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Veröffentlicht am 28.12.2021

Eine gelungene Sammlung

Tour de Mord
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Buchmeinung zu Carola Christiansen & Mareike Fröhlich (Hg.) – Tour de Mord

„Tour de Mord“ ist ein Kurzgeschichtenband zum 25-jährigen Jubiläum der „Mörderischen Schwestern“, der 2021 bei Servus erschienen ...

Buchmeinung zu Carola Christiansen & Mareike Fröhlich (Hg.) – Tour de Mord

„Tour de Mord“ ist ein Kurzgeschichtenband zum 25-jährigen Jubiläum der „Mörderischen Schwestern“, der 2021 bei Servus erschienen ist.

Zum Autor:
Carola Christiansen, geboren in Hamburg, ist Schriftstellerin und Präsidentin der »Mörderischen Schwestern«, einem Netzwerk von über 600 Autorinnen, Leserinnen und Bücherfachfrauen, das seit 25 Jahren Kriminalliteratur von Autorinnen fördert. Sie lebt und schreibt in Hamburg Altona.
Mareike Fröhlich, geboren in Stuttgart, ist Autorin, freie Lektorin und Dozentin an der Akademie der Deutschen Medien. Sie ist die Schatzmeisterin der »Mörderischen Schwestern«.

Klappentext:
Eine kriminelle Reise durch die Alpen
Grüne Täler, imposante Gipfel, malerisch gelegene Dörfer – ist es denn möglich, dass vor einer solch herrlichen Kulisse blutrünstige Verbrechen geschehen? In diesem Kurzgeschichten-Band wird schnell klar: Die Alpenidylle trügt. 25 Krimi-Autorinnen aus Deutschland, Österreich und Südtirol laden Sie zu einer »Tour de Mord« ein. Besuchen Sie mit den Heimatkrimis der »Mörderischen Schwestern« die schönsten Orte von Bayern bis Tirol und Vorarlberg, vom Allgäu über die Schweiz bis nach Südtirol.

Meine Meinung:
Die 25 Kurzgeschichten umfassen meist zwischen 10 und 15 Seiten und spielen im Alpenraum. Manche Geschichte hat mir mehr gefallen, manche etwas weniger. Die Bandbreite an Themen und an Schreibstilen ist recht groß, so dass für jeden etwas dabei sein sollte. Fast alle Geschichten haben mich gut unterhalten und manche haben mich auch zum Nachdenken gebracht. Bei der ein oder anderen Autorin habe ich nach „langen“ Werken geschaut und auch zwei gekauft und drei andere sind auf meiner Wunschliste gelandet.

Fazit:
Eine gelungene und unterhaltsame Mischung an Kurzgeschichten, die ich mit knappen vier von fünf Sternen (75 von 100 Punkten) bewerte. Freunden von Kurzgeschichten kann ich diese Sammlung empfehlen.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 18.12.2021

Ein Abenteuerroman um Melisende von Jerusalem

Die Mission des Kreuzritters
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Buchmeinung zu Ulf Schiewe – Die Mission des Kreuzritters

„ Die Mission des Kreuzritters“ ist ein Historischer Roman von Ulf Schiewe, der 2021 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Ulf Schiewe wurde ...

Buchmeinung zu Ulf Schiewe – Die Mission des Kreuzritters

„ Die Mission des Kreuzritters“ ist ein Historischer Roman von Ulf Schiewe, der 2021 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Ulf Schiewe wurde 1947 im Weserbergland geboren und wuchs in Münster auf. Er arbeitete lange als Software-Entwickler und Marketingmanager in führenden Positionen bei internationalen Unternehmen und lebte über zwanzig Jahre im Ausland, unter anderem in der Schweiz, in Paris, Brasilien, Belgien und Schweden. Schon als Kind war Ulf Schiewe ein begeisterter Leser, zum Schreiben fand er mit Ende 50.

Klappentext:
Jerusalem, 1129. Als älteste Tochter des Königs soll Melisende einst die Krone erben und über das Heilige Land herrschen. Den von ihrem Vater ausgesuchten Bräutigam lehnt die eigenwillige junge Frau jedoch vehement ab. Heimlich verlässt sie mit einer Eskorte die Stadt. Doch sie kommt nicht weit. Ihre Reisegruppe wird überfallen, ihre Wache getötet, sie selbst als Geisel verschleppt. Um sie zu retten, schickt König Baudouin den Tempelritter Raol de Montalban aus. Bald merkt er: Gefahr droht von mehr als einer Seite ...

Meine Meinung:
Dieses Buch ist ein klassischer Abenteuerroman im historischen Umfeld mit einem Touch Liebesroman. Der Leser erfährt viel über die kulturellen Unterschiede zwischen abend- und morgenländischer Kultur. Die beiden Hauptfiguren Melisende und Raol de Montalban sind mit etlichen grauen Flecken gezeichnet und wirken lebendig und auch sympathisch. Die Entführungsgeschichte ist rein fiktiv, bildet aber den Grundstock zur Beschreibung des politischen Umfelds von Jerusalem. Jerusalem ist der Ort des Zusammentreffens verschiedener Religionen mit ihren jeweiligen Heiligtümern und natürlich auch ein Ort des Handels. Melisende ist die Tochter des Königs und hat eine sehr gute Ausbildung erhalten. Trotzdem soll sie mit einem fremden und auch deutlich älteren Ritter verheiratet werden, der die Staatsgeschäfte und die Heeresführung übernehmen soll. Raol de Montalban ist ein erfahrener Tempelritter und Kämpfer, der die entführte Melisende auslösen und nach Jerusalem zurückbringen soll. Dies erweist sich als schwierige und gefahrvolle Mission, während der sich Melisende und Raol zunehmend näher kommen.
Der Autor hat einen spannenden Plot erstellt, der den Leser durch den Wechsel zwischen Kampfszenen und ruhigen Phasen fesselt. Auf allen Seiten gibt es Menschen, die von der Situation profitieren wollen und mehr oder weniger lautere Absichten verfolgen. Die heterogene Struktur in der Region wird mehr als deutlich.

Fazit:
Dieser Abenteuerroman überzeugt durch seine Figurenzeichnung und der Darstellung des politischen Umfelds jener Zeit. Die Geschichte ist spannend und doch haben mir andere Romane des Autors besser gefallen. Deshalb bewerte ich dieses Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde historischer Abenteuerromane aus.

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  • Thema
Veröffentlicht am 21.11.2021

Der Aufstieg der UFA in unruhigen Zeiten

Der Traumpalast
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Buchmeinung zu Peter Prange – Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

„Der Traumpalast: Im Bann der Bilder“ ist ein Roman von Peter Prange, der 2021 bei Fischer Scherz erschienen ist.

Zum Autor:
Bestsellerautor ...

Buchmeinung zu Peter Prange – Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

„Der Traumpalast: Im Bann der Bilder“ ist ein Roman von Peter Prange, der 2021 bei Fischer Scherz erschienen ist.

Zum Autor:
Bestsellerautor Peter Prange ist der große Erzähler der deutschen Geschichte. Als Autor aus Leidenschaft gelingt es ihm, die eigene Begeisterung für seine Themen auf Leser und Zuhörer zu übertragen. Die Gesamtauflage seiner Werke beträgt weit über drei Millionen. ›Der Traumpalast‹ ist sein vierter großer Deutschland-Roman. Die Vorläufer sind Bestseller, etwa sein Roman in zwei Bänden, ›Eine Familie in Deutschland‹. ›Das Bernstein-Amulett‹ wurde erfolgreich verfilmt, der TV-Mehrteiler zu ›Unsere wunderbaren Jahre‹ begeisterte ein Millionenpublikum. Der Autor lebt mit seiner Frau in Tübingen.

Klappentext:
Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Ein neues Lebensgefühl bricht sich Bahn - Freiheit! Es ist die Vision von glanzvollen Stars, spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopalästen, die Tino, Bankier und Lebemann, an der gerade gegründeten Ufa begeistert. Er riskiert alles, um mit der deutschen Traumfabrik Hollywood Paroli zu bieten. Rahel will als Journalistin Wege gehen, die Frauen bisher verschlossen waren. Als die zwei einander begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn bald stellt sich ihnen die alles entscheidende Frage: Wie weit darf Freiheit gehen? In der Politik, in der Kunst – und in der Liebe.

Meine Meinung:
Dieses Buch zerfällt für mich in zwei Ebenen. Einerseits wird eindrucksvoll die Historie um den Aufstieg der UFA, den Wettstreit zwischen den Wirtschaftsmagnaten Hugenberg und von Stauß und den politischen Entwicklungen in der jungen Weimarer Republik lebendig. Diese Ebene hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil die Geschichte lebendig wurde mit ihren Hintergründen und den Auswirkungen auf die Menschen. Mit vielen kleinen Episoden wird die historische Dimension akkurat wiedergegeben. Gleichzeitig werden Gefühle der Beteiligten spürbar. In der zweiten Ebene wird die Beziehung der fiktiven Figuren Tino Reichenbach und Rahel Rosenberg und ihrer Umgebung thematisiert. Beide Figuren sind mit Ecken und Kanten gezeichnet und sorgen für reichlich Spannung. Beide sind mir kaum sympathisch erschienen, da sie eine Übereinkunft getroffen haben, die sehr extrem ist und ihre Liebe auf eine harte Probe stellt. Meiner Meinung nach übertreibt es der Autor mit der Konsequenz, die gerade Rahel fast ohne Rücksicht auf Verluste betreibt. Die Verbindung historischer und fiktiver Figuren hat mir gefallen, da sie den Zeitgeist und die Haltung und die Ansichten der historischen Figuren verdeutlicht.
Trotz eines fehlenden Sympathieträgers hat mich diese Erzählung in weiten Teilen gefesselt und für etliche anregende Lesestunden gesorgt.

Fazit:
Mich haben die historischen Elemente weit mehr als die Liebesbeziehung zwischen Tino und Rahel überzeugt. Trotzdem war mein Lesevergnügen groß und ich bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Für Geschichtsinteressierte spreche ich eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Acht Kriminalgeschichten zum Entspannen

Sophie und die Krimifrauen vom alten Bahnhof -3 -
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Buchmeinung zu Elfi Sinn – Sophie und die Krimifrauen vom alten Bahnhof -3 -

„Sophie und die Krimifrauen vom alten Bahnhof -3 -“ ist eine Sammlung von acht Kriminalgeschichten von Elfi Sinn, der 2021 ...

Buchmeinung zu Elfi Sinn – Sophie und die Krimifrauen vom alten Bahnhof -3 -

„Sophie und die Krimifrauen vom alten Bahnhof -3 -“ ist eine Sammlung von acht Kriminalgeschichten von Elfi Sinn, der 2021 bei Books on Demand erschienen ist.

Zum Autor:
Elfi Sinn, geboren 1947, Kindergärtnerin und Diplom-Gesellschaftswissenschaftlerin, hat mehr als 20 Jahre als Heilpraktikerin psychotherapeutisch in eigener Praxis gearbeitet, seit 2017 im Ruhestand. Zahlreiche Veröffentlichungen zu psychologischen und gesundheitlichen Problemen in Fachjournalen und Frauenzeitschriften. 2017 erschien ihr erstes Buch Der Club der kleinen Millionäre - Coole Kids und der clevere Umgang mit Geld.

Klappentext:
Sophie, die junge Privatdetektivin, kann nach der Elternzeit ihre besonderen Fähigkeiten wieder stärker nutzen, um diejenigen glücklich zu machen, denen wertvoller Schmuck, wichtige Erinnerungsstücke oder andere geliebte Kostbarkeiten gestohlen wurden.

Meine Meinung:
Dieses Buch enthält acht Kurzgeschichten, die ich jeweils in einer Viertelstunde gelesen habe. Die Figuren sind einfach gehalten und die Ermittler durchweg liebenswürdig. Der Schreibstil vermittelt ein Wohlgefühl und die Seiten fließen nur so dahin. Sieben Ruheständlerinnen haben einen Krimiklub gegründet, der sich regelmäßig trifft und Vergehen im Umkreis untersucht. Sophie, Tochter eines Krimiklubmitglieds, betreibt eine Detektei, die sich auf Wiederbeschaffung verschwundener Gegenstände spezialisiert hat. Sie wird gelegentlich von den Klubmitgliedern unterstützt. Eine Kindergruppe samt Haushunden und die Partner der Ruheständlerinnen arbeiten bei Bedarf mit an der Lösung der Kriminalfälle. Die Fälle selber decken ein breites Spektrum ab (Alles außer Gewaltverbrechen), sind aber dem Format bedingt nicht sonderlich komplex. Die Teammitglieder können ihre Fähigkeiten einbringen und sind mit ganzem Herzen bei der Sache. Es sind Geschichten, bei denen man sich angenehm und leicht unterhalten kann.

Fazit:
Alle acht Geschichten sind Wohlfühlfälle für die Seele und kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Deshalb bewerte ich die Storysammlung mit vier von fünf Sternen (75 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Über Freundschaft von Smokey, Schani und Hias

Betongold
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Buchmeinung zu Tanja Weber – Betongold

„Betongold“ ist ein Kriminalroman von Tanja Weber, der 2021 im Hoffmann und Campe Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Tanja Weber, gebürtige Berlinerin, aber zur ...

Buchmeinung zu Tanja Weber – Betongold

„Betongold“ ist ein Kriminalroman von Tanja Weber, der 2021 im Hoffmann und Campe Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Tanja Weber, gebürtige Berlinerin, aber zur Schulzeit von den Eltern nach Bayern verschleppt. Abitur in Bayern, Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Kunstwissenschaft wieder in Berlin. Tanja Weber hat als Theaterdramaturgin gearbeitet und war als Drehbuchautorin für zahlreiche TV-Produktionen tätig. Ihr erster Roman „Sommersaat“ erschien im Juli 2011 und wurde für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Im Frühjahr 2013 erschien mit „Oberland“ der zweite Teil der Reihe um den Postboten Johannes Stifter. Unter dem Pseudonym Marie Matisek schreibt Tanja Weber Unterhaltungsromane, als Judith Arendt Krimis.
Mit ihrer Familie lebt Tanja Weber im Umland von München.

Klappentext:
Josef Frey, genannt Smokey, hat sein Leben als Mordermittler verbracht, doch seit fünf Jahren ist er raus. Morbus Bechterew, eine unheilbare Rückenkrankheit, zwingt ihn, den Blick auf den Boden zu richten, goldenen Münchener Boden. Mithilfe von Cannabis und endlosen Spaziergängen durch die Stadt will er seinen Schmerzen entkommen. Bis sein alter Freund Schani, der sich zuletzt als Immobilienhai einen unrühmlichen Namen gemacht hat, mit dem Gesicht nach unten in einer Baugrube liegt. Auf der Suche nach der Wahrheit über den Tod des Freundes muss Smokey weiter durch München laufen, denn er weiß: Die Antwort liegt irgendwo da draußen, in den Straßen seiner schönen und grausamen Stadt.

Meine Meinung:
Das Besondere an diesem Buch ist der lockere Erzählton der Geschichte. Smokey, Schani und Hias sind seit Kindertagen befreundet und nun liegt der Schani tot in einer Baugrube. Smokey, Polizist im Frührentnerdasein wegen seines Rückenleidens, will wissen, warum sein alter Freund sterben musste. Verdächtige gibt es genug, denn Schani war ein rücksichtsloser Immobilienhai, allerdings manchmal mit Herz. Die Geschichte wird aus der Sicht Smokeys erzählt und dreht sich vorwiegend um Beziehungen und das Leben über all die Jahre im Münchener Stadtteil Giesing. Es gibt viele Nebenhandlungen und der Kriminalfall wird zeitweilig zur Nebensache. Trotzdem hat mich die Geschichte um die drei Freunde lange Zeit gefesselt. Smokey ist eine durch und durch sympathische Erscheinung, der versucht hinter die Fassaden zu schauen. Viele kleine Episoden und der humorige Grundton sorgen für ein entspanntes Lesen. Im Gegensatz zum humorigen Grundton steht die eher traurige Tristesse des Lebens in Giesing, das durch viele Probleme und Schicksalsschläge geprägt ist. Gegen Ende widmet sich die Autorin den Immobilienhaien und ihrem Umfeld. Seltsamerweise fand ich diesen Abschnitt weniger interessant. Übrigens wird der Todesfall vollständig geklärt.

Fazit:
Das Buch ist eher ein Beziehungs- als ein Kriminalroman, der von der Erzählkunst der Autorin und der sympathischen Hauptfigur lebt, mich aber lange Zeit gefesselt und gut unterhalten hat. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus für die Freunde von Romanen im Stil von Hakan Nesser.

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