Profilbild von Annabell95

Annabell95

Lesejury Star
offline

Annabell95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Annabell95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2021

Versunken im Schnee

Das Chalet
0

Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Media-Start-Up Unternehmens haben sich in einem Chalet in den französischen Alpen eingemietet. Die Diskussion über das Übernahmeangebot eines erfolgreichen Unternehmens ...

Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Media-Start-Up Unternehmens haben sich in einem Chalet in den französischen Alpen eingemietet. Die Diskussion über das Übernahmeangebot eines erfolgreichen Unternehmens steht im Vordergrund. Mit auf dem Programm: Skifahren. Die Stimmung unter den Gästen ist angespannt. Manche haben viel zu verlieren, aber manche auch viel zu gewinnen. Nach einem Lawinenabgang beginnt das Grauen. Ein Mitglied nach dem anderen verschwindet oder wird ermordet aufgefunden. Eins ist klar: Der Mörder muss einer der Gäste sein.

Zu Beginn ist die Story etwas langatmig und zäh. Die Story wird über die ganze Länge des Buchs abwechselnd aus der Sicht von Liz (Miteignerin des Start-ups) und Erin (Hausmutter des Chalets) in der Ich-Perspektive erzählt. Man spürt die Gedanken und Gefühle dieser beiden Hauptprotagonisten und kann sich auch recht gut in sie hineinversetzen.

Es dauert ein wenig bis die ganze Handlung an Fahrt aufnimmt. Aber dann wird es herzzereißend spannend und nervenaufreibend. Es wird realtiv schnell aufgelöst, wer hier hinter den Morden steckt, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Eher im Gegenteil dann nimmt die Spannung nochmal an Fahrt auf. Man kommt kaum zu Atem. Nur kurz bekommt man als Leser eine kleine Pause zum Verschnaufen bis es dann rasant weitergeht.

Mit den verschneiten Alpen und dem Chalet, abgeschnitten von der Außenwelt wurde ein tolles Setting geschaffen. Allerdings war es irgendwie nichts Neues. Es hat mich so an Arno Strobels "Offline" erinnert.

Mein Fazit:
Temporeich, herzzereißend spannend und nervenaufreibend. Ein tolles Buch für kalte Wintertage, aber leider nicht unbedingt was Neues. Trotzdem eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2021

Geschichtliche Reise nach Hamburg

Gold und Ehre
1

Der junge Architekt Benjamin ist sehr wissbegierig. Nach einem missglückten Experiment wird er von seinem Vater ins ferne Hamburg geschickt. Dort soll er einen Hausbau ausführen. Benjamin tut sich erst ...

Der junge Architekt Benjamin ist sehr wissbegierig. Nach einem missglückten Experiment wird er von seinem Vater ins ferne Hamburg geschickt. Dort soll er einen Hausbau ausführen. Benjamin tut sich erst schwer so fern von der Heimat. Er wird belogen und betrogen. Doch in seiner Not lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann. Unter anderem auch Lucia, die stehlen muss, um ihre Familie am Leben zu halten. Er ist fasziniert von ihr. Als er von seinem Vater zurück nach Hause geholt wird, bleibt sie in Hamburg zurück. Wie wird es mit der Verbindung weitergehen?

"Gold und Ehre" knüpft zeitlich an den Vorgänger "Krone der Welt an". Daher ist es sinnvoll und sehr empfehlenswert den Vorgänger zu kennen, sonst tut man sich sehr schwer. Einen kurzen Rückblick aber hätte auch ich mir gewünscht, um einen besseren Einstieg zu bekommen.

Aufgebaut ist die Handlung in drei Handlungsstränge. Dadurch wird es abwechslungsreich und auch spannend.

In einem Handlungsstrang begleiten wir Benjamin, den jungen aufsteigenden Architekten auf seinem Lebensweg von Amsterdam nach Hamburg und wieder zurück.

Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir Benjamins Cousin Theo. Er wird auf hohe See geschickt und wird zum Schiffschirurg ausgebildet. Hier erleben wir auch hautnah die Gefahren auf hoher See.

Die beiden Handlungsstränge fand ich sehr interessant und spannend. Vor allem mit Benjamin in Hamburg. Hier waren auch die Beschreibungen der damaligen Stadt super. Gedanklich war ich immer in der Stadt an der Elbe.

Der dritte Handlungsstrang ist mit Oom Samuel, dem Onkel von Benjamin. Hier war viel Politik, Geschichte, Kriegsentstehen etc. eingebunden. Das fand ich etwas sehr trocken und zu viel auf einmal. Kürzer gefasst wäre vermutlich besser gewesen.

Die ganze Handlung an sich war anfangs sehr ausschweifend. Es wurde viel das Drumherum eingeflochten und war auch sehr interessant. Je weiter aber die Handlung fortschritt, desto schneller ist das Geschehen abgelaufen. Es war wie in einem Zeitraffer. Andersherum hätte es mir besser gefallen. Lieber hätte ich zum Ende gerne alles ausführlich gehabt.

Bei den geschichtlichen Fakten hat man gemerkt, dass die aufwendig recherchiert worden sind und anschließend sehr gut mit Fiktion verwoben worden sind.

Mein Fazit:
Eine Familiengeschichte im historischen Amsterdam und Hamburg toll erzählt. Viel Geschichte und viel Fiktion perfekt verwoben. Auch wenn ich den ersten Teil besser fand, war ich auch von Gold und Ehre wieder begeistert. Klare Leseempfehlung. Ich hoffe es gibt noch eine Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2021

Wenn Teilen zur Gefahr wird

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
0

Markus und Bettina haben ein Sharing-Unternehmen. Sie finden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss um es zu benutzen, gut. Möglichst viele sollen Autos, Wohnungen, etc. miteinander teilen. Aber ...

Markus und Bettina haben ein Sharing-Unternehmen. Sie finden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss um es zu benutzen, gut. Möglichst viele sollen Autos, Wohnungen, etc. miteinander teilen. Aber nicht jeder ist der gleichen Ansicht. Als Bettina Opfer eines Unbekannten wird und im Darknet zur Show gestellt und missbraucht wird, nimmt das Sharing ganz andere Dimensionen an. Ihr Mann Markus wird nun Teil eines Horrorspiels. Er muss die Bedingungen der Täter erfüllen, um seine Frau lebend wieder zusehen.

Am Anfang habe ich mich etwas schwer mit der Handlung getan. Ich kam schlecht rein, weil es für mein Gefühl nicht wirklich spannend genug war. Erst nach und nach baute sich die Spannung auf. Nach hinten raus hatte die Story dann auch einige unerwartete Wendungen und Überraschungen zu bieten.

Trotzdem war es undurchsichtig bis zum Schluss. Während des Lesens hatte ich keinerlei Ahnung, wo die Story enden wird. Die Auflösung war für mich auch nicht ganz schlüssig. Irgendwie leicht an den Haaren herbeigezogen, da es aus dem Storyverlauf nicht so hervorgegangen ist. Eine Überraschung war es dennoch.

Arno Strobel hat hier ein brandaktuelles Thema in seine Story verbaut. Wie ich finde, hat er damit auch super die Gefahren des "Sharings" aufgezeigt.

Der Schreibstil ist relativ einfach gehalten und ließ sich dadurch auch angenehm und einfach lesen.

Mein Fazit:
Ein perfider und brutaler Thriller, aber für einen Psychothriller ging er mir nicht genügend unter die Haut. Der Gänsehaut-Effekt ist bei mir ausgeblieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2021

Ruhiger Island Cold Case

FROST
0

Helgi Reykdal studiert Kriminologie. Für einen Aufsatz untersucht er ein wohl größtes Rätsel der isländischen Kriminalgeschichte. In einem alten Tuberkulose-Sanatorium im Norden Islands kam es damals, ...

Helgi Reykdal studiert Kriminologie. Für einen Aufsatz untersucht er ein wohl größtes Rätsel der isländischen Kriminalgeschichte. In einem alten Tuberkulose-Sanatorium im Norden Islands kam es damals, 1983, zu mysteriösen Todesfällen. Die Fälle wurden als gelöst ad acta gelegt. Doch je mehr sich Helgi in den Fall einliest und die damals Beteiligten befragt, desto mehr stößt er auf Ungereimtheiten. Kann er das Rätsel lösen und aufdecken was 1983 wirklich geschehen ist.

Mit "FROST" wird die Hulda-Trilogie fortgesetzt. Hier rückt der junge Helgi Reykdal in den Fokus. Er ist der Mann, für den Hulda ihren Schreibtisch räumen musste. Man muss aber die Trilogie um Hulda nicht kennen. "FROST" kann man auch ohne Vorkenntnisse lesen.

Die Story ist in drei Handlungsstränge aufgeteilt. Der Handlungsstrang 1950 mit der Protagonistin Astá ist eher nur Nebensache. In 2012 begleiten wir Helgi bei seinen Ermittlungen und wir erfahren auch, wie es den damals Beteiligten ergeht. In 1983 begleiten wir Tinna, die die Leichen damals aufgefunden hat und erfahren wie es ihr damit ergeht und was sie erlebt.

Helgi war mir von Anfang an sympathisch. Vor allem seine Liebe zu seinen Büchern macht ihn sehr sympathisch. Aber nicht nur das, er handelt und verhält sich sehr authentisch. In seinem Privatleben hat er Konflikte mit seiner Lebensgefährtin. Es wird ein Geheimnis draus gemacht, was wirklich geschieht. Das macht es spannend und man ist neugierig. Erst zum Schluss kristalisiert sich heraus, was wirklich dahinter steckt. Und wie soll es anders sein, der Cliffhänger am Ende ist fies und nun bin ich ganz gespannt wie es weitergeht.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden und es lies sich super gut lesen. Da der Inhalt recht wenig ist, hab ich das Buch auch in nicht mal einem Tag beendet. Es hätte ruhig noch etwas mehr ausführlicher sein können, vielleicht noch die ein oder andere falsche Fährte einbauen können. So kam Helgi doch recht schnell zur Lösung.

Mein Fazit:
Es war mehr ein Krimi als ein Thriller, da es sich hier doch um einen recht ruhigen Cold-Case gehandelt hat ohne großartige Brutalität. Trotzdem sehr schön und ich hoffe es geht weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2021

Geheimnisse

Bluteiche
0

Die Ärztin Thea Lind zieht mit ihrem Mann David im Schloss in dessen Heimartort Österlen. Bei einem ihrer Spaziergänge macht Thea einen seltsamen Fund. Es erweckt ihre Faszination für eine alte Tragödie. ...

Die Ärztin Thea Lind zieht mit ihrem Mann David im Schloss in dessen Heimartort Österlen. Bei einem ihrer Spaziergänge macht Thea einen seltsamen Fund. Es erweckt ihre Faszination für eine alte Tragödie. In der Walpurgisnacht 1986 wurde ein Mädchen in dem Wald am Schloss ermordet. Ihr Stiefbruder wurde für die Tat verurteilt und nur kurz darauf verschwindet der Rest der Familie spurlos. Thea glaubt, dass damals nicht die ganze Wahrheit erzählt wurde und fängt an Nachforschungen anzustellen.

Die Handlung wird abwechselnd in zwei Zeiten erzählt. Der eine Handlungsstrang spielt 1986 bis zu dem Tod von Elita, dem ermordeten Mädchen. Was danach, nach ihrem Tod und wie es tatsächlich dazu kam, passiert ist, erfährt man erst ganz zum Schluss. Der zweite Erzählstrang spielt in der Gegenwart, wo Thea ihre Nachforschungen anstellt.

Den Einstieg in die Handlung habe ich als etwas zäh empfunden und es zog sich etwas. Immer wieder hat sich einiges wiederholt. Doch ich habe weitergelesen, weil ich doch wissen wollte, wie und durch wen Elita damals tatsächlich getötet worden ist. Die beiden Handlungsstränge feuern die Spannung natürlich an und sorgen für Abwechslung.

Thea fand ich sehr sympathisch und authentisch. Ich konnte mit ihr mitfühlen. Auch sie hat ein großes Geheimnis, was sie versucht vor anderen zu verbergen, weil es ihre Vergangenheit betrifft.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden und es ließ sich flüssig lesen. Durch die tollen Beschreibungen konnte ich mir alles sehr gut vorstellen.

Mein Fazit:
Anfangs etwas zäh, aber durch die zwei verschiedenen Handlungsstränge doch sehr spannend. Eine komplexe und undurchsichtige Story, die sehr gut gelungen ist. Dafür gibt es eine Leseempfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere