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Veröffentlicht am 19.05.2022

Ein quirliges Pony und ein rätselhafter Diebstahl - buntes Erstlesebuch für Pferdefans

Sheltie - Wie Sheltie zu uns kam
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„Dieses Pony ist eine Plage!“

Weil Emmas Vater eine neue Arbeit hat, muss die Familie aufs Land umziehen. Emma freut sich zuerst überhaupt nicht über den Umzug. Doch dann wartet auf Emma in ihrem neuen ...

„Dieses Pony ist eine Plage!“

Weil Emmas Vater eine neue Arbeit hat, muss die Familie aufs Land umziehen. Emma freut sich zuerst überhaupt nicht über den Umzug. Doch dann wartet auf Emma in ihrem neuen Zuhause eine ganz besondere Überraschung: Sheltie, ein kleines, quirliges Pony. Emma schließt das Tier sofort ins Herz, freundet sich mit ihm an und lernt auf ihm zu reiten. Sheltie ist recht neugierig und impulsiv und isst sehr gerne Gemüse. So ist der Nachbar Herr Krock, der seine geliebten Kohlköpfe mit Argusaugen bewacht, gar nicht gut auf Sheltie zu sprechen. Als Herrn Krocks Kohlköpfe eines Nachts gestohlen werden, droht Sheltie großer Ärger.

Das Buch ist in recht einfacher, kindgemäßer Sprache mit viel wörtlicher Rede verfasst. Die Schrift ist dabei groß gedruckt mit weitem Zeilenabstand. So ist sie auch für Leseanfänger gut lesbar. Die Geschichte ist in zehn Kapitel mit übersichtlicher Länge aufgeteilt. Zur Handlung hat Nadine Reitz bunte, hübsche und ansprechende Bilder gezeichnet, die den Text auflockern und für Abwechslung sorgen. Die Illustrationen von Sheltie finden meine Tochter und ich besonders niedlich und gelungen. Das Buch richtet sich an Erstleser ab sieben Jahren.

Die Charaktere sind recht einfach und plakativ gehalten. Emma ist ein nettes Mädchen, sie hat mit Fräulein Linny eine verständnisvolle und geduldige Reitlehrerin. Herr Krock wirkt stets mürrisch. Das freche, aufgeweckte und ganz schön schlaue Pony Sheltie stiehlt allen anderen die Show. Sheltie wird bei den Lesern sicher sehr gut ankommen, viele Kinder träumen schließlich von einem eigenen Pferd.

Die Geschichte beginnt gemütlich und idyllisch und mausert sich dann zum echten, packenden Kriminalfall. Emma erlebt mit Sheltie ein spannendes, aufregendes, turbulentes und tierisches Abenteuer. Nicht außergewöhnlich originell und für Erwachsene recht vorhersehbar, aber dennoch eine unterhaltsame, nette Freundschaftsgeschichte mit liebenswerter Hauptfigur, die die Herzen von kleinen Pferdefreunden höher schlagen lässt. Von Sheltie lassen Kinder sich garantiert gerne zum Lesen motivieren.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Kleiner, böser, scharfer Comicsnack für zwischendurch

Die schreckliche Adele 02
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Die schreckliche Adele zum Zweiten! In über 60 ein-bis zweiseitigen Kurz-Comics mit jeweils bis zu acht Bildern präsentiert sich Adele erneut in ihrer ganzen Bösartigkeit und Gemeinheit. Die Leser begleiten ...

Die schreckliche Adele zum Zweiten! In über 60 ein-bis zweiseitigen Kurz-Comics mit jeweils bis zu acht Bildern präsentiert sich Adele erneut in ihrer ganzen Bösartigkeit und Gemeinheit. Die Leser begleiten Adele in die Schule, während der Freizeit, im Alltag, im Umgang mit Mitschülern, Verehrern, unsichtbaren Freunden oder verkleideten Löwen.
Die grellbunten, schlicht-naiven Comicbilder des Buchs sind klar und kontrastreich gestaltet. Die witzigen Gesichtsausdrücke der dargestellten Figuren sprechen dabei oft Bände.
Kinder ab sieben Jahren können die Sprechblasen dank der schlichten Schriftart und der kleinen Textmenge sicher schon problemlos lesen. Sie werden allerdings nicht jede Geschichte komplett verstehen.

Adele sieht harmlos und niedlich aus, ist es absolut nicht. Auch wenn sie überzeugt ist: „Die Hölle sind alle außer mir“, ist wohl eher das Gegenteil der Fall. Adele ist fies, gemein, hinterhältig, grausam, verschlagen, furchtlos, aber manchmal trotz allem ein kleines, naives Mädchen. Adele ist absolut kein Vorbild, aber zweifelsohne unverwechselbar in ihrer Art.

Die kleinen, bitterbösen Comics voller schwarzem Humor eignen sich als schnelle, kurzweilige Lektüre für zwischendurch. Nicht alle Geschichten wird jeder gleichermaßen witzig finden, nicht alle sind auch für Kinder geeignet, aber die meisten sind doch unterhaltsam. Wer auch über Gemeinheiten lachen kann, wird in Adele seine Meisterin finden.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Bunte Kurzcomics mit kleiner, aber oberfieser Anti-Heldin

Die schreckliche Adele 01
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Adele mag niemanden und was sie nicht mag, sind alle anderen. Ihr Kätzchen ist eigentlich ein Löwe und ihr bester Freund ist nicht real, dafür imaginär. Da ist es durchaus zu erwarten, dass sie ihrer gesamten ...

Adele mag niemanden und was sie nicht mag, sind alle anderen. Ihr Kätzchen ist eigentlich ein Löwe und ihr bester Freund ist nicht real, dafür imaginär. Da ist es durchaus zu erwarten, dass sie ihrer gesamten Umgebung das Leben zum Albtraum macht.
In zahlreichen, kurzen Comicstrips begleiten die Leser Adele durch ihr Leben, treffen sie in der Schule, beim Spielen, zusammen mit ihren Eltern und in vielen weiteren Alltagssituationen. Die einzelnen Geschichten umfassen meist nur ein bis acht Bilder, sie erstrecken sich dabei über eine oder zwei Seiten. Die Bilder sind klar und bunt gestaltet, alle Figuren haben übergroße Augen, sehen dadurch irgendwie niedlich aus. Die Schrift im Text der Sprechblasen ist gut zu entziffern.
Was die Zielgruppe des Buchs betrifft, bin ich unsicher. Siebenjährige können sich den Text sicher selbstständig erschließen, werden dabei zum Lesen motiviert und erleben durch die Kürze der Comics ein schnelles Lese-Erfolgserlebnis. Ob sie dabei stets den Inhalt und die Pointe genau erfassen, bezweifle ich allerdings. Manche Witze richten sich definitiv eher an Erwachsene und haben wenig mit dem Erfahrungshorizont von Kindern gemein.

Adele ist ein echtes Ekel, überheblich, fies, hinterhältig und verletzend direkt. Wer eine Adele im näheren Umfeld hat, braucht keine Feinde. Manchmal wirkt sie extrem abgeklärt, aber in anderen Momenten zeigt sie dann auch wieder die Naivität eines Kindes, schließlich ist sie ja auch eines. Adele wird gewollt völlig überspitzt und übertrieben dargestellt. Sie sollte sich ein friedliebender Mensch mit Harmoniebedürfnis sicher nicht zum Vorbild nehmen.

Absolut bitterböse mit kohlrabenschwarzen Humor sind die Geschichten des Auftaktbandes. Meine Kinder, acht und zehn Jahre alt, haben das komplette Buch in Windeseile verschlungen, haben dabei viel gelacht und die drolligen Bilder gerne angeschaut. Allerdings haben sie zugegeben, dass sie nicht alle Witze auch wirklich verstanden haben. Für mich zünden ebenso nur manche Gags, mit anderen kann ich weniger anfangen: Mal witzig, aber auch mal flach. Humor ist eben Geschmacksache.
Adele ist definitiv anders, dieses Buch auch. Wer schwarzen Humor mag, nicht alles bierernst nimmt und auch über unkorrektes, unmoralisches Verhalten lachen kann, wird Adele unterhaltsam finden. Wer nicht, eben nicht. Adele scheidet die Geister.
Unterm Strich: eine sehr spezielle, kurzweilige, bunte, originelle, aber auch durchwachsene Sammlung an Comicstrips. 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Vom Verschwinden einer Frau - stimmig konstruierte Geschichte zwischen Fiktion und Biographie

Mrs Agatha Christie
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Die berühmte Krimiautorin Agatha Christie verschwindet im Dezember 1926 spurlos für ganze elf Tage. Ihr Wagen wird am Ufer eines Teichs gefunden. Die aufwendige Suchaktion hält nicht nur ihren Ehemann ...

Die berühmte Krimiautorin Agatha Christie verschwindet im Dezember 1926 spurlos für ganze elf Tage. Ihr Wagen wird am Ufer eines Teichs gefunden. Die aufwendige Suchaktion hält nicht nur ihren Ehemann und ihre Tochter, sondern auch ganz England in Atem. Schließlich taucht Agatha wieder auf - unter ähnlich mysteriösen Umständen wie sie verschwand. Nur Agatha Christie selbst weiß, was damals wirklich geschah.

Autorin Marie Benedict erzählt flüssig und klar in zwei Handlungssträngen. Zunächst schildert sie aus Agathas Sicht in der ersten Person, wie diese ihren späteren Ehemann Archibald Christie kennenlernt und wie sich ihre Ehe, ihr Alltag, ihr Leben danach entwickeln. Parallel dazu erfahren die Leser aber auch, was sich später während Agathas Verschwinden bei ihrem Ehemann und ihrer Familie abspielt. Es werden sukzessive die Gründe offenbart, die zu Agathas Verschwinden führen. Der Einstieg in die Geschichte erfolgt recht unvermittelt, erst nach und nach fügen sich die einzelnen Puzzleteile der Handlung zusammen und alles wird durchschaubarer.

Agatha Christie ist die Hauptfigur des Romans, auch wenn sie mitunter nicht selbst in Aktion tritt, sondern nur Gesprächsthema ist. Durchaus interessant, Agatha noch vor ihrer Schriftstellerkarriere als junge Frau mit Träumen und Hoffnungen zu erleben. Als Agatha ihrer Schwester Madge davon erzählt, dass sie gerne einmal eine Detektivgeschichte schreiben möchte und diese daraufhin antwortet: „Ich glaube nicht, dass du das kannst, Agatha. Das ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Ich hatte auch schon mal selbst überlegt, es mal zu versuchen, es ist einfach zu knifflig.“, konnte ich nicht anders, als wissend schmunzeln. Mit ihrer dominanten, wichtigtuerischen Schwester Madge hat es Agatha nun wirklich nicht leicht. Für Agatha sehr befriedigend und absolut verdient, dass sie letztendlich ihrer Schwester und allen sonst beweist, was sie für ein großes Talent hat. An dieser Stelle habe ich mit Agatha mitgefiebert, wünschte ihr, dass sie groß rauskommen würde und ihre überhebliche Schwester in die Schranken weist. Solche Gefühle blieben aber leider die Ausnahme. Als großer Fan der Christie-Romane war für mich die Darstellung der Hauptfigur nicht hundertprozentig gelungen. Ich hätte mir mehr Passagen gewünscht, in denen ich Agatha inbrünstig verteidigen wollte, intensiver mit ihr gefühlt hätte. Stattdessen habe ich leider selten Bezug zu ihr gefunden, sie blieb mir zu blass, zeigte als Charakter für mich zu wenig Tiefe und Stärke, agierte zu passiv. Etwas enttäuscht hat mich zudem, dass Agathas Werk selbst keine größere Rolle in dem Roman einnimmt. Nicht nur Schwester Madge, auch ihr oft selbstsüchtiger, unsensibler Ehemann unterstützen Agatha nicht so, wie Agatha das gebraucht hätte. So nimmt Agatha dann der Tod ihrer überaus geliebten Mutter auch sehr mit.


Ob Marie Benedicts Version der Geschichte die wahre ist?
Das Buch selbst ist zwar kein klassischer Krimi, kommt es doch ohne echten Mord und Blutvergießen aus, ist aber trotzdem krimiartig aufgebaut. Es wird zunehmend enthüllt, was hinter Agathas Verschwinden steckt. Agatha, die sonst in ihren Romanen ihre Figuren verschwinden lässt, wird zur Hauptfigur in ihrer eigenen Geschichte. Die Handlung ist schlüssig, intelligent und nachvollziehbar konstruiert, vielleicht nicht ganz so genial wie Agatha Christie es selbst geschrieben hätte. Nicht nervenaufreibend spannend, anfangs eher gemächlich und ruhig, aber gegen Ende durchaus packend. Ich hätte mir dennoch gewünscht, emotional mehr eingebunden, mehr gefesselt zu werden, Agatha blieb für mich trotz der Offenbarung ihres Innersten auf Distanz. Vielleicht störte mich auch, dass am Ende die Ursachen für ihr Verschwinden zu direkt und wiederholt von ihr selbst erläutert werden. Das alles hätte man als Leser auch ohne dezidierte Erläuterungen selbst herausfinden können. Manchmal braucht eine Geschichte auch Unausgesprochenes, muss die Leser mehr fordern, nicht alles erklären. Dennoch ein stimmig aufgebauter Roman mit spannender Grundidee, einer „mit angezogener Handbremse“ zwar, den ich aber gerne gelesen habe und Fans der Autorin mit Abstrichen empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Wenn sich Freundschaft ungesund entwickelt - solide Fortsetzung, aber kein Highlight

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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„Viele Freundschaften beruhten auf Unehrlichkeiten, denn würde man sich tatsächlich die Wahrheit sagen, wäre es mit den meisten Freundschaften schnell aus und vorbei.“

Die ehemalige Programmleiterin und ...

„Viele Freundschaften beruhten auf Unehrlichkeiten, denn würde man sich tatsächlich die Wahrheit sagen, wäre es mit den meisten Freundschaften schnell aus und vorbei.“

Die ehemalige Programmleiterin und Lektorin des renommierten Winterscheid-Verlags Heike Wersch wird vermisst. Kurz zuvor hatte sie den berühmten Autor Severin Velten des Plagiats bezichtigt. Aber auch andere ehemalige Kollegen hatten so ihre Probleme mit Heike. Wurde sie deshalb etwa ermordet? Und wo ist ihre Leiche? Oliver Bodenstein und Pia Sander ermitteln und bekommen es mit einem ganz speziellen Freundeskreis innerhalb des Literaturbetriebs zu tun…

Nele Neuhaus schreibt schlicht, unkompliziert und gut verständlich. Sie begleitet mal Oliver Bodenstein und Pia Sander bei der Arbeit und im Privaten, mal auch andere Figuren wie Lektorin Julia Bremora. Vor allem, wenn es direkt um die Ermittlung bei der Polizei geht, verwendet die Autorin viel wörtliche Rede, um ihre Geschichte lebendig zu gestalten.
Das Titelbild auf dem Cover - eine Katze in der Dunkelheit vor einem beleuchteten Haus- passt gut zu denen der anderen Romane aus der Reihe.

„In ewiger Freundschaft“ ist der zehnte Fall für die beiden Ermittler Pia Sander und Oliver Bodenstein. Wer sie -wie ich- von Anfang an begleitet hat, dem werden sie schon so vertraut vorkommen wie gute alte Bekannte. Pia Sander ist eine resolute, bodenständige, sympathische Ermittlerin, die stets zupackt und auch bei Schwierigkeiten nicht aufgibt. Daher ist sie in ihrem Beruf sehr erfolgreich. Dass ihr Exmann, der Rechtsmediziner Henning Kirchhoff, immer noch sehr viel für sie empfindet und sie offen bewundert, spricht für Pia. Pias Kollege Oliver von Bodenstein leistet in seinem Job ebenfalls sehr gute Arbeit. Er verhält sich sehr sozial, hat ein ausgeprägtes „Helfersyndrom“ und glaubt an Gerechtigkeit, Regeln und Werte. Nicht immer gelingt es ihm, genügend Distanz zu seinen Fällen zu halten. Bei der Wahl seiner Lebenspartnerinnen bewies er leider wiederholt kein glückliches Händchen. Oliver hat sehr unter seinen komplizierten Paar-Beziehungen zu leiden und kann einem dabei oft nur leid tun. Oliver und Pia kennen sich schon lange, sind ein perfekt eingespieltes Team.
Die beiden Ermittler werden diesmal mit einem überaus vertrackten Beziehungsgeflecht unter Freunden konfrontiert, einem ungesunden „Freundschaftssumpf“ voller Geheimnissen, Lügen und Intrigen. Wie nach und nach immer mehr aufgedeckt wird, wie die potentiell Verdächtigen wirklich zueinander stehen, das ist durchaus spannend und interessant zu lesen.


Wie starb Heike Wersch? Während der Ermittlungen kommen schlimme Verbrechen aus der Vergangenheit zutage, die noch nachwirken, und dazu ein gefährliches Abhängigkeitsverhältnis, das sich Freundschaft nennt. Was Freundschaft ausmacht, steht dabei immer wieder im Fokus, auch Oliver Bodenstein macht sich seine Gedanken: „Reichten gemeinsame Jugenderinnerungen tatsächlich als Grundlage für eine lebenslange Freundschaft aus, oder handelte es sich eher um alte Bekannte, die ihre Vergangenheit glorifizierten?“.
Raffiniert, dass hier das Thema „Buch im Buch“ auf verschiedene Weise behandelt wird.
Pias Exmann Henning Kirchhoff hat die ersten beiden Fälle von Pia und Oliver in zwei Romanen verewigt, die auch noch genauso heißen wie die ersten Bände der Nele-Neuhaus-Krimi-Reihe. Außerdem taucht plötzlich das Manuskript eines Romans auf, das sehr detailliert erzählt, was sich wirklich in der Vergangenheit des verdächtigen Freundeskreises zugetragen hat.
Anfangs war ich recht gefesselt von den privaten Ereignissen in Bodensteins Leben, auch der Fall begann spannend. Bei der Menge an involvierten Personen verlor ich zwischenzeitlich allerdings etwas den Überblick und konnte nicht mehr eindeutig zuordnen, wer wie zu wem steht und mit wem verwandt ist. Insgesamt agierten mir etwas zu viele Charaktere. Die Personenübersicht am Anfang war sehr hilfreich dabei, die vielen verschachtelten, konfliktbehafteten Verhältnisse zu erfassen. Die Spannung flachte für mich leider im Mittelteil ab, die Handlung zog sich dann etwas.
Insgesamt hätte die Geschichte durchaus etwas konzentrierter und straffer erzählt werden können. Das Ende riss mich allerdings wieder mit. Ich habe gerne gelesen, wie es für Oliver und Pia beruflich und privat weitergeht, fand es interessant, einen kleinen Einblick in die Arbeitsweise eines Verlags zu erhalten, der teilweise doch stark an eine „Schlangengrube“ erinnert. Meiner Meinung nach kein herausragender, aber ein solider Krimi, der Nele-Neuhaus-Fans sicher gefallen wird.

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