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Veröffentlicht am 30.12.2021

Wien in den 20ern

Mord auf dem Eis
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Mord auf dem Eis ist bereits der sechste Fall mit Ernestine Kirsch und Anton Böck.Wie so oft muss man die Vorgänger nicht kennen, jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, dass ich die früheren Bände kennen ...

Mord auf dem Eis ist bereits der sechste Fall mit Ernestine Kirsch und Anton Böck.Wie so oft muss man die Vorgänger nicht kennen, jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, dass ich die früheren Bände kennen muss. Und in mir wurde auch nicht das Interesse geweckt, die anderen Teile kennen zu lernen. Beate Maly hat einen leichten, flüssigen Schreibstil und schafft es mühelos, das Wien der 20er Jahre auch für Nichtwiener lebendig werden zu lassen. Gesellschaftliche Unterschiede, Antisemitismus und die allgemeine Stimmung nach dem Krieg werden gut in Szene gesetzt.br Was mich aber nicht überzeugen konnte waren die Protagonisten und der Kriminalfall. Zu seicht zu langsam plätscherten die Ermittlungen vor sich hin. Weder spannend noch auf andere Weise interessant und obwohl der Roman nicht sehr seitenstark ist fällt das Lesen schwer.
Mord auf dem Eis bietet einen schönen Blick auf das Wien der 20er, aber als Krimi kann er nicht überzeugen. "Wunderbarer Schmökerkrimi" geht anders.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Guter Ansatz, kann aber nicht überzeugen

Die Seele eines Spukhauses
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Spukhausromane verbreiten im Normalfall eine besondere Art der Stimmung. Es sind klassische Horrorgeschichten, die eine schaurige Atmosphäre verursachen und den Leser meist nur eine Gänsehaut über den ...

Spukhausromane verbreiten im Normalfall eine besondere Art der Stimmung. Es sind klassische Horrorgeschichten, die eine schaurige Atmosphäre verursachen und den Leser meist nur eine Gänsehaut über den Rücken laufen lassen. DIE SEELE EINES SPUKHAUSES unterscheidet sich dadurch nicht von anderen Büchern des Genres. Und auch die Zeit, 1862, bietet genug Gelegenheit für eine klassische Gruselgeschichte, die auch in der heutigen Zeit nicht altbacken sein muss.
Und atmosphärisch ist der Roman durchaus gelungen. Das Haus und seine "Bewohner" werden gut beschrieben und sorgen für den entsprechenden Hintergrund. Der Schreibstil ist angenehm und Helena Gäßler kann mit wenigen Worten die entsprechende Stimmung verbreiten. Und trotzdem konnte mich der Roman nicht überzeugen. Und das lag nur an der Hauptperson, Magnolia Feyler. Und da es sonst keine weiteren bedeutsamen Charaktere gab, war dieser "Schwachpunkt" immer gegenwärtig und machte einiges an der stimmungsvollen Umgebung des Hauses zunichte.
Mir kam Magnolia zu überheblich, zu sehr von sich überzeugt und zu stark vor. Es sah für mich so aus, als ob sie die Bedrohung des Hauses nicht ernst nehmen würde und immer alles besser wusste.
Auch fand ich ihre Angewohnheit befremdlich, bei jeder sich bietenden Gelegenheit Tagebuch zu führen. So wirklich fehlte mir der Zugang zu ihr. Und das machte leider auch die Spannung zunichte, denn trotz einiger bedrohlicher Begegnungen, war immer ersichtlich, wer der Gewinner sein würde.
Schade, das Buch war vielversprechend und hatte auch einen interessanten Schauplatz mit einigen für Spukhäusern untypischen "Einrichtungen", aber durch die Hauptperson wurde jegliche Spannung zerstört. Dabei ist die Idee eines Steampunk-Spukhaus-Romans etwas, das man nicht so oft zu lesen bekommt (wenn überhaupt, bisher ist mir noch nichts Vergleichbares untergekommen)
EIn vielversprechendes Buch, das leider nicht hält, was es verspricht.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Enttäuschend

Vampirische Weihnachten
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Empfohlen für Kinder ab 8 ... Aber ich habe den Eindruck, dass es sich eher an jüngere Leser richtet. Teilweise gereimt wird eine nette Weihnachtsgeschichte mit Vampiren erzählt, aber sie ist tatsächlich ...

Empfohlen für Kinder ab 8 ... Aber ich habe den Eindruck, dass es sich eher an jüngere Leser richtet. Teilweise gereimt wird eine nette Weihnachtsgeschichte mit Vampiren erzählt, aber sie ist tatsächlich nur nett und nichts besonderes. Dabei hätte man vampirische Weihnachten auch für Kinder unterhaltsamer gestalten können.
d Was die Geschichte, oder besser das Buch, allerdings in meinen Augen aufwertet sind die liebevollen und sehr witzigen Zeichnungen. Diese können auch über die wenig interessanten Ereignisse hinwegtrösten.
Ob man sich das Buch nur wegen der Illustrationen kaufen will muss man selbst entscheiden, als Weihnachtsgeschichte haben die Vampirische Weihnachten, trotz vielversprechendem Titel, versagt. Irgendwie schade.

Veröffentlicht am 18.11.2021

Ein Außergewöhnlicher Ermittler in einem durchschnittlichen Kriminalfall

Das Haus in der Half Moon Street
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»Das Haus in der Half Moon Street« ist der Debütroman von Alex Reeve und wurde in der britischen Presse hochgelobt. Es ist der Auftakt einer neuen historischen Krimireihe um Ermittler Leo Stanhope. Und ...

»Das Haus in der Half Moon Street« ist der Debütroman von Alex Reeve und wurde in der britischen Presse hochgelobt. Es ist der Auftakt einer neuen historischen Krimireihe um Ermittler Leo Stanhope. Und soviel kann man sagen: Leo Stanhope ist einer der außergewöhnlichsten Ermittler, die es in der Kriminalliteratur gibt ... jedenfalls ist mir noch niemand untergekommen, der so ungewöhnlich ist. Leider reicht ein außergewöhnlicher, ungewöhnlicher Ermittler nicht aus, wenn die Story nicht überzeugen kann und in diesem Fall muss ich sagen, dass ich nicht überzeugt wurde. Ganz nett, aber es gibt spannendere Fälle und auch wenn man hin und wieder zum Nachdenken angeregt wird ... Ein Hurenmord allein, kann über eine konstruiert wirkende Liebesgeschichte und einen schwachen kriminalfall nicht hinwegtäuschen. und auch was Leo Stanhope anbelangt ... Nun zu seiner Person äußere ich mich nicht, wobei schon viel verraten wird, wenn man sieht, wer das Hörbuch liest.
Viola Müller ist eine in München geborene Schauspielerin und Sprecherin, die schon mehreren Werbespots und Dokumentationen (u. a.) ihre Stimme verliehen hat. Souverän setzt sie den Roman von Alex Reeve um und verleiht ihm die passende Atmosphäre. Warum gerade eine Frau dieses Hörbuch liest mag auf den ersten Blick vielleicht verwundern und den Zuhörer anfangs auch verwirren, aber wenn man etwas nachdenkt wird es verständlich und wer das Buch hört (oder liest) wird den Grund ebenfalls erfahren.
Und schon habe ich das Geheimnis von Leo Stanhope verraten, aber anders geht es nicht. Warum sonst sollte eine Frau einen Krimi dieser Art lesen (es sei denn der Verlag hat niemand anderen griffbereit oder sich keine großen Gedanken gemacht ... was natürlich nicht zutrifft). Aber wie gesagt: Ein außergewöhnlicher Ermittler (und eine geniale Sprecherin) helfen nicht darüber hinweg, dass die Story an sich nicht überzeugen kann.
Vielleicht lese ich aber auch zu viele historische Krimis, so dass ich das wirklich besondere suche (und eine stimmige Geschichte, bei der alles zusammen passt)
Ein Ermittler wie Leo Stanford hätte mehr verdient, wird aber bestimmt (wegen seiner besonderen Stellung damals) seine Fans finden. Ich werde die Reihe aber wohl bei Seite legen und mich interessanteren historischen Krimis hingeben.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Gut gelesen, aber uninspirierter Roman

Die Verlorenen
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Simon Beckett ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen: Die Chemie des Todes, Kalte Asche, Leichenblässe, ...

Simon Beckett ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen: Die Chemie des Todes, Kalte Asche, Leichenblässe, Verwesung und Totenfang waren allesamt Bestseller. Gelesen habe ich bisher noch nichts von ihm, und ich bin mir auch nicht sicher ob ich das tun werde. Manchmal sollte ich meiner Erfahrung nachgeben und Bestsellerautoren meiden.
Ich habe Die Verlorenen nicht gelesen, ich habe das Buch gehört.
Johannes Steck hat bereits alle anderen Simon Beckett-Hörbücher gelesen (u. a.) und soviel kann ich sagen: Im Falle von Die Verlorenen macht er einen guten Job. Er schafft es gut die entsprechende Stimmung einzufangen und gibt den handelnden Personen alleine mit seiner Stimme Persönlichkeit. Es ist nicht seine Schuld, dass mir das Buch nicht gefallen hat, das hatte andere Gründe.
Die Handlung weiß nicht zu überzeugen. Teilweise ist sie vorhersehbar und trotz des spannenden Anfangs, der mehr verspricht plätschert der Rest der Handlung lange vor sich hin bevor es richtig zur Sache kommt und man von einem Thriller sprechen kann. Leider wirken auch die Charaktere farblos, oberflächlich und austauschbar (und nur dank der stimmlichen Leistungen von Johannes Steck konnte ich einzelne Personen auseinanderhalten. Außerdem ist die Person des Jonah Colley uninteressant und von der Art, wie man sie gefühlt schon tausendmal gesehen/gelesen/gehört hat. Nichts neues also und Tiefe und Persönlichkeit bekommt der Protagonist dadurch auch nicht.
Ich habe keinen Vergleich zu Becketts früheren Werken, aber überzeugend sind Die Verlorenen nicht. Es gibt wenige spannende Szenen, die eher durch die Situation bedingt sind, als durch die Charaktere, deren Schicksal mir vollkommen egal sind, da ich keinen Bezug zu ihnen aufbauen kann. Für eine Kurzgeschichte wäre das vermutlich ein guter Stoff, als Roman überzeugt er nicht und als Thriller. Ich gebe zu es gibt schlechtere, welche die Bezeichnung nicht verdient haben, aber auch weitaus bessere.
Simon Beckett mag seine Fans haben, die ihm die Treue halten, aber ich werde keiner davon sein und ich würde dieses Buch auch nicht weiterempfehlen. Ich wüsste nicht wem...

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