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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2021

Schuldgefühle

Die falsche Zeugin
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"Die falsche Zeugin" von Karin Slaughter ist ein Thriller mit einem gewissen Tiefgang. Hier ist vieles anders, als es scheint.
Leigh ist Anwältin und soll kurzfristig die Verteidigung eines mutmaßlichen ...

"Die falsche Zeugin" von Karin Slaughter ist ein Thriller mit einem gewissen Tiefgang. Hier ist vieles anders, als es scheint.
Leigh ist Anwältin und soll kurzfristig die Verteidigung eines mutmaßlichen Vergewaltigers übernehmen. Ihr ist noch unklar, weshalb sie ausgewählt wurde, bis sie ihm gegenübersteht. Leigh hat eine kleine Schwester, Callie, die beiden stehen sich sehr nahe und halten doch Abstand voneinander, auch das begreift man nach und nach.
Diese Geschichte wird in mehreren Zeitebenen erzählt, die sich langsam aufeinander zubewegen. Personen sind hier sehr gut und bildhaft beschrieben, bei einigen der brutaleren Szenen fast schon zu bildhaft. Der Schreibstil schafft hier von Beginn an viel Spannung, auch wenn einige der Verläufe vorhersehbar sind. Das schadet aber nicht, weil die Geschichte von den Rückblenden und den Details lebt.
Hier werden einige schwere und emotionale Themen angesprochen, wie Drogenmißbrauch, Kindesmißhandlung, Vergewaltigung und Mord, es ist manchmal recht bedrückend.
Was mich etwas gestört hat, sind die vielen Bezüge zur Pandemie, die Protagonisten haben ständig mit ihren Masken zu tun und auch mit den Lockdowns und Folgen der Erkrankung. Das muss ich bei der aktuellen Lage nicht auch noch unbedingt in einem Thriller lesen. Abgesehen davon, unbedingt lesenswert!

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Herr Schmidt lernt

Barbara stirbt nicht
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"Barbara stirbt nicht" von Alina Bronsky ist ein Roman voller Humor und Komik über ein eher ernstes Thema. Wobei dieses Buch sehr warmherzig geschrieben ist und nie in den Klamauk abgleitet.
Barbara und ...

"Barbara stirbt nicht" von Alina Bronsky ist ein Roman voller Humor und Komik über ein eher ernstes Thema. Wobei dieses Buch sehr warmherzig geschrieben ist und nie in den Klamauk abgleitet.
Barbara und Walter Schmidt sind ein seit langem verheiratetes Paar, beide Rentner, die Kinder sind aus dem Haus. Barbara umsorgt ihren Mann und hält alles fern von ihm.
In diesem Buch geht es nun hauptsächlich um Walter, der eines Morgens feststellt, dass Barbara im Bett bleibt. Sie ist krank und Walter scheitert schon an der Aufgabe des Kaffeekochens. Das bleibt nicht das Einzigste, was ihm am eigenen Haushalt fremd und unbekannt erscheint.
Nach und nach sucht sich Walter Hilfe, bei der Verkäuferin beim Bäcker, einem Fernsehkoch und dem Forum dazu. Mir hat nicht gefallen, dass er nicht eher Hilfe für die kranke Barbara gesucht hat.
Durch Walters Art und Weise, seine Gedanken und Handlungen, entstehen hier immer wieder sehr komische Situationen, über die man laut lachen könnte, wenn einem das Lachen nicht im Hals stecken bleiben würde, weil es nicht komisch ist, sondern in vielen Familien noch genau so gelebt und gedacht wird.
Nicht mal seine eigenen Kinder läßt Walter an sich heran, er ist stur, egoistisch, streng, voll Vorurteilen und ein Rassist. Und doch fühlt und leidet man mit Walter, wenn er versucht jetzt in seinem Leben noch was zu ändern.
Barbara ist eine sehr sympathische Frau, die in dieser Erzählung aber im Hintergrund bleibt und nur durch die Gedanken von Walter Gestalt annimmt. Zum Ende tut sich noch ein Geheimnis im Leben des Paares auf, weshalb mir das Ende dann schon etwas zu abrupt kam.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Gestalkt

Die Nachricht
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"Die Nachricht" von Doris Knecht ist ein Roman über ein recht aktuelles Thema.
Ruth lebt alleine in dem Haus, in dem sie mit ihrer Familie glücklich war. Jetzt ist ihr Mann seit wenigen Jahren tot und ...

"Die Nachricht" von Doris Knecht ist ein Roman über ein recht aktuelles Thema.
Ruth lebt alleine in dem Haus, in dem sie mit ihrer Familie glücklich war. Jetzt ist ihr Mann seit wenigen Jahren tot und die Kinder erwachsen und aus dem Haus. Sie hat ein erfülltes und aktuelles Leben, in dem sie auch neue Bekannte kennenlernt und auch einen Mann, mit dem sie sich eine Beziehung vorstellen kann.
Dann beginnen die Nachrichten über ihren Messenger, anonym und nicht freundlich. Erst bekommt nur sie diese Nachrichten, doch das steigert sich schnell.
Hier wird sehr gut beschrieben, was das mit Ruth macht, was sie empfindet, wie hilflos sie ist.
Das Buch an sich fand ich sehr fesselnd, auch die Sprecherin hat das gut rübergebracht, die Auflösung passte für mich leider nicht.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Renn, soweit du kannst

606
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"606" von Candice Fox ist ein Thriller, der von einem Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis erzählt, wie es dazu kam und welche Folgen das hatte. Unter den Entflohenen befinden sich Mörder, ...

"606" von Candice Fox ist ein Thriller, der von einem Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis erzählt, wie es dazu kam und welche Folgen das hatte. Unter den Entflohenen befinden sich Mörder, Terroristen, eiskalte Psychopathen und andere Verbrecher. Die Verfolgungsjagd durch Polizei, FBI und andere Institutionen erfolgt sofort. Die Aufseherin des Todestraktes, Celine scheint ein besonderes Interesse zu haben, den Mörder seiner Familie, John Kradle, wieder einzufangen.
Die Perspektiven wechseln hier in den kurzen Kapiteln schnell ab, abwechselnd begleitet man unterschiedliche Häftlinge und auch die ermittelnden Beamten. Der Fokus liegt oft auf Kradle, der seine Unschuld beweisen möchte und selber den Mörder seiner Familie fassen möchte. Ebenso steht Celine oft im Mittelpunkt, die speziell ihn jagt, weil sie eine tiefe Abneigung verspürt. Warum das so ist und ob sich daran was ändert, das klärt sich im Laufe der Geschichte.
Ebenso versteht man nach und nach, warum es zu diesem Vorfall kam.
Das Buch ist von Beginn an sehr spannend und hat sich schnell lesen lassen. Die Protagonisten sind alle nicht sonderlich sympathisch, aber das ist wohl so gewollt. Mein einziger Kritikpunkt ist das Ende, das wirkte für mich unpassend und aufgesetzt.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Besinnliches Fest sieht anders aus

Morgen, Klufti, wird's was geben
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"Morgen, Klufti, wird`s was geben" ist eine Weihnachtsgeschichte von Michael Kobr und Volker Klüpfel. Diese kurze Geschichte um den Kommissar Kluftinger ist hier aufgeteilt in 24 Katastrophen, die aber ...

"Morgen, Klufti, wird`s was geben" ist eine Weihnachtsgeschichte von Michael Kobr und Volker Klüpfel. Diese kurze Geschichte um den Kommissar Kluftinger ist hier aufgeteilt in 24 Katastrophen, die aber zusammen gehören.
Kurz vor dem Fest fällt Erika, die Angetraute vom Klufti beim Baum schmücken von der Leiter und wird ins Krankenhaus eingewiesen. Damit steht Klufti mit den Vorbereitungen alleine da und es hat sich außer den Kindern mit Enkel auch noch der Vater der Schwiegertochter aus Japan angekündigt.
Hier jagt dann wirklich eine Katastrophe die nächste und auch wenn hier an vielen Stellen arg dick aufgetragen wird, mußte ich doch einige Male lachen. Auch dieses Sprachengewirr mit dem Japaner sorgte für so einige Mißverständnisse und Lacher.
Ich kannte noch keine Bücher aus dieser Reihe, werde das aber definitiv nachholen.
Mein besondere Vergnügen bestand auch darin, dass ich das Buch als Hörbuch genießen durfte, eingesprochen von den Autoren persönlich als Live-Lesung. Da machte der Dialekt nochmals einen Großteil des Humors aus, sehr geeignet auch als Adventskalender oder als große Katastrophe am Stück.

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