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Veröffentlicht am 31.12.2021

Sarkasmus vom Feinsten mit einer tollpatschigen Protagonistin

Liebe, Männer, Eierlikör ...und andere Katastrophen
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Klappentext:
Klassisch! Welche unsterbliche Liebesgeschichte beginnt denn auch nicht mit einem Gespräch über Gynäkologen und alternde Eierstöcke? Wirklich romantische Liebesgeschichten beginnen auch selten ...

Klappentext:
Klassisch! Welche unsterbliche Liebesgeschichte beginnt denn auch nicht mit einem Gespräch über Gynäkologen und alternde Eierstöcke? Wirklich romantische Liebesgeschichten beginnen auch selten mit einem Zivilrechtsprozess.

Elsa-Antoinette “Sternderl” Stern hat sich ihr Liebesleben irgendwie anders vorgestellt. Mit fast 30 Jahren das schwarze, weil unverheiratete, Schaf der Familie zu sein, stand jedenfalls nicht auf der To-Do-Liste ihres nonexistenten Bullet Journals.
Auf der steten Suche nach Mr. Right (oder zumindest einer halbwegs passablen Begleitung für die Hochzeit ihrer Cousine) funken Elsa nicht nur die Sterne dazwischen. Da wären beispielsweise eine esoterisch angehauchte Freundin, die sie in einen skurrilen Unfall verwickelt, eine Mutter, die ein Schwiegersohn-Casting abhält und ein Winkeladvokat der schlimmsten Sorte. Als dann noch ein Herzensbrecher namens Herr Q in ihr Leben tritt und Fräulein Stern von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert, ist ein kunterbuntes Chaos vorprogrammiert. Von der Nahtoderfahrung in der Salzburger Getreidegasse bis hin zu einem Latexsklaven in der Wohnung und einer Bruchlandung in einer dreistöckigen Hochzeitstorte ist in diesem Cocktail alles mit dabei, nicht zuletzt auch eine Portion Eierlikör. Und wenn selbst der nichts mehr rettet, hilft nur das Mantra: Keep calm and “sternderl” on!



Elsa ist einfach nur ein Tollpatsch. Sie schafft es mühelos, in jedes sich bietende Fettnäpfchen zu treten und sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Dazu ist sie auch noch eine so liebe Person, die Konfrontationen lieber aus dem Weg geht und eigentlich keiner Seele etwas zuleide tun möchte. Für mich war dies nicht immer nachvollziehbar, da vor allem die Mutter und die „beste“ Freundin einfach so dermaßen überzeugt davon sind, das Beste für Elsa zu kennen und damit Elsa das Leben nur noch schwerer machen. Elsa möchte es einfach jedem recht machen und ist nicht der Typ dafür, einen Streit vom Zaun zu brechen. Das fiel mir persönlich schwer zu akzeptieren - aber jeder Mensch ist anders!
Dann kommt noch die bösartige Cousine hinzu, für die Elsa alles mögliche organisieren soll aber nur Hohn und Spott zurück bekommt. Es kommt wie es kommen muss und Elsa landet vor Gericht. Ihr Anwalt stellt sich als eine Person mit merkwürdigen Ansichten heraus und ausgerechnet der Rechtsverdreher der Gegenseite - der geheimnisvolle Mr. Q - hat es Elsa angetan. Und ausgerechnet in Mr. Q’s Gegenwart macht sie sich immer wieder zum Horst. Dazu kommen noch einige nicht-geführte Gespräche und die Missverständnisse sind vorprogrammiert. Ob Elsa jemals ihren Mr. Right finden wird?

Der Schreibstil ist flüssig, aber nicht immer ganz einfach - ein paar Mal bin ich über österreichische Ausdrücke gestolptert, die mir nicht geläufig waren. Aber dies hat den Lesefluss nicht wirklich gestört, die Ausdrücke haben sich mir während der Geschichte alleine erschlossen und zur Not gibt es ja noch eine Suchmaschine im Internet Die Geschichte um Elsa ist Sarkasmus pur - dies als Vorwarnung! - und sollte definitiv mit einem Augenzwinkern gelesen werden. Für Menschen, die mit diesem speziellen Humor nicht umgehen können, ist das Buch definitiv nichts. Alternativ müsst ihr während des Lesens einen Eierlikör mehr trinken!
Eine humorvolle Romanze mit Gute-Laune-Garantie, die man nicht zu ernst nehmen darf.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

From friends to lovers

Anti-Boyfriend
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Klappentext:
»Carys erzieht ihre sechs Monate alte Tochter Sunny allein. Da kann sie es gar nicht gebrauchen, dass ihr ihr gut aussehender Nachbar Deacon durch seine nächtlichen Aktivitäten den wohl verdienten ...

Klappentext:
»Carys erzieht ihre sechs Monate alte Tochter Sunny allein. Da kann sie es gar nicht gebrauchen, dass ihr ihr gut aussehender Nachbar Deacon durch seine nächtlichen Aktivitäten den wohl verdienten Schlaf raubt. Doch als Sunny eines Nachts gar nicht mehr aufhören will zu weinen und Deacon vor der Tür steht, um sich zu beschweren, ändert sich alles. Denn kaum hört Sunny Deacons Stimme, beruhigt sie sich auf der Stelle. Der Playboy mit den Tattoos scheint ein Babyflüsterer zu sein! Nach dieser Nacht treffen sich Carys und Deacon öfter und werden Freunde, bis sie eines Abends die Grenzen der Freundschaft überschreiten und alles kompliziert wird. Carys weiß, dass eine Beziehung mit Deacon zum Scheitern verurteilt ist, aber was, wenn sie die eine Frau ist, die ihn ändern könnte?«

Aufgrund eines Unfalls musste Carys vor einiger Zeit ihren beruflichen Traum begraben und als alleinerziehende Mutter ist Carys eigentlich schon sehr bedient. Und dann kann sie auch noch jede Bettgeschichte ihres echt heißen Nachbars Deacon mithören. An Schlaf ist hierbei nicht zu denken, obwohl sie diesen bitter nötig hätte. Eines Nachts weint die kleine Sunny stundenlang und plötzlich steht Deacon vor der Tür - kaum hat die Kleine Deacon erblickt, wird sie augenblicklich ruhiger. Mit der Zeit freunden sich Carys und Deacon an, wohlwissend, dass eine Beziehung zwischen ihnen beiden zu nichts führen würde. Als sie dennoch die Friendzone einmal verlassen, scheint ihre platonische Freundschaft nicht mehr zu funktionieren. Vielleicht könnte es ja doch funktionieren? Oder stehen sich die beiden mit ihrer Vergangenheit selbst im Weg?

Das Setting, dass Carys und Deacon Tür an Tür wohnen und sich erst mit der Zeit besser kennenlernen, gefällt mir gut. Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind ausführlich beschrieben, so dass ich deren Verhalten meistens gut nachvollziehen konnte. Warum Deacon sich in manchen Situationen so verhält, wie er es tut, wird erst gegen Ende des Buches klar. Carys ist eine starke junge Frau, die bereits mehrere Schicksalsschläge hinter sich hat und ein Vertrauensproblem hat. Dies ist ihr aber glücklicherweise bewusst, so dass sie an sich arbeiten kann und auch eine Entwicklung durchmacht. Deacon konnte seinen Jugendtraum auch nicht leben und hat immer noch Schwierigkeiten damit, mit der Vergangenheit abzuschließen. Auch er ist ein sympathischer junger Mann, der einfach sein Singleleben genießt. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich und der Spannungsbogen hielt sich bis zum Schluss aufrecht. Die Perspektiven wechseln sich zwischen den beiden Protagonisten ab, so dass man von beiden viel mitbekommt. Zwischendurch gibt es einige Zeitsprünge (z. B. 2 Monate später), was in dieser Zeit geschah, wird nicht weiter ausgeführt. Besonders schön fand ich die Einwebung des Themas von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Dieses Thema sollte vielmehr in der Öffentlichkeit behandelt werden.
Fazit:
Eine schöne from Friends-to-Lovers-Liebesgeschichte mit ernsten Themen, die sie nicht alltäglich macht. 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Eine mutige Frau geht ihren Weg

Abby
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Klappentext:
»Utah, 1889 Wenige Tage vor ihrer arrangierten Hochzeit mit einem alten Mann verlässt die junge Abigail Clearwater zusammen mit dem Banditen Fynn ihr Elternhaus, um ein Leben in Freiheit zu ...

Klappentext:
»Utah, 1889 Wenige Tage vor ihrer arrangierten Hochzeit mit einem alten Mann verlässt die junge Abigail Clearwater zusammen mit dem Banditen Fynn ihr Elternhaus, um ein Leben in Freiheit zu beginnen. Sie entschließt sich, selbst gesetzlos zu werden. Als sie auf die später so berühmten Outlaws Butch Cassidy und Elzy Lay trifft, erlebt sie mit ihnen und Fynn viele Abenteuer, auch in der Liebe, und sie findet Freunde fürs Leben. "Ich kann tun, was ich will, ich bin frei!", wird zu Abbys Lebensmotto. Sie weiß, dass jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist. Alle Wege stehen ihr offen und sie zögert nicht, diese zu gehen!«

Abby ist in einer wohlbehüteten Mormonenfamilie aufgewachsen. Doch plötzlich soll sie mit einem über 40 Jahre älteren Mann verheiratet werden - dabei ist sie erst 16! Durch die Idee eines Gastes im Hotel ihrer Eltern kommt sie erst auf die Idee von zu Hause wegzulaufen. Zusammen mit Fynn, dem Hotelgast, verlässt sie ihr Elternhaus und macht sich auf eine spannende Reise. Dort lebt sie für einige Zeit als Gesetzlose mit Fynn, Butch Cassidy und Elzy Lay und führt ein Nomadenleben. In dieser Zeit lernt sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Wünsche und Bedürfnisse kennen. Sie geht ihren Weg - ungewöhnlich, selbstbestimmt und frei.

Die Geschichte von Abby ist sehr mitreißend und spannend, da sie sich so sehr vom „Main Stream“ unterscheidet. Abby ist eine resolute und selbstbewusste junge Frau, die weiß was sie will und sich dies auch nimmt. Für diese Zeit sehr ungewöhnlich für ein junges Mädchen, aber sie meistert dies mit Hilfe ihrer neuen Freunde hervorragend. Die Protagonisten sind gut beschrieben und verhalten sich nachvollziehbar. Der Leser bekommt einen guten Einblick in das Ganovenleben zu dieser Zeit ohne diese zu beschönigen. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich und hat mich gleich zu Beginn gut in die Geschichte eintauchen lassen.

Fazit:
Ein ungewöhnliches Genre für mich, aber dennoch gebe ich eine Leseempfehlung! Die Geschichte einer jungen Frau, die ihren Weg geht und sich nicht beirren lässt!

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Der Prinz und das Straßenmädchen

Scherbenprinz. Die Magie der Spiegel
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Klappentext:
»*Magie aus Silber und Glas* 
Rayne Baudelaire, Erbin der berüchtigtsten Ganovenbande Verrevilles, schafft es gerade so, sich über Wasser zu halten. Als Prinz Alec seine Verlobung bekannt ...

Klappentext:
»*Magie aus Silber und Glas* 
Rayne Baudelaire, Erbin der berüchtigtsten Ganovenbande Verrevilles, schafft es gerade so, sich über Wasser zu halten. Als Prinz Alec seine Verlobung bekannt gibt, wittert die Straßendiebin jedoch den Coup des Jahrhunderts – denn seine Auserwählte ist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten! Mithilfe einer List nimmt Rayne den Platz der Prinzessin ein und muss fortan ihre Tarnung im Palast aufrechterhalten, während sie alles daransetzt, einen Weg in die royale Schatzkammer zu finden. Dabei lernt sie nicht nur ihren genauso unausstehlichen wie gut aussehenden Verlobten zu ertragen, sondern kommt auch der dunklen Magie des Königs auf die Spur. Und diese droht, das ganze Land ins Verderben zu stürzen…«

Rayne ist bei den sogenannten Schattenbrüdern, einer Verbrecherbande, aufgewachsen. Als Tochter des Anführers ist der Druck sich zu beweisen besonders hoch. Als sie durch Zufall erfährt, dass Prinz Alec sich in Kürze verloben wird und die Braut ihr auch noch zum Verwechseln ähnlich sieht, ist für Rayne eines klar: sie übernimmt den Platz der Prinzessin und räumt dabei die königliche Schatzkammer leer! Es ist allerdings gar nicht so einfach, wenn der „Verlobte“ zwar ein hochnäsiger und arroganter Mistkerl, aber auch ein äußerst gut aussehender Mann ist! Da muss man schon aufpassen, dass man sein Ziel nicht aus den Augen verliert…Doch dann erfährt Rayne ein dunkles Geheimnis über ihren zukünftigen Schwiegervater und nun ist es an Alec und Rayne, das gesamte Land zu retten…

Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und verhalten sich meiner Meinung nach jederzeit nachvollziehbar. Rayne ist eine taffe junge Frau, die einfach nur das Leben als Dieb kennt. Ihre Art macht es sehr einfach, sie zu mögen. Alec ist als Thronfolger in eine Rolle gepresst worden, was mir als Leser nur zu deutlich bewusst wurde - auch er ist ein sehr liebenswerter Charakter, wenn man ihn besser kennt. Königin Camille und der König wirken erstmal wenig sympathisch. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich und machte es mir leicht, in das Leben von Rayne und Alec einzutauchen.

Fazit:
Eine tolle Royale Romantasy mit Spannung bis zum Schluss! Ich vergebe eine Leseempfehlung mit 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Düster, dämonisch, spannend

Die Akten der Ars Obscura
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Klappentext:
»Ich bin Aurora »Scarface«. Einst ein aufstrebender Stern am Himmel der Ars Obscura, jetzt tief gefallene Agentin. Alles, was ich will, ist ein ruhiger Job und Zeit, um meine Wunden zu lecken. ...

Klappentext:
»Ich bin Aurora »Scarface«. Einst ein aufstrebender Stern am Himmel der Ars Obscura, jetzt tief gefallene Agentin. Alles, was ich will, ist ein ruhiger Job und Zeit, um meine Wunden zu lecken. Sollen sich die anderen um die Crae kümmern, die die Welt der Sterblichen aufmischen. Mit dieser Einstellung überstehe ich gerade mal die erste Woche in London, ehe mir sämtliche Vorsätze um die Ohren fliegen: dank meiner persönlichen Neigung, mich in Schwierigkeiten zu bringen, der Halbwahrheiten, mit denen mein Chef Adriel mich hergelockt hat, und meines übellaunigen Arbeitskollegen Caspian, der es zur Kunstform erhoben hat, mich mit Blicken zu töten. Auf einer Skala von persönliche Hölle bis Vollkatastrophe – wie toll wird der Neustart meines Lebens wohl werden?«

Aurora ist eine Agentin der Ars Obscura - einem Geheimbund, um die Welt und die Menschen vor Dämonen zu schützen. Bei ihrem letzten Job auf Island ist ihr Schreckliches widerfahren und so hat sie vom aktiven Dienst an der Front erstmal die Schnauze voll. Sie glaubt, dass sie ihre Ängste durch den passiven Dienst einer Wächterin in London verdrängen kann. Gar nicht so einfach, wenn man jemand ist, der das Unglück magisch anzieht. Und mit ihrem neuen Kollegen Caspian, der eine Mischung aus höllisch scharf und übel gelaunt ist, macht es die Situation nicht gerade einfacher. Wird Auroras Leben zukünftig wirklich ruhig verlaufen? Oder wartet die nächste Katastrophe bereits auf sie und die Welt?

Die Protagonisten sind bis auf Aurora undurchsichtig - aber im Laufe der Geschichte werden einige Geheimnisse gelüftet. Aurora ist eine junge Frau, die bereits im Kindesalter in die Ars Obscura aufgenommen wurde, nachdem ihre Eltern verstorben sind. Nach einem Vorfall auf Island ist sie nicht mehr dieselbe - sie ist zerfressen von Selbstzweifeln, Ängsten und Schuldgefühlen. Dieser Zustand wird gut beschrieben und mit diesem Wissen ist ihr Verhalten auch nachvollziehbar. Insgesamt macht sie trotzdem einen liebenswerten und sympathischen Eindruck. Caspian benimmt sich anfangs wie ein eiskaltes A-Loch. Mit der Zeit spürt man, dass es seine Fassade ist und in ihm wahrlich ein weicher Kern stecken könnte. Sein Verhalten hat mich mehrmals zum Schmunzeln gebracht! Adriel fand ich von Beginn an sehr sympathisch und beschützerisch. Den Umschwung von Cassandra von der Oberbitch zur BFF kann ich nicht ganz nachvollziehen, wann genau das passiert ist. Aber da Aurora jede Freundin gebrauchen kann, will ich mal nicht so sein.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich, ich konnte ab der ersten Seite komplett in die Geschichte abtauchen. Die Geschichte um Aurora und Caspian hat mich mitgerissen und ich habe bis zum Schluss mitgefiebert. Zeitweise hat die Story etwas vor sich hingeplätschert, aber das Ende fand ich wieder spannend. Klare Leseempfehlung für Fantasyliebhaber!
4 von 5 Sternen!

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