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Veröffentlicht am 11.01.2022

Packender, atmosphärisch dichter zweiter Teil der historischen Krimireihe um die Brontë- Geschwister. Sehr lesenswert!

Der namenlose Tote
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Hayworth, im Jahre 1845:

Es herrscht ein kalter, strenger Winter und mittlerweile sind es die Brontë-Schwestern leid, eingesperrt zu sein, in ihrem Haus. Einerseits harren sie aus in gespannter Erwartung- ...

Hayworth, im Jahre 1845:

Es herrscht ein kalter, strenger Winter und mittlerweile sind es die Brontë-Schwestern leid, eingesperrt zu sein, in ihrem Haus. Einerseits harren sie aus in gespannter Erwartung- denn sie haben ihren Gedichtband an einen Verleger geschickt, andererseits sind sie voller Verdruss, da sie seit ihrem Wandeln auf detektivischen Pfaden, Monate zuvor, sehr gerne ein weiteres Rätsel oder einen Kriminalfall aufklären würden.
Doch dann hat das Schicksal Erbarmen mit ihnen und schnell bereuen die Schwestern ihren Wunsch, denn bei der, in einem Kamin verborgenen, kürzlich entdeckten Leiche auf dem Anwesen Top Withens Hall, handelt es sich um ein Kind, das womöglich ermordet wurde.

Charlotte, Emily und Anne sind nun entschlossen, die Identität des Kindes herauszufinden, aber auch, falls es einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel, seinen Mörder zu finden. Obwohl sie von ihrem Bruder Branwell tatkräftig unterstützt werden, ist ihre Detektivarbeit der guten Tabby, Haushälterin in der Pfarrei Brontë, ein Dorn im Auge. Denn Tabby fürchtet, dass Top Withens Hall verflucht sein könnte. Immer schon gab es gewisse Gerüchte über den Hausherren, der ausschweifende Feste auf dem Anwesen feierte, während seine Frau im Sterben lag und wahre Gottesfurcht vermissen ließ. Als die Geschwister dann auch noch unweit des Auffindeortes der Leiche, Steine finden, auf der sonderliche Runen gezeichnet wurden, fühlt sich Tabby in ihrer Annahme bestätigt. Und in der Tat scheint etwas durch und durch Böses auf Top Withens Hall umzugehen. Werden die Geschwister trotz ihrer Ängste Besonnenheit an den Tag legen können, um den neuen Fall zu lösen?

Vor einer Weile, entdeckte ich den ersten Teil der Brontë-Schwestern Reihe „Die verschwundene Braut“, nebst dem zweiten Teil „Der namenlose Tote“, beim Stöbern im Buchladen. Das geschmackvolle, hochwertig wirkende Coverlayout verlockte mich genauso sehr zum Kauf, wie auch die spannend klingenden Klappentexte und so kaufte ich gleich beide Bücher.
Zu meinem Bedauern musste ich, vor ein paar Tagen, zunächst feststellen, dass die Klebebindung leider nicht die beste ist, beim zweiten Teil. So hat sich das Frontcover leider vollständig abgelöst vom Buchrücken.
Daher erwähne ich diesen Punkt vorab, damit mögliche Käufer vorgewarnt sind, bzw. vor dem Kauf genau schauen, ob bei ihrem Exemplar alles in Ordnung ist.
Natürlich hat mich das nicht davon abgehalten, das Buch trotzdem zu lesen, schließlich brannte ich bereits vor Neugierde, nachdem mir der erste Teil so gut gefallen hatte.
Bella Ellis, alias Rowan Coleman, hat den Brontë- Geschwistern einen weiteren, interessanten Fall auf den Leib geschrieben, der sogar noch ein Tickchen spannender gestrickt ist, als der des Vorgängerbandes. Dazu bekommen die Geschwister mehr persönliche Konturen- ich liebe ihre liebevollen Neckereien untereinander sehr. Dennoch verklärt Bella Ellis sie nicht zu unantastbaren Persönlichkeiten der Historie, vielmehr fühlen sich ihre Brontës an, wie echte Menschen mit Ecken und Kanten, die auch einmal Fehler machen oder ein aufbrausendes Temperament an den Tag legen.

Obwohl routinierte Krimileser womöglich schnell, eine gewisse Person in Verdacht haben könnten, bleibt man, wie die Brontës auch, bis kurz vor Schluss im Unklaren, ob deren Motivs, und ich fand, dass sich die Detektivarbeit bis dahin sehr packend und atmosphärisch dicht las.
Dazu sorgt die Autorin zwischendurch für eine wohlige Gruselatmosphäre und versäumt es auch nicht, auf Missstände der damaligen Zeit hinzuweisen. Ob nun etwa die Art und Weise, wie sehr Kinder, besonders aus Waisenhäusern ausgebeutet wurden oder aber, wie vorurteilsbehaftet das Denken der Engländer, bezüglich der Iren war. Ein historischer Roman, der, trotz des Unterhaltungswertes, zum Nachdenken einlädt, denn leider werden wir Menschen ja, selbst heute, leider noch oft von Vorurteilen bestimmt oder sogar geleitet.
Für mich ist die Entdeckung dieser historischen Krimireihe eine positive Überraschung gewesen und ich hoffe sehr, dass noch einige Bände folgen werden. Die Autorin legt dazu einen wunderbaren, gehobenen, sehr zeitgemäßen Schreibstil an den Tag und sorgt für reichlich historisches Flair. Ich könnte mir diese Buchreihe auch gut verfilmt vorstellen- dazu ist die Idee, die Brontë- Geschwister auf detektivischen Pfaden wandeln zu lassen, einfach nur genial.

Kurz gefasst: Einen Tee einschenken, gemütlich die Füße hochlegen in der warmen Stube und einfach nur genießen! Packender, atmosphärisch dichter zweiter Teil der historischen Krimireihe um die Brontë- Geschwister. Sehr lesenswert!

Brontë-Schwestern Reihe:

1. Teil: Die verschwundene Braut
2. Teil: Der namenlose Tote
3. Teil: The Red Monarch (noch nicht übersetzt)

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2021

Eine etwas andere Liebesgeschichte, im vorweihnachtlichen Amsterdam spielend, die berührt

Der Zauber eines Wintertages
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Damals:

Die Kriegsfotografin Lee, hat bereits zahlreiche gefährliche Einsätze mit ihrem besten Freund, dem Journalisten Harry Cunningham, absolviert. Doch ausgerechnet ein Rettungseinsatz, zu dem sie ...

Damals:

Die Kriegsfotografin Lee, hat bereits zahlreiche gefährliche Einsätze mit ihrem besten Freund, dem Journalisten Harry Cunningham, absolviert. Doch ausgerechnet ein Rettungseinsatz, zu dem sie von Harry überredet wird, endet in einer Tragödie, als sie in ein, von den Taliban, angegriffenes Gebiet vordringen…

Jetzt:

Lee und Harry haben seit Jahren keinen Kontakt mehr miteinander, was besonders Harry sehr bedauert, denn noch hat er nicht alle Hoffnungen fahren gelassen und sich, zusammen mit seiner schwangeren Lebensgefährtin Gisele, ebenfalls in Amsterdam niedergelassen.
Lee hat der Kriegsfotografie jedoch, seit der Geburt ihres Sohnes Jasper, gänzlich den Rücken gekehrt und hält sich finanziell über Wasser mit Promifotografien für Hochglanzmagazine. Aber ihr besonderes Gespür für Fotografie, Menschen und Stimmungen, das ihr, unter anderem, auch einen internationalen Preis einbrachte und ihr Berühmtheit und Ansehen schenkte, lässt sie heute noch in ihre Arbeiten einfließen. Nebenbei engagiert sie sich für unterdrückte oder gequälte Menschen und auch ihre aktuellen Arbeiten sorgen bei einer Vernissage für Furore.
Jasper ist Lees Ein und Alles und da sie der Meinung ist, Männer hätten in ihrem Mutter Sohn Gespann keinen Platz, lässt sie sich lediglich auf unverbindliche One Night Stands ein.

In der Vorweihnachtszeit lernt Lee den Kinderbuchautor Sam kennen, der ihre Gefühlswelt vollkommen auf den Kopf stellt. Denn Sam lehnt die Chance auf unverbindlichen Sex nicht nur ab, er macht ihr unmissverständlich klar, dass er mehr von ihr als das möchte. Obwohl Lee spürt, dass Sam eine freundliche Seele und ein gutes Herz besitzt und sich auch gut mit ihrem Sohn versteht, zögert sie, denn sie fürchtet, dass ihre versehrte Seele womöglich eine weitere Verletzung nicht aushalten könnte…

Ich liebe es, weihnachtliche Lektüre in der Vorweihnachtszeit zu lesen, allerdings gehe ich den Romanen, in denen es allzu schmalzig und oberflächlich wird, lieber aus dem Wege. Irgendwann, vor Jahren, stieß ich zufällig auf einen Roman von Karen Swan. Deren Romane zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Protagonisten zumeist schlimme Zeiten in ihrem Leben durchmachen mussten, aber dennoch Kämpfer sind. Besagte Romanfiguren sind keinesfalls „Everybodys Darling“ und man muss, als Leser, zunächst Zugang zu ihnen und ihren komplizierten Gefühlswelten suchen.

Einerseits erinnert Karen Swans Schreibstil an den von Nora Roberts, andererseits umschifft Karen Swan jedoch sämtliche Klischees und austauschbar wirkenden Figuren und erzählt Liebesgeschichten mit viel mehr Tiefgang. Das muss man mögen und wissen, denn lässt man sich allein durch die wunderbar weihnachtlich gestaltete Optik des Coverlayouts leiten, könnte man sich, beim Lesen, womöglich verwundert die Augen reiben.
In ihrem aktuellen Roman entführt Karen Swan ihre Leser diesmal ins wunderschöne, vorweihnachtliche Amsterdam und es gelingt ihr, die besondere Stimmung aufzufangen und perfekt zu vermitteln, wenn man diese Stadt noch nie besucht haben sollte. Dazu greift sie auch die typischen niederländischen Bräuche auf und sorgt für viel winterliches Flair.

Lees persönliche Geschichte, die sie zu einem nicht ganz so einfachen, vorsichtigen, traumatisierten, sehr zurückhaltenden Menschen gemacht hat, erfährt man nach und nach. Besagte Romanpassagen beschönigen nichts, wer also lieber fluffig leichte Romancekost erwartet, greift hier definitiv zum falschen Buch. Wer jedoch auf der Suche sein sollte, nach einem Roman, der nicht nur eine Liebesgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen erzählt, sondern auch Schicksalsschläge aufgreift und behandelt, die nun mal zum Leben der Menschen dazugehören, sollte der Autorin und ihren Büchern unbedingt eine Chance geben. Es lohnt sich!

Zur Seite gestellt hat Karen Swan ihrer Romanheldin einen Mann, der auf den ersten Blick, völlig unkompliziert scheint. Doch auch er hat bereits schwierige Zeiten durchmachen müssen. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und steht in diesem Roman nicht unbedingt im Fokus, denn es geht der Autorin vielmehr darum, den Weg zur inneren Gesundung ihrer Figuren zu beschreiben. Dennoch hält dieser Roman alles, was eine Weihnachtsromance ausmachen sollte. Sie stellt nämlich charakterliche Werte, Liebe, Fürsorge und Vergebung in den Mittelpunkt.

Kurz gefasst: Eine etwas andere Liebegeschichte, im vorweihnachtlichen Amsterdam spielend, die berührt.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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Veröffentlicht am 13.12.2021

Turbulenter, romantischer Regency im klassischen Gewand- Der erste Teil der Regency Heroes überzeugt auf ganzer Linie!

Die skandalöse Verwechslung
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Millcombe Castle im Jahre 1812:

Nach dem tragischen Tod der Eltern, sind die Zwillinge Amabel und Sebastian, nun auf sich allein gestellt, denn ihr Vormund entpuppt sich als schurkischer und zwielichtiger ...

Millcombe Castle im Jahre 1812:

Nach dem tragischen Tod der Eltern, sind die Zwillinge Amabel und Sebastian, nun auf sich allein gestellt, denn ihr Vormund entpuppt sich als schurkischer und zwielichtiger Zeitgenosse der ganz eigene Pläne verfolgt, damit er sich Sebastians Erbe unter den Nagel reißen kann. So beschließen die Geschwister von Millcombe Castle zu fliehen- jeder für sich macht sich auf den Weg ins Ungewisse.

An einer Poststation kreuzen sich die Wege von Amabel und Harold zum ersten Mal. Harold hält die junge Frau irrtümlich für die Schwester eines guten Freundes, die er aus den Händen eines möglichen Mitgiftjägers retten soll. Harold stellt sich ihr also als Freund des Bruders vor und Amabel, die glaubt, dass Harold von Sebastian geschickt wurde, ergreift sogleich den Strohhalm der Zuversicht und Hoffnung, den er ihr reicht. Da Harold lediglich ein Reitpferd zur Verfügung hat, müssen sie sich das Tier teilen. Amabel stört sich nicht daran, selbst wenn es im ton für einen Skandal sorgen würde, wenn sie dabei beobachtet werden würden, denn sie mag zwar zum Hochadel gehören, doch ist sie auch ein praktisch veranlagtes Mädel vom Lande.

Auf ihrem Rückweg sind sie jedoch vom Pech verfolgt und als Harold sich bei einem Sturz schwer verletzt und bewusstlos am Boden liegen bleibt, muss Amabel unbedingt Hilfe rufen. Doch als sie tatsächlich jemanden findet, der sie zu einem Landsitz in der Nähe bringt, muss sie eine schwerwiegende Notlüge erfinden, die ihr womöglich bald schon vor die Füße fallen könnte...

Da ich Regencyromances im klassischen Gewand geschrieben sehr liebe, sind mir Sophia Faragos Romane schon seit vielen Jahren ein Begriff und nicht erst seit ihrer wunderbaren Lancroft-Abbey Reihe. Geneigten Lesern empfehle ich beispielsweise auch die Titel „Schneegestöber“ oder „Maskerade in Rampstade“.
Zwar bleibt alles, was sich jenseits der Schlafzimmertüre abspielt, allein der Phantasie der Leser überlassen, doch gelingt es der Autorin dennoch knisternde Romantik zwischen ihren Heldenpaaren zu entfachen, wie es auch dieses Mal der Fall ist.
Amabel ist die Tochter eines Marquess. Sie mag sich ihrer Stellung durchaus bewusst sein, doch pflegt sie keinerlei Standesdünkel. Eine Eigenschaft, die sie sich auch mit ihrem Bruder teilt. Zudem müssen beide, nach dem Tod ihrer Eltern mit den spärlichen finanziellen Mitteln haushalten und sich mit den Hausangestellten, die mehr Familienersatz sind, arrangieren. Amabel ist einerseits behütet aufgewachsen, doch beweist sie dennoch viel Scharfsinn und Pragmatismus. Und genau diese Stärken lernt Harold im Laufe der Geschichte sehr zu schätzen. Ihm imponiert ihr zupackendes Wesen genauso, wie ihr gutes Herz und obwohl Harold eigentlich gar nicht auf Brautschau ist, lässt ihn Amabel alles andere als kalt.

Harold hat genau wie Amabel, ein gutes Herz. Er ist kürzlich zurückgekehrt aus dem Krieg und leidet immer noch unter den traumatischen Ereignissen. Aber er hat nicht nur eine liebende, aber sich gerne in alle Belange einmischende Mutter, sondern auch drei gute Freunde, die er schon seit Schulzeiten kennt und die ihn gerne unterstützen. Alle vier sind im ton als die Heroes bekannt, wobei sich der Name HERO, auf die Anfangsbuchstaben der Vornamen der Männer bezieht.
Neben Major Harold Westfield, gehören also außerdem Elliot Sandhill- Jones, Reginald Ernest Ashbourne und Oscar Bradford zum Kreis des Vertrauens und alle Vier sind nicht nur ein eingeschworenes Grüppchen , sie haben es auch teilweise faustdick hinter den Ohren und gehen keiner Schwierigkeit aus dem Wege. Wichtiger ist jedoch, dass sie fest zusammenhalten und füreinander einstehen, komme was wolle. Und so will Harold eigentlich Oscar, bzw. Oscars Schwester zur Hilfe eilen, als er irrtümlich auf Amabel trifft.
Ich habe herzlich lachen müssen über die Verwechslungsszene, die die Autorin so wunderbar und humorig in Szene gesetzt hat.

Man leidet und bangt mit Amabel und ihrem Bruder ab der ersten Minute mit, denn mit deren Vormund hat Sophia Farago einen wirklich durch und durch schurkischen Gegenspieler geschaffen, der wirklich zu allem bereits ist, damit er an das Vermögen und den Besitz der Familie gelangt.

Obwohl in erster Linie natürlich die Liebesgeschichte zwischen Harold und Amabel im Fokus steht, nehmen auch die übrigen Heroes einen großen Anteil an der Story, was mir sehr gut gefallen hat. Zwar sind alle Männer des „Clubs“ interessante und facettenreiche Akteure, doch hat es mir besonders Reginald angetan, der einen so trockenen und ironischen Humor besitzt. Ich bin schon ganz gespannt auf seine Geschichte, die aber wohl noch eine Weile auf sich warten lassen wird, denn im Mai 2022 erscheint zunächst „Ein Bild von einem Mann“, in dem Elliot die Frau fürs Leben finden wird.
Zugegeben, am Ende des Romans sorgt die Autorin für einen ziemlichen Cliffhanger, doch es liegt wohl auf der Hand, dass der noch offene Handlungsstrang sicherlich im nächsten Band weitergeführt wird, weswegen ich einige verwunderte Stimmen zum Roman nicht nachvollziehen konnte.
Ich mochte den ersten Teil der „Regency-Heroes“ sehr, denn Sophia Farago erzählt nicht nur eine turbulente und unterhaltsame Story, sondern sorgt auch für das nötige regencytypische Flair, was von ihrer gehobenen Ausdrucksweise noch untermalt wird. Dazu hat sie ein liebenswertes Heldenpaar geschaffen, das man sehr schnell in sein Leserherz schließt. Daher vergebe ich gerne die volle Punktzahl und empfehle diesen Roman sehr gerne weiter.
Übrigens, auch die wunderbar dezente Covergestaltung hat es mir sehr angetan. Der Roman macht sich daher toll im Regal!

Kurz gefasst: Turbulenter, romantischer Regency im klassischen Gewand- Der erste Teil der Regency Heroes überzeugt auf ganzer Linie!

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Aufwühlende, unter die Haut gehende New Adult Romance, die eine unter die Haut gehende Liebesgeschichte erzählt. Lesetipp!

Alles, was du mir versprichst
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Die deutschen Halbgeschwister Amelie und Ben, sind unterwegs zur Hacienda der Alvarez-Brüder, als sie, mitten im Nirgendwo, eine Autopanne haben und lieben bleiben. Nun ist guter Rat teuer, denn Amelies ...

Die deutschen Halbgeschwister Amelie und Ben, sind unterwegs zur Hacienda der Alvarez-Brüder, als sie, mitten im Nirgendwo, eine Autopanne haben und lieben bleiben. Nun ist guter Rat teuer, denn Amelies Bruder ist noch ein Kind und aufgrund diverser Umstände sowieso schon stark traumatisiert. Doch sie haben Glück im Unglück. Ein attraktiver Fremder hält kurz darauf an, der sich anbietet, sie zur Hacienda mitzunehmen. Er kann Amelies Bedenken zerstreuen und entpuppt sich, wenig später am Ziel angekommen, als der Tierarzt Ramon Alvarez. Ramon ist der Bruder von Damian und somit mit Linda verheiratet, die Amelie aufsuchen möchte.

Obwohl Ramon Amelies vorgetragene Geschichte fadenscheinig findet, denn er kann sich kaum vorstellen, dass seine Schwägerin, Amelie und Ben ausgerechnet kurz nach der Geburt ihres Kindes eingeladen hat auf das Alvarez-Landgut, versucht er zunächst freundlich zu bleiben. Doch auch Linda, die sich vorgeblich freut, Amelie und Ben zu sehen und Amelies Geschichte bestätigt, kann die aufkommenden Zweifel in den Alvarezbrüdern nicht zerstreuen.
Welches Geheimnis verbirgt die junge Deutsche vor ihnen?

Obwohl Ramon sich geschworen hat, vorsichtig zu sein, schließt er den kleinen Ben jedoch sehr schnell ins sein Herz und auch Amelie lässt ihn alles andere als kalt.
Doch er möchte nicht erneut sein Herz an jemanden verlieren, der es nicht verdient hat. Seit seiner Scheidung, ist er innerlich nämlich nur noch ein Schatten seiner selbst. Sowohl Amelie, als auch Ramon ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie gut sie sich gegenseitig tun können…

In „Alles was du mir versprichst“, dem dritten Teil der New Adult Reihe von Nora Welling, die zum größten Teil wieder in Andalusien spielt, trifft diesmal der dritte Alvarez Bruder, Ramon, die Frau fürs Leben. Und ich war bereits sehr gespannt auf seine eigene Geschichte, da er im Vorgängerband bereits Erwähnung fand, denn die Romanheldin Nuria, schwärmte bereits seit Kindertagen für ihn.
Nun lernt man ihn besser kennen und begreift, dass sich hinter seiner schroffen Fassade, eigentlich nur eine verletzte, unsichere Seele verbirgt. Und dieser Punkt verbindet ihn auch mit Amelie, der Romanheldin des dritten Teils und was noch wichtiger ist, mit Ben, denn er erkennt sich selbst in dem kleinen Jungen. Amelies Geheimnis ist überaus brisant und sie hat bereits einiges in ihrem Leben erdulden müssen. Sie ist, genau wie Ramon, sehr sensibel und weiß genau, wie sie Ramon begegnen muss. Nun, zumindest, nachdem sich beide erstmal besser kennengelernt und die Fronten geklärt haben. In diesem Band erzählt die Autorin erneut eine unglaublich intensive, berührende Liebesgeschichte und ich habe wieder sehr mit dem Heldenpaar mitgebangt. Doch auch den kleinen Ben habe ich sehr schnell in mein Leserherz geschlossen.
Nachdenklich gemacht hat mich ein Handlungsnebenstrang, in dem es um ein Paar geht, dass ein Tierheim betreibt. Man führt sich eigentlich zu wenig vor Augen, dass es in anderen Ländern gang und gäbe ist, dass dort aufgenommene Tiere nach nur kurzer Zeit, wenn sie nicht vermittelt werden konnten, laut Staatsverordnung, getötet werden müssen. Diese Romanpassagen bringen einem das Problem, dass Tiere leider immer noch nicht den gleichen Stellenwert besitzen, wie alle anderen Lebewesen, näher und wühlen auf falls man sich noch nicht zuvor damit beschäftigt haben sollte. Daher fand ich es wichtig, dass es angesprochen wurde.

Ramons Art mit seinem Job umzugehen, seine Einstellung dazu, hat mich sehr berührt. Man kann seinen Zwiespalt verstehen und ich fand, dass die Autorin gut daran getan hat, ganz offen und ehrlich zu bleiben, was diese Thematik betrifft. Ich habe noch lange nach dem Lesen darüber nachdenken müssen.
Überhaupt ist dieser Roman gespickt mit sehr sinnigen Lebensphilosophien, die ihm sehr viel Tiefgang verleihen und ich war ganz traurig darüber, dass die Familiengeschichte der Alvarezbrüder mit diesem Teil nun auserzählt ist, denn gerade zum Schluss wurde es nochmals sehr spannend.

Ich vergebe für diesen großartigen und berührenden Roman gerne die volle Punktzahl und empfehle ihn uneingeschränkt weiter.

Kurz gefasst: Aufwühlende, unter die Haut gehende New Adult Romance, die eine unter die Haut gehende Liebesgeschichte erzählt. Lesetipp!

Everything for You Reihe:

1. Teil: Alles, was ich für dich fühle
2. Teil: Alles, was du für mich bist
3. Teil: Alles was du mir versprichst

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Veröffentlicht am 22.11.2021

1000 Mal berührt… Herzzerreißende, romantische Love Story, in der aus Freunden Liebende werden. Ein sehr empfehlenswerter New Adult Roman- übrigens auch für ältere Semester geeignet. ;-)

Alles, was du für mich bist
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Nuria ist die Tochter eines Paares, das bei der reichen, andalusischen Familie Alvarez angestellt ist. Während der Vater für Farmarbeiten zuständig ist, zaubert Nurias Mutter, in der Küche, die köstlichsten ...

Nuria ist die Tochter eines Paares, das bei der reichen, andalusischen Familie Alvarez angestellt ist. Während der Vater für Farmarbeiten zuständig ist, zaubert Nurias Mutter, in der Küche, die köstlichsten Gerichte. Und obwohl die junge Frau, die mittlerweile als Physiotherapeutin arbeitet, von klein auf eingeschärft bekam, sich niemals mit den männlichen Familienangehörigen des Alvarez Clans einzulassen, schwärmt sie schon viele Jahre heimlich für den charismatischen Ramon, der erst kürzlich eine schmerzhafte Trennung zu verarbeiten hatte. Zwar ist Nuria eine offene, kluge Frau, die weiß was sie will, doch wird sie, wenn Ramon in der Nähe ist, unglaublich schüchtern und tollpatschig. Und Ramon? Der scheint in ihr lediglich eine Art Schwesterersatz zu sehen.

Als eines Tages der verlorene Sohn der Alvarez-Familie, Luis, ein erfolgreicher Kite-Surfer, in den Schoß der Familie zurückkehren will, kontaktiert er ausgerechnet Nuria, anstatt seine Brüder Ramon oder Damian zu bemühen, was diese nicht gut aufnehmen.
Doch Nuria, die mit sehr viel Einfühlungsvermögen gesegnet ist, scheut sich nicht, seine Bitte zu erfüllen, schließlich ist Luis ihr bester Freund seit Kindertagen und sie kann gut verstehen, wie er sich fühlt. Denn Luis hatte einen schweren Sportunfall und hat Glück, dass er überhaupt noch lebt. Doch die schlimmen Verletzungen des Unfalls katapultierten ihn direkt in den Rollstuhl und nun hadert Luis mit seinem Schicksal. Kann Nuria ihn motivieren?

Mit „Alles, was du für mich bist“, legt Nora Welling den bereits zweiten Teil ihrer „Everything for You“ Reihe nach und obwohl ich den ersten Teil nicht kannte, in dem Damian die Frau fürs Leben findet, kam ich dennoch gut hinein in die Story. Die Familie Alvarez, bzw. die drei Söhne des Hauses, sind allesamt interessante, aber auch sehr unterschiedliche Charaktere. Eines haben sie allerdings gemeinsam- Stolz und Zähigkeit, zeichnet sie aus und sie sind ganz nebenbei, attraktive Burschen.
Allerdings lassen Damian und Ramon gerne mal ihre Überlegenheit, als ältere Brüder spielen und man kann Luis Ärger gut nachvollziehen, wenn sie, wieder mal, weit über das Ziel hinauspreschen.
Der Roman spielt in Andalusien und die bildhaften Beschreibungen von Flora und Fauna, nebst, zahlreicher schmackhafter, landestypischer Spezialitäten, sorgen dafür, dass man den Ort des Geschehens als Leser praktisch vor Augen hat. Der Roman wird aus zwei Perspektiven, immer im Wechsel, erzählt. Man lernt auf diese Art und Weise das Heldenpaar besonders gut kennen. Beide sind sympathische Akteure, doch beide tragen auch seelische Verletzungen mit sich herum und ich fand, dass es Nora Welling wunderbar gelungen ist, dem Leser die Gefühlswelt ihres Heldenpaars sehr deutlich vor Augen zu führen, so dass man sich nicht nur in die Figuren hineindenken, sondern auch mitfühlen kann. Mich hat die Geschichte sehr berührt und ich habe besonders mit Luis mitgelitten, ob so mancher gedankenloser Bemerkung von Seiten seiner früheren Weggefährten. Aber Nuria, die Romanheldin, ist einfach nur wunderbar und sie weiß instinktiv, wie sie Luis behandeln muss. Übrigens beruht das auf Gegenseitigkeit. Ich fand dass die beiden sehr süß miteinander umgegangen sind und Luis Idee, Nuria das Flirten und die Liebe beizubringen, hat mir ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Dazu mag ich Romane, in denen aus Jugendfreunden Liebende werden, sehr und diese Geschichte ist herzzerreißend berührend und romantisch zugleich. Ich kannte bislang hauptsächlich Nora Wellings, übrigens ebenso empfehlenswerte Historical Romances, die sie mit einer Autorenkollegin unter dem Pseudonym Sarah Denby schreibt. Bin aber nun ganz angefixt von dieser tollen New Adult Trilogie, die ich Euch sehr gerne weiterempfehle.

Kurz gefasst: 1000 Mal berührt… Herzzerreißende, romantische Love Story, in der aus Freunden Liebende werden. Ein sehr empfehlenswerter New Adult Roman- übrigens auch für ältere Semester geeignet.

Everything for You Reihe:

1. Teil: Alles, was ich für dich fühle
2. Teil: Alles, was du für mich bist
3. Teil: Alles was du mir versprichst

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