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Veröffentlicht am 22.12.2021

getrennte Zwillinge

Tiefe Wasser zwischen uns
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Die Zwillinge Hassan und Husseina sind 10 Jahre alt, als ihr Dorf überfallen wird und sie in die Hand von Sklavenhändlern fallen. Das der Sklavenhandel längst verboten ist, erspart ihnen ihr Schicksal ...

Die Zwillinge Hassan und Husseina sind 10 Jahre alt, als ihr Dorf überfallen wird und sie in die Hand von Sklavenhändlern fallen. Das der Sklavenhandel längst verboten ist, erspart ihnen ihr Schicksal nicht. Eine Schwester verschlägt es an die Goldküste Westafrikas, die andere nach Brasilien. Beide entwicklen sich aufgrund der Lebensumstände sehr unterschiedlich.

Die Zwillinge fühlen sich immer miteinander verbunden und sehnen sich nacheinander, teils haben sie das Gefühl sie könnten die andere spüren.

Über die Verfolgung des Werdegangs der beiden Mädchen wird über ein gutes Stück Zeitgeschichte von zwei Kontinenten in diesem Roman berichtet. Die aufgegriffenen Themen sind breit gefächert, von Sklaverei über Missionierung, Kolonialisierung und dem damit einhergehenden Verhalten der verschiedenen Parteien. Erzählt wird mit wechselnden Perspektiven, jeweils aus der Sicht der Mädchen. Das alles verspricht eigentlich ein tolles Leseerlebnis, aber leider hat der Erzählstil für mich gefloppt. Mir wurde hier zu eintönig und gleichförmig erzählt, nicht einmal die Sprache der sich unterschiedlich entwickelnden Schwestern unterschied sich sonderlich. Daher leider nur drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Naja

Das Geschenk
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Kathrin und Peter fahren nicht wie geplant erstmals an Weihnachten in einen Urlaub zu zweit, sondern besuchen einen alten Bekannten, der seit einiger Zeit Witwer ist. Sie sind überrascht, als sie Klaus ...

Kathrin und Peter fahren nicht wie geplant erstmals an Weihnachten in einen Urlaub zu zweit, sondern besuchen einen alten Bekannten, der seit einiger Zeit Witwer ist. Sie sind überrascht, als sie Klaus mit einer neuen, deutlich jüngeren Freundin, vorfinden. Aufgrund deren Aussehens, ihres kleinen Hundes und des Altersunterschiedes sind sie entsetzt und und können ihre Vorurteile nicht verbergen.

Diese Geschichte spielt zu Weihnachten, könnte aber auch an jedem beliebigen Wochenende stattfinden. Die Vier reden viel miteinander. Manches Klischee und einige Vorurteile werden entkräftet, nicht alles ist so wie es auf den ersten Blick scheint. Da Kathrin und Peter sich merkwürdigerweise aufgrund vieler Erinnerungslücken nicht wirklich an früher erinnern können, täuscht sie ihr Bild ohnedies. Das eigene Bild beginnt zu bröckeln, auch in dieser Beziehung gibt es neue Erkenntnisse.

Vieles bleibt hier aufgrund der Kürze zu oberflächlich, mit den Klischees wird nicht gespielt, so fehlt der auf dem Klappentext angepriesene schwarze Humor. Insgesamt wirkt die Geschichte sehr konstruiert.
Kann man lesen, muss man nicht.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Alleinsein

Allein
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Daniel Schreiber schreibt in seinem Buch über das Alleinsein und Einsamkeit. Er hat sich diese Lebensform nicht ausgesucht, sie hat sich so ergeben. Nun muss er mit seinem Leben klarkommen und die Einschränkungen ...

Daniel Schreiber schreibt in seinem Buch über das Alleinsein und Einsamkeit. Er hat sich diese Lebensform nicht ausgesucht, sie hat sich so ergeben. Nun muss er mit seinem Leben klarkommen und die Einschränkungen unter Corona haben das nicht erleichtert. In diesem Buch denkt er über sein Alleinsein nach und macht allerlei Querverweise zu fremden Texten von Psychologen, Soziologen etc. Trotz dieser fremden Quellen geht es vornehmlich um ihn selbst und was das Alleinsein für ihn für Auswirkungen und Konsequenzen hat sowie seine Freundschaften.

Nach dem Klappentext "Ein zutiefst erhellendes Buch über die Frage, wie wir leben wollen." sowie den begeisterten Zitaten auf dem Buchrücken war ich sehr neugierig und wurde herbe enttäuscht. Hier geht es nicht um die Frage zur Lebensform an sich, sondern um das Leben des Autors. Er schildert nur sein Leben und seine Erfahrungen, darüber hinausgehende Erkenntnisse zieht er nicht. Wer das Buch unter diesen Gesichtspunkten liest, hat vermutlich mehr Freude daran.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

zu flach

Wir sind schließlich wer
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Das ansprechende Cover und der Klappentext haben bei mir Neugier auf dieses Buch geweckt. Anna von Betteray kommt aus adeligem Haus, ihre Mutter war stets stolz auf Titel und Stand, daher hat sie ihre ...


Das ansprechende Cover und der Klappentext haben bei mir Neugier auf dieses Buch geweckt. Anna von Betteray kommt aus adeligem Haus, ihre Mutter war stets stolz auf Titel und Stand, daher hat sie ihre Kinder entsprechend erzogen. Anna blieb davon unbeeinflusst, die konvertierte und wurde Pastorin, geschieden ist sie auch. Das begeistert weder die Familie noch die neue Gemeinde. Ihre ältere Schwester hat aber in den Augen der Mutter alles richtig gemacht. Doch wie so oft: der schöne Schein trügt. Marias Mann wird verhaftet, die Schwester kann ihre Alkoholsucht nicht länger verstecken und das einzige Kind verschwindet. Anna versucht der Familie zu helfen und auch der neuen Gemeinde gerecht zu werden. Diese legt ihr mit Vorurteilen, Gerede und anderem Verhalten viele Steine in den Weg.
Erzählt wird flott, humorig und aus verschiedenen zeitlichen Perspektiven. Der Stil ist angenehm und lässt sich leicht lesen.
Eine schöne vertrackte Geschichte hat sich die Autorin ersonnen, doch leider greift sie zu viele Themen auf, die sie größtenteils im Sande verlaufen lässt. Das Ende war mir dann viel zu konstruiert und unglaubwürdig. Hier hätte man noch einige Themen mit einigen abschließenden Worten deckeln können, doch auch das blieb aus. Schade.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Durchwachsen

Eifersucht
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Das Buches ist ein echter Hingucker. Mich hatte es sowieso schon beim Namen des Autors, der auf der Rückseite auch abgebildet ist. Das Cover mit den von Tränen verlaufenden Schriftzügen finde ich sehr ...

Das Buches ist ein echter Hingucker. Mich hatte es sowieso schon beim Namen des Autors, der auf der Rückseite auch abgebildet ist. Das Cover mit den von Tränen verlaufenden Schriftzügen finde ich sehr gelungen, auch der blaue Farbschnitt passt super.
Diesmal hat Nesbø sich mit dem Thema Eifersucht auseinandergesetzt und dazu sieben Kurzgeschichten unterschiedlicher Länge verfasst. Diese sind teilweise sehr gelungen, teils aber auch trotz ihrer Kürze wenig packend. Bei diesen konnten auch der super Erzählstil und die sehr unterschiedlichen Charaktere nichts mehr retten. Nesbø kann das eigentlich besser, und gemessen an seinen anderen Büchern ist dies eindeutig ein schwächeres.
Ich hätte ein verbindendes Element zwischen den Kurzgeschichten gut gefunden, wie man es bei anderen Sammlungen jetzt häufig hat.
Für Fans des Autors ist dies Buch nicht so geeignet, sie sollten doch lieber auf den nächsten dicken Thriller warten.
Wer gerne Kurzgeschichten liest ist hier gut bedient.

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