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Veröffentlicht am 25.04.2023

Eine Enttäuschung

Die unglaubliche Grace Adams
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Grace Adams hat ihren Mann, ihre Tochter und ihren Job verloren - und sie will vor allen Dingen ihre Familie wieder haben. Und so macht Grace Adams sich daran, dieses Ziel zu erreichen ...

Die Tatsache, ...

Grace Adams hat ihren Mann, ihre Tochter und ihren Job verloren - und sie will vor allen Dingen ihre Familie wieder haben. Und so macht Grace Adams sich daran, dieses Ziel zu erreichen ...

Die Tatsache, dass es sich um einen großen Frauenroman aus England handeln soll, machte mich neugierig. Ich war nach dem Klappentext und der Leseprobe skeptisch, dachte, dass das entweder ein großer Wurf oder eben ein seichter und langweiliger Frauenroman und damit eine herbe Enttäuschung wird. Ich habe dem Roman eine Chance gegeben - aber leider war Letzteres der Fall.

Der Roman wird durch mehrere -zu viele!- Zeitebenen erzählt, immer aus Graces Sicht. Hier wollte die Autorin zu viel, es ist eher verwirrend.
Fran Littlewoods Stil liest sich leicht und flüssig, ist aber für meinen Geschmack leider absolut nichts Besonderes. Schönheit, Eleganz ... was auch immer der Sprache sucht man leider vergebens.
Die Geschichte, schon die Figuren, haben Potenzial. Aber die Autorin schöpft dieses Potenzial leider überhaupt nicht aus.
Die Geschichte plätscherte nur so dahin - am Ende war ich sehr froh darüber, dass ich die letzte Seite gelesen hatte und das Buch zur Seite legen konnte.
Inhaltlich konnte mich dieses Buch überhaupt nicht fesseln, begeistern und überzeugen - ganz im Gegenteil.
Ein absolut seichter, durchschnittlicher und langweiliger Frauenroman, den man definitiv nicht lesen muss und der auch garantiert sehr schnell vergessen sein wird.
Schade!

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Enttäuschend

Freundin bleibst du immer
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Drei Freundinnen sind nach drei Jahrzehnten anlässlich einer Hochzeit in Lagos wieder vereint. Sie lassen ihr Leben, ihre Freundschaft, geliebte Menschen und Dinge und auch Schicksalsschläge Revue passieren. ...

Drei Freundinnen sind nach drei Jahrzehnten anlässlich einer Hochzeit in Lagos wieder vereint. Sie lassen ihr Leben, ihre Freundschaft, geliebte Menschen und Dinge und auch Schicksalsschläge Revue passieren. Gleichzeitig lernen wir auch ihre Töchter kennen, die ihren Müttern sehr ähnlich sind ...

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Ein Buch, das sich toll und vielversprechend anhörte, mich dann aber leider sehr enttäuscht hat.

Der Stil ist nicht schlecht, auch lernt man ein bisschen was über Land und Leute.

Allerdings werden zu viele Dinge angekratzt, bleiben zu viele Themen nur oberflächlich und zu viele Fragen auch und gerade auch die Protagonistinnen betreffend unbeantwortet.

Die Figuren bleiben für mich fremd und distanziert, die Geschichte weist extreme Längen auf, sodass ich mich teilweise zum Weiterlesen zwingen musste.

Es gibt auch nicht wirklich einen Plot. Insgesamt konnte mich dieses Werk einfach nicht packen. Ich war froh, als ich am Ende angelangt war. Definitiv kein Roman, der lange und positiv in Erinnerung bleiben wird ...

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Tolle Idee, enttäuschende Umsetzung

Barbara stirbt nicht
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Herr Schmidt ist schon seit Jahrzehnten mit Barbara verheiratet - eher aus der Not heraus, weil ein Kind unterwegs war. Sein Leben lang ließ er sich von seiner Frau bedienen, wusste nicht mal, wo der Kaffee ...

Herr Schmidt ist schon seit Jahrzehnten mit Barbara verheiratet - eher aus der Not heraus, weil ein Kind unterwegs war. Sein Leben lang ließ er sich von seiner Frau bedienen, wusste nicht mal, wo der Kaffee steht, geschweige denn, wie man diesen oder andere Lebensmittel zubereitet. Sein Leben ändert sich schlagartig, als Barbara eines Morgens im Badezimmer auf dem Fußboden liegt und einfach nicht mehr aufsteht. Plötzlich sind die Rollen vertauscht ...

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Ein Werk, das vor allem durch Alina Bronsky´s erzählerisches Talent besticht, durch viel schwarzen Humor und eine fast schon tragische Situationskomik.

Anfangs fand ich das großartig, aber irgendwann langweilte diese Geschichten mich, wies sie für meinen Geschmack ein paar Längen auf.

Sicher soll man Herrn Schmidt nicht mögen und spricht es für Alina Bronsky und ihre Arbeit, wenn der Leser eine starke Abneigung gegen ihn empfindet. Für meinen Geschmack blieben aber alle Figuren allzu sehr auf Distanz.

Mit fortschreitender Zeit wurde es immer schwerer zu glauben, dass wirklich niemand zeitnah Hilfe holt, den Notarzt ruft etc.

Auch das Ende enttäuschte mich, denn die Diagnose blieb völlig offen. Darüber kann man nur Mutmaßungen anstellen. Auch das Verhalten der erwachsenen Kinder war und ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar.

Insgesamt wurde das Leseerlebnis immer weiter verleidet. Letztlich war ich erleichtert, als ich am Ende angelangt war.

Die Idee klang gut, aber die Umsetzung finde ich persönlich unbefriedigend.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Kein wirklicher Weihnachtsroman ...

Der Ort der verlorenen Herzen
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Anouk erlebte eine schöne Kindheit und Jugend auf dem Weingut ihrer Eltern in den Vogesen. Nach deren Tod wird das Gut verkauft, Anouk zieht zu ihren Tanten nach Paris.

Jahre später erhält sie einen ...

Anouk erlebte eine schöne Kindheit und Jugend auf dem Weingut ihrer Eltern in den Vogesen. Nach deren Tod wird das Gut verkauft, Anouk zieht zu ihren Tanten nach Paris.

Jahre später erhält sie einen Brief vom neuen Eigentümer, der sie über Weihnachten in das zum Gut gehörende Chalet in den Bergen einlädt. Anouk ist nicht der einzige Gast - es folgen vier weitere Menschen. Alle sind einsam, allen soll ein einzigartiges Weihnachtsfest geschenkt werden. Ob das gelingt? Ob sie am Ende in diesen Tagen sogar die wahre Liebe finden, eingeschneit in diesem Chalet in den Vogesen?

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Das Cover ist wunderschön, der Klappentext klang vielversprechend ... ich erwartete ein schönes Weihnachts- und Winterbuch. Leider wurden meine Erwartungen ziemlich enttäuscht.

Zwar schreibt Claire Stihlé nicht schlecht; der Stil lässt sich angenehm flüssig lesen, es kommt auch etwas Atmosphäre auf. Davon hätte es aber gerne mehr geben können.

Erzählt wird mal aus Anouks Sicht, mal in Briefen ihrer leiblichen Mutter an sie. Mal finden wir uns auch 2 Jahre später wieder, als Anouk alle zu sich nach Hause einlädt, um erneut gemeinsam Weihnachten zu feiern.

Die Figuren blieben mir viel zu distanziert, die Handlung wirkte oft allzu konnstruiert. Ich konnte zu nichts und niemandem eine Verbindung aufbauen. Letztlich geht es v.a. um Anouk; andere Figuren, deren Leben, Vergangenheit, Zukunft ... werden nur angekratzt.

Und letztlich geht es eben v.a. um eine Frau, deren Leben beschrieben wird und die irgendwann erfährt, dass ihre vermeintlichen Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Dazu kommen eine Prise Freundschaft, eine Prise Liebesgeschichte. Diese Geschichte hätte immer und überall spielen können; die Vogesen, dieses Chalet, Winter und Weihnachten ... hätte es dazu definitiv nicht gebraucht. Und diese Geschichte hätte ich auch immer und überall lesen können. Wirkliche Winter- oder gar Weihnachtsstimmung kam bei mir beim Lesen leider nicht auf.

Wer dies mit Hinterkopf behält und somit nicht mit falschen Erwartungen und Hoffnungen zu diesem Buch greift, der findet eine nette Lektüre mit traurigem Grundton. Doch das schöne Ende versöhnt wieder etwas damit. Wer allerdings einen wirklichen Weihnachtsroman erwartet, der wird sicher enttäuscht werden.

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