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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2022

Eiskalt und hochspannend

Eis. Kalt. Tot.
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Jesper Baek hat sich aus privaten Gründen aus der Provinz nach Kopenhagen versetzen lassen. Nun ist er seit einigen Wochen bei der Mordkommission, doch die eisige Kälte in der dänischen Hauptstadt und ...

Jesper Baek hat sich aus privaten Gründen aus der Provinz nach Kopenhagen versetzen lassen. Nun ist er seit einigen Wochen bei der Mordkommission, doch die eisige Kälte in der dänischen Hauptstadt und auch das frostige Klima in seiner Abteilung machen ihm ziemlich zu schaffen. Seine Kollegin Kirsten Vinther ist ein harter Brocken und macht ihm die Eingewöhnung nicht gerade leicht. Als sie eine kopflose Leiche im Kopenhagener Hafenbecken finden, ist dies nur der Auftakt zu einer Reihe bizarrer Leichenfunde, die mit Körperteilen verschiedener Tiere verbunden makaber in Szene gesetzt werden. Kirsten Vinther holt die Super- Recognizerin Marit Rauch Iversen ins Team, eine ehemalige Polizistin, die mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten die Ermittlungen unterstützen soll. Sie kennt sich außerdem in der Mythen- und Fabelwelt Grönlands aus, auf die der Täter offenbar hinweisen will.
Alle drei Ermittlerfiguren sind starke und sehr eigene Charaktere, ihr Miteinander interessant und teilweise recht konfliktbeladen, was der Spannung aber nur zugute kommt. Die Ermittlungen führen Jesper und Marit bis nach Grönland ins ewige Eis, wo nicht nur die besondere Landschaft, sondern auch Jespers Angst vor der Weite anschaulich beschrieben werden.
Ein komplexer, hochspannender Krimi mit einem starken Ermittlertrio, von dem man hoffentlich bald mehr lesen darf!

Veröffentlicht am 17.01.2022

Eiskalte Spannung

Eiszeit für Beck
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Nachdem der LKA-Ermittler Nick Beck bei einem Einsatz gegen den Elbripper seine Kollegin auf tragische Weise verloren hat, zog er sich in die Provinz, nach Nordbek zurück und verrichtete dort normalen ...

Nachdem der LKA-Ermittler Nick Beck bei einem Einsatz gegen den Elbripper seine Kollegin auf tragische Weise verloren hat, zog er sich in die Provinz, nach Nordbek zurück und verrichtete dort normalen Polizeidienst. Dort hatte er seine Probleme zunächst im Alkohol ertränkt. Doch allmählich geht es aufwärts, Beck trinkt weniger und kommt besser klar.
Aber jetzt ist der Elbripper offenbar zurück. Das winterliche Hamburg wird von entsetzlich inszenierten Morden erschüttert. Die Vorgehensweise ähnelt bis ins Detail den Taten des Elbrippers, nachdem dieser fast zwei Jahre lang verschwunden war.
Cleo Torner vom LKA wendet sich an Nick Beck und bittet ihn um Unterstützung, denn keiner kennt den Elbripper so gut wie er. Doch bald stellt sich heraus, dass sich der Modus des Killers doch verändert hat. Handelt es sich überhaupt um den Elbripper, oder haben Beck und Torner es mit einem Nachahmer zu tun?

Der zweite Fall für Nick Beck und Cleo Torner ist genauso spannend wie der erste. Besonders raffiniert ist hier, dass der Leser mehr weiß als die Ermittler. Denn der Elbripper kommt auch zu Wort, und auch er ist sehr erstaunt über die Taten…..
Zusätzliche Spannung kommt auf, da Beck in seinem letzten Fall nicht ganz mit offenen Karten gespielt hat und Torner ihm nun allmählich auf die Spur kommt. Nicht nur aus diesem Grund sollte man Band 1 gelesen haben.
Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.12.2021

Trügerisches Paradies

Rue de Paradis
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In Luc Verlains 5. Fall darf er wieder in seiner Heimat, rund um Bordeaux und Arcachon ermitteln.
Die Halbinsel Cap Ferret vor der Bucht von Arcachon ist ein wahres Paradies. Doch die Häuser in der Rue ...

In Luc Verlains 5. Fall darf er wieder in seiner Heimat, rund um Bordeaux und Arcachon ermitteln.
Die Halbinsel Cap Ferret vor der Bucht von Arcachon ist ein wahres Paradies. Doch die Häuser in der Rue du Paradis, einer Straße zwischen Ozean und Austernbucht, hätten dort eigentlich nie gebaut werden dürfen. Das rächt sich eines Nachts bei einer schweren Sturmflut, die viele Häuser überschwemmt und zerstört und auch ein Menschenleben kostet.
Die französische Regierung entscheidet, dass alle Häuser abgerissen werden müssen und die Bewohner umgesiedelt werden. Doch die Bewohner wollen das nicht hinnehmen und setzen sich zur Wehr. Erschwerend kommt hinzu, dass ausgerechnet das Haus des einflussreichen Bürgermeisters stehen bleiben darf, da es etwas erhöht gebaut wurde. Nun soll Luc Verlain zwischen Regierung und den aufgebrachten Bewohnern vermitteln, doch eine neue Sturmflut schneidet die Halbinsel vom Festland ab. Und dann treibt der Bürgermeister tot im Wasser. Als Täter kommt also nur ein Bewohner der Rue du Paradis in Frage. Das scheinbare Paradies erweist sich immer deutlicher als ein Geflecht aus Lügen, Neid und lang gehüteten Geheimnissen, das Luc entwirren. Muss.
Luc Verlain zeigt sich hier in Topform. Zeitweise wird er unterstützt durch seinen Vater, der die Gegend und ihre Bewohner wie seine Westentasche kennt. Anouk erwartet ihr Baby, das ausgerechnet in der Sturmnacht zur Welt kommen will, was der Geschichte eine weitere dramatische Note verleiht. Die vom Festland abgeschnittene Halbinsel erinnert etwas an Agatha Christie, da der Täter sich vor Ort befinden muss, was die Täter- und Motivsuche besonders knifflig und spannend macht.

Veröffentlicht am 28.11.2021

Für Kenner der Reihe top

Die Früchte, die man erntet
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Im 7. Band der Reihe des genialen Autorenduos Hjorth und Rosenfeldt ist der Kriminalpsychologe Sebastian Bergman, der nun wahrlich kein Menschenfreund ist, endlich zur Ruhe gekommen. Zu seiner Tochter ...

Im 7. Band der Reihe des genialen Autorenduos Hjorth und Rosenfeldt ist der Kriminalpsychologe Sebastian Bergman, der nun wahrlich kein Menschenfreund ist, endlich zur Ruhe gekommen. Zu seiner Tochter Vanja hat er inzwischen ein einigermaßen gutes Verhältnis und er genießt besonders die Zeit, die er mit seiner Enkelin Amanda verbringen darf. Die schlimmen Alpträume, die ihn seit dem Verlust seiner Frau und seiner Tochter beim Tsunami 2004 allnächtlich plagten, suchen ihn nur noch selten heim. Aus der Reichsmordkommission ist er ausgeschieden, dafür arbeitet er als Psychologe und Therapeut, was ihn allerdings eher langweilt. Als ihn jedoch ein Australier aufsucht, um seine Erlebnisse während des Tsunamis 2004 zu verarbeiten, werden alte Wunden wieder aufgerissen.
Vanja Lithner hat inzwischen die Leitung der Reichsmordkommission übernommen und steht vor ihrem ersten, schwierigen Fall. In der beschaulichen schwedischen Kleinstadt Karlshamn werden innerhalb weniger Tage drei Menschen von einem Heckenschützen erschossen. Die Opfer scheinen keinerlei Verbindung zueinander zu haben.
In diesem Fall wissen wir als Leser mehr als die Ermittler, da uns die Täter in einer Nebenhandlung vorgestellt werden. Spannend ist dies dennoch, da die Motive der Täter erst nach und nach erläutert werden.
Im letzten Drittel des Krimis wendet sich der Fokus Billy zu, IT-Spezialist der Reichsmordkommission und Vanjas bester Freund. Er hütet ein düsteres Geheimnis, das nur Sebastian kennt. Jetzt, wo Billy bald Vater von Zwillingen wird, will er mit seiner dunklen Vergangenheit abschließen, doch das ist nicht so einfach, und Sebastian behält Billy immer im Auge…..
Nach einer langen Pause hat mich dieser 7.Band des schwedischen Autorenduos wieder begeistert. Die Figuren gehen neue Verbindungen ein und entwickeln sich stetig weiter. Dazu sollte man allerdings die Vorgängerbände gelesen haben, um die persönlichen Konflikte und Verwicklungen zu durchschauen. Die Krimihandlung ist wie immer geschickt konstruiert und hochspannend. Und am Ende verraten uns zwei Cliffhanger, dass man auf den nächsten Band sehr gespannt sein darf.

Veröffentlicht am 19.09.2021

Kein Krimi

1981
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Die Bezeichnung ,,Krimi“ wird diesem Roman meiner Meinung nach nicht gerecht, auch wenn es durchaus spannend zugeht.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, 2001 und 1981 in Argentinien. Inspector Joaquín ...

Die Bezeichnung ,,Krimi“ wird diesem Roman meiner Meinung nach nicht gerecht, auch wenn es durchaus spannend zugeht.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, 2001 und 1981 in Argentinien. Inspector Joaquín Alzada möchte eigentlich bald in den Ruhestand gehen, ist aber aufgrund der Ebbe in der staatlichen Rentenkasse gezwungen, weiterzuarbeiten. Als eine Leiche auf einer Müllhalde gefunden wird und zeitgleich eine junge Frau aus einer der reichsten und einflussreichsten Familien der Stadt verschwindet, wird Alzada an das Verschwinden seines jüngeren Bruders im Jahre 1981 erinnert. Zur Zeit der Militärdiktatur war dieser politisch aktiv, bis er eines Nachts mitsamt seiner Frau verhaftet wurde. Nur der kleine Sohn, Alzadas Neffe, konnte sich verstecken und lebt seit dieser Zeit bei Inspector Alzada und seiner Frau Paula. Durch die wechselnden Zeitebenen erfährt der Leser nur ganz allmählich, was sich vor 20 Jahren ereignet hat und welche schmerzhaften Erinnerungen Alzada nun dazu bringen, sich nicht mehr wegzuducken.
Die Figuren wachsen einem nach und nach ans Herz, auch wenn Alzada nicht immer ein Sympathieträger ist. Die Autorin versteht es in ihrem Debütroman vorzüglich, Zeitgeschichte spannend, authentisch und bildhaft zu vermitteln.