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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2017

Leise und doch gewaltig

Anything for Love
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Die junge Protagonistin Sydney fühlt sie oft unsichtbar und nicht beachtet. In der Schule hat sie nur wenige Freunde und zu Hause dreht sich alles um ihren inhaftierten Bruder, der beinahe jemanden umgebracht ...

Die junge Protagonistin Sydney fühlt sie oft unsichtbar und nicht beachtet. In der Schule hat sie nur wenige Freunde und zu Hause dreht sich alles um ihren inhaftierten Bruder, der beinahe jemanden umgebracht hätte und seine Strafe nun absitzen muss. Für Sydney bleibt da einfach kein Platz mehr. Doch nachdem sie eines Tages spontan in eine Pizzeria nahe ihrer Schule geht, verändert sich ihr Leben komplett. Denn endlich wird sie von jemandem gesehen und auch so behandelt. Erstmals verspürt sie das Gefühl wahrgenommen und ernst genommen zu werden von jemandem, dem sie alles erzählen möchte, was ihr auf der Seel brennt.

Obwohl Sydney scheinbar alles hat,aus einer guten anständigen Familie kommt, gibt es viele Probleme und vor allem unausgesprochene Dinge zwischen ihr und ihren Eltern. Das Bild der perfekten Familie wird durch den schwarzen Makel, den ihr Bruder hinterlassen hat,zerstört. Ich mag Sydney als Charakter, obwohl sie meiner Meinung viel zu selten den Mund aufmacht und ihre Meinung sagt. Teilweise wollte ich sie während des Lesens manchmal schütteln, weil sie viel zu sehr nach dem Bild ihrer Eltern lebt und so gut wie nie etwas Rebellisches tut. Andererseits kann ich sie aber verstehen, da ich vermutlich in vielen Situationen ähnlich gehandelt hätte, leider. Sie kritisiert die wenige Beachtung, verhält sich aber so, als würde sie es fördern und als würde es ihr nichts ausmachen, wenngleich das nicht stimmt. Layla, Mac und Co. sind eine tolle Truppe und insbesondere Eric hat mich oft zum Lachen gebracht. Mac ist oft unscheinbar und befindet sich im Hintergrund. Umso überraschter und plötzlicher kommt dann die Entwicklung in Bezug zu Sydney. Eigentlich geschieht alles langsam und unscheinbar. Bis auf die kurzen und mutigen Ausbrüche Sydneys plätschert die Geschichte vor sich her. Verborgen unter dem Scheinbaren liegt aber noch so viel mehr, das die Leseatmospähre unglaublich schön und tiefgründig macht.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Ein schonungslos offenes und ehrliches Buch!

Depression abzugeben
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In dieser Autobiographie beschreibt der Autor eine sehr schwierige und emotional fordernde Zeit seines Lebens. Von seiner schwierigen Kindheit über seinen Beruf, mit dem er des Öfteren zu kämpfen hatte, ...

In dieser Autobiographie beschreibt der Autor eine sehr schwierige und emotional fordernde Zeit seines Lebens. Von seiner schwierigen Kindheit über seinen Beruf, mit dem er des Öfteren zu kämpfen hatte, bis hin zu seinem Suizidversuch, bei dem alles zusammen gekommen ist. Jahrelang geplagt von Panikattacken und seiner daraus entwickelten Depression findet er erstmals Hilfe in verschiedenen therapeutischen Einrichtungen. Der Leser begleitet ihn durch diverse Psychiatrien bis in die Reha und die Wiedereingliederung in den "normalen" Alltag. Dabei beschreibt der Autor seine Gedanken, Gefühle und Eindrücke hinsichtlich der Therapien, der anderen Leidensgenossen und des (fehlenden) Verständnisses der Menschen, die nicht davon betroffen sind. Dabei geht er ehrlich und schonungslos vor. Sein Schreibstil ist sehr humorvoll, ironisch und auch sarkastisch, da er sich und seine Mitpatienten häufig als "Bekloppte" oder "Verrückte" bezeichnet. Wie man das findet, ist wohl Geschmackssache.Ich fand es zu Beginn ganz amüsant, aber am Ende konnte ich dem nicht mehr viel abgewinnen. Obwohl es sehr interessant ist und einem als unwissenden Leser einen guten Einblick verschafft, begannen sich viele Dinge ab der Hälfte zu wiederholen. Dass die Therapieangebote sich ähneln ist verständlich, aber auch seine Gedanken und Einstellungen haben sich nur wenig geändert und es fühlte sich etwas wie in einer Endlosschleife an, da nur noch wenig Neues kam. Am interessantesten fand ich noch die Gespräche mit den anderen Betroffenen, die wirklich fantastisch waren und mich begeistern konnten. Für alle, die mal einen anderen Blickwinkel auf das häufig vorkommende Thema Depression werfen wollen, ist dieses Buch empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Psychologie
  • Originalität
  • Cover
Veröffentlicht am 11.05.2017

Ich habe mehr erwartet

Hard Rules - Dein Verlangen
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Shane, erfolgreicher Anwalt und Teilhaber des Familienunternehmens steht in einem schweren Kampf, gegen seinen leichtsinnigen und machtversessenen Bruder, sowie gegen seinen krebskranken Vater, der das ...

Shane, erfolgreicher Anwalt und Teilhaber des Familienunternehmens steht in einem schweren Kampf, gegen seinen leichtsinnigen und machtversessenen Bruder, sowie gegen seinen krebskranken Vater, der das Familienimperium mit strenger Hand regiert. Doch was wird aus dem Familienimperium nach seinem Ableben? Shane versucht mit aller Macht das Unternehmen zu retten und von seinen kriminellen Aktionen zu befreien. Inmitten dessen,trifft er auf die schüchterne und erfrischend ,,unschuldige" Emily, die ihm ganz den Kopf verdreht. Doch was er nicht weiß, auch Emily hat eine dunkle Vergangenheit und gefährliche Geheimnisse, die sie entzweien könnten...

Ich ging mit hohen Erwartungen in die Geschichte, gerade auch, da vor einem zu ruppigen Erzählstil gewarnt wurde und ich mich auf eine heiße Story gefreut habe. Die Story an sich ist ziemlich spannend und unberechenbar gemacht und verfehlt definitiv nicht seine Wirkung. Allerdings konnten mich die Charaktere nicht so überzeugen, wie erwartet. Es ist oftmals ein Hin und Her zwischen Shane und Emily und dann hadert Emily immer mit sich und denkt, sie könne Shane schaden, was Shane allerdings in umgekehrter Weise auch denkt und mir fehlte da die direkte Kommunikation. Es wurden leider immer nur Gedanken und Befürchtungen geäußert, aber kaum eine wurde wirklich beim Namen genannt. Das zieht sich durch die ganze Geschichte und macht das Warten auf den großen Knall, wenn alles endlich raus ist, träge. Da fehlte mir einfach der Sog, weil vieles Unausgesprochen in der Luft hingen blieb. Erst am Ende deutete der Cliffhanger auf die große Auflösung an, die dann wohl im nächsten Teil beschrieben wird und der Reihe wahrscheinlich auch den Namen gegeben hat.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Hat zum Ende hin Potenzial verschenkt

Begnadet - Wiedergeburt - Buch 3
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Auch 21 Jahre später schwebt das TREECCS wieder in großer Gefahr und ein unbekannter Feind aus ungeahnten Quellen entstanden, formiert sich, um alle Begnadete auszulöschen. Mittendrin befindet sich Aeia ...

Auch 21 Jahre später schwebt das TREECCS wieder in großer Gefahr und ein unbekannter Feind aus ungeahnten Quellen entstanden, formiert sich, um alle Begnadete auszulöschen. Mittendrin befindet sich Aeia Engel, die bereits in der Vergangenheit ihre Einheit geschützt hat. Doch zu den kryptischen Rätseln ihres Vorgesetzten, ihrer zerbrochenen Beziehung zu Levi, mischt sich der Verlust ihres Sohnes und die bange Angst um das Leben ihrer fast volljährigen Tochter. Denn die Natur erlaubt keine DNS-Mischungen zwischen Begnadeten und Menschen. In Ägypten wird Aeia auf die Spuren der Entstehung der Begnadeten geführt, während ihre Tochter den Kampf für oder gegen die Begnadeten besiegeln soll.

Die Geschichte macht einen großen Zeitsprung und vieles hat sich verändert und scheint auf den ersten Blick fremd. Ich finde im Gegensatz zu den Vorgängern, konnte mich dieser nicht so mit dem geheimnisvollen Charme überzeugen. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die auch vielversprechend beginnen, aber das Ende hat mich leider enttäuscht. Es wird erst so viel Wirbel gemacht und am Ende ist viel verloren gegangen und die Auflösung ist spärlich, beantwortet zwar die größten Fragen, aber mehr auch nicht. Dahinter fehlte mir die feste Basis, das Fundament, welches nur schwammig vorhanden ist und mich nicht so begeistern konnte.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Ein zuckersüßer Roman, der zu überraschen weiß

Die Zutaten zum Glück
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Nach einem feurigen Unfall an ihrem Arbeitsplatz, verlässt die begabte Pâtissière Olivia in einer überstürzten Nacht-und-Nebel-Aktion Boston und besucht ihre schwangere Freundin Hanna im ländlichen Vermont. ...

Nach einem feurigen Unfall an ihrem Arbeitsplatz, verlässt die begabte Pâtissière Olivia in einer überstürzten Nacht-und-Nebel-Aktion Boston und besucht ihre schwangere Freundin Hanna im ländlichen Vermont. Nach einiger Zeit des Einlebens bekommt sie prompt die Stelle als Pâtissière in einem kleinen Hotel angeboten und nimmt diese an, warten doch im weit entfernten Boston nur Probleme auf sie. Unter der strengen Hand von Inhaberin Margaret macht sie sich und verzaubert alle mit ihren fantastischen Kochkünsten. Doch daneben findet sie nicht nur eine neue Familie, sondern auch noch etwas fürs Herz. Etwas, was sie schon lange nicht mehr hatte...

Anfangs hatte ich kleine Probleme mit dem Schreibstil und der Beginn wird fliegend beschrieben, sodass alles eigentlich viel zu schnell geschieht. Doch danach wurde es langsamer und immer besser. Die Geschichte konnte mit tollen Charakteren und ihren verborgenen Problemen überzeugen und neben herzlichen Momenten auch mit rührenden und sehr traurigen glänzen, die mich persönlich sehr überrascht haben und dem Ganzen viel mehr Tiefe gegeben haben, als es zuerst den Anschein machte. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich das Buch beenden können. Mitten drin kommt eine abrupte Wendung, die alles da gewesene durcheinander wirbelt und die Karten, sozusagen, neu mischt. Möglicherweise werden einige Situationen etwas zu kurz oder gar unrealistisch geschildert, aber trotzdem konnte mich die Geschichte mitreißen und ist auf jeden Fall eine tolle Überraschung gewesen!