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Veröffentlicht am 16.11.2021

Guter Thriller

Raubtieraugen
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"Raubtieraugen" ist das erste Buch von Tobias Quast und ich hoffe, dass noch einige Bücher folgen werden...

Es geht Julius, der ursprünglich aus München kommt, jetzt aber in London wohnt und arbeitet. ...

"Raubtieraugen" ist das erste Buch von Tobias Quast und ich hoffe, dass noch einige Bücher folgen werden...

Es geht Julius, der ursprünglich aus München kommt, jetzt aber in London wohnt und arbeitet. Er verliert plötzlich seine Arbeit, seine Wohnung und soll sogar ausgewiesen werden. Er lernt die Hardings kennen, die ihn und seine Tochter, die zu Besuch ist, auf Wargrave Castle einladen. Dort scheint es aber nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Julius Handy ist weg und überall sind Schritte zu hören. Emilia ist fast ausschließlich mit den Hardings zusammen und dann passieren sonderbare Dinge.....

Das Buch beginnt zunächst mit der Pechsträhne des Protagonisten, der wirklich alles verliert. Der Autor schafft es von Anfang an, die Geschehnisse packend darzustellen und ließ nach und nach immer mehr Spannungselemente einfließen, die sich bis zum Ende hin steigerten. Durch den genialen und flüssigen Schreibstil von Tobias Quast wirkte dabei alles sehr bildlich und ich konnte mich in die Story gut hineinversetzen.

Interessant waren auch die beiden Handlungsstränge des Buches, nämlich die Erzählungen aus dem Jahr 1945 und von heute. Lange hatte ich keine Ahnung wie die Geschehnisse zusammenpassen könnten, die der Autor zum Schluss gut miteinander verwoben hat.

Das Buch war tatsächlich bis zum Ende extrem spannend und Tobias Quast hat vor allem auf dem Schloss eine düstere, unheimliche Atmosphäre geschaffen. Die Charaktere waren super gezeichnet und der Autor ließ gekonnt und portioniert einige Horrorelemente in die Handlung einfließen.
Leider war mir die Auflösung dann etwas "zu einfach" und es blieben auch noch ein, zwei Fragen offen. Das Ende hätte daher meines Erachtens noch ein paar Seiten länger ausfallen können.

Insgesamt fand ich es aber ein sehr geniales erstes Buch des Autors. Ich gehe davon aus, dass wir noch einiges von ihm lesen werden, denn in der Feder steckt Talent. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung und 4,5 ⭐

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Düsterer Krimi

Spätsommermord
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"Spätsommermord" war mein erstes Buch von Anders de la Motte und wird sicherlich nicht mein letztes bleiben...

Es geht um Anna, die als Polizeichefin einen neue Stelle im südschwedischen Nedanas beginnt, ...

"Spätsommermord" war mein erstes Buch von Anders de la Motte und wird sicherlich nicht mein letztes bleiben...

Es geht um Anna, die als Polizeichefin einen neue Stelle im südschwedischen Nedanas beginnt, da ihr Mann verstorben ist. Sie zieht mit ihrer Tochter um und dort wird sie mit einem vor 27 Jahren geschehenen ungeklärten Mordfall konfrontiert, bei dem ein Jugendlicher in einem Steinbruch beim Sprung ins Wasser getötet wurde. Die Mutter des Opfers glaubt nicht an einen Unfall und als ein weiterer Mord geschieht, der mit den damaligen Ereignissen zusammenhängt, ermittelt Anna in beiden Fällen, was bei der Bevölkerung allerdings auf Missfallen stößt, vor allem beim früheren Polizeichef. Anna findet einiges heraus und begibt sich dadurch selbst in Gefahr.

Meine Meinung: Anders de la Motte erzählt in diesem Buch verschiedene Geschichten, die zum Schluss perfekt ineinander fließen. Zum einen aus der Vergangenheit, den "Unfall" im Steinbruch und die Erlebnisse in dieser Nacht sowie die Erzählungen um den Tod von Annas Mann. Zum anderen den neue Mordfall in der Gegenwart. Das Buch wird somit auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, sodass ich insgesamt einen guten Einblick in die Geschehnisse von damals sowie die heutigen Ermittlungen hatte. Der Schreibstil des Autors war flüssig und er hat es "mit leisen Tönen" geschafft, den Spannungsbogen aufzubauen und zu halten. Das Buch vermittelt eine düster atmosphärische Stimmung, die Charaktere sind dadurch allesamt eher unsympathisch, aber genau das passt zum Buch. Tatsächlich rückt keiner der Protagonisten mit der Sprache heraus, was damals wirklich geschah und Anna trifft zudem auf eine konsequente Ablehnung der Bewohner des gesamten Dorfes, was es ihr nicht leichter macht.

Hervorzuheben möchte ich nochmal, dass es sich um einen Kriminalroman ohne Blutvergießen und viel Action handelt. An einigen Stellen waren mir die Ausführungen zwar etwas zu lang und ich hätte mir ein bisschen mehr Tempo gewünscht, dennoch war die Story insgesamt stimmig. Besonders das Ende hatte ich so nicht erwartet und hier kommt noch einmal richtig Spannung auf. Dies war schlichtweg genial konzipiert.

Für mich ein Buch, dass eher als Drama mit kriminalistischen Bezügen zu qualifizieren ist. Die Story lebt vor allem von den Erzählungen aus der Vergangenheit und den Emotionen der Charaktere, die alle ein Päckchen zu tragen haben. Insgesamt kann ich den Kriminalroman in jedem Fall empfehlen

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Wunderbare Fortsetzung

Die Wunderfrauen
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"Draußen nur Kännchen"

Ein Satz, den der eine oder andere von euch vielleicht noch aus seiner Kindheit kennt. Ich musste jedenfalls auch bei Band 3 der Wunderfrauen mehrere Male schmunzeln. Stephanie ...

"Draußen nur Kännchen"

Ein Satz, den der eine oder andere von euch vielleicht noch aus seiner Kindheit kennt. Ich musste jedenfalls auch bei Band 3 der Wunderfrauen mehrere Male schmunzeln. Stephanie Schuster erzählt wieder herzerwärmend von den 4 Freundinnen.

Marie, Luise, Annabell und Helga haben sich weiterentwickelt. Sie meistern ihr Leben in den 70er Jahren und haben dennoch alle ein spezielles Schicksal zu tragen. Luise kämpft um ihr Lebensmittelgeschäft, Annabell erfährt einiges über die Vergangenheit ihrer Familie, Helga möchte ihre eigene Praxis eröffnen und Marie betreibt ihren Reiterhof.

Die Freundinnen könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein und dennoch sind sie eng verbunden. Sie stützen sich, geben einander Halt und es war wirklich schön zu lesen, wie sich alle umsorgen. Ich konnte die ganze Zeit mit den Frauen fühlen.

Auch in diesem Band beschreibt die Autorin bildhaft die damalige Zeit, baut geschichtliche Ereignisse fließend und informativ in die Erzählungen ein. Ich fand es nach wie vor spannend das Leben der 4 Freundinnen zu verfolgen und war wirklich traurig, als ich das Buch zugeklappt habe. Gerne würde ich noch wissen wie es weitergeht und so ließ die Autorin auch einige Fragen offen.

Ich kann die Reihe wirklich jedem ans Herz legen, der ruhigere Romane mit geschichtlichen Bezügen mag. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Drama mit Spannungselementen

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Auf einem Hausboot in London wird die Leiche eines brutal ermordeten Mannes gefunden. Verdächtigt werden 3 Frauen. Laura, die Sex mit ihm hatte und morgens früh vom Boot floh. Carla, die Tante des Opfers ...

Auf einem Hausboot in London wird die Leiche eines brutal ermordeten Mannes gefunden. Verdächtigt werden 3 Frauen. Laura, die Sex mit ihm hatte und morgens früh vom Boot floh. Carla, die Tante des Opfers und Miriam, die neugierige Nachbarin, die die Leiche fand. Alle drei Frauen stehen in einer ungewöhnlichen Beziehung zum Opfer. Alle drei haben ein Motiv und alle drei verbergen ein Geheimnis. Aber ist wirklich eine die Täterin?

Meine Meinung: "Girl on the train" war nach Erscheinung mein absolutes Jahreshighlight, daher war es für mich selbstverständlich auch das neue Buch der Autorin "Wer das Feuer entfacht" zu lesen. Auch in diesem Roman hat es die Autorin wieder geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Paula Hawkins Schreibstil ist einfach derart genial und sie verwebt die Geschichten so gekonnt, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu rätseln. Welches Geheimnis verbergen die Frauen? Und warum musste Daniel sterben?

Die Geschichten der drei Frauen waren wahnsinnig interessant. Jede Frau hat ihr Päckchen zu tragen und durch den Wechsel der Erzählperspektive sowie die Rückblicke in die Vergangenheit konnte ich mich in die einzelnen Charaktere genau hineinversetzen. In den Fokus der Ermittlungen rückt Laura, die in ihrer Kindheit einen Unfall erlitt und Probleme hat, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Die Darstellung der aufmüpfigen jungen Frau fand ich im Buch tatsächlich am spannendsten. Aber auch Carlas Geschichte, die einen großen Verlust erlitten hat und Miriam, die durch ein schweres Schicksal geprägt ist, waren sehr packend. Nach und nach fügt die Autorin die Geschichten zusammen und lässt das Buch mit einem gekonnten Schluss enden.

Die Story ist sicherlich mehr ein Drama als eine Spannungslektüre, aber dennoch für mich in jedem Fall empfehlenswert. Das Buch lebt von der genial konstruierten Story und den einzigartigen Protagonisten. Daher für mich ein gutes Buch.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Ruhiger Krimi

Die Studentin
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Ein neuer stand alone Thriller von Tess Gerritsen geschrieben zusammen mit Gary Braver. Quasi ein "Muss" auf meiner Leseliste.

Es geht um Taryn Moore, eine äußerst attraktive Studentin, die von ihrem ...

Ein neuer stand alone Thriller von Tess Gerritsen geschrieben zusammen mit Gary Braver. Quasi ein "Muss" auf meiner Leseliste.

Es geht um Taryn Moore, eine äußerst attraktive Studentin, die von ihrem Freund verlassen wurde. Sie eckt bei ihren Kommilitonen an und hat wenig Freunde. Auch ihr ehemaliger Freund will nichts mehr mit ihr zu tun haben. Plötzlich wird sie Tod auf der Straße gefunden. Sie ist aus dem 4. Stock ihrer Wohnung gesprungen. Detectiv Frankie Loomis glaubt nicht an einen Selbstmord. Was steckt also tatsächlich dahinter? Und was hat ihr Professor Jack Dorian damit zu tun?

Meine Meinung: Ein Kriminalroman, der sich sehr schnell lesen lässt. Das liegt einfach an dem hervorragenden Schreibstil der Autorin. Ich war die gesamte Zeit mitten in der Story und konnte mir alles bildlich genau vorstellen.
Da die Geschichte auf zwei Zeitebenen "Davor" und "Danach" erzählt wird, waren die Ereignisse chronologisch gut nachvollziehbar. Zudem erhält man den Einblick aus der Perspektive von Jack, Taryn und Frankie, sodass auch die Charaktere und Handlungen nah und authentisch waren.

Am Anfang war die Geschichte zunächst etwas ruhig, nahm aber im Verlauf des Buches an Fahrt auf. Denn zu Beginn werden die Charaktere und der Literaturkurs bei Professor Dorian beschrieben. Hierbei habe ich im Übrigen schnell gemerkt, welche Wissenslücken ich im Hinblick auf zeitgenössische Literatur habe.

Nach dem ersten Viertel vermittelten die Autoren sodann eine bedrückende Atmosphäre, die sich bis zum Ende hinzog. Zwar wurde das Rad hier nicht neu erfunden, sondern es handelt sich um die "verbotene Liebe" zwischen Professor und Studentin, aber dennoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten. Insbesondere Taryn, die sich als unberechenbar und für mich sogar schon als besessen darstellt, hat mir gefallen. Ich wollte unbedingt wissen, was sie sich als nächstes einfallen lässt.
Aber auch Detective Frankie passte in die Geschichte. Nicht zu aufdringlich, sympathisch und realistisch führte sie die Ermittlungen durch.

Zum Schluss war es für mich vorhersehbar wie es zu dem Tod von Taryn gekommen ist, aber dennoch habe ich das Buch gerne zuende gelesen. Vor allem die Parallelen zu den tragischen Liebesgeschichten fand ich dabei interessant.

Insgesamt daher ein empfehlenswerter Kriminalroman für alle, die es nicht actionreich brauchen

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