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Veröffentlicht am 07.04.2022

Verlust, Ankommen, Heimat und Liebe

Gestrandet in Cornwall
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Wir schreiben das Jahr 1813. Laura lebt nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel und dessen Familie in Cornwall. Sie ist Anfang 20, bisher in Cornwall nicht heimisch geworden, sie fühlt sich nicht dazugehörig. ...

Wir schreiben das Jahr 1813. Laura lebt nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel und dessen Familie in Cornwall. Sie ist Anfang 20, bisher in Cornwall nicht heimisch geworden, sie fühlt sich nicht dazugehörig. Befreundet ist sie mit Mary Chegwin, einer ehemaligen Hebamme und Jago. Jago wurde von Mary aufgenommen, nachdem er an der Kirche als Baby ausgesetzt wurde. Laura streift gern über den Strand und sucht nach an Land angespülten Gegenständen von gestrandeten Schiffen.

Eines Abends passiert ein Schiffsunglück an der Küste und ein Schiff geht unter. Nur einer überlebt, es ist Alexander. Laura hilft ihm und pflegt ihn im Haus ihres Onkels gesund. Die beiden sind sich sympathisch, doch schon bald merkt Laura, dass Alexander ein Geheimnis hat. Obwohl sie nicht weiß was er verbirgt, vertraut sie ihm und hilft ihm.

Der Schreibstil passt zu der Geschichte und Zeit, er ist
flüssig und nicht zu hektisch. Längen kamen nicht auf, die Geschichte entwickelte sich kontinuierlich weiter. Die Protagonisten konnte ich mir gut vorstellen. Es geht in diesem Roman um Verlust, Ankommen, Heimat und Liebe. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es Freunden historischer Romane empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Ein ungewöhnliches Paar

Gala und Dalí – Die Unzertrennlichen
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Im Jahr 1929 fahren Gala und Paul Éluard nach Spanien und machen dort Urlaub bzw. Paul sucht Ruhe und Inspiration zum Schreiben. Dort treffen die beiden auf den jungen Künstler Salvador Dali. Als Dali ...

Im Jahr 1929 fahren Gala und Paul Éluard nach Spanien und machen dort Urlaub bzw. Paul sucht Ruhe und Inspiration zum Schreiben. Dort treffen die beiden auf den jungen Künstler Salvador Dali. Als Dali das erste Mal Gala auf dem Balkon des Hotelzimmers sieht, ist er sofort von ihr fasziniert. Die beiden lernen sich kennen und auch Gala interessiert sich für den zehn Jahre jüngeren Maler. Sie verbringen viel Zeit miteinander, dabei erfährt Gala viel über seine Ansichten zur Malerei, seine Verbundenheit zu seiner Heimat und über Dalis Familie. Obwohl die beiden viel füreinander empfinden fährt Gala zu ihrem Mann nach Paris zurück und nimmt dort wieder ihr gewohntes Leben auf.

Gala und Dali sehen sich in Paris wieder, als ein Galerist Dalis Werke auf einer Ausstellung präsentiert. Nach diesem Wiedersehen trennt sich Gala von ihrem Mann um bei Dali zu bleiben. Sie glaubt, dass er eine große Zukunft vor sich hat. Gala ist Dalis große Liebe, sie berät ihn und kämpft für seine Anerkennung als Künstler.

Das Autorenduo Sylvia Frank erzählt die Geschichte der beiden mit viel Einfühlungsvermögen. Man spürt zwischendurch die Zerrissenheit Dalis, den Konflikt mit seinem Vater und dass er aus der ihm bekannten Welt ausbrechen möchte. Gala setzt sich stark für ihn ein und schafft ihm den Freiraum, den er benötigt um zu malen.

Die Verbindung zwischen Gala und Dali steht im Mittelpunkt. Am Ende des Buches habe ich mich gefragt, ob Salvador Dali ohne die Unterstützung von Gala heute so bekannt und anerkannt wäre. Ich fand es spannend den Anfang ihrer Beziehung kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Unterhaltsamer Krimi mit ungeahnten Dimensionen

Goldenes Gift
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Pol Schneider ist Imker und er produziert für einige Auftraggeber speziellen Honig. Für diesen Honig hat er auf Gebäuden in der Stadt Luxemburg Bienenstöcke stehen. Nach einem Anruf eines Auftraggebers ...

Pol Schneider ist Imker und er produziert für einige Auftraggeber speziellen Honig. Für diesen Honig hat er auf Gebäuden in der Stadt Luxemburg Bienenstöcke stehen. Nach einem Anruf eines Auftraggebers führt er eine Kontrolle der Stöcke durch und wird ermordet.

Der ehemalige Sternekoch Xavier Kieffer lässt auch von Pol Schneider Honig für sein Restaurant produzieren. Die Umstände des Todes von Pol Schneider sind ungewöhnlich. Dann verschwinden auch noch die Bienenstöcke, die der Imker kontrolliert hat. Auch von anderen Gebäuden werden die Stöcke von Unbekannten abgeholt. Warum und was ist mit den Bienenstöcken? Xavier beginnt zu ermitteln.

Valérie Gabin ist Gastrokritikerin, die Freundin von Xavier Kieffer und zur gleichen Zeit in Kalifornien unterwegs. Auf einer nächtlichen Fahrt beobachtet sie wie ein Lastwagen von einem Feld Bienenstöcke (Beuten) abtransportiert. Das meldet sie der Polizei. Bei einem Ortstermin am nächsten Tag sind die Beuten aber wieder da. Auch sehr seltsam. Valérie fängt ebenfalls an zu ermitteln.

Im Laufe ihrer Recherchen finden die beiden heraus, dass die Fälle zusammenhängen. Mal ermitteln sie getrennt, dann wieder gemeinsam. Der Fall nimmt ungeahnte Dimensionen an, er reicht bis nach Asien. Valérie und Xavier haben viele Kontakte, die sie für ihre Ermittlungen in Anspruch nehmen. Der Leser erfährt viel über Bienen und wie wichtig sie für die Lebensmittelproduktion sind.

Xavier Kieffer hat schon mehrmals ermittelt, für mich war es der erste Fall. Das hat mich nicht gestört. Schon nach kurzer Zeit waren mir die Protagonisten vertraut. Die Dialoge zwischen dem Finnen Pekka, der regelmäßig an der Bar des Deux Eglises ist, und Xavier sind herrlich. Einen Druck des Stadtplans von Luxemburg wäre für die Orientierung hilfreich gewesen, da Kieffer oft in der Stadt unterwegs ist. Der Krimi hat mich gut unterhalten und ich werde sicherlich „alte Fälle“ von Xavier Kieffer lesen.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Weihnachtsgeschichte und Familiengeheimnis

Das Weihnachtsherz
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Katja ist Goldschmiedin, lebt zur Zeit in Brasilien und perfektioniert ihr Können bei einem Edelsteinschleifer. Ihr Vater erleidet einen Herzinfarkt und Katja macht sich sofort auf den Weg in die Heimat ...

Katja ist Goldschmiedin, lebt zur Zeit in Brasilien und perfektioniert ihr Können bei einem Edelsteinschleifer. Ihr Vater erleidet einen Herzinfarkt und Katja macht sich sofort auf den Weg in die Heimat nach Bayern. Leider trifft sie ihren Vater nicht mehr lebend an, kurz vor ihrer Ankunft ist er verstorben.
Die Goldschmiede steht finanziell nicht mehr gut da. Katja und ihre Stiefmutter Julia wollen gemeinsam versuchen, das Geschäft zu retten. Die beiden verstehen sich nicht sehr gut, aus diesem Grunde hat Katja auch ihre Heimat verlassen. Dann ist da noch Maria, Katjas Oma und Ella, ihre Schwester, die Tochter von Julia und ihrem Vater. Ella freut sich sehr, dass ihre große Schwester da ist. Der Cousin von Julia, Jonas hilft allen bei der Bewältigung der Probleme. Er erstellt z.B. eine Website für das Geschäft. Katja erhält in der Adventszeit die Nachricht eines Winzers aus dem Elsass, sie möge doch bitte zu ihm kommen und für ihn ein Schmuckstück entwerfen. Diese Reise führt zur Aufklärung eines Familiengeheimnisses.
In einer zweiten Zeitschiene, im Winter 1944/1945, lernen sich Bernard, ein französischer Kriegsgefangener und Marianne, eine Einheimische, in Osterhofen, kennen und sie verlieben sich ineinander. Zu der damaligen Zeit eine Liebe, die gefährlich werden konnte und kaum Chancen hatte.
Das Buch passt wunderbar in die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit. Es ist sehr gut und flüssig geschrieben und lässt den Leser mit den Protagonisten mitfühlen und mitfiebern. Die zwei Zeitebenen sind jeweils klar abgegrenzt und verschwimmen nicht ineinander, dass empfinde ich als sehr positiv.
Alle die Familien- und Weihnachtsromane gerne lesen, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es sind Gefühl, Familiengeheimnis, Spannung zwischen den Beteiligten, also alles was für mich dazugehört, vorhanden.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Die Geschichte eines Betrügers - klingt wie ein Märchen

Engelspost
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Eliott White, ein erfolgreicher Unternehmer in Amerika, gibt 1951 ein Radiointerview. Er hat bisher sein Privatleben unter Verschluss gehalten. Der Moderator hat sich vorbereitet, ist aber trotzdem sehr ...

Eliott White, ein erfolgreicher Unternehmer in Amerika, gibt 1951 ein Radiointerview. Er hat bisher sein Privatleben unter Verschluss gehalten. Der Moderator hat sich vorbereitet, ist aber trotzdem sehr nervös. Sein Studiogast erzählt dann aus seinem Leben. Eliott war im New York der 1920-Jahre ein Kleinkrimineller, der sich mit Diebstahl und Betrügereien durchs Leben schlug. Er erzählt dann von einer Bahnfahrt die sein Leben verändern sollte.

Während dieser Zugfahrt begegnet er einem Mädchen das offensichtlich allein unterwegs ist. Dieses Kind wurde als "Lebendware" per Post verschickt, es hatte keine Getränke und auch nichts zu essen dabei. Ich bin immer wieder erstaunt was Menschen sich so alles Furchtbares ausdenken und auch umsetzen. Das Mädchen berührt ihn sehr, aber er versucht die Gefühle, die dieses Kind in ihm weckt, nicht zuzulassen. Trotzdem setzt er sich immer wieder für das Mädchen ein, wenn Reisende das Kind verdächtigen, z.B. gestohlen zu haben. Eliott überdenkt während der langen Fahrt sein bisheriges Leben.

Die Personen, das Leben in New York und die Zugfahrt werden anschaulich geschildert. Man fühlt sich in die 50-Jahre des vorherigen Jahrhunderts zurückversetzt. Die Gestaltung des gesamten Buches unterstreicht das, gelungen. Manchmal denkt man, der kurze Roman ist wie ein Märchen.

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