni, der kranken Großmutter der beiden Mädchen. Es ist Lily, die plötzlich einen Tiger sieht, und diesen mit den Geschichten verbindet, ...

Ganz überraschend zieht Lilys Mutter mit ihren beiden Töchtern zur Halmoni, der kranken Großmutter der beiden Mädchen. Es ist Lily, die plötzlich einen Tiger sieht, und diesen mit den Geschichten verbindet, die ihre Halmoni ihr schon seit der Kindheit erzählt. Aber nur Lily kann den Tiger sehen, der eigentlich eine Tigerin ist. Diese schlägt Lily vor, all die Geschichten frei zu lassen, die ihre Halmoni vor vielen Jahren gestohlen und dann in Gläser gesperrt hat. Nur dann kann die Halmoni wieder gesund werden. Doch die Halmoni hat immer wieder gesagt, dass man Tigern nicht trauen kann… Ob die Absprache zwischen Lily und der Tigerin wirklich was bringt?

Diese Geschichte verbindet das Leben eines amerikanischen Mädchens mit der Magie der Erzählungen aus Korea, denn von dort ist Lilys Familie ursprünglich gekommen. Deshalb war der Ansatz der Erzählung für mich anfangs eher fremd, blieb aber vom Anfang bis zum Ende sehr faszinierend. So erfährt der (junge) Leser einiges über eine fremde Kultur mit ihren Mythen, die sich so sehr von den unsrigen unterscheiden. Es ist aber auch ein Buch über das Erwachsenwerden, über das Abschiednehmen, denn die Halmoni ist unheilbar erkrankt. Dies wird kindgerecht erzählt, man kann mit Lily mitfühlen, wie sich ihre Welt verändert und wie sie sich damit auseinandersetzt.

Dieses ungewöhnliche Kinderbuch ist voller Magie und Fantasie. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Eintauchen in die fantastische Welt von Mistle End

Die Chroniken von Mistle End 1: Der Greif erwacht
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Cedrik zieht mit seinem Vater in das Dorf Mistle End. Es scheint das Ende der Welt zu sein… Doch überraschend findet Cedrik schnell Freunde im Ort – und entdeckt, dass hier magische Geschöpfe leben: Hexen, ...

Cedrik zieht mit seinem Vater in das Dorf Mistle End. Es scheint das Ende der Welt zu sein… Doch überraschend findet Cedrik schnell Freunde im Ort – und entdeckt, dass hier magische Geschöpfe leben: Hexen, Elben, Zwerge, Werwölfe und noch vieles mehr. Der Ort wird beschützt von Greifen, und schon in der ersten Nacht sucht Cedrik ein Greif auf und möchte wissen, ob er Freund oder Feind sei. Bei einer Prüfung stellt sich heraus, dass Cedrik ein Druide ist und selbst magische Fähigkeiten in sich verbirgt. Das Abenteuer seines Lebens beginnt, und bald zeigt sich, dass Cedrik in großer Gefahr ist.

Damit beginnt eine Fantasy-Geschichte, die zum Eintauchen in eine magische Welt sondergleichen einlädt. Schon das Cover ist sehr geheimnisvoll und gleichzeitig ansprechend. Genauso ist auch die Welt von Mistle End selbst geschildert, mit vielen fantastischen Details, voller Magie und Gefahren. Cedrik wächst an den Anforderungen, die an ihn gestellt werden, er findet zu sich selbst – ein wunderschönes Thema für ein Kinderbuch, kindgerecht präsentiert. Schnell fiebert man hier mit Cedrik mit, erlebt seine Zweifel und seine Erfolge genauso wie er. Und am Ende des Buches will man sofort wieder eintauchen in den nächsten Band, um das nächste Abenteuer in Mistle End zu erleben.

Diese wunderschöne Fantasy-Geschichte für Leser ab 10 Jahren konnte auch mich schnell in ihren Bann ziehen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Ein außergewöhnliches Krippenspiel

Morgen, Tiere, wird’s was geben!
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Die Bewohner von Tierlingen wollen zu Weihnachten ein Krippenspiel aufführen. Die Elefantin Elfie übernimmt die Regie, erinnert sie sich doch an die Zeit, die sie bei den Menschen verbrachte. Die Kuh Nigunde, ...

Die Bewohner von Tierlingen wollen zu Weihnachten ein Krippenspiel aufführen. Die Elefantin Elfie übernimmt die Regie, erinnert sie sich doch an die Zeit, die sie bei den Menschen verbrachte. Die Kuh Nigunde, die Gänse Walter und Walter und die Katze Miau-Miau sind sich einig, dass dies das beste Krippenspiel aller Zeiten werden wird!

Diese Vorlesegeschichte lässt die Weihnachtszeit mit den Augen der Tiere entstehen: Was machen die Menschen in dieser Zeit, die für Tiere eigentlich so langweilig ist? Was zeigt dieses seltsame Spiel, das sich Krippen nennt? Was bringen die drei Könige aus dem Morgenland, und warum sind sie heilig? Amüsant ist es, wenn die Tiere das Krippenspiel aufführen, vor allem weil jedes der Tiere seine eigenen Gedanken dazu hat und so vieles wissen sie eben auch nicht genau. Dennoch schwebt der Geist von Weihnachten über dieser Geschichte, die jedes der Tiere sehr ernst nimmt mit all seinen Eigenheiten. Wunderschöne Illustrationen ergänzen die Geschichte. Ich bin mir sicher, nach dieser Lektüre gibt es viele Fragen, die beantwortet werden wollen. Strahlende Augen gibt es auf jeden Fall!

Dieses schön gestaltete und amüsante Buch über ein außergewöhnliches Krippenspiel empfehle ich gerne weiter zum Vorlesen für größere Kindergartenkinder und Schulanfänger, ja als Weihnachtsbuch für die ganze Familie. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Eintauchen in die Welt der 1920er Jahre

Der Traumpalast
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Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Der Bankier Konstantin Reichenbach, genannt Tino träumt zusammen mit seinem Freund von spektakulären Großfilmen, glitzernden Kinopalästen und glanzvollen Stars. Deshalb ...

Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Der Bankier Konstantin Reichenbach, genannt Tino träumt zusammen mit seinem Freund von spektakulären Großfilmen, glitzernden Kinopalästen und glanzvollen Stars. Deshalb engagiert er sich beim Aufbau der gerade gegründeten Ufa. Rahel hat eine große Zukunft als Journalistin im Kopf, doch wird sie das auch umsetzen können? Ihre Eltern wollen sie endlich unter der Haube sehen, damit sie versorgt sei. Als Tino und Rahel sich treffen, ahnen sie zunächst noch nicht, wohin ihr Leben sie führen wird.

Auf dem Hintergrund der deutschen Geschichte der 1920er Jahre erzählt der Autor Peter Prange vom Aufstieg der Ufa-Traumfabrik und von den Menschen, die zu jener Zeit gelebt haben. In historisch fundierte Geschehnisse bettet er die fiktiven Lebensläufe von Tino und Rahel und deren Verwandten und Bekannten und lässt in opulenten Bildern die damalige Zeit entstehen. Der Einstieg in die Geschichte ist aufgrund der vielen Handlungsfäden nicht einfach, doch bald wird man sich festlesen und gebannt den Schicksalen der Protagonisten folgen. Die Ereignisse der damaligen Zeit sind gut recherchiert, man kann als Leser richtig eintauchen in das Lebensgefühl der handelnden Personen. Diese sind sehr gut durchdacht, als würden sie aus dem Stand heraus ein Eigenleben entwickeln. So wirkt die Geschichte sehr authentisch, man fühlt die Faszination des Kinos, das damals in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckte und doch ganz große Werke hervorbrachte wie z.B. „Metropolis“. Sehr gerne wartet man hier gespannt auf den zweiten Teil der Geschichte.

Dieses Buch ist großes Kino, bei dem man so richtig in die Roaring Twenties im Spiegel der Ufa-Traumfabrik eintauchen kann. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Nörgelpeter Günter Habicht erzählt

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Günter Habicht ist 63 und nach einem langen Berufsleben als Busfahrer verrentet. Das kam etwas unvermutet. Seine Aufgabe sieht er darin, überall Ordnung zu schaffen: unsachgemäß getrennter Abfall, E-Roller ...

Günter Habicht ist 63 und nach einem langen Berufsleben als Busfahrer verrentet. Das kam etwas unvermutet. Seine Aufgabe sieht er darin, überall Ordnung zu schaffen: unsachgemäß getrennter Abfall, E-Roller auf dem Gehweg – das geht gar nicht! Seine Frau Brigitte ist von diesem Verhalten völlig verärgert, „Nörgelpeter“ nennt sie ihn. Doch Günter hilft auch sehr gerne. Zum Beispiel im Baumarkt. Da kann er besser beraten als jeder der dortigen Mitarbeiter. Seine Wege kreuzen immer wieder die von Renate Bergmann, der Online-Omi, die wohnt nämlich in seiner Nachbarschaft.

Mit Renate Bergmann hat Autor Thorsten Rohde eine Kultfigur geschaffen, die sich bereits durch mehrere Bände geplaudert hat. Nun hat er eine neue Reihe begonnen mit dem Berufsnörgler Günter Habicht, der seine Aufgabe darin sieht, seine Umgebung zu erziehen. Gelegenheiten dazu finden sich zu Hauf. Dass sich Begegnungen zwischen Renate Bergmann und Günter Habicht ergeben, ist vor allem für jene Leser interessant, die beide Figuren kennen. Dabei werden auch mal Passagen aus anderer Sichtweise erzählt, die man bereits von Renate Bergmann kennt. Wie Renate Bergmann plaudert auch Günter Habicht aus seinem Leben. So entsteht eine Mischung, die ihn mal als Querulant, mal aber auch recht sympathisch erscheinen lässt. Manche seiner Erzählungen sind lustig, doch sie laden auch zu einem weiteren Nachdenken ein. So reiht sich eine Anekdote an die nächste. Auch wenn sich kein echter roter Faden ergibt, zeigt sich ein guter Einblick in das fiktive Leben des Rentners, der noch lange nicht zum alten Eisen zählen will.

Wer Renate Bergmann mag, wird auch von Günter Habicht begeistert sein. Mich hat das Buch gut unterhalten können, ich liebe den schrägen Humor des Autors und seine Figuren, die allesamt etwas skurril geraten sind und dabei doch auch zum Nachdenken anregen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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