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GabrieleMarina

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2021

bezaubernder Auftakt der Bodensee-Saga

Töchter der Hoffnung
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Helena, Katharina und Lilly wachsen behütet im Lindenhof in Meersburg am Bodensee auf. Helena und ihre Schwestern nehmen sich ab und zu eine kleine Auszeit im kleinen verwilderten Obstgarten und Helena ...

Helena, Katharina und Lilly wachsen behütet im Lindenhof in Meersburg am Bodensee auf. Helena und ihre Schwestern nehmen sich ab und zu eine kleine Auszeit im kleinen verwilderten Obstgarten und Helena träumt davon, den Lindenhof in ein Grandhotel umzubauen. Leider zerstört der 1. Weltkrieg zunächst ihre Hoffnungen. Helena kennt ihre Mutter nicht, ihre Stiefmutter Elisabeth sucht und findet Wege, Helenas Pläne zu durchkreuzen. In einem zweiten Handlungsstrangsucht Maxim Baranow nach den verschollenen Mitgliedern der Familie seiner verstorbenen Frau.

In diesem historischen Roman widmet sich Maria Nicolai der Familie Lindner aus Meersburg, die durch den 1.Weltkrieg gebeutelt, ihren Weg findet. Dieser erste Teil der Saga beschäftigt sich vor allem mit Helena und den Umständen ihres Lebens. Katharina und Lilly erfahren in den Folgebänden mehr Beachtung. Die Autorin schafft es, die Leser*innen zu fesseln mit ihrer hervorragend recherchierten Geschichte. Die Beschreibung der Umgebung ist so detailliert und bildhaft schön, dass man sich am Ort wohlfühlt und die Sorgen der Protagonisten mit empfinden kann. Man atmet den Duft des Apfelkuchens und wünscht sich dabei zu sein, wenn die Meersburger Schlosstorte verzehrt wird. Die verschiedenen Handlungsstränge verbindet Maria Nicolai gekonnt miteinander, als Leser erlebt man gespannt wie die Autorin die Fäden miteinander verwebt. Die Charaktere sind lebensecht beschrieben und haben ein gutes Profil. Einzutauchen in diese Geschichte und die bewegende Zeit mit all ihren Gefahren und Chancen war für mich eine schöne Erfahrung. Der Zeitgeist ist gut getroffen, die historischen Ereignisse nachvollziehbar. Mich hat dieser Roman an einigen Stellen sehr berührt und insgesamt finde ich: ein rundum gelungener Auftakt der Familien - Saga. Ich gebe diesem Buch 5 Sterne.

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2021

wunderbarer Auftakt

Das Leuchten der Sehnsucht - Töchter der Freiheit
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Annie Braun tritt ihre Stelle als Hauslehrerin auf der Südstaatenplantage Birch Island und begegnet einem völlig anderen Lebensstil und einer Lebenseinstellung, die ihr als Nordstaatlerin fremd ist. Der ...

Annie Braun tritt ihre Stelle als Hauslehrerin auf der Südstaatenplantage Birch Island und begegnet einem völlig anderen Lebensstil und einer Lebenseinstellung, die ihr als Nordstaatlerin fremd ist. Der Umgang mit den Sklaven, die für die Familie arbeiten und die Einstellung ihrer Schülerinnen ihr gegenüber machen Annie das Leben schwer. Sie bleibt sich trotz aller Schwierigkeiten selbst treu und erntet dafür die Freundschaft ihres schwarzen Mädchens Crystal und die Aufmerksamkeit des Sohns des Hauses. Annies Schwester Sophie kämpft derweil in Kansas gegen die Übergriffe und die Gefahr des drohenden Bürgerkriegs.

Dieser Roman von Noa C. Walker spielt in Amerika in den 1850ger Jahren. Die Autorin hat sowohl die Zeit als auch die besonderen Lebensumstände und die unterschiedliche Lebenseinstellung der Nord- und Südstaaten faszinierend in Szene gesetzt. Annie Braun ist so lebendig und ihre besondere Art, mit Schwierigkeiten umzugehen oder sich selbst in solche zu bringen, belebt die ganze Erzählung. Der Roman entwickelt sich an den Orten Kansas, South Carolina und New York City - das macht die Lektüre spannend. Das Leben der Sklaven auf einer Plantage im Süden Amerikas und die Widersprüche, die Annie empfindet, sind sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Insbesondere Crystal, die für Annie zuständig ist und die ihr wertvolle Hilfestellung leistet ist sehr lebendig beschrieben. Annies eigene Einstellung, die mit der ihrer Arbeitgeber nicht konform geht, zeigt die besondere Rolle der Sklaven auf. Diese Menschen, die ausgebeutet wurden und dennoch ihren Glauben nie verlieren, beeindrucken die Protagonistin ebenso wie den Leser.

Der Schreibstil von Noa C. Walker ist sehr angenehm und gut zu lesen. Der Wechsel der Handlungsorte und der Einblick in die verstrickten Umstände von Annies Leben hat mir sehr gefallen. Die Autorin verwebt die Fäden der Geschichte auf faszinierende Weise, der Leser erfährt am Beispiel der Plantagenbesitzer über das Leben im Süden Amerikas und die Erfahrungen von Annies Schwester Annie über die Gefahren des Bürgerkriegs und dessen Beginn. Die gute Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt und das Personenregister zu Beginn sind wichtige Bausteine. Natürlich geht es in diesem Roman auch um die Liebe, Noa C. Walker versteht es, die zarten Gefühle, die sich machtvoll einen Weg suchen, so darzustellen, dass es den Leser berührt. Mir hat dieses erste Buch der Serie sehr gut gefallen, ich freue mich auf die Fortsetzung und gebe 5 Sterne.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 05.11.2021

ein fesselnder historischer Liebesroman

Die Maskenbildnerin von Paris
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Valérie wächst behütet in einer Künstlerfamilie auf und beschließt als junge Frau in Paris zu studieren und dafür ihre Heimat und den Mann, den sie liebt zu verlassen. Gabriel lässt Valérie mit traurigem ...

Valérie wächst behütet in einer Künstlerfamilie auf und beschließt als junge Frau in Paris zu studieren und dafür ihre Heimat und den Mann, den sie liebt zu verlassen. Gabriel lässt Valérie mit traurigem Herzen ziehen und das Leben der Liebenden entwickelt sich in unterschiedliche Weise. Als der Krieg beginnt, kämpfen Gabriel und Valeries Bruder Jules für ihr Vaterland und Valérie lernt in Paris die Bildhauerin Anna Colemann Ladd kennen, die ihr beibringt, kunstvolle Masken aus Kupfer für die verletzten und oft entstellten Kriegsheimkehrer zu schaffen.

Diese Geschichte, die nicht nur eine bewegende Liebesgeschichte, sondern auch ein hervorragend recherchierter historischer Roman ist, hat mich sehr beeindruckt. Valérie lebt für die Kunst und steckt immer wieder im Zwiespalt zwischen ihren Herzenswünschen und dem, was das Leben von ihr erwartet. Diesen Zwiespalt hat Tabea Koenig sehr einfühlsam beschrieben und der Leser erlebt dieses Wechselbad der Gefühle nachvollziehbar mit. Über das Leben in Paris mit den heute noch bekannten Malern wie Pablo Picasso und Amedeo Modigliani sowie die komplexe Veränderung durch den Krieg erzählt die Autorin sehr authentisch. Die Protagonistin ist ebenso wie die anderen Charaktere seht gut beschrieben. Man hat das Gefühl, direkt dabei zu sein und kann die Schrecken des Krieges und die Erlebnisse der Soldaten und ihrer Familien miterleben. Es gab mehrere Situation, die mir eine Gänsehaut bescherten und besonders der Lebensweg von Valérie und die Entscheidungen, die sie immer wieder treffen muss, haben mich sehr berührt. Eine Liebe aufzugeben, um eine andere erleben zu dürfen, ist eine Wahl, die sich niemand wünscht - diese fast dramatische Entwicklung durch Konventionen und Krieg gefordert zu schildern - gelingt Tabea Koenig bewundernswert gut.

Ich gebe diesem Buch 5 Sterne und empfehle es unbedingt Leser*innen, die gut recherchierte historische Romane lieben, die in die Zeit und das Leben in einer so faszinierenden Stadt wie Paris entführen.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

faszinierender Auftakt der Familien Saga

Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers
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Anna Sophia ist die Tochter eines Kölner Apothekers und liebt es sehr, ihm zur Hand zu gehen und in freien Stunden Hustenbonbons herzustellen, die schon bald ein Geheimtipp bei den Kunden werden. Der Apothekergeselle ...

Anna Sophia ist die Tochter eines Kölner Apothekers und liebt es sehr, ihm zur Hand zu gehen und in freien Stunden Hustenbonbons herzustellen, die schon bald ein Geheimtipp bei den Kunden werden. Der Apothekergeselle August hält um Anna Sophias Hand an, doch da gibt es auch noch Franz Stollwerck, für den Anna Sophia Gefühle hegt. Als der Apotheker erkrankt und August in Verdacht gerät, trifft Anna Sophia eine Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.

Dieser erste Teil der Familiensaga über die Familie Stollwerck beleuchtet das Leben der jungen Anna Sophia Müller und ihrem Freund aus Kindertagen, Franz Stollwerck. Es war faszinierend, zu erleben, wie Rebekka Eder das Mädchen Anna Sophia langsam erwachsen werden lässt. In diesem Buch erfährt der Leser zunächst sehr viel über die Pflanzen, welche die Apothekertochter sammelt und wie sie daraus die so beliebten Hustenbonbons herstellt. Man hat das Gefühl, die Düfte zu schnuppern und die Bonbons in die Schale klappern zu hören. Das Leben im Jahr 1938 beschreibt die Autorin sehr anschaulich, wichtige Ereignisse in dieser Stadt finden Erwähnung, was die Geschichte authentisch macht. Gute Recherche machen den Roman ebenso lebendig wie die Entwicklung der Protagonistin und besonders ihrer Schwester Wilhelmine, die eine tiefe Freundschaft zu Sybille Merten-Schaffhausen entwickelt. Sowohl die beginnende Arbeiterbewegung als auch die ersten Schritte der Frauenemanzipation fließen in diesen Roman ein. Das Leben der Frauen wird beeindruckend dargestellt und die Gesellschaft in Köln sehr lebendig beschrieben. Der kölsche Klüngel lebt in diesem Buch und Freundschaft hat einen hohen Stellenwert. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, man kann der Geschichte gut folgen. Ein Personenregister erleichtert das Verständnis und ein kleiner Cliffhanger am Ende des Buches macht neugierig auf die Fortsetzung. Ich habe während des Lesens mit gefiebert und die lebendige Erzählung sehr genossen. Daher bewerte ich ich diesen Roman mit 5 Sternen. Meine Leseempfehlung an alle, die gut recherchierte historische Romane lieben.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

very british, humorvoll und echter Cosy Crime

Die unhöfliche Tote
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Dieser zweite Teil der Serie von Sophia Bennett, in dem Queen Elisabeth II auf unnachahmliche Weise in einem Mordfall ermittelt, der in ihrem Palast geschehen ist, beginnt mit der Suche nach einem eher ...

Dieser zweite Teil der Serie von Sophia Bennett, in dem Queen Elisabeth II auf unnachahmliche Weise in einem Mordfall ermittelt, der in ihrem Palast geschehen ist, beginnt mit der Suche nach einem eher unscheinbaren Bild, das der Queen aus Gründen wichtig ist, die ganz zum Ende der Geschichte aufgedeckt werden.

Die Vertrauten der Queen, allen voran die stellvertretende Privatsekretärin Rozie Oshodi, haben alle Hände voll zu tun um den Polizeiapparat zu unterstützen und gleichzeitig so in Schach zu halten, dass die öffentliche Meinung nicht gestört wird. Es dauert eine Weile bis man die Zusammenhänge versteht, die Autorin setzt die Puzzleteile allmählich zusammen. Ich fand es beeindruckend, die enormen Ausmaße des Palastes kennenzulernen und zu erfahren, welch große Geheimnisse dieses alte Gebäude birgt. Mit Rozie zu alten Mitarbeitern zu reisen, die Pubs zu besuchen und sie dabei zu begleiten, wie sie die Aufträge der "Chefin" mit gebotener Diskretion ausführt, hat mir sehr gefallen. Der britische Humor, die Contenance der Queen und der familiäre Zusammenhalt im Palast sind einmalig. Dieser Cosy Krimi von Sophia Bennett lässt die wunderbare Beziehung zwischen Elisabeth und Philip noch einmal aufleben, man weiß, dass man ihn schmerzlich vermissen wird.

Die Zusammenhänge werden in diesem Buch brillant dargestellt - als Leser taucht man in die Geschichte des Palastes ein und erlebt, welch große Verantwortung die Queen trägt, wenn sie sich auf Reisen oder zu Empfängen begibt und wie sehr sie sich auf ihre Vertrauten verlassen können muss. Insbesondere der Stil und die Raffinesse mit der Queen Elisabeth II es schafft, wieder dafür zu sorgen, dass die Lorbeeren für die Lösung des Falles andere ernten, hat mir gefallen.

Schreibstil und Spannungsbogen sind gelungen, es war schön, für einige Stunden die Queen zu begleiten. Ich gebe diesem Buch 5 Sterne und freue mich auf die Fortsetzung.


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