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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2023

Das Leben von Cassie Raven

Wer mit den Toten spricht
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Cassies ist Sektionsassistentin. Und ihr Job liegt, laut Aussage ihre Kollegen im „aufschneiden und zumachen“. Doch Cassie sind ihre Gäste wichtig – wie sie die Toten nennt. Sowohl sie als auch ihre Angehörigen ...

Cassies ist Sektionsassistentin. Und ihr Job liegt, laut Aussage ihre Kollegen im „aufschneiden und zumachen“. Doch Cassie sind ihre Gäste wichtig – wie sie die Toten nennt. Sowohl sie als auch ihre Angehörigen sollen ihre letzte Ruhe finden können. Dies wird in der ausführlichen Alltagsbeschreibung sehr deutlich.
Ihr Interesse geht über das Berufliche hinaus. Und manch ein Gast und seine Todesumstände interessiert sie mehr, als der Beruf es vorsieht.

Ein Buch mit einer bestechenden Protagonistin. Sie fällt durch ihr Erscheinungsbild auf und wahrscheinlich hat man direkt Vorurteile. Man wird aber schnell belehrt, dass diese überhaupt nicht zutreffen.

Fazit: das Buch verliert sich manchmal in zu ausführlichen Beschreibungen. Deswegen kann ich es auch nicht als Thriller bezeichnen. Eher als Kriminalroman. Man erfährt ein wenig über die internen Abläufe und Aufgaben einer Sektionsassistentin. Sonst ist es geprägt von den persönlich motivierten Ermittlungen und Lebensumständen von Cassie.

Veröffentlicht am 08.06.2022

Idylle im Paralleluniversum

Ein unendlich kurzer Sommer
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Idylle wird in diesem Buch ganz groß geschrieben und ohne Frage wird dieses Gefühl auch sehr gut transportiert. Aber mitunter ist es der Idylle ein wenig zu viel und dann doch nicht realistisch. Es kommt ...

Idylle wird in diesem Buch ganz groß geschrieben und ohne Frage wird dieses Gefühl auch sehr gut transportiert. Aber mitunter ist es der Idylle ein wenig zu viel und dann doch nicht realistisch. Es kommt auch mal zu kleineren Reibereien, aber das vorherrschende Gefühl ist eine „heile-Sommer-Campingplatz-Seifenblase“. Doch wer möchte im wahren Leben auf einem Campingplatz übernachten der von kiffenden Junkies bevölkert wird, wo du Duschen in einem sanierungswürdigen Zustand sind und der Besitzer unfreundlich und ein Eigenbrötler ist!?

Doch der Reihe nach: Lale und Christophe landen aus unterschiedlichen Gründen und getrennt voneinander auf dem Campingplatz von Gustav. Da dieser in die Jahre gekommen ist und man eh nichts Besseres zu tun hat, helfen die Beiden dabei den Campingplatz in Schuss zu bringen. Was sie aber jeweils dorthin geführt hat, bleibt vor allem bei Lale sehr lange im Verborgenen.

Die fehlenden Hintergründe haben es mir anfangs auch schwer gemacht in das Buch zu finden und ich hatte meine Startschwierigkeiten. Dann wurde es zunehmend besser und der Autorin ist es gelungen ein leichtes, sommerliches Lebensgefühl zu entwickeln. Vor allem Gustav blühte auf, aber auch die Dorfbewohner insgesamt. Es entstand ein Zugehörigkeitsgefühl, man interessierte sich füreinander und Gustav entwickelt wieder Lebensfreude.
Dennoch habe ich darauf gewartet, dass hier „mehr passiert“, als nur diese Leichtigkeit zu vermitteln, heißt es doch im Klappentext „ein Roman über zweite und dritte Chancen, über das Ankommen, Loslassen und Neubeginnen.“

Und ich musste lange warten um diese Beschreibung zu finden. Aber vielleicht muss man wirklich manchmal aus seinem Alltag ausbrechen und was Neues wagen und mutig sein um darin sein Glück zu finden!?

Fazit: ein netter, leichter Sommerroman (nicht immer ganz einfach zu lesen) mit Charakteren die zu Herzen gehen, der dann doch mehr ist als „nur“ Campingplatzidylle und mit toller Atmosphäre punkten kann.

Veröffentlicht am 20.02.2022

verhängnisvolle Freundschaft

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Die meisten Bücher dieser Reihe dürfte ich gelesen haben, aber seitdem ist einige Zeit vergangen und definitiv kenne ich den Vorgängerband nicht. Dennoch fiel mir der Einstieg leicht und manche Unkenntnis ...

Die meisten Bücher dieser Reihe dürfte ich gelesen haben, aber seitdem ist einige Zeit vergangen und definitiv kenne ich den Vorgängerband nicht. Dennoch fiel mir der Einstieg leicht und manche Unkenntnis oder zwischenzeitliches Vergessen war kein Problem. Also auch noch für Quereinsteiger geeignet.

Doch im weiteren Verlauf wurden die Personen immer mehr und manchmal hatte ich das Gefühl die Namen nicht mehr richtig zuordnen zu können. Vor allem rund um den alten Freundeskreis und deren Familienangehörige. Wer hier wen kennt, mit wem verwandt oder aufgewachsen ist, wer welches Geheimnis vor einzelnen Personen hat, wer wen erpresst,… Das fand ich zunehmend anstrengend. Und wahrscheinlich habe ich mir nicht jede einzelne Verstrickung merken und zuordnen können.

Aber das ist durchaus Geschmackssache und Stärke und Schwäche zugleich. Auf der einen Seite fällt es schwer den Überblick zu behalten, andererseits geht damit eine gewisse Komplexität einher. Und wer will schon einen einfachen Krimi lesen… Diese Komplexität stellt auch das Ermittlerteam vor einige Herausforderungen und immer wieder neuen Theorien.

Man ist gewissermaßen hautnah bei den Ermittlungen dabei und kann jede neue Erkenntnis, Theorie, Information,… mit verfolgen. Das ist einerseits interessant, kann aber auch ermüdend und langatmig sein. Ich schwanke, was von beidem nun überwiegt…

Insgesamt habe ich das erste Drittel leider als recht zäh empfunden. Alles ist sehr genau beschrieben, manchmal den Ticken zu genau. Aber als der Freundeskreis genauer unter die Lupe genommen wurde, ist auch die Spannung gestiegen und der Fall selber stand mehr und mehr im Vordergrund.

Veröffentlicht am 16.11.2021

Skrupellose Machenschaften

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen. Da ist Dunja Hougard. Sie ist untergetaucht und ermittelt gegen ihren ehemaligen Chef Kim Sleizner. Voller Überzeugung, dass er Dreck am Stecken hat. Aber ...

Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen. Da ist Dunja Hougard. Sie ist untergetaucht und ermittelt gegen ihren ehemaligen Chef Kim Sleizner. Voller Überzeugung, dass er Dreck am Stecken hat. Aber was? Davon hat sich keine Vorstellung, obwohl sie ihn rund um die Uhr überwacht, seine Gespräche mithört, weiß wann er wo gewesen ist und mit wem er sich trifft. Bisher hat sich aber nichts ergeben. Ist ihr Verdacht trotzdem begründet?

Dann sind da die Ermittlungen um die zwei Toten im Auto. Die Identität des Mannes kann schnell geklärt werden. Aber wer ist die Frau? Und ist das Auto im Hafenbecken gelandet? Ermittlungsleiter Jan Hesk hätte so gerne einen einfachen Fall, der sich schnell aufklären lässt, aber so einfach scheint es nicht zu werden. Kann er seinem Chef Kim Sleizner die Stirn bieten und sich durchsetzen?

Und dann ist da noch Fabian Risk. Er ist gezeichnet von der Trauer um seinen Sohn, der im Untersuchungsgefängnis Selbstmord begangen hat. Dies zu akzeptieren fällt ihm schwer. Aber ist es wirklich so abgelaufen, wie der Gefängnisdirektor es schildert?

Mit diesen subtilen Fragen und dem ständigen Wechsel der Perspektive wird Spannung aufgebaut. Kim Sleizner hält im Hintergrund die Fäden in der Hand, aber wird er auch diese Ermittlungen kontrollieren können oder darüber stolpern? Er hat Macht und einflussreiche Freunde, aber gerade in Dunja auch eine eiserne Feindin. Doch keiner wird sich kampflos ergeben …

Ich bin hin und her gerissen, was das Buch anbelangt.
Kurz zusammengefasst, war die erste Hälfte eher zäh und gefühlt ging es nicht voran. Es wurde viel analysiert und bewertet und Fabian Risk hat maximal eine Nebenrolle gespielt.
Der zweite Teil war da um einiges interessanter und spannender. Aber für meinen persönlichen Geschmack war gerade das Ende eher unrealistisch. In der Welt der Bücher kann das alles entsprechend konstruiert werden und ist nachvollziehbar, aber in der Realität sieht es anders aus.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, die vorherigen Bände gelesen zu haben. Natürlich kann mich sich auch während des Lesens vieles herleiten, aber ich vermag nicht zu sagen, ob man das als störend empfindet.

Veröffentlicht am 29.01.2021

„Der Andere“

Wisting und der Atem der Angst
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Wer die beiden Vorgänger kennt, weiß bereits, was ihn hier erwartet. Ein ruhiger Schreibstil ohne Aktion, Blutvergießen,… Vielmehr steht eine „seriöse“ Ermittlung im Vordergrund. Was aber nicht heißt, ...

Wer die beiden Vorgänger kennt, weiß bereits, was ihn hier erwartet. Ein ruhiger Schreibstil ohne Aktion, Blutvergießen,… Vielmehr steht eine „seriöse“ Ermittlung im Vordergrund. Was aber nicht heißt, das es nicht spannend sein kann.
Eigentlich soll der Inhaftierte Tom Kerr der Polizei zeigen, wo ein früheres Opfer begraben ist. Aber bei diesem Einsatz geht alles schief, was nur schief gehen kann. Und das obwohl die Polizei verschiedene Szenarien durchgespielt hat und vermeintlich darauf vorbereitet war. Wie konnte dies also passieren? Hatte er Hilfe? Wenn ja, wer war so gut darüber informiert und wie verlief die Kommunikation? Wo ist Tom Kerr jetzt?
Diesmal also kein cold case, auch wenn ursprünglich ein früheres Verbrechen aufgeklärt werden soll.
Und auch wenn es spannend ist, wer im Hintergrund seine Fäden zieht, so konnte mich dieser Band nicht richtig überzeugen. Wobei ich nicht zu sagen vermag, was genau der Grund dafür ist.
Störend fand ich auch die Rolle von Line, der Tochter von Kommissar Wisting. Eigentlich „nur“ Journalistin, ist sie doch mitten im Geschehen und hautnah dabei. Sie ist mir stellenweise zu arg- und sorglos und ihre Aktionen waren für mich nur schwer verständlich und nachvollziehbar. Sie war mir diesmal recht unsympathisch und schien mir für eine Story alles tun zu wollen. Nur kurz vor der Grenze sich in polizeiliche Ermittlungen einzumischen.