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Veröffentlicht am 18.11.2021

Wunderbare und rundum gelungene Cosy Crime Unterhaltung, wie immer very british und amüsant serviert

Die unhöfliche Tote
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Es geht recht trubelig zu im Palast, denn nötig gewordene Renovierungsarbeiten stehen an- sehr zum Verdruss der Queen, die Veränderungen hasst. Außerdem taucht ein Gemälde aus ihrer Privatsammlung, an ...

Es geht recht trubelig zu im Palast, denn nötig gewordene Renovierungsarbeiten stehen an- sehr zum Verdruss der Queen, die Veränderungen hasst. Außerdem taucht ein Gemälde aus ihrer Privatsammlung, an dem sie sehr hing und das seit Jahren als verschollen galt, ausgerechnet in einer ihr unterstellten Behörde wieder auf. Wie kann das sein? Schließlich hätte sie das Bild, das in ihren Privaträumen hing, niemals abgegeben oder als Leihgabe zur Verfügung gestellt! Ihre Privatsekretärin Rozie, die sie hinzuzieht in dieser kniffligen Angelegenheit, denn die fragliche Behörde will das Bild nicht wieder hergeben, soll Licht ins Dunkel bringen. Doch auch Rozie hat alle Hände voll zu tun. Mehrere Angestellte der Queen haben kürzlich anonyme Briefe zugestellt bekommen. Auch Rozie ist darunter und will den feigen Briefeschreiber unbedingt stellen.

Währenddessen findet Rozies Vorgesetzter Sir Simon, im privaten Schwimmbad der Königsfamilie eine weibliche Leiche. Es handelt sich dabei um eine, von der Queen sehr geschätzte Hausbedienstete, die, so schaut es auf den ersten Blick aus, an einer durch einen Sturz zugefügten Verletzung starb und verblutete. Doch Cynthia Harris, galt unter ihren Kollegen als freche, unverschämte und ungeliebte Person und erhielt ebenfalls Drohbriefe vor ihrem Ableben.

Rozie wendet sich eigenmächtig an die Queen was ihren Chef erbost, doch Elizabeth ist da ganz auf Rozies Seite und versucht nun, so ganz im Geheimen und mit der ihr gegebenen Cleverness, Licht ins Dunkel zu bringen. Natürlich darf sie nur im Hintergrund agieren- wo kämen wir schließlich hin, wenn bekannt würde, dass Elizabeth auf detektivischen Pfaden wandelt! Doch sie hat es mittlerweile gelernt, die richtigen Fäden zu ziehen, um ihren Mitarbeitern zur rechten Zeit auf die Sprünge zu helfen…

Nachdem ich schon so begeistert vom ersten Teil der „Her Majesty The Queen Investigates“ Reihe, mit dem Titel „Das Windsor Komplott“ war- denn mal ganz ehrlich, was für eine innovative Idee ist es schließlich Queen Elizabeth II. als Hobbydetektivin agieren zu lassen?, freute ich mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe, in dem es diesmal nicht nur um eine tote Haushälterin geht, sondern auch um ein verschwundenes Gemälde und einen anonymen Drohbriefschreiber, der scheinbar einige Mitarbeiter des königlichen Haushalts aus dem Weg räumen möchte.

Das Coverlayout von „Die unhöfliche Tote“, finde ich sehr geschmackvoll und gelungen und die Coloration des Covers, deckt sich wieder einmal mit den, von der Queen bevorzugten Hut- und Kleidungsfarben, was ich als sehr witzigen Einfall der Gestalter empfand.
Obwohl auch dieser zweite Teil eher dem Genre Cosy Crime zugehörig ist, kommt diesmal mehr Spannung auf und verbindet amüsante Unterhaltung; denn es ist einfach wunderbar, wenn man die von trockenem Humor gewürzten Unterhaltungen der Queen mit ihrem Mann verfolgt, mit einer ansprechenden Kriminalhandlung. Zudem darf die Queen diesmal noch ein wenig mehr im Hintergrund ermitteln und steht mehr im Fokus, als noch im Vorgängerband, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Die Queen und Rozie sind nicht nur auf der gleichen Wellenlänge, sondern harmonieren auch in detektivischer Hinsicht perfekt. Apropos Rozie! Auch von ihr erfährt man in diesem Band ein wenig mehr über ihren persönlichen Hintergrund und ihre Familie ist ein sympathischer, quirliger Haufen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch. Es wird einem wehmütig ums Herz beim Lesen von Prinz Philips Romanpassagen, der ja leider im wahren Leben kürzlich verstarb, doch zumindest in dieser Romanreihe, die zeitlich ein paar Jahre zuvor spielt, bleibt er den Lesern noch ein Weilchen erhalten.

Kurz gefasst: Seltsame Dinge gehen vor sich im Palast- Die Queen gibt sich zum zweiten Mal die Ehre und ermittelt im Geheimen… Wunderbare und rundum gelungene Cosy Crime Unterhaltung, wie immer very british und amüsant serviert.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Mit einer großen Portion Wohlfühlatmosphäre versehen, erzählt Julie Larsen eine wunderbare, feinfühlige Liebesgeschichte im idyllischen Norwegen. Sehr lesenswert!

Nordlichtträume am Fjord
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Nachdem sich ihre Lebensplanung mal so völlig zerschlagen hat, kehrt Annabell Deutschland den Rücken. Für eine Weile will sie allem entkommen, das ihr schwer auf der Seele liegt. Zum einen ist da eine ...

Nachdem sich ihre Lebensplanung mal so völlig zerschlagen hat, kehrt Annabell Deutschland den Rücken. Für eine Weile will sie allem entkommen, das ihr schwer auf der Seele liegt. Zum einen ist da eine gescheiterte Beziehung und zum anderen muss sie erstmal damit fertig werden, dass ein One Night Stand mit einem Fremden dazu führte, dass sie nun schwanger ist.

Sie hat in dem beschaulichen norwegischen Dorf Elvasund einen Job als landwirtschaftliche Helferin angenommen, doch als sie nach vielen Stunden Fahrzeit angekommen ist, muss sie sich mit einem angriffslustigen, scheinbar sogar blutrünstigen Ganter herumschlagen. Glück im Unglück, ein attraktiver, netter Norweger namens Bjarne ist rechtzeitig zur Stelle und rettet sie. Doch das ist erst der Anfang, denn ihre neue Arbeitgeberin kann sich anscheinend nicht daran erinnern, sie überhaupt eingestellt zu haben. Es scheint, als ständen Annabell in ihrem neuen Zuhause und Wirkungskreis turbulente Zeiten bevor.

Währenddessen freut sich Bjarne sehr über die neue Bewohnerin von Elvasund. Der extrem schüchterne Schäfer und Künstler weiß nur noch nicht, ob er sein Glück bei Annabell überhaupt versuchen soll, denn seit eines schlimmen Vorfalls vor ein paar Jahren, der sein Seelenleben in seinen Grundfesten erschütterte, glaubt er nicht mehr daran, wahres Glück zu verdienen…

Ich liebe es, bereits in der Herbstzeit, weihnachtliche Romances zu lesen die viel Wohlfühlatmosphäre verströmen. Dazu einen leckeren heißen Tee zu trinken und in eine kuschelige Decke eingemummelt auf der Couch zu sitzen. Damit ich diesem alljährlichen Ritual frönen kann, kümmere ich mich natürlich stets rechtzeitig um den passenden Lesenachschub. Und seitdem bekannt wurde, dass die Verlage mit vorläufiger Papierknappheit geschlagen sind, bin ich noch etwas fixer mit dem Gang in den Buchladen, als sonst. Wer will, lesetechnisch gesehen, in der kälteren Jahreszeit schon auf dem Trockenen sitzen?

Vor einer Weile las ich bereits „Winterglück am Meer“ von Julie Larsen und einige tolle Historical Romances (unter dem Pseudonym Sarah Denby geschrieben - ein Gemeinschaftsprojekt mit einer Autorenkollegin) und war ganz begeistert von den süßen romantischen Geschichten. Daher habe ich mich sehr darüber gefreut, dass es nun etwas Neues von der Autorin gibt.

Diesmal entführt sie ihre Leser in das winterliche, vorweihnachtliche Norwegen und man ist bereits nach den ersten paar Seiten mittendrin, was nicht nur an den bildhaften Landschaftsbeschreibungen liegt, sondern auch an der speziellen Atmosphäre die in dieser Geschichte vorherrscht. Die Menschen auf die Annabell trifft, sind sympathisch, offen, ungekünstelt und geradeheraus. Und mit Bjarne, hat Julie Larsen einen sensiblen Romanhelden geschaffen, der perfekt zu Annabell passt und sie ergänzt. Ich fand die Liebesgeschichte der beiden wunderschön erzählt und man leidet sehr mit dem armen Bjarne mit, dessen Gedankengänge und Ängste durchaus nachvollziehbar sind. Aber man kann sich auch gut in Annabell hineindenken, die eigentlich nie Kinder wollte und nun plötzlich schwanger ist.

Mit sehr viel Feingefühl erzählt Julie Larsen eine bittersüße Geschichte voller Romantik, über zwei Menschen, die auf den ersten Blick gar nicht so viel gemeinsam haben. Und die liebeswürdigen Nebenfiguren in diesem Roman und ihre lebhaften Dialoge tragen dazu bei, dass man sich als Leser wohl fühlt, wenn man „Nordlichter am Fjord“ wegschmökert und das Buch erst weglegt, wenn man die letzten Seiten gelesen hat. Dazu erfährt man einiges Wissenswertes über kulinarische Genüsse, Land und Leute, wobei ich besonders angetan war über die Geschichte eines cleveren Pfarrers, der seine „Schäfchen“ einst zu jedem Gottesdienst mit dem Boot abholte. Wer noch auf der Suche sein sollte nach einem schönen, weihnachtlichen Liebesroman, der sollte „Nordlichtträume am Fjord“ unbedingt eine Chance geben. Es lohnt sich!

Kurz gefasst: Mit einer großen Portion Wohlfühlatmosphäre versehen, erzählt Julie Larsen eine wunderbare, feinfühlige Liebesgeschichte im idyllischen Norwegen. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Der erste Teil der neuen Sacramento-Reihe von Karen Rose ist ein packender Pageturner, der einem eine schlaflose Nacht beschert

Tränennacht
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Die trockene Alkoholikerin und Radiomoderatorin Daisy, hat schon einige Schicksalsschläge in ihrem Leben überstehen müssen, was sie allerdings innerlich noch stärker hat werden lassen. Etwas, das sie mit ...

Die trockene Alkoholikerin und Radiomoderatorin Daisy, hat schon einige Schicksalsschläge in ihrem Leben überstehen müssen, was sie allerdings innerlich noch stärker hat werden lassen. Etwas, das sie mit FBI-Agent Gideon Reynolds gemeinsam hat, mit dem sie verkuppelt werden soll, geht es nach der russischen Familie Sokolov, die wie eine Ersatzfamilie für Daisy und Gideon ist. Doch bislang ist es beiden gelungen, jeglichen Kuppelversuchen aus dem Wege zu gehen. Eines Tages bemerkt Daisy jedoch einen Stalker, der sie verfolgt. Taff, wie sie ist, will sie ihn zur Rede stellen, weil sie einen Angestellten ihres Vaters dahinter vermutet, doch tatsächlich hat es ein völlig Fremder auf sie abgesehen, der sie in eine Gasse zieht und sie betäuben will. Da Daisy seit ihrer Kindheit in Selbstverteidigung geschult wurde, gelingt es ihr, den Angreifer in die Flucht zu schlagen und ihm eine Kette mit anhängendem Medaillon vom Hals zu reißen. Daisy und ihre Freundin Trish, die sich während des Überfalls in der Nähe aufhielt aber ahnungslos wartete, rufen schließlich Rafe Sokolov zur Hilfe, denn Rafe ist ebenfalls bei der Polizei.

Als Rafe das Medaillon sieht, dass Daisy dem Täter vom Hals gerissen hat, ist er wie erstarrt, denn das Motiv darauf, ist ihm bekannt. Gideon hatte, als er vor vielen Jahren zu den Sokolovs kam, eine Tätowierung mit dem gleichen Abbild und so ruft er, kurz entschlossen, seinen Freund hinzu. Für Gideon ist es ein Schock, nach so vielen Jahren wieder mit der Sekte Eden, in der er lebte, konfrontiert zu werden. Die schmerzhaften Erinnerungen daran verfolgen ihn nach wie vor. Als klar wird, dass Daisy wohl einen Serienmörder in die Flucht geschlagen hat, der eine frühere Freundin von Gideon ermordet hat, ist Gideon erfüllt von Rache und will den Täter unbedingt dingfest machen. Aber er hofft zudem, auch neue Hinweise zum Verbleib der grausamen Sekte zu finden, die ihn und seine Familie einst in ihren Klauen gefangen hielt. Da Daisy, weil sie den Täter gesehen hat, in großer Gefahr schwebt, wird Gideon ihr, als persönlicher Bodyguard zur Seite gestellt, was nicht einfach für die Radiomoderatorin ist, die es aus persönlichen Gründen hasst, überwacht zu werden…

Mit „Tränennacht“ erschien nun der erste Teil einer neuen Romantic Suspense Reihe der Autorin, die auf über 700 Seiten eine packende, aufwühlende Story erzählt. Das Heldenpaar dieses Romans hat einige Gemeinsamkeiten. Beide mussten bereits durch die sprichwörtliche Hölle gehen, doch keiner von ihnen ist daran zerbrochen und beide haben gelernt, damit zu leben. Für die Plausibilität der erzählten Liebesgeschichte, ist das ein großer Pluspunkt, denn so wirkt es nicht mehr ganz so unglaubwürdig, dass sich beide innerhalb kürzester Zeit ineinander verlieben und miteinander schlafen.
Und es gehört zu den Stärken dieses Romans, wenn sich beide einander anvertrauen und ihre dunkelsten Geheimnisse miteinander austauschen. Man kann sich gut in beide Figuren hineindenken und bangt mit ihnen mit. Und der Romanceanteil wird von ziemlich erotischen Liebesszenen untermalt.

Für eine kleine Portion Wohlfühlatmosphäre, inmitten all des Blutvergießens und Horrors, sorgen die Sokolovs, die ein sehr quirliger, herzensguter Haufen sind, die man ebenso schnell in sein Leserherz schließt und Daisys kleiner Hund.

Doch auch der Serienkiller, der in diesem Roman sein Unwesen treibt, hat einen großen Anteil an der Story. Man schaut ihn bei seinen furchtbaren Taten praktisch über die Schulter und ich fand es manchmal schon ziemlich heftig, besagte Passagen zu lesen. Natürlich weiß man bereits im Vorfeld, was einen erwartet, wenn man sich für einen Thriller aus der Feder von Karen Rose entscheidet, doch bin ich auch ein wenig zwiegespalten. Einerseits sind die Bücher der Autorin höllisch spannend geschrieben, andererseits finde ich die Mordbeschreibungen einfach zu ausführlich geschildert.
Wer zu den eher zart besaiteten Lesern gehört, sollte sich also zweimal überlegen, ob er zu Büchern der Autorin greifen sollte.

Allerdings bekommt man es diesmal mit einem Killer zu tun, der sich, anfangs, durchaus gewisse Moralvorstellungen bewahrt hat und trotz aller Verderbtheit und Grausamkeit ebenfalls ein Opfer ist.
Das Katz und Mausspiel, das sich die Ermittler mit dem Mörder liefen, zieht sich beinahe bis zum Ende des Romans hin und es gelingt Karen Rose tatsächlich das Kunststück, den Spannungsbogen auf über 700 Seiten konstant hochzuhalten. Es ist daher definitiv kein Buch, dass man kurz vor dem Schlafengehen beginnen sollte, ansonsten hat man eine schlaflose Nacht vor sich.

Nachdem im ersten Teil nun Gideons und Daisys Geschichte erzählt wurde, darf man sich im zweiten Teil auf Mercys ( Gideons Schwester) und Rafes Story freuen. Und auch der begonnene Handlungsstrang um die „Eden“ Sekte, wird dann fortgeführt.

Sacramento Reihe:

1. Teil: Tränennacht
2. Teil: Say No More (noch nicht übersetzt)
3. Teil: Say Goodbye (noch nicht übersetzt)

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Zurück in die 80er Jahre- Unterhaltsame, interessante und lesenswerte Biografie von Peter Illmann.

Kult war nicht geplant
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Im Jahre 1983, im WDR, lief die erste Folge der neuen Musiksendung "Formel Eins", die so gar nichts mit dem Rennsport zu tun hatte, wobei Autos als Studiodekoration schon berücksichtigt wurden.
Peter ...

Im Jahre 1983, im WDR, lief die erste Folge der neuen Musiksendung "Formel Eins", die so gar nichts mit dem Rennsport zu tun hatte, wobei Autos als Studiodekoration schon berücksichtigt wurden.
Peter Illmann, der zuvor als Radiomoderator im Bayerischen Rundfunk tätig war, moderierte die Sendung, die bis ins Jahr 1990 lief, als Erster. Ihm folgten Ingolf Lück, die, leider viel zu früh verstorbene Stefanie Tücking und Kai Böcking. "Formel Eins" war deswegen eine so legendäre, heute kultige Chartsendung, weil darin zum ersten Mal Musikvideos von Künstlern gezeigt wurden und die Moderatoren frech, fröhlich und von der Leber weg, die Künstler ansagten. Denn tatsächlich gab es auch Studioauftritte und manchen Künstlern wurden sogar Preise verliehen. Zugegeben, die Preise waren schon recht seltsam anmutende Teilchen, die aus einer ausgeschlachteten Isetta stammten und man mag sich zurecht fragen, ob sich Bands wie Depeche Mode oder a-ha tatsächlich über Kotflügel/Scheinwerfer etc. gefreut haben. Aber es war eine innovative, frische Idee, die wir Mädels und Jungs begeistert gefeiert haben. Damals gab es nämlich nur drei Programme und Musiksender wie MTV oder VIVA ließen noch eine Weile auf sich warten.

In der neuen Biografie „Kult war nicht geplant“, plaudert Peter Illmann über sein Leben, seinen Werdegang und natürlich auch über "Formel Eins" „Peters Pop Show“ oder den „Peter Illmann Treff“ (PIT). Er erzählt spannende, denkwürdige, manchmal sehr anrührende und witzige Anekdoten dazu und natürlich spricht er auch über die Wegbegleiter und Künstler, die er treffen durfte. Ich habe die Biografie begeistert gelesen, denn sie versetzt den Leser zurück in die "gute alte Zeit", die gar nicht so angestaubt war, wie manche Teens von heute vermuten könnten und fand den Blick „Hinter die Kulissen“ des Radio- und Fernsehgeschäfts interessant dargeboten.

Peter Illmann spricht natürlich auch über das Radiomachen, was ich besonders spannend finde und man wünscht sich diese unbeschwerten Zeiten einfach nur zurück, denn einst war es Radiomoderatoren tatsächlich noch erlaubt, selbst das Musikprogramm zu gestalten. Herrliche Zeiten, nicht wahr? In heutigen (Radio)Zeiten des Charthits-Einheitsbreigedudels, vermisst man kultige Sendungen wie „Mal Sondocks Hitparade“ oder die „Schlagerrallye“ im WDR schmerzlich, doch zumindest moderiert Peter Illmann wieder einige Sendungen im Radio, wie die Morgenshow auf dem empfehlenswertern Digitalsender 80s80s, Montags bis Freitags von 5-10 Uhr und auf WDR 4 „Ab ins Wochenende- Die 70er/80er Show von 18-22 Uhr. Abschließend möchte ich sagen, dass ich es sehr schade finde, dass das Fernsehen (ob es sich nun um die privaten oder öffentlich-rechtlichen Sender handelt) Menschen unseres Alters ein bisschen außen vor lässt mit tollen Musiksendungen. Für die jüngeren Semester gibt es diverse Castingformate oder „Sing mein Song“, während alle jenseits der Siebzig zu, wie ich finde, dröger Schlagermusik schunkeln dürfen. Es wäre toll, wenn diese Lücke mal langsam geschlossen würde! Und warum nicht etwa mit einer weiteren „Formel Eins“ oder „Peters Pop Show“ Neuauflage?

Kurz gefasst: Zurück in die 80er Jahre- Unterhaltsame, interessante und lesenswerte Biografie von Peter Illmann.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Wunderschöne, stimmungsvolle, weihnachtliche Romance mit wichtiger Botschaft, jenseits der Kitschgrenze. Unbedingt lesen!

Winterzauber an der Seine
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Die Vorweihnachtszeit ist eine schwierige Zeit für Keeley. Denn seit des tragischen Unfalltodes ihrer Schwester, klafft eine große Lücke innerhalb der Familie. Und auch Keeley, die in diesen Unfall involviert ...

Die Vorweihnachtszeit ist eine schwierige Zeit für Keeley. Denn seit des tragischen Unfalltodes ihrer Schwester, klafft eine große Lücke innerhalb der Familie. Und auch Keeley, die in diesen Unfall involviert war, ist körperlich nicht mehr dieselbe. Ihr musste eine Niere transplantiert werden. Doch sie erholte sich davon und kämpfte sich Stück für Stück wieder ins Leben zurück. Allerdings musste sie ihren Job, ihr Herzensprojekt auf Eis legen und wieder zurück zu den Eltern ziehen, weil sie anfangs noch zu schwach war.

Keeleys Eltern umsorgen sie seitdem, doch mittlerweile stört es die junge Frau sehr, so überbehütet und abgeschirmt zu werden.
Als eine E-Mail der Mutter der Nierenspenderin eintrifft, will Keeleys Mom diese Nachricht vor ihrer Tochter verbergen, doch diese hört zufällig eine Unterhaltung ihrer Eltern mit an und erfährt schließlich, dass sie eine Einladung nach Paris erhalten hat, da die Mutter der Organspenderin sie unbedingt kennen lernen möchte.
Obwohl Keeley ein wenig mulmig bei dem Gedanken ist- denn schließlich sorgte erst der Tod der Spenderin dafür, dass sie überleben durfte, beschließt sie die Reise, zusammen mit ihrer besten Freundin Rach, anzutreten.

Zuvor muss sie sich jedoch von einer anderen, guten Freundin verabschieden, die in einem Hospiz liegt, in dem Keeley seit ihrer Transplantation ehrenamtlich hilft und die ihr das Versprechen abnimmt, die Parisreise zu genießen und die Freude am Leben und an der Liebe zurückzugewinnen. Keeley verspricht ihr ihren Wunsch zu beherzigen und Erica mit vielen Schnappschüssen und Videos aus dem vorweihnachtlichen Paris abzulenken.

Schon wenige Tage später befinden sich Keeley und Rach in der Stadt der Liebe und können in einem der luxuriösesten Hotels in Paris übernachten, denn die Mutter der Organspenderin ist im Besitz einer Hotelkette. Allerdings macht diese sich zunächst rar, so dass die beiden jungen Frauen zunächst auf eigene Faust die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten erkunden wollen. Als Keeley einem attraktiven Fremden auf der Straße vor dem Hotel begegnet, der auf der Jagd nach einem entflohenen Pinguin ist, glaubt sie zunächst, er wäre ein Zooangestellter. Beherzt beteiligt sie sich an der Rettung des Tieres, was ihr die Dankbarkeit des Mannes einbringt. Ethan Beauchard ist, was Keeley nicht ahnen kann, jedoch einer der Mitbesitzer der Hotelkette und leidet seit dem Tod seiner Freundin sehr…

Es gibt gewisse Rituale, die ich pflege. So beispielsweise liebe ich es, mich schon im Oktober mit weihnachtlicher Lektüre einzudecken, um mich langsam aber sicher, auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Und was ist schöner, als eingemummelt auf der Couch mit heißem Tee und Keksen vor sich auf dem Tisch stehen, stimmungsvolle Romances zu lesen, während es draußen ungemütlich vor sich hinnieselt?
Mandy Baggots Romane gehören, seitdem ich vor Jahren ihren ersten Roman „Winterzauber in Manhattan“ las, dazu. Was mir als kleiner Coverlayoutfan besonders gut gefällt, ist, dass der Verlag die wunderschöne Covergestaltung beibehalten hat. Das festliche Cover wird zusätzlich von Glitzerelementen aufgewertet und die Bücher sind ein schöner Hingucker im Regal! Aber natürlich kann sich auch der Inhalt sehen/lesen lassen! Schließlich sollte man ein Buch ja nicht allein wegen seiner schmucken Optik bewerten.

Normalerweise erzählt Mandy Baggot leichte, süße, weihnachtliche Liebesgeschichten mit Happy End. Doch „Winterzauber an der Seine“ wartet diesmal mit einem ernsteren Grundthema auf und macht darauf aufmerksam, wie wichtig Organspenden sind. Das ist an sich ja schon sehr lobenswert; regt es vielleicht den ein oder anderen Leser zum Nachdenken an, (ohne missionieren zu wollen) doch auch die Story über Keeley, die Überwindung ihrer innerlichen Erstarrung bis hin zur Selbstfindung, konnte mich zu Hundertprozent überzeugen und berühren. Man kann sich gut in die Romanheldin hineindenken, aber auch die wichtigen Menschen in ihrem nahen Umfeld verstehen, die sich um sie sorgen.

Keeley, Rach und Erica besitzen einen schönen trockenen, britischen Humor, der dafür sorgt, dass der Roman trotz tragischer Elemente niemals zu schwermütig wird und die Liebesgeschichte, die die Autorin hier erzählt, wird einfach nur schön, warmherzig und romantisch dargeboten. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war, dass der Romanheld Ethan nicht nur Staffage bleibt, sondern dass Mandy Baggot, dem Leser, auch seine Gedanken- und Gefühlswelt offenbart. Mit „Winterzauber an der Seine“, ist ihr jedenfalls wieder ein großer Wurf gelungen, denn sie beweist, dass es doch noch wunderschöne Weihnachtsromances gibt, die ganz ohne Kitsch und Schmalz auskommen. Und die vielen Geheimtipps bezüglich der Pariser Sehenswürdigkeiten fand ich ebenfalls klasse!

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